Laguna
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Letztens gab es im Plugins Groupbuy/Discount Thread den Hinweis auf einen neuen Pultec EQ. Das Plugin von Ignite Amps ist kostenlos und wird auf etlichen Seiten im Internet (gearslutz, cockos) bereits heiß diskutiert. Mit diesem Review möchte ich den PTEq-X vorstellen.
Vorweg noch ein Disclaimer: Ich habe nie mit einem "echten" Pultec gearbeitet und besitze auch keine Emulation. Ich hoffe so aber, unvoreingenommen an das Plugin herangehen zu können.
Übersicht:
Der PTEq-X ist in VST 32 und 64 Bit für Mac und Windows sowie in AU verfügbar. Eine AAX Version ist nicht vorhanden. Die hier getestete Version ist 1.0.2, das im Vergleich zur Version 1.0.0 einige kleine Bugfixes enthält. Der Release der Updates geschah innerhalb weniger Wochen, sehr vorbildlich.
Dabei handelt es sich eigentlich um 3 verschiedene Plugins:
Benutzeroberfläche:
Die GUI kommt im klassischen Pultec-Blau daher. An sich gewinnt Sie (beispielsweise im Vergleich zu Klanghelm) sicherlich keinen Oscar für Schöhnheit oder Innovation, ist aber solide gebaut und zweckdienlich.
Man findet sich schnell zurecht, die Beschriftungen sind passend gewählt und die Bedinung klappt gut. Sehr angenehm für meinen Workflow finde ich es außerdem sehr angenehm, dass die Knobs mit dem Mausrad bedient werden können. Das ist beispielsweise bei vielen Waves plugins nicht der Fall.
Abzüge in der B-Note gibt es hier aber dennoch:
Die GUI beherbergt ganz unten einen Regler für Input- und Output-Gain, der sich von -18dB bis +18dB einstellen lässt. Ebenfalls ist hier 2x Oversampling zu finden.
Der HL3C findet sich im unteren Teil der GUI und beheimatet 3 Buttons: In, Low Cutoff, High Cutoff. Die Regler machen dann auch genau das, was sie sollen.
Beim MQ5, der oben in der GUI zu finden ist, gibt es mehr Einstellungsmöglichkeiten: In, Zwei Peak und ein Dip Regler mit jeweils Frequenz und Gain. Auch hier keine Überraschungen.
Der PEQ1A bietet 2,5 Bänder. Jedes davon ist, im Stil der klassischen Pultecs mit einem Boost und einem Attenuate Regler ausgestattet. Beim linken Band (Bassbereich und Tiefmitten/Mitten) gibt es einen Regler für die Frequenz, beim rechten Band (hohe Frequenzen) können die Frequenzen für Boost und Attenuate unabhängig gewählt werden. Der Boost hier ist ein Peak und kein shelf, wie man hätte erwarten können. Ebenfalls gibt es einen zentral angeordneten Bandwith Regler. Der ändert nur den Peak-Boost, allerdings nicht die Breite sondern die "spitze" des Peaks, wie in den Bildern zu sehen.
Sound:
Das PTEq-X ist sicherlich kein klinisches Werkzeug, mit dem schmalbandige Veränderungen vorgenommen werden können. Hier geht es um breite Pinselstriche, die den Gesamtklang in die eine oder andere Richtung schieben sollen.
Dazu kommt, dass der Sound des PTEq-X spitze ist. Selbst bei extremen Einstellungen klingt das Ergebnis nie komplett nach Grütze.
Ich hatte es auf verschiedenen Signalen: Vocals, Akustikgitarre, Bass als auch auf dem kompletten mix.
Gut gefallen mir die Möglichkeiten, den Bassbereich zu bearbeiten. Trotz den verkorksten Frequenzangaben ist es gut möglich hier mit einigen wenigen Handgriffen deutlich aufzuräumen oder anzufetten.
Mit der Boost/Attenuate Mechanik muss man sich -- sofern man vorher noch nie mit Pultec-style EQs gearbeitet hat -- zunächst erst mal vertraut machen. Dann ergeben sich aber vielseitige Möglichkeiten zur Veränderung des Sounds.
Das sind, wie schon gesagt, keine klinischen Veränderungen. Ein Ansatz, der für mich mit dem PTEq-X sehr gut funktioniert, ist einfach mal an den Reglern zu drehen und zu hören, wie sich der Sound verändert (und nicht, wie so oft zu ahnen, was geeignete Einstellungen sind).
Sofern man sich auf diese Arbeitsweise einlassen möchte, bekommt man hier ein solides Werkzeug an die Hand gegeben.
Fazit:
Das PTEq-X ist ein gelungenes Plugin mit dem man kreativ arbeiten kann. Man bekommt ein Plugin, mit dem man auf einfache Weise vieles richtig machen kann und nur schwer einiges falsch.
Dafür sollte man sich von einer analytischen Arbeitsweise verabschieden und sich nicht zu stark von der Darstellung der GUI leiten lassen (siehe Oben).
Für kostenlos ist das PTEq-X eine volle Empfehlung!
So Far...
Laguna
Vorweg noch ein Disclaimer: Ich habe nie mit einem "echten" Pultec gearbeitet und besitze auch keine Emulation. Ich hoffe so aber, unvoreingenommen an das Plugin herangehen zu können.
Übersicht:
Der PTEq-X ist in VST 32 und 64 Bit für Mac und Windows sowie in AU verfügbar. Eine AAX Version ist nicht vorhanden. Die hier getestete Version ist 1.0.2, das im Vergleich zur Version 1.0.0 einige kleine Bugfixes enthält. Der Release der Updates geschah innerhalb weniger Wochen, sehr vorbildlich.
Dabei handelt es sich eigentlich um 3 verschiedene Plugins:
- Die Filtereinheit HL3C
- Der Program EQ PEQ1A
- Der Midrange MQ5
Benutzeroberfläche:
Die GUI kommt im klassischen Pultec-Blau daher. An sich gewinnt Sie (beispielsweise im Vergleich zu Klanghelm) sicherlich keinen Oscar für Schöhnheit oder Innovation, ist aber solide gebaut und zweckdienlich.
Man findet sich schnell zurecht, die Beschriftungen sind passend gewählt und die Bedinung klappt gut. Sehr angenehm für meinen Workflow finde ich es außerdem sehr angenehm, dass die Knobs mit dem Mausrad bedient werden können. Das ist beispielsweise bei vielen Waves plugins nicht der Fall.
Abzüge in der B-Note gibt es hier aber dennoch:
- Bei den Gain Einstellungen ist der normale step auf 1dB eingestellt, was sehr viel sein kann. Mit strg und dem Mausrad wird in eine feiner aufgeöste Abstufung gewechselt. Mir sind die Schritte zu grob gewählt. (STRG beim Einstellen reduziert die Schrittgröße deutlich)
- Das zweite Manko ist, dass das Labeling der Gainregler nicht korrekt ist. Bei einem Maximalwert von 10 würde man einen Boost von 10dB erwarten. Tatsächlich liegt die Änderung aber bei +8dB, +12dB bzw +15dB, je nach gewähltem Modell.
- Der LowShelf im PEQ1A setzt deutlich höher an als die Labels in der GUI suggerieren. Für Boost bei der Einstellung 20 bei einer Frequenz von ca 150 Hz, bei einer Einstellung von 100 bei ca 500Hz. Die Attenuate (also die Absenkung nach unten) greift nochmal bei höheren Frequenzen.
Die GUI beherbergt ganz unten einen Regler für Input- und Output-Gain, der sich von -18dB bis +18dB einstellen lässt. Ebenfalls ist hier 2x Oversampling zu finden.
Der HL3C findet sich im unteren Teil der GUI und beheimatet 3 Buttons: In, Low Cutoff, High Cutoff. Die Regler machen dann auch genau das, was sie sollen.
Beim MQ5, der oben in der GUI zu finden ist, gibt es mehr Einstellungsmöglichkeiten: In, Zwei Peak und ein Dip Regler mit jeweils Frequenz und Gain. Auch hier keine Überraschungen.
Der PEQ1A bietet 2,5 Bänder. Jedes davon ist, im Stil der klassischen Pultecs mit einem Boost und einem Attenuate Regler ausgestattet. Beim linken Band (Bassbereich und Tiefmitten/Mitten) gibt es einen Regler für die Frequenz, beim rechten Band (hohe Frequenzen) können die Frequenzen für Boost und Attenuate unabhängig gewählt werden. Der Boost hier ist ein Peak und kein shelf, wie man hätte erwarten können. Ebenfalls gibt es einen zentral angeordneten Bandwith Regler. Der ändert nur den Peak-Boost, allerdings nicht die Breite sondern die "spitze" des Peaks, wie in den Bildern zu sehen.
Sound:
Das PTEq-X ist sicherlich kein klinisches Werkzeug, mit dem schmalbandige Veränderungen vorgenommen werden können. Hier geht es um breite Pinselstriche, die den Gesamtklang in die eine oder andere Richtung schieben sollen.
Dazu kommt, dass der Sound des PTEq-X spitze ist. Selbst bei extremen Einstellungen klingt das Ergebnis nie komplett nach Grütze.
Ich hatte es auf verschiedenen Signalen: Vocals, Akustikgitarre, Bass als auch auf dem kompletten mix.
Gut gefallen mir die Möglichkeiten, den Bassbereich zu bearbeiten. Trotz den verkorksten Frequenzangaben ist es gut möglich hier mit einigen wenigen Handgriffen deutlich aufzuräumen oder anzufetten.
Mit der Boost/Attenuate Mechanik muss man sich -- sofern man vorher noch nie mit Pultec-style EQs gearbeitet hat -- zunächst erst mal vertraut machen. Dann ergeben sich aber vielseitige Möglichkeiten zur Veränderung des Sounds.
Das sind, wie schon gesagt, keine klinischen Veränderungen. Ein Ansatz, der für mich mit dem PTEq-X sehr gut funktioniert, ist einfach mal an den Reglern zu drehen und zu hören, wie sich der Sound verändert (und nicht, wie so oft zu ahnen, was geeignete Einstellungen sind).
Sofern man sich auf diese Arbeitsweise einlassen möchte, bekommt man hier ein solides Werkzeug an die Hand gegeben.
Fazit:
Das PTEq-X ist ein gelungenes Plugin mit dem man kreativ arbeiten kann. Man bekommt ein Plugin, mit dem man auf einfache Weise vieles richtig machen kann und nur schwer einiges falsch.
Dafür sollte man sich von einer analytischen Arbeitsweise verabschieden und sich nicht zu stark von der Darstellung der GUI leiten lassen (siehe Oben).
Für kostenlos ist das PTEq-X eine volle Empfehlung!
So Far...
Laguna
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