Bacchus#777
Drums, Crowdfunding
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Viele haben es schon gehört oder gesehen: Tama hat die Speed Cobra Bassdrum-Pedale neu aufgelegt. Meinl waren so nett und haben uns ein Doppelpedal (und auch ein Einzelpedal, aber ich fasse das hier einfach mal zusammen) zum Test zur Verfügung gestellt.
Was kann man bisher über die Speed Cobras sagen? Wie man schon vom Namen erahnen kann, handelt es sich um eine Abwandlung der beliebten Iron Cobras, wobei die neuen Pedale eher im oberen Segment rund um DW 900X und Co. liegen. Die Speed Cobras kommen allerdings mit einem Longboard und einer abgewandelten Optik daher. Schon in der ersten Version hatten diese ebenfalls neue Beater bekommen, was auch jetzt wieder der Fall ist. Die Pedale gibt es übrigens schon seit 2010, wie mir im Laufe des Tests nochmal bewusst geworden ist. Zeit vergeht offenbar schnell, gefühlt hätte ich gesagt, dass es diese erst seit maximal 2-3 Jahren gibt.
Lieferumfang
Der Lieferumfang ist überschaubar, bietet aber alles, was man benötigt. Die Cobras kommen in einem überarbeiteten Hardcase, ähnlich wie das Case der Iron Cobras. Allerdings gibt es jetzt echte "Scharniere" am Case, wenn auch aus Plastik. Mir ist bei meiner damaligen Cobra dieser Scharnier recht schnell flöten gegangen, weil es nur gepresster/gefalzter Kunststoff war, der leicht reißen konnte. Ich kann das Case leider nicht in regelmäßiger Benutzung oder über lange Zeit testen, aber eventuell hält der Scharnier etwas mehr aus.
Dann sind darin natürlich die Pedale enthalten, die Kardanwelle ist im oberen Teil des Cases eingeklemmt und die Pedale liegen in gewohnter Weise in ihren Aussparungen im Case. Es kommt außerdem eine Bedienungsanleitung und ein Inbusschlüssel mit, um die üblichen Einstellungen am Pedal vorzunehmen. Am Slave-Pedal ist der bekannte Kombischlüssel von Tama an der Seite angebracht. Praktisch: wenn das Pedal richtig im Case liegt, kann man, ohne das Pedal herauszunehmen auf den Schlüssel zugreifen. Sehr gut!
Was mich am Case immernoch stört, ist, dass, wenn man die Feder aushängt, das ganze wie wild herumklappert. Das gibt mir immer ein komisches Gefühl, wenn ich mein Pedal transportiere. Außerdem ist das Material des Cases sehr anfällig für Kratzer, Dreck und Staub. Schlimm ist das nun auch nicht, da man das Ding ja benutzt, um seine Pedale zu schützen, aber manche könnte das nerven.
Äußerlichkeiten
Die neue Revision der Cobras kommt etwas verändert daher. So gibt es nun im Longboard goldene Akzente in den Ausfräsungen. Außerdem gibt es einen brandneuen transparenten Gummibeater, der nun zylinderförmig geformt ist. Die Federaufhängung ist wie schon bei den Cobras gelöst: man kann die Aufhängung von den Kugellagern abnehmen und die Pedale damit kompakt verstauen. Neuerung hier: auch an die untere Aufhängung befindet ist inzwischen beweglich gestaltet, was wohl noch bessere Schwingeigenschaften erzeugen soll. Ebenfalls zu finden ist die Cobra Coil, die es auch schon bei der Iron Cobra gab. Diese ist (zumindest persönlich gefühlt) mit einer etwas stärkeren Feder als sonst ausgestattet, ich kann mich aber auch irren. An der Kardanwelle gibt es kleine Schutzgummis, die einteilig die Vierkantschrauben auf Pedalseite umschließen.
Die Umlenkrolle oder auch "Cam" genannt besteht bei der neuen Speed Cobra aus der Rolling Glide Version von Tama und ist durch Ausfräsungen im Gewicht reduziert. Die neue Revision der Iron Cobras gibt es allerdings auch in Power Glide. Was mich persönlich sehr freut, ist, dass die Bassdrumklemme komplett aus Gummi ist. Das schont den (Holz-)Spannreifen, meine Pearl Eliminator 2002 macht das nicht so gut, da hat der Spannreifen schon einiges abgekriegt.
Hier ein Video von der Federaufhängung:
Spielgefühl
Ich hatte jetzt ca. 2 Wochen Zeit, mit der neuen Speed Cobra rumzuspielen und auszuprobieren. Dabei hat sie ein paar Proben und sogar einen Gig gesehen.
Erstaunlich war für mich, wie exzellent und perfekt die Maschine out-of-the-box eingestellt war. Die Beater waren parallel eingestellt, die Fußplatten exakt aufeinander abgestimmt, die Federn gleichmäßig gespannt. Ich weiß nicht, ob das Zufall war, aber mich hat es extrem gefreut. Von daher habe ich es einfach drauf ankommen lassen, habe die Maschine kurz angeschaut, nichts mehr verstellt und einfach an das Drumset geschraubt.
Ich muss sagen, dass ich wirklich begeistert war. Das Spielgefühl fühlte sich von Anfang an sehr natürlich und leichtgängig an. Die Cobra Coil war meiner Meinung nach klar spürbar, das Pedal kam um einiges schneller zurück, als ich es von meiner damaligen Cobra gewohnt war. Aber das sind nun auch schon ein paar Jahre... Die Beater klingen exzellent und punchy, perfekt für die härtere Gangart, für die das Image diesen Pedals sicherlich recht gut ausgelegt ist. Allerdings kann man damit natürlich alles spielen, was man will.
Im zweiten Anlauf habe ich dann - natürlich ist es auch sehr ungewohnt, wenn man nach 4 Jahren eine andere Fußmaschine aktiv spielt - allerdings auch wieder gemerkt, dass die Trittplatten gar nicht so leicht sind, wie sie aussehen. Das Gewicht merkt man schon etwas, allerdings tut es dem Fakt, dass (meine) Bewegungen direkt und mit gutem Feeling übertragen wurden, keinen Abbruch.
Auch bei dem Gig, den ich mit den Pedalen gespielt habe, hatte ich keine Probleme. Die Krallen gegen das Verrutschen des Slave-Pedals waren nicht komplett ausgefahren (obwohl ich die schon ganz schön rausgedreht hatte), sodass hier und da mal ein wenig was verrutscht ist, aber danach habe ich einfach nochmal weitergedreht und dann war das ebenfalls ok.
Egal, welche Schuhe ich anhatte, ich hatte auf den Longboards stets perfekten Halt. Allerdings gab es durch ein paar härtere Kanten vom Fräsen ordentlich Gummiabrieb, aber da die Maschine fabrikfrisch war, legt sich das sicher mit der Zeit. Selbst wenn nicht: mich würde es nicht stören, solang ich nicht irgendwann barfuß durch die Gegend renne.
Fazit
Alles in allem hatte ich keine Probleme mit dem Pedal, aber 100% meins ist es nicht. Das liegt aber ggf. auch daran, dass ich seit Jahren auf Pearl gepolt bin und natürlich an meine Pedale gewöhnt bin. Diese haben aber auch einen Bandantrieb, was wohl ein noch etwas direkteres Spielgefühl hervorruft. Die Beater der neuen Speed Cobra scheinen wirklich gut zu halten, Beaterabrieb/-verschmutzung nach 2 Wochen völlig akzeptabel:
Cobra-Liebhaber bekommen meiner Meinung nach mit den neuen Speed Cobras wie immer verlässliche Pedale mit exzellenter Verarbeitung und Tama-typischen Spielgefühl. Ich persönlich bräuchte wohl etwas länger für eine Umstellung, aber das ist - wie so oft - Geschmackssache.
Der Straßenpreis bei Thomann beträgt momentan 475€ und sind damit rund 25€ teurer als die Iron Cobras. Die neuen Pedale sind seit November/Dezember 2015 erhältlich.
Liebe Grüße,
Bacchus
Was kann man bisher über die Speed Cobras sagen? Wie man schon vom Namen erahnen kann, handelt es sich um eine Abwandlung der beliebten Iron Cobras, wobei die neuen Pedale eher im oberen Segment rund um DW 900X und Co. liegen. Die Speed Cobras kommen allerdings mit einem Longboard und einer abgewandelten Optik daher. Schon in der ersten Version hatten diese ebenfalls neue Beater bekommen, was auch jetzt wieder der Fall ist. Die Pedale gibt es übrigens schon seit 2010, wie mir im Laufe des Tests nochmal bewusst geworden ist. Zeit vergeht offenbar schnell, gefühlt hätte ich gesagt, dass es diese erst seit maximal 2-3 Jahren gibt.
Lieferumfang
Der Lieferumfang ist überschaubar, bietet aber alles, was man benötigt. Die Cobras kommen in einem überarbeiteten Hardcase, ähnlich wie das Case der Iron Cobras. Allerdings gibt es jetzt echte "Scharniere" am Case, wenn auch aus Plastik. Mir ist bei meiner damaligen Cobra dieser Scharnier recht schnell flöten gegangen, weil es nur gepresster/gefalzter Kunststoff war, der leicht reißen konnte. Ich kann das Case leider nicht in regelmäßiger Benutzung oder über lange Zeit testen, aber eventuell hält der Scharnier etwas mehr aus.
Dann sind darin natürlich die Pedale enthalten, die Kardanwelle ist im oberen Teil des Cases eingeklemmt und die Pedale liegen in gewohnter Weise in ihren Aussparungen im Case. Es kommt außerdem eine Bedienungsanleitung und ein Inbusschlüssel mit, um die üblichen Einstellungen am Pedal vorzunehmen. Am Slave-Pedal ist der bekannte Kombischlüssel von Tama an der Seite angebracht. Praktisch: wenn das Pedal richtig im Case liegt, kann man, ohne das Pedal herauszunehmen auf den Schlüssel zugreifen. Sehr gut!
Was mich am Case immernoch stört, ist, dass, wenn man die Feder aushängt, das ganze wie wild herumklappert. Das gibt mir immer ein komisches Gefühl, wenn ich mein Pedal transportiere. Außerdem ist das Material des Cases sehr anfällig für Kratzer, Dreck und Staub. Schlimm ist das nun auch nicht, da man das Ding ja benutzt, um seine Pedale zu schützen, aber manche könnte das nerven.
Äußerlichkeiten
Die neue Revision der Cobras kommt etwas verändert daher. So gibt es nun im Longboard goldene Akzente in den Ausfräsungen. Außerdem gibt es einen brandneuen transparenten Gummibeater, der nun zylinderförmig geformt ist. Die Federaufhängung ist wie schon bei den Cobras gelöst: man kann die Aufhängung von den Kugellagern abnehmen und die Pedale damit kompakt verstauen. Neuerung hier: auch an die untere Aufhängung befindet ist inzwischen beweglich gestaltet, was wohl noch bessere Schwingeigenschaften erzeugen soll. Ebenfalls zu finden ist die Cobra Coil, die es auch schon bei der Iron Cobra gab. Diese ist (zumindest persönlich gefühlt) mit einer etwas stärkeren Feder als sonst ausgestattet, ich kann mich aber auch irren. An der Kardanwelle gibt es kleine Schutzgummis, die einteilig die Vierkantschrauben auf Pedalseite umschließen.
Die Umlenkrolle oder auch "Cam" genannt besteht bei der neuen Speed Cobra aus der Rolling Glide Version von Tama und ist durch Ausfräsungen im Gewicht reduziert. Die neue Revision der Iron Cobras gibt es allerdings auch in Power Glide. Was mich persönlich sehr freut, ist, dass die Bassdrumklemme komplett aus Gummi ist. Das schont den (Holz-)Spannreifen, meine Pearl Eliminator 2002 macht das nicht so gut, da hat der Spannreifen schon einiges abgekriegt.
Hier ein Video von der Federaufhängung:
Spielgefühl
Ich hatte jetzt ca. 2 Wochen Zeit, mit der neuen Speed Cobra rumzuspielen und auszuprobieren. Dabei hat sie ein paar Proben und sogar einen Gig gesehen.
Erstaunlich war für mich, wie exzellent und perfekt die Maschine out-of-the-box eingestellt war. Die Beater waren parallel eingestellt, die Fußplatten exakt aufeinander abgestimmt, die Federn gleichmäßig gespannt. Ich weiß nicht, ob das Zufall war, aber mich hat es extrem gefreut. Von daher habe ich es einfach drauf ankommen lassen, habe die Maschine kurz angeschaut, nichts mehr verstellt und einfach an das Drumset geschraubt.
Ich muss sagen, dass ich wirklich begeistert war. Das Spielgefühl fühlte sich von Anfang an sehr natürlich und leichtgängig an. Die Cobra Coil war meiner Meinung nach klar spürbar, das Pedal kam um einiges schneller zurück, als ich es von meiner damaligen Cobra gewohnt war. Aber das sind nun auch schon ein paar Jahre... Die Beater klingen exzellent und punchy, perfekt für die härtere Gangart, für die das Image diesen Pedals sicherlich recht gut ausgelegt ist. Allerdings kann man damit natürlich alles spielen, was man will.
Im zweiten Anlauf habe ich dann - natürlich ist es auch sehr ungewohnt, wenn man nach 4 Jahren eine andere Fußmaschine aktiv spielt - allerdings auch wieder gemerkt, dass die Trittplatten gar nicht so leicht sind, wie sie aussehen. Das Gewicht merkt man schon etwas, allerdings tut es dem Fakt, dass (meine) Bewegungen direkt und mit gutem Feeling übertragen wurden, keinen Abbruch.
Auch bei dem Gig, den ich mit den Pedalen gespielt habe, hatte ich keine Probleme. Die Krallen gegen das Verrutschen des Slave-Pedals waren nicht komplett ausgefahren (obwohl ich die schon ganz schön rausgedreht hatte), sodass hier und da mal ein wenig was verrutscht ist, aber danach habe ich einfach nochmal weitergedreht und dann war das ebenfalls ok.
Egal, welche Schuhe ich anhatte, ich hatte auf den Longboards stets perfekten Halt. Allerdings gab es durch ein paar härtere Kanten vom Fräsen ordentlich Gummiabrieb, aber da die Maschine fabrikfrisch war, legt sich das sicher mit der Zeit. Selbst wenn nicht: mich würde es nicht stören, solang ich nicht irgendwann barfuß durch die Gegend renne.
Fazit
Alles in allem hatte ich keine Probleme mit dem Pedal, aber 100% meins ist es nicht. Das liegt aber ggf. auch daran, dass ich seit Jahren auf Pearl gepolt bin und natürlich an meine Pedale gewöhnt bin. Diese haben aber auch einen Bandantrieb, was wohl ein noch etwas direkteres Spielgefühl hervorruft. Die Beater der neuen Speed Cobra scheinen wirklich gut zu halten, Beaterabrieb/-verschmutzung nach 2 Wochen völlig akzeptabel:
Cobra-Liebhaber bekommen meiner Meinung nach mit den neuen Speed Cobras wie immer verlässliche Pedale mit exzellenter Verarbeitung und Tama-typischen Spielgefühl. Ich persönlich bräuchte wohl etwas länger für eine Umstellung, aber das ist - wie so oft - Geschmackssache.
Der Straßenpreis bei Thomann beträgt momentan 475€ und sind damit rund 25€ teurer als die Iron Cobras. Die neuen Pedale sind seit November/Dezember 2015 erhältlich.
Liebe Grüße,
Bacchus
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