Paddy Paddeleck
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Hallo liebes Musiker-Board, vor über einem Jahr hab ich hier mein Debüt-Song „Time“ vorgestellt. Nun darf ich ein Schritt weitergehen und euch meine erste EP vorstellen.
Die Geschichte zur EP
Die Ep war nie geplant. Und überhaupt, so wirklich wie ein "Singer-Songwriter" hab ich mich auch nie gefühlt. Mein eigentlicher Traum war (und bleibt) die Filmmusik - ein Traum dem ich nun schon seit fast nem Jahrzehnt nachjage, so mehr oder weniger Erfolgreich. Das singen lernte ich erst recht spät auf einer Reise durch Irland. Doch dazu später mehr.
Vor knapp zwei Jahren genoss ich eine für einen Komponisten wohl eher ungewöhnliche Festeinstellung in einer IT-Firma namens „Esdenera Networks“. Diese Firma hatte sich zum Ziel gesetzt den fiesen Hackern dieser Welt Einhalt zu gebieten, indem sie eine so starke Firewall konzipieren, sodass auch der aller böseste aller bösen Hacker keine Chance mehr hat das Internet zu terrorisieren.
Sie beauftragte mich einen Imagefilm zu drehen, denn ich mache auch Filme. Das Endprodukt mochten sie so sehr dass ich sogar eine Festeinstellung angeboten bekam.
Diese Firma ist Teil einer weltweiten Community von freundlich gesinnten Hackern (OpenBSD), die das Internet sicherer machen. Diese treffen sich regelmäßig zu einem sogenannten „Hackathon“, wo gemeinsam an Projekten gearbeitet wird.
Diesmal war mein Chef an der Reihe, den Hackathon zu organisieren. Er kam auf die Idee, dass es Cool sein könnte alles auf einem Schloss stattfinden zu lassen. Also fragte er mich eines Tages, ob ich eine Ideen hätte, wo man so etwas machen könnte, ohne gleich pleite zu gehen. Dann erzählte ich ihn von einer befreundeten Musikerin namens Sarah Brendel, die zufällig in einem Schloss in Röhrsdorf bei Dresden mit ein paar anderen Künstlern wohnte. Ausserdem erzählte ich von Arno Jordan, der dort ein Unfassbar großartiges Studio eingerichtet hat. So unfassbar großartig, dass unter anderem schon Größen wie Sylvia Massy (sie war Sound-Engineer für Johnny Cash und Prince) aus Amerika angereist kamen, um sich das Studio aus nächster Nähe anschauen zu können. Das besondere an diesem Studio ist nicht nur das besondere "Schloss-Flair", sondern vor allem das dort noch vorhandene fast komplett analoge Equipment, was der Arno über Jahre hinweg gesammelt und selber aufgewertet hat. Dieses analoge Technik ist gekoppelt mit modernen digitalen Aufnahmemöglichkeiten - eine Unfassbar gelungene Kombination.
Mein Chef meinte dann zu mir, dass er nur unter der Bedienung dort den Hackathon veranstalten würde, wenn ich dort das Studio nutze, um endlich mal eine eigene CD aufzunehmen. Er versprach mir eine finanzielle Unterstützung und ein zinslosen Mitarbeiterkredit, um mir ein Startkapital zu schaffen. Ich nahm das Angebot an und die harte Arbeit begann.
Die Songs waren zum Glück schon größtenteils fertig geschrieben, doch hatte ich nur noch wenige Wochen Zeit, alle Lieder auszuarrangieren und alles weitere zu organisieren. Eigentlich glaubte ich kaum daran, dass ich das alles zeitlich je schaffen könnte, aber ich versuchte es zumindest und es klappte!
Die Probleme
Ich war letztendlich gerade mal Fünf Tage im Studio, trotzdem dauerte es noch über ein Jahr, bis ich die fertige EP in meinen Händen halten durfte. Dies lag unteranderem daran, dass zur Finalisierung mir noch eine ganze Stange Geld fehlte. Denn die Songs mussten ja auch noch gemischt, gemastert und auf CD gepresst werden. Also startete ich ein Crowdfunding über „Startnext“, wovor ich zugegeben ganz schön Respekt hatte, schließlich hatte ich noch keinerlei Bekanntheitsgrad und hab bis dahin auch kaum was von mir veröffentlichen können. Also fiel es mir auch hier sehr schwer daran zu glauben, dass die Aktion klappen könnte. Doch ich versuchte es zumindest und es klappte!
Es gab allerdings noch ein weiteres Problem. Ein Lied auf der Platte war eine Neuinterpretation eines Song aus den 90ern. Da ich total der blutige Anfänger in Rechtsfragen bzgl. Coverversionen, bzw. Neuinterpretationen war, wusste ich natürlich nicht, dass es ein Riesen Unterschied zwischen einer Coverversion und einer Neuinterpretation gibt. Denn bei einer Neuinterpretation bearbeitet man die original Melodie, wofür man die Erlaubnis vom Urheber braucht. Also blieb mir nichts anderes übrig, als irgendwie den Urheber ausfindig zu machen, was sich als enorm schwierig erwiesen hat.
Ich versuchte es wirklich monatelang über verschiedene Kanäle, doch leider ohne Erfolg. Erst als mir die GEMA den Tipp gab, es mal über den deutschen Subverleger zu versuchen, kam ich mit meinem Anliegen weiter. Dieser stellte netterweise ein Kontakt zum amerikanischen Verleger her, welcher mir dann ärgerlicher weise keine Erlaubnis erteilte. Tja, blöderweise waren zu diesem Zeitpunkt schon sämtliche Lieder gemischt und gemastert und im Grunde fürs Presswerk bereitgestellt. Zudem kam ich etwas ins schwitzen, da ich auf Startnext den Unterstützern versprach die CD noch im Jahr 2015 herauszubringen. Wir hatten aber schon Dezember, was das einhalten meines Versprechens erheblich erschwerte.
In einer Nebel- und Nachtaktion beauftragte ich dann einen sehr guten Freund namens Chris Schwing den Song binnen einer Woche umzuschreiben - ich fragte ihn, da er Halbamerikaner ist, zudem ein sehr talentierter Songschreiber. Ich als deutscher, mit eher mäßig guten Englischkenntnissen, hätte wie üblich ewig gebraucht.
Ich vereinbarte in der Zwischenzeit ein Termin mit dem Studio im Schloss und fuhr dann eines verschneiten Dezembermorgens von Hannover nach Dresden, um den neuen Text dort einzusingen. Noch am nächsten Tag wurde der Song neu gemixt und zum Mastern geschickt. Auch hier fiel es mir schwer dran zu glauben, dass die CD noch im Dezember fertig werden könnte, doch ich versuchte es zumindest und es klappte nicht! Sie wurde nach reichlicher Verzögerung erst jetzt im Februar fertig.
Doch drum so stolzer und glücklicher bin ich nun, euch endlich das fertige Werk, nach so vielen Hochs und Tiefs präsentieren zu können. Viel Herzblut steckt drin und ich hoffe ihr genießt sie – meine erste EP!
Die Hintergrundgeschichte
Wie bereits schon erwähnt, ich war nie wirklich ein Sänger. Doch 2012 brauchte ich eine Auszeit, da ich sehr ausgelaugt war von meiner Selbständigkeit. So beschloss ich alles zurückzulassen und mich mit meiner alten rostigen Gazelle (ein Fahrrad) auf den Weg nach Irland zu machen. Ich hatte gerade mal knapp 200€ Reisegeld, womit ich geradeso bis England kam. Dort nahm ich dann für einige Wochen ein Job auf einer Farm an, um mir das nötige Fährengeld nach Irland leisten zu können.
Als ich in Dublin ankam war ich komplett pleite. Ich hatte nicht viel dabei, doch unter anderem eine kleine Wandergitarre. Ich versuchte zum ersten Mal in meinem Leben mit Straßenmusik Geld zu verdienen, was weitaus schwerer war als erhofft. Vor allem weil ich nicht besonders gut und kräftig Singen konnte und gegen eine sehr laute Stadt anbrüllen musste. Zudem beherrschte ich gerade mal zwei Songs und das auch nur so mehr oder weniger gut. Diese musste ich dann teilweise acht Stunden am Stück immer wiederholen, bis ich endlich genügend Geld für eine Nacht im Hostel und ein bisschen was zu essen zusammen hatte (was sich meist auf Brot mit etwas Butter beschränkte). Es war hart, doch so lernte ich das singen.
In Irland fing ich also an meine Gesangsstimme zu entdecken. Am Ende der Reise schrieb ich dann meinen ersten Song.
Die Songs
Zu fast jedem Song gibt es bereits ein Videoclip auf Youtube. Da Videos oft interessanter sind als reine Audiofiles, hab ich beschlossen euch die Songs mit dem dazugehörigen Video zu präsentieren.
1. Eigentlich ist der erste Song auf meiner EP mein Debüt-Song „Time“. Da ich diesen bereits letztes Jahr hier auf dem Musikerboard vorgestellt habe, stelle ich ihn jetzt einfach mal hinten an. Darum starte ich nun mit „A Windy Day“ - dies ist der Song, der umgeschrieben werden musste (siehe Geschichte "die Probleme").
Das Video dazu hab ich in der USA gedreht, als ich eine befreundete Band dahin begleitete, um für sie ein Musikvideo zu drehen.
2. Der nächste Song heißt „Ramshackle Wall“ und ist der einzige ohne Video.
https://soundcloud.com/timm-markgraf/ramshackle-wall?in=timm-markgraf/sets/ep1
3. Ich habe insgesamt zwei Live-performte Songs auf der EP, die ich mit einigen befreundeten Musikern im Kellergewölbe einer Kirche aufgenommen habe. Unter anderem den nächsten Song, der nach dem Datum benannt ist, an dem ich mich auf die Reise nach Irland begab: 9/9/12.
Filmisch begleitet hat mich der großartige Sebastian Weiß.
4. Zu guter letzt kommt nun mein Debüt Song „Time“, welchen ich bereits letztes Jahr hier präsentiert habe. Direkt im Anschluss findet ihr noch eine Liveversion. Diese ist ebenso auf der EP zu hören.
Das Digipak und das Booklet
Die CD-Hülle wurde von meinem ausserordentlich begabten Kumpel Nick Böse gestaltet, der es auf anhieb schaffte mein Geschmack voll zu treffen. Die EP ist in einem aufklappbaren Digipak erhältlich und sieht in etwas so aus (bei dem Bild handelt es sich um die "Special-Edition", die es nur im Rahmen der Starnext-Kampagne gab - lediglich der Mittelteil ist anders bei der regulären Edition)...
Für das Booklet begab ich mich erneut auf eine kleine Reise. Doch diesmal nicht alleine und auch nicht auf einem alten rostigen Fahrrad. Diesmal ging es nach Schottland. Mit im Gepäck hatte ich den Sören Schalk und eine alte analoge Spiegelreflexkamera. Ich kleidete Sören so ein, dass er von weitem Ähnlichkeit mit mir hatte und bildete so einige Szenen aus meiner Irlandreise nach. Dazu gibt es ein kleines Making-of.
Kontakt /Social Media
Solltet ihr Interesse hegen, so könnt ihr gerne meine EP in meinem Webshop bestellen:
http://timmmarkgraf.bigcartel.com/
Gerne kann man mich Kontaktieren unter folgender E-Mail-Adresse: info@timmmarkgraf.com
Ansonsten kann man meine Arbeit weiterhin verfolgen unter:
www.timmmarkgraf.com
https://www.facebook.com/timm.markgraf
https://www.youtube.com/channel/UCvM7QdKwPmG7m3MJ3Dq82sA
https://soundcloud.com/timm-markgraf
Es grüßet euch,
euer Timm
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