Laien-Gospelchor mit samt Musiker-Combo verstärken

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drumbaer
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Hallo liebe Musikfreunde,

ein Freund hat mich gebeten, den Ton für ein Gospelkonzert zu machen. Es handelt sich quasi um ein verlängertes Chorwochenende mit anschließendem kleinen Konzert. Der Chor hat in dieser Formation vorher noch nie zusammen gesungen und besteht aus ca. 35 Laien. Wie so oft eine handvoll Männer und viele Frauen. Dazu kommt eine ausgebildete Solistin und drei erfahrene Musiker, Keyboard, E-Bass und Schlagzeug. Ggf. werden auch noch Sänger aus dem Chor kleine solistische Stellen haben.

Ist also noch überschaubar - dafür ist meine Erfahrung auch überschaubar. Bisher habe ich im privaten Kreis nur kleinere Auftritte (Keyboard/Gitarre/Bass/Gesang) verstärkt. Aber was tut man nicht alles für einen Freund. Das ganze ist Non-Profit und unbezahlt. Soll aber trotzdem nicht schlecht werden ;-)

Zunächst mal ein Bild des "Tatorts":

neu2010.jpg


Unten sollen ca. 10 weitere Reihen mit Bänken für die Zuschauer folgen.

Folgendes Equipment habe ich:
2x EV ZXA1
2x Achat Sub 112A
Behringer X32 Rack samt PC/Tablet zur Bedienung
4x Rode M3 Kondensatormikrofon Niere
1x Rode M2 Kondensatormikrofon für Solisten
3x Beyerdynamic TG-X58 dynamisches Mikro für SOlisten
3 Mikroständer K&M 210/2
DI-Boxen und einige Kabel
4fach Kopfhörerverstärker

Zugemietet wird mindestens ein Funkmikrofon und vermutlich höhere Mikrofonständer für den Chor.
Mein Freund hat mindestens eine Monitorbox, die er mitbringt.

Ich habe in das Bild mal ein wenig "gemalt", um einen Gesamteindruck vom ganzen zu bekommen.
Aufstellung.png


Die Boxen werden nicht fliegen, sondern mittels Distanzstange und Boxenschrägsteller auf den Subs stehen. Links neben dem Geländer in der Ecke soll das Schlagzeug stehen, Bass und Keyboard irgendwie danebengequetscht.


(1) Meine Hauptfrage: Wie würdet ihr den Chor abnehmen? Dafür sollen die Rode M3 verwendet werden.
Nur zwei Mikros in der Mitte? AB oder XY?
Oder 3 bzw 4 M3 in gleichmäßigem Abstand verteilt vor dem Chor?
Oder zwei Mikros in der Mitte und die übrigen beiden von außen als Stütze?

Wenn ich davon ausgehe, dass ich Mikrofonständer vorne auf den Boden stelle, dann dürften die hintersten Sänger ihren Kopf ca. 2,5 Meter höher haben. Auf welche Höhe sollten die Mikros dann mindestens kommen?

(2) Bzgl. E-Bass: würdet ihr den per DI-Box direkt und ausschließlich über die PA laufen lassen? Oder nur über seine eigene BassBox? Oder ggf. sogar beides kombiniert? Ich tendiere zu DI-Box direkt in die PA.

(3) Schlagzeug wird auch ohne Abnahme laut genug sein, hoffentlich nicht zu laut. Würdet ihr trotzdem Overheads aufstellen und die Bassdrum mikrofonieren, um etwas flexibler zu sein? An Mikrofonen dafür würde es nicht scheitern, das bekomme ich organisiert.

(4) Monitoring ist dann auch noch ein offenes Thema. Der Chor wird wohl das Keyboard benötigen. Wo würdet ihr bei diesen Platzverhältnissen Monitorboxen für den Chor platzieren?
Bzgl. der Musiker: würdet ihr denen auch Monitorboxen geben? Oder würdet ihr die auf Kopfhörer/In-Ear verdammen? Einen Kopfhörerverstärker für kabelgebundenes In-Ear hätte ich, womit zumindest Keyboard und Drummer auskommen sollten. Dann müsste ich natürlich auf jeden Fall das Schlagzeug mikrofonieren.
Falls die Musiker partout kein In-Ear wollen: kriegen die einen Monitor oder mehrere? Oder nur der Keyboarder, damit der sich hören kann?

Vielen Dank für eure Tipps. Das Konzert ist Anfang März. Ich berichte anschließend gerne hier, wie es geworden ist.

Bernd
 
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Hallo Namensvetter:)

eins vorneweg, ich bin auch kein Profi, aber in unserem Gospelchor, der Deinem Projekt recht ähnlich aufgestellt ist, u.a. für die Technik zuständig. Daher masse ich mir hier an, zumindest meine unmaßgebliche Meinung einzubringen, vielleicht hilft es Dir ja. Aber ich bin auch echt neugierig, was hier sonst noch geantwortet wird - da kann ich auch nur noch von lernen.

Noch eine wichtige Frage vorweg: Wo sollen der Dirigent und die Solisten stehen?

zu 1) Wir nehmen den Chor mit 4 (2x Rode NT5, 2x Oktave Mk012), jeweils eins vor jeder Stimme ab, funktioniert ganz gut. Mikros sitzen bei uns auf ähnlichen Mikro-ständern, wie die die Du hast, Arm ganz ausgefahren, ungefähr auf mittlerer Kopfhöhe. Da kann man aber viel rumtüfteln, wir haben einmal sogar wirklich im Zentimeter-Bereich und mit Kopfhörer nach der optimalen Position gesucht. Aber auch pi mal Daumen kommt man schon ganz gut klar bei der Positionierung.

zu 2) Da hab ich keine Erfahrung, da wir nur EPiano und Schlagzeug haben. Ich würde aber auch zu DI-Box und PA tendieren, einfach um den Bass besser im Mix zu kontrollieren.

zu 3) Definitiv wird das Schlagzeug laut genug, bzw. zu laut sein ;-) Eine Abnahme machen wir nur dann, wenn wir eine Aufnahme des Ganzen wollen. Übrigens eine ideale Lautstärkekontrolle des Schlagzeugs ist mit einem E-Drum-Set super-einfach, wenn man den Schlagzeuger für sowas erwärmen kann :) Sonst beschränken wir uns inzwischen auf Cajon und Congas plus diverses Kleinschlagsgedöns.....ein echtes Drumset ist uns einfach zu laut in der Kirche.

zu 4) Nur wenn der Chor wirklich gut ist, wird er in dieser Situation keine Monitore brauchen, aber insbesondere die Solisten brauchen ganz dringend einen (es sei denn, sie stehen weit genug vor der PA, dass sie sich über die PA schon wieder gut hören, Achtung Feedback!). Ich würde versuchen mindestens zwei, besser drei Monitorboxen vor dem Chor zu verteilen, klassische Wedges am Boden oder (hab ich selber keine Erfahrung mit, finde ich aber ganz interessant als Idee) sogar (Nahfeld-)Monitore auf Ständern halbwegs auf Kopfhöhe des Chores.
Und dann abhängig wie sie stehen, noch einen für die Solisten.
Ähnliches gilt auch für die Musiker: Je erfahrener, desto weniger brauchen sie einen Monitor, aber einfacher machst Du es ihnen auf jeden Fall mit. Dafür die InEars zu verwenden, finde ich eine gute Idee. Aber warum meinst Du, dafür dann auf jeden Fall das Schlagzeug mikrofonieren zu müssen? Sollte so oder so laut genug sein, gerade wenn die Band dicht beisammen ist.


Noch ein paar allgemeine Sachen: Benutz auf jeden Fall für die Solisten Kompressoren. Wenn Du weisst, was Du tust, versuche auch Deine PA und vor allem die Monitore auf den Raum anzupassen (EQ).
Achja, zur Aufstellung noch: Gerade wenn ihr auch das Problem von eher weniger Männerstimmen haben solltet, könnt Ihr ja auch mal probieren, die Männderstimmen mittig aufzustellen: Also statt SATB mal SBTA. Gerade in Kirchen wie der Euren, finde ich, gewinnen die Männerstimmen dadurch an Präsenz.

Ich hoffe, wenigstens ein bisschen geholfen zu haben.

Grüße, Bernd
 
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Hallo Namensvetter,

vielen Dank für deinen Beitrag.

Moderate Kompressoren auf Gesangsmikros (wie auch auf meinen üblichen akustischen Instrumenten Gitarre, Bass und Drums) habe ich eigentlich immer eingestellt. 2:1 bis maximal 3:1. Die sind ja bei einem Digitalpult ohnehin da ;-)

Bzgl. Drums, InEar und der Notwendigkeit der Mikrofonierung des Drumsets: Ich bin, wie mein Forumsname nahelegt, selbst Hobby-Schlagzeuger. Und im Probekeller spiele ich gelegentlich mit InEars, um Begleitmusik zu meinem Schlagzeug dabei zu haben. Was wesentlich leiser als über die PA-Anlage ist. Mit den InEars hört man das Schlagzeug aber nur noch echt bescheiden, daher geht InEar-Monitoring beim Schlagzeug aus eigener Erfahrung nur mit Mikrofonierung des gleichen. Sonst hört man nur noch dumpfen Brei, der sich echt elendig anhört.

Schlagzeug-Lautstärke bin ich in der Tat auch sehr gespannt. Ich habe schon mal zu My Fair Lady ein Laientheater auf einem akustischen Schlagzeug begleitet, wo auch noch 4 Streicher und 4 Bläser sowie Keyboard dabei waren. Und die Sänger (wohlgemerkt auch Laien) haben unverstärkt gesungen. War aber nicht in einer halligen Kirche. Und erforderte natürlich äußerste Zurückhaltung bei den Instrumentatlisten. Sowie neben Sticks auch Hot Rods und Besen beim Schlagzeug. Es geht also auch leise, aber ich kenne den Schlagzeuger nicht persönlich.



Bzgl. Monitoring für den Chor: könnte man das sinnvoll mit kleinen Lautsprechern wie den Achat 104a auf einem kleinen Ständer machen? Ggf. von außen nach innengerichtet, so dass die Dinger optisch nicht so stören? Hat damit jemand Erfahrung? Oder ist das mit so kleinen Lautsprechern und der breiten Abstrahlung derselben eine doofe Idee?

Dirigentin (ist meine Nichte) wird wohl erwartungsgemäß so ein bis drei Meter vor dem Chor stehen. Genaues ist da aber noch nicht abgesprochen.
Solistion vermutlich einen Meter vor dem Chor, wäre aber noch abstimmbar. Bei der Solistin mache ich mir keine Sorgen wegen Feedback, da das ja kein Rock oder Heavy Metal Konzert wird.

Viele Grüße
Bernd
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Lautsprecher für die Front sollten reichen und gut harmonieren. Bei den Tops die "With Sub" Taste gedrückt und bei den Subs die Trennfrequenz auf 100 Hz (wird dir vermutlich aber selber schon klar sein).
Beim Chor würde ich in der Situation die Mikros stimmenweise verteilen (lieber mehr und dichter ran, das reduziert die Rückkopplungsgefahr gerade in so halligen Kirchen). Von AB Stereofonie mit Stützmikrofonen würde ich mich hier verabschieden, das ist gut für Aufnahmen aber für Live Verstärkung nicht geeignet.
Das Keyboard sollte auch über die PA. Schlagzeug unverstärkt, Bass wahlweise über eigenen Verstärker (der ist überall gut genug zu hören) oder per DI über die PA.
Für den Chor sollte das Keyboard und die Solisten auf den Monitor (und natürlich für die Solisten auch).
Die Lautstärke sollte eher so moderat wie möglich gefahren werden, denn laut genug wird es sicher.
Kleine Monitore für den Chor sind gut. Auch hier hilft es, eher mehr Monitore aufzustellen und die dafür nicht so laut einzustellen.

Gruß
Christoph
 
Je nach größer der Kirche sollte man eine oder gar zwei Delaylines einplanen, vor allem wenn es Plätze unter einer Empore gibt und eben auf derselben. Das hat den Vorteil, dass man das eine Paar, welches wohl recht dicht bei den Musikern und damit auch in der nähe des Chores steht nicht so weit aufreisen und minimiert damit die Gefahr von Rückkopplungen. Zudem sorgt eine Delayline eben für deutlich mehr Direktschall im Strahlungsbereich. Gerade in halligen Räumen sollte man darauf achten und das Verhältnis Direktschall zu Diffusschall im Auge bzw. Ohr haben. Dann natürlich eine korrekte Ausrichtung und auch (bei Delaylines) eine Laufzeitanpassung vornehmen. Damit ist schon mal die halbe Miete drin.

Den Chor möglichst kompakt und aufgeräumt platzieren (lieber in die Tiefe gehen, als in die Breite) und möglichst weit weg von lauten Instrumenten wie dem Schlagzeug. Dann mit 4 Kleinmembranern alla Rode NT5 abnehmen. Gut sind hier entsprechende Chorstative (z.B.K&M 21411), denn damit kann man auch noch die hinteren Reihen von der Seite erreichen, ohne dass das Stativ selbst im Chor steht.

Die Instrumente, welche laut genug sind oder selbst einen Amp haben würde ich nicht abnehmen. Gerade das Schlagzeug wird deutlich in die Chormikros einstreuen. Tieffrequente Anteile von Bass oder Kickdrum regen oftmals Raummoden an und man bekommt die eingebrachte Energie nicht wieder raus, d.h. es wummert und dröhnt. Habt ihr einen Summen EQ? Deswegen würde ich auch keine Subs nehmen. Ich würde rein dafür sorgen, dass der Chor und die Solisten vernüftig rüberkommen, entsprechende leise oder unverstärkte Instrumente wie Keyboard mit auf die PA nehmen und da reichen Topteile. Alles andere dann im Zusammenspiel!

Ein gut gestimmtes Drumset mit entsprechendem Drummer macht auch ohne Abnahme richtig laune.

Monitor für die Solisten ist OK, für den Chor auch wieder kontraproduktiv, da das meist eine sehr nette Koppelfalle ist, sobald man versucht den Chor auf die Chormonitore zu schieben. Wenn Chormonitor, dann bitte nur alles andere aber in keinem Fall die Chormikros draufgeben.

Falls keine Delayline(s) möglich evtl. das vorhandene LS Paar weiter in den Raum stellen und zur Bühne hin verzögern. Das kann, wenn man weis was man tut, auch super funktionieren, denn wo steht geschrieben, dass LS immer direkt bei der Bühne stehen müssen?
 
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Da ich genau mit dieser Situation auch des öfteren zu tun habe (sowohl als Sänger als auch als Tontechniker), gebe ich auch mal noch meinen Senf dazu.

- Zur Mikrofonierung des Chor wurde eigentlich schon das wichtigste gesagt, mit einem Mikro pro Stimme sollte das ganz gut laufen. Den Bass hätte ich persönlich lieber auf der PA als über den Amp, einfach um mehr Kontrolle über das Ganze zu haben.

- Alle Sänger brauchen unbedingt ordentliches Monitoring. Das mag zwar feedbackanfällig sein, für eine saubere Intonation eines (Laien!-)Chors ist es aber unbedingt notwendig, dass alle zumindest das Keyboard unbedingt hören können. Das gleiche gilt für die Solisten.

- In-Ear für die Musiker halte ich für nicht machbar. Du wirst vermutlich auf Leute treffen, die das so nicht gewohnt sind schon mit großen Vorbehalten an den Start gehen. Dann kommt z.B. auch bei der Generalprobe die Interaktion mit der Dirigentin dazu. Wie willst du das lösen? Auf jeden Fall also konventionelles Monitoring, und ich würde da auch nicht sparen; je nach dem, wie nah die Musiker beieinander stehen, könne auch zwei Monitorwege nötig sein. Unter Umständen kann auch eine direkte Verstärkung des Keyboards über kleine Lautsprecher, die direkt angeschlossen werden, das Bandmonitoring unterstützen.
 
... Falls keine Delayline(s) möglich evtl. das vorhandene LS Paar weiter in den Raum stellen und zur Bühne hin verzögern. Das kann, wenn man weis was man tut, auch super funktionieren, denn wo steht geschrieben, dass LS immer direkt bei der Bühne stehen müssen? ...
Das finde ich einen super Ansatz!

Erstens verringerst du die Feedbackanfälligkeit enorm, und die Verständlichkeit in den hinteren Reihen wird deutlich besser.
Einfach die Schall-Laufzeit vom Chor zu den Lautsprechern errechnen (ca. 3ms pro Meter - bei 20°C sind es exakt 2,91ms), dann noch 20ms für den Haas-Effekt auf den errechneten Wert aufschlagen und für das Publikum hört es sich fast an, als ob gar nicht verstärkt würde da die Lautsprecher wegen des Haas-Effekts "unsichtbar" werden. Als Schallquelle wird also der Chor wahrgenommen.

Ach ja, wenn du noch zusätzliche Delaylines realisierst, den 20ms-Aufschlag nur einmal rechnen!

lg Thomas
 
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Schwierig könnte das allerdings mit dem Keyboard werden, das ja nur aus der PA kommt. Das kommt für die Zuschauer in den ersten Reien dann tatsächlich von hinten, und das stelle ich mir eher seltsam vor. Imho müsste man in dem Fall mindestens mal eine Aktivbox ans Keyboard hängen, damit das auch von vorne zu hören ist.

So ein Setup würde ich zumindest vorher genau ausprobieren, ein bisschen experimentell scheint mir das schon.
 
....Schwierig könnte das allerdings mit dem Keyboard werden, das ja nur aus der PA kommt.... .
Steht das irgendwo? Habe ich scheinbar überlesen. Aber irgendwie musst du das Keyboard ja sowieso auf die Bühne bringen sonst hören ja die Sänger auch nix :)
Bei uns ist das E-Piano aber über die eingebauten Lautsprecher für die ersten paar Reihen auch schon ganz gut zu hören.

Aber klar: so ein Setup müsste man natürlich vorher ordentlich austesten.

Ich habe selbst bisher auch immer mit normalen Frontlautsprechern gearbeitet. Aber die Idee gefällt mir.
Und Delaylines sind in einer Kirche IMHO fast ein Muss, wenn man Sprachverständlichkeit über die ersten paar Reihen hinaus möchte.
 
Die Idee, die erste Lautsprecherreihe deutlich vor den Chor zu stellen, halte ich auch wegen Feedback für gut. Aber zumindest von den Bildern her scheint mir genau diese Kirche dafür nicht ideal zu sein. Weil m.E. die erste Boxenreihe immer noch vor der ersten Bank sein sollte. Bis zur ersten Bank bin ich dabei - noch weiter werde ich wohl nicht in die Kirche hereingehen.

Delayline würde ich gerne mal ausprobieren - aber dafür habe ich leider nicht genug Material. Ich bin schon froh, wenn wir genügend Monitore haben. Habe das Konzert zum Anlass genommen, mir beim großen T ein Pärchen Achat 104a zu gönnen, was ich schon länger vor hatte. Die ich als zusätzliche Keyboard-Monitore für den Chor verwenden will.

In gut drei Wochen ist es soweit - ich freu mich drauf. Vielen Dank für eure Tips.
 
Steht das irgendwo?

Du hast recht, das wird nicht erwähnt, ich bin davon ausgegangen, da ich bei eingebauten Keyboardlautsprechern eher an Casio-Tischhupen denke. Ich weiß schon, dass es da mittlerweile auch recht ordentliche Sachen gibt, ich tu mir trotzdem schwer damit, die bei einer sinnvollen Beschallung mit zu berücksichtigen. Aber vielleicht bin ich da auch zu altmodisch;).
 
Die Idee, die erste Lautsprecherreihe deutlich vor den Chor zu stellen, halte ich auch wegen Feedback für gut. Aber zumindest von den Bildern her scheint mir genau diese Kirche dafür nicht ideal zu sein. Weil m.E. die erste Boxenreihe immer noch vor der ersten Bank sein sollte. Bis zur ersten Bank bin ich dabei - noch weiter werde ich wohl nicht in die Kirche hereingehen.
Ich würde mir überlegen das Hauptsystem vor dem Altar zu positionieren. Die beiden Gruppen links und rechts vom Altar kann man mit kleineren Systemen versorgen und hier eventuell nur Solisten und etwas Chor bzw. das was an Instrumenten wirklich fehlt.
Das Hauptsystem kann dan deutlich verzögert sein und bei dem Abstand hast du dann mehr Freiheiten was die Chormikros betrifft.
 
Ich würde das Schlagzeug mikrofonieren, mindestens, Bassdrum, Snare und Overhead, möglichst auch noch die HiHat. Für die Lautstärke wird das vermutlich nicht unbedingt notwendig sein, aber so hast du die Möglichkeit, dem ganzen etwas mehr Kontur und Richtung zu geben. Wenn das Schlagzeug ganz links neben dem Geländer steht, dann wird es auf der rechten Seite ggf, etwas Stütze gebrauchen können.
In einer vergleichbaren Situation hatte ich einen Schlagzeuger, der so leise und trotzdem sehr gut gespielt hat, dass ich froh war, ihn etwas auf die Anlage nehmen zu können.
Den Bass würde ich per DI-Box direkt ins Pult nehmen und den Amp des Bassisten nur möglichst leise für ihn als Monitor. Ich habe öfter mit einem Bassisten zu tun, dem in solchen Situationen das Signal aus der PA reicht, selbst wenn er dahinter steht. Sowas ist dann Abstimmungssache.

Da du ja im Low bzw. No Budgetbereich unterwegs bist, wirst du vermutlich nicht unbedingt in teure Chormirkrostative investieren wollen. Ich habe gute Erfahrung mit diesen Verlängerungsrohren gemacht. Damit kommt man mit einem normalen Stativ schon auf eine brauchbare Höhe. Wenn das Konstrukt zu wackelig werden sollte (mit leichten Mikros bei mir kein Problem), dann kannst du die Stative immer noch auf dem Boden festtapen oder auf die Beine Gewichte (z.B. Sandsäcke) legen.

E-Bass, Bassdrum und Keyboard wird es dann auch gut tun, wenn die vorhandenen Subs eingesetzt werden. Die müssen ja nicht zwangsläufig weit aufgerissen werden. Aber etwas Bassunterstützung rundet den Sound schon gut ab.

Ich würde allen Musikern einen eigenen Monitor verpassen. Ob du Wege zusammenfassen kannst, solltest du vorher mit den Musikern besprechen. Vor den Chor würde ich mindestens 2 Monitore legen. Darauf wahrscheinlich das Keyboard (das vermutlich das führende Instrument sein wird?) und ggf. etwas HiHat. So wird der Chor weniger Probleme haben, im Takt der Musiker zu bleiben.

Ob die Solisten auch noch einen Monitor brauchen musst du absprechen. Gerade Laien sind oftmals auch irritiert, wenn sie sich selbst plötzlich so laut und direkt hören. Ggf. reicht das, was auch der Kirche zurück kommt.

Soweit meine Erfahrungen aus einer recht vergleichbaren Situation mit einem Jugendchor und kleiner Begleitband vom letzten vorweihnachtlichen Konzert. Da hat das so, wie beschrieben, gut funktioniert.
 
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...das Schlagzeug mikrofonieren, mindestens, Bassdrum, Snare und Overhead, möglichst auch noch die HiHat ...
... Den Bass würde ich per DI-Box direkt ins Pult
...Ich würde allen Musikern einen eigenen Monitor verpassen....
...Vor den Chor würde ich mindestens 2 Monitore legen...
...Ob die Solisten auch noch einen Monitor brauchen musst du absprechen...
Und dann noch Chormikros, Solistenmikros ...

Ob sich das mit "Das ganze ist Non-Profit und unbezahlt" verträgt?

Ich würde den Aufwand nicht zu weit treiben. "Viel hilft viel" gilt nicht immer, vor allem wenn man drumbaers "dafür ist meine Erfahrung auch überschaubar" berücksichtigt.

Jedes zusätzliche Teil birgt zusätzliche Gefahren und sehr oft wird mit dem erhöhten Aufwand das Ergebnis sogar schlechter.

Der Beitrag #5 yamaha4711 wäre IMHO ein guter Ansatz.

lg Thomas (der nicht erst einmal viel zu viel Technik aufgefahren hat und dann draufkam, dass es weit besser klingt, sobald ich ein paar der Kanalzüge mute :))
 
Zuletzt bearbeitet:
Auf Seite der Eingänge würde ich dir vielleicht sogar recht geben, da kann man schon auf das eine oder andere Schlagzeugmikro verzichten. Beim Monitoring halte ich es aber doch für sehr wichtig, dass jeder jeden gut hören kann, gerade wenn man davon ausgeht, dass zum gemeinsamen Proben nicht so viel Zeit bleibt.

Chor und Solisten brauchen die Harmonien vom Keyboard, aber auch die Musiker müssen den Chor hören können, und der Dirigent natürlich alles zusammen. Wenn kein Material und kein Budget da ist, muss es halt anders gehen, ist ja klar. Aber ein, zwei kleine Aktivboxen fürs Monitoring wird man vielleicht noch auftreiben können, und da der TE schon über In-Ear nachgedacht hat, scheint das Pult ja noch ein paar Aux-Wege zur Verfügung zu haben.

Vielleciht kann @drumbaer ja mal wieder was dazu sagen, bevor wir hier wilde Vermutungen über seine Möglichkeiten und Planungen anstellen.
 
Und dann noch Chormikros, Solistenmikros ...

Ob sich das mit "Das ganze ist Non-Profit und unbezahlt" verträgt?

Mein Beitrag fing schon bewußt so an:


das, was ich geschrieben habe, ist ein erprobtes Szenario, das sowohl bei den Akteuren, als auch beim Publikum sehr viel Anklag gefunden hat. Welche Tips der Fragesteller auf sein konkretes Vorhaben überträgt, muss er letztlich selbst entscheiden.
Wäre ich in seiner Situation, würde ich die technische Umsetzung genau so angehen, wie von mir beschrieben. Auch im von mir beschriebenen Fall waren die reinen "Produktionskosten" extrem gering.

Ich würde den Aufwand nicht zu weit treiben.
Ich fand den Aufwand im konkreten Fall nicht zu weit getrieben, sondern angemessen.

Jedes zusätzliche Teil birgt zusätzliche Gefahren und sehr oft wird mit dem erhöhten Aufwand das Ergebnis sogar schlechter.
... und jedes fehlende Teil birgt die Gefahr, dass genau dieses Teil für den Erfolg notwendig gewesen wäre :gruebel:
Natürlich ist es aber richtig, nur die Geräte einzusetzen, die man auch bedienen kann. Das ist aber selbstverständlich und in fast allen Bereichen des Lebens so.

Aber wie so oft in der Veranstaltungstechnik gibt es nicht die Lösung für ein Problem. Deshalb gibt es ja auch Foren wie dieses, in dem man verschiedene Empfehlungen bekommt und sich dann seine Version daraus zusammenstellen kann.

Nicht ohne Grund hatte ich recht deutlich erklärt, warum ich zu der Empfehlung gekommen bin und unter welchen Umständen sich die Lösung sehr positiv bewährt hat:
Soweit meine Erfahrungen aus einer recht vergleichbaren Situation mit einem Jugendchor und kleiner Begleitband vom letzten vorweihnachtlichen Konzert. Da hat das so, wie beschrieben, gut funktioniert.
 
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Vielen lieben Dank für eure konstruktiven Beiträge. Mit dem musikalischen Leiter habe ich bisher folgendes vereinbart:

Chor steht SBTA, davor kommen drei Kleinmembraner. So kann man ggf. das in der Mitte vor den Männern etwas stärker anheben, um die wenigen Männer etwas zu unterstützen.
Wahrscheinlich bekommt der Chor 3 Monitore, einen größeren Bodenmonitor in der Mitte. Und rechts und links je eine Achat 104a als kleine Unterstützung. Signal auf den Chor-Monitoren i.W. Keyboard und die Solisten, dazu vielleicht etwas Bass und auf der rechten Seite evtl. etwas Schlagzeug. Der große Monitor vor der Mitte des Chores reicht hoffentlich auch für die Solisten mit.

Keyboard bekommt einen kleinen Monitor, der auch die anderen Musiker mitversorgen soll.
Bass darf sich aussuchen, ob er mit eigener Combo oder direkt in die PA geht. Von DI-Box bis zum kleinen Funksystem ist alles da.
Schlagzeug bekommt 2 Overheads (XY) und eine Grenzfläche in die Bassdrum. Auch wenn ich immer noch glaube, dass das auch unverstärkt reichen würde.

Solistin bekommt ein geliehenes Funkmikro. Ich hätte zwar ein AKG Mini 40, aber das hat mir zu viel Griffgeräusche. Mit etwas Equalizer würde der Klang sogar einigermaßen gehen, aber für die beste Sängerin das schlechteste Equipment - das geht mir gegen den Strich ;-)

Dazu soll es gelegentlich kleine Solistengruppen aus dem Chor geben. Die bekommen ein Rode M2 Kondensator. Da bin ich noch etwas skeptisch bzgl. Rückkopplung.

Trotz X32-Pult werde ich noch meinen DEQ2496 mitnehmen. Nicht als automatischen Feddback-Destroyer. Sondern um manuell und sehr gezielt notfalls ein paar Koppelfrequenzen herausnehmen zu können. Ich versuche es beim Aufstellen der Anlage erst mal ohne - aber ich nehm den als Reserve mal mit.

Als weitere Reserve habe ich noch ein paar sehr hochwertige (vor einigen Jahren selbstgebaute) Kleinmonitore, eher HiFi. Etwas größer als die Achat 104a. Und wegen Selbstbau haben die einen 35mm Boxenflansch. Ich versuche, erst mal ohne diese auszukommen. Aber bei Bedarf könnte ich die als zusätzlichen Monitor oder sogar als Delayline einsetzen.

Soweit meine Planung. Mischpult habe ich schon "vorkonfiguriert". Vermutlich werde ich schon am Freitag einen Großteil der Anlage aufbauen, so dass ich genügend Zeit zum Einpfeifen und Testen habe. Samstag ist Bandprobe in der Kirche, evtl. auch ein erster Test mit Chor.

Viele Grüße, Bernd
 
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Hallo Bernd,

das klingt doch gut, wie Du es planst! Es wäre schön, wenn Du hinterher Deine Erfahrungen mit dem Setup und insbesondere den Achat 104 als Monitore, auch berichten könntest, würde mich brennend interessieren!
Das einzige Detail, wo ich ein wenig zucke, ist das Funkmikro für die Solistin. Muss das Funk sein? Wenn ja, würde ich auf jeden Fall noch versuchen, ein kabelgebundenes Mikro bereit zu haben, falls was mit der Funkverbindung in die Grütze geht. Das Rode M2 war übrigens bei mir ein ganz heisser Kandidat als Standard-Solo-Mikro, es hat dann ganz knapp gegen ein Sennheiser E865 verloren :)
Wenn die Solistin doch Profi ist, hat die kein eigenes Mikro, welches sie mitbringen könnte?

Grüße, Bernd
 
Das mit dem Funkmikro für die Solistin liegt an der Choreographie (die ich noch nicht kenne). Die Solistin soll wohl bei mindestens einem Stück "durch die halbe Kirche" laufen. Ein kabelgebundenes Mikro als Ersatz habe ich dabei.

Bernd
 
Dann solltest du schon mal im Vorfeld prüfen, ob die Funkstrecke diesen Aktionsbereich auch vollständig abdeckt. Oftmals hat man Whitespots und es wäre doch sehr schade, wenn die Strecke aufrauscht oder gar ganz abreißt.
 
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