Pie-314
Moderator E-Gitarren
Warum dieses Modell?
Dass die Gibson Les Paul die Gitarre darstellt, auf der ich mich am wohlsten fühle, ist ja mittlerweile bekannt im Forum. Sieht man ja auch gut an meinem Avatar.
Nun hat es sich ergeben, dass für auf der Bühne ein zweites Instrument her musste, sei es, weil die Hauptgitarre zum Stimmen hinter die Bühne wandert, oder weil vielleicht doch mal eine Saite reisst, und dann eine Backup Gitarre in Griffweite sein muss.
Eine 2014er Les Paul Standard Plus nutze ich ja bereits seit einiger Zeit als Hauptgitarre, und mit der bin ich so unglaublich glücklich und zufrieden, so dass eine ähnliche Gitarre her musste.
Und hier kommt nun die Signature T ins Spiel. Sie verfügt nämlich genau über die Specs, die ich an der 2014er Standard so sehr mag. Mehr dazu weiter unten.
Der erste Eindruck
Gefunden habe ich die Gitarre auf eBay bei einem Händler aus den Niederlanden. Nach einer Konversation via E-Mail zu den Details des Kaufes habe ich sie dann gestern via Paketdienst geliefert bekommen. Das erste Mal, dass ich eine Gitarre zum Zeitpunkt des Kaufes nicht selbst zum Testen in der Hand hatte – das machte mich zugegebenermaßen dann doch etwas nervös.
Aber nach dem Auspacken gab es eigentlich für Nervosität keinen Grund mehr. Die Gitarre kam, wie zugesichert, in einem sehr gut gepflegten Zustand. Lediglich die Saiten waren schon ziemlich ranzig, aber da ich eh keine 009er drauf haben wollte, kamen gleich neue drauf. Von der Handhabung her war sie sofort vertraut. Was mir am prägnantesten auffiel, war, dass sie trocken gespielt doch irgendwie perkussiver klingt als die 2014er Standard. Angeschlossen an den Amp war ich sofort rundum glücklich. :-D
Die nähere Betrachtung
Da ich meinen Gitarren gerne Namen gebe, ist das nun die „Eiskönigin“, erschien mir irgendwie passend. :-D
Mehr Details zur 2013 Les Paul Signature T. kann man auf dieser Seite von Gibson.com einsehen.
Die Gitarre wiegt laut meiner Küchenwaage 3.963 Gramm.
Ha, Korrektur: Ich habe im Review zur 2014er einen Fehler. Gerade nochmal nachgewogen, richtig ist: Die beiden Gitarren sind nahezu gleich schwer!
Ich mag es aber, wenn ich beim Umhängen einer Gitarre etwas Gewichtiges spüren kann. Und sie klingt damit ebenfalls sehr satt.
Alles, was ich an der 2014er Standard schätze, bietet auch diese Gitarre: 60ies Slim Taper Halsprofil, splitbare Humbucker, Locking Tuner. Daher irgendwie ein für mich ideales Modell. :-D
Zur verbauten Hardware
Die Locking Tuner Mechaniken stammen auch bei dieser Gitarre von Grover und sind extrem praktisch. Das mehrfache Umwickeln der Saite um den Wirbelstift entfällt, womit die Gitarre extrem stimmstabil ist, ein für meine Begriffe riesengroßer Pluspunkt.
Das Material, aus dem der Sattel besteht, ist auch hier TekToid. Der Sattel wurde eindeutig für 009 – 042er Saiten gemacht, für meine Saitenstärke waren die Fräsungen dann doch zu schmal, was sich beim Stimmen vor allem der drei Melodiesaiten dahingehend äußerte, dass erst einmal gar nichts passierte, die Saite dann abrupt mit einem kurzen metallischen „Pling“ nachgab und schließlich zu hoch gestimmt war. Ein vorsichtiges Nachfeilen behob das Problem kurzerhand. Exakt wie bei der 2014er Standard.
Die von Gibson bekannte Tune o Matic Brücke werde ich auch hier gegen eine Roller Bridge austauschen, mit denen habe ich auf allen meinen Les Pauls gute Erfahrungen in Sachen Sustain und Lebensdauer der Saiten gemacht.
Zum Klang
Ähnlich wie die 2014er Les Paul Standard Plus kommt die 2013er Signature T mit einer interessanten Pickup Schaltung, allerdings leicht abgespeckt: Die beiden Volume Potis sind "pullbar". Zieht man die sie nach oben, kann man auf diesem Wege die verbauten 57 Classic Humbucker auf Single Coil splitten. Einen klassischen silbrig-perligen Stratocaster Sound à la Michael Landau bekommt man damit zwar auf einer Les Paul auch nicht, aber gerade für cleane Sounds bringt das schöne Möglichkeiten mit sich, die man sonst mit zwei Humbuckern so nicht erzielt bekommt.
Als meine Lieblingseinstellung hat sich herauskristallisiert: Toggle Switch auf Mittelstellung, beide Tonabnehmer an. Den Halspickup splitte ich auf Single Coil und drehe ihn voll auf. Den Bridge Pickup lasse ich auf Humbucker und reduziere auf ca. 8,5. Voilà, schöner transparenter Cleansound.
Die Tone Potis sind bei diesem Modell nicht splitbar.
Die Pickups klingen etwas transparenter, dünner als die Burstbucker der 2014er Les Paul Standard, sind aber keine Enttäuschung. Gerade die Neck Position für singende Lead Sounds à La Gary Moore’s „Still got the Blues“ kann die 2014er für meinen Geschmack aber eine Nuance besser.
Zur Optik
Die Decke besteht laut Rechnung aus AA Figured Maple und scheint leicht durch die nach aussen dichtere Lackierung durch. Hier ein Foto der Gitarre:
Mich reizte das Alpine White in Verbindung mit der goldenen Hardware und den goldenen Potiknöpfen, nur die offenen Humbucker stören mich etwas. Daher werde ich der Gitarre beizeiten noch goldene Pickup Abdeckungen spendieren.
Reviews auf Youtube
Auf YouTube gibt es ein paar schöne Video Reviews zu der Gitarre zu finden, die ich gerne hier verlinke:
Gibson Les Paul Signature „T“ | Wildwood Guitars
Gibson Les Paul Signature T | KelleysMusicStore
tl;dr bzw. Fazit
Die 2013er bietet, wie bereits erwähnt, alle Features, die ich an der 2014er Standard so sehr mag.
Wer also abseits der ganz traditionellen Les Pauls auch offen für neuere Spielereien ist (okay, nicht so ausgefallen wie die der 2015er oder der 2016er High Performance Serien :-D ), für den ist die Signature T sicher ein super solides und angenehm zu spielendes Instrument.
Ich kann sie guten Gewissens empfehlen.
Wenn ich sie nun noch einmal an meiner 2014er Standard messe, und die stellt nun mal eben mein Bezugsinstrument dar, dann schneidet letztere eine Nuance besser ab.
Auf einer Skala von 0 bis 10, wobei die Zehn die 2014er wäre, bekommt die 2013er Signature T eine Neun von mir.
So, und auch nun freue ich mich wieder auf Eure Kommentare, und sollte mein Review bei Euch Fragen offen gelassen haben, bin ich dafür natürlich jederzeit offen.
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