Rotationsrichtung in Leslies und Clones

Die Ausgangsfrage ging um Clones - ja. Die Frage ist natürlich insgesamt interessant, wenn auch sicher nicht der entscheidende Faktor, warum ein Clone anders klingt.

Das ist einfach Tatsache und wenn nicht, dann haben sich das bei dem Test halt mehrere Personen nur eingebildet.;)
Als Tatsache kann man es nur bezeichnen, wenn beim Hörtest andere Faktoren ausgeschlossen werden können. Also (möglichst) gleiche Leslies - am besten das selbe abwechselnd mit gleich und unterscheidlich drehenden Rotoren. Exakt gleiche Lautstärke und Zuspielung. Gleicher Standort(!) - schon wenn eins der beiden Leslies in einer Raumecke steht und das andere daneben "nur" an der Wand, macht das im Klang einen größeren Unterschied als die Rotationsrichtung.
Und nicht zuletzt muss ausgeschlossen werden, dass die Hörer wissen, welches Leslie spielt. Sonst ist "Einbildung" (nicht abwertend gemeint) vorprogrammiert. Ich habe selbst schon an verschiedenen Hörtests teilgenommen, wo "sehend" alle die vermuteten Unterschiede deutlich gehört haben, im "blinden" Teil aber nur noch raten konnten.

In englischsprachigen Foren war schon vor 20 Jahren die Rotationsrichtung (gleich/entgegengesetzt) Thema, und dort haben wohl mehrere solcher Blindtests stattgefunden. Ergebnis: man hört es nicht, wenn man es nicht weiß.

Hauptsache ist doch aber, dass man mit seinem Leslie zufrieden ist. Bei den neuen 122erLeslie, auch die 722er, 822er drehen sich Horn und Basstrommel in die gleiche Richtung. Ich habe bis jetzt noch niemand gehört, der sich daran gestört hat.
Das ist richtig - mein Reden. Bei den neueren 122ern (Suzuki) hat man übrigens rein aus Marketinggründen die Rotationsrichtung wieder auf gegenläufig geswitcht. Die alten single-Speed-Leslies drehten übrigens auch gleichsinnig. Der Grund, warum seit den 2-Speeds die Rotationsrichtung anders ist, ist schlicht der, dass der untere single-speed-Motor auch hängend noch über den Amp passte, der größere Dualspeed aber eben nicht mehr. Deshalb wurde der dann kopfüber gestellt.
 
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Boris B3
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Mir wären hörbare Auswirkungen von gleicher und entgegengesetzter Laufrichung der Rotoren ehrlich gesagt schleierhaft, ich habe es aber noch nie ausprobiert - weder blind noch bewußt.

Was mir aber bei den beiden Verfechtern der Man-hört-es-Fraktion auffällt, ist, daß selbst sie sich in ihren Aussagen widersprechen:


Ich kann bestätigen, dass man bei slow einen gewaltigen Unterschied hört.
Den von A 100 beschriebenen unterschiedlichen Effekt hört man eh nur beim Hoch bzw Runterlauf.
Es klingt einfach ANDERS

Nicht jedoch ständig in einem Modus SLOW oder FAST

Günter hört also im Chorale-Betrieb einen gewaltigen Unterschied.
Freddy hingegen sagt, man höre im Chorale-Betrieb keinen Unterschied.

Interessant... :gruebel:
Ich werde mein Leslie aber trotzdem nicht umbauen (höchstens das Relais wäre wohl fällig, aber das ist eine andere Geschichte).

Viele Grüße
Torsten
 
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Thorsten,
Im Chorale Betrieb hört man natürlich deutlich, daß sich da was dreht.
Konzentriert man sich darauf um herauszufinden wie rum kann man nur eine gewisse Zeit dem folgen, dann kippt das Ereignis in Deinem Kopf um und Du hörst es genau andersrum, deswegen klammere ich das bewußt aus.
Somit kein Widerspruch
Den gleichen Effekt kennt man auch aus der Optik - spezielle Bilder für optische Täuschung - wo sich etwas dreht was sich nicht dreht.
Daß liegt aber vielmehr daran daß der gesamte Raum mit dem Schallereignis ausgefüllt ist.
Beim Hoch bzw runterlaufen hast Du aber charakteristische Schallspitzen die nur auftreten, weil sich die Schallwellen begegnen und zwar direkt auf Dich zu. Den gegenüber liegenden Punkt wo sie sich erneut begegnen bekommst Du direkt jedoch nicht mit weil Deine Ohren nur den reflektierten Schall der Wand wahrnehmen, der sich mit dem übrigen im Raum befindlichen Schall vermischt, was ich damit zum Ausdruck bringe wenn ich sage : in ständigem Betrieb einer Geschwindigkeit höre ich nichts von einer Laufrichtung.

So und zu guter letzt sollte man sich mal fragen warum Don Leslie den Motor einmal stehend eingebaut hat und einmal hängend. Für eine andere Variante wäre auch genügend Platz vorhanden gewesen.
Wenn er bei seinen Versuchen darauf gekommen ist statt vieler im Kreis angeordneter Lautsprecher tut es auch ein einziger mit Schallumlenkung, dann wird er sich auch überlegt haben ob man es gleichlaufend oder gegenläufig macht. Er hat sich für das Gegenläufig entschieden und wußte sicher auch warum
 
So und zu guter letzt sollte man sich mal fragen warum Don Leslie den Motor einmal stehend eingebaut hat und einmal hängend
Hat er ja zunächst nicht. Wie gesagt: 22, 45, 47 usw. drehen noch gleichsinnig. Erst bei den 122, 145, 147 hat sich das geändert. Und wäre das ein "Aha-Erlebnis" gewesen, so nach dem Motto "das ist ja noch besser", hätte man sicher die Motoren bei allen Leslies geändert. Hat man aber nicht: dort, wo Platz genug war, z.B. den Tallboys mit dem Amp oben drin, blieb alles beim alten (gleichsinnig).
Leslie 330 mit sehr flachem Amp: unterer Motor hängt. 770, wo der Amp höher baut: Motor steht. Leslie 860: kleiner Transisitoramp, ergo: Motor hängt wieder.

Für eine andere Variante wäre auch genügend Platz vorhanden gewesen.
Nicht so einfach, bei dem Trumm von Röhrenamp. Jedenfalls hätte man ganz neu konstruieren müssen. Die alten Gehäuse des z.B. 45 wiederverwenden für ein 145, das geht nur, wenn man den Motor dreht.

Er hat sich für das Gegenläufig entschieden und wußte sicher auch warum
Ja, aus Platzgründen. Ist relativ gut dokumentiert. Und wie gesagt, auch bei weitem nicht durchgängig, selbst spätere Leslies liefen z.T. wieder gleichsinnig.

Noch etwas: Don Leslie hat unglaublich viele Details seiner Leslies patentiert. In allen Zeichnungen und Patenten, die dem endgültigen Produkt schon einigermaßen ähnlich sehen, sind die Motoren so angeordnet, dass eine gleichsinnige Rotation die Folge wäre. Das ist ein Punkt.
Der wichtigere ist: wäre der Aspekt der gegenläufigen Rotation von Don Leslie als wichtig erachtet worden, hätte er (der sonst selbst kleinste Verbesserungen sofort patentierte) das mit Sicherheit auch patentiert. Hat er aber nicht ;)
 
Grund: Tippfehler
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Meine Ohren hören es wie beschrieben....
Was andere Ohren hören ist deren Sache
Damit klinke ich mich aus diesem Thread aus ............
 
Ich war auch der felsenfesten Überzeugung und Meinung, dass ich Pils und Alt jederzeit auseinanderhalten kann. Schmeckt ja ganz anders! -> Tuch vor die Augen: Nope! ;)

Aber auf den Einfluss von Nicht-Verblindung hat @.Jens ja bereits diverse Male berechtigterweise hingewiesen...wers nicht glaubt sollte es zumindest mal ausprobiert haben. Sehr lehrreich, und der Zusammenhang zwischen Erwartungshaltung und Ergebnis wird einem hinterher deutlich klarer!

Viele Grüße, :)

Jo
 
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Hat er ja zunächst nicht. Wie gesagt: 22, 45, 47 usw. drehen noch gleichsinnig. Erst bei den 122, 145, 147 hat sich das geändert. Und wäre das ein "Aha-Erlebnis" gewesen, so nach dem Motto "das ist ja noch besser", hätte man sicher die Motoren bei allen Leslies geändert. Hat man aber nicht: dort, wo Platz genug war, z.B. den Tallboys mit dem Amp oben drin, blieb alles beim alten (gleichsinnig).
Leslie 330 mit sehr flachem Amp: unterer Motor hängt. 770, wo der Amp höher baut: Motor steht. Leslie 860: kleiner Transisitoramp, ergo: Motor hängt wieder.


Nicht so einfach, bei dem Trumm von Röhrenamp. Jedenfalls hätte man ganz neu konstruieren müssen. Die alten Gehäuse des z.B. 45 wiederverwenden für ein 145, das geht nur, wenn man den Motor dreht.


Ja, aus Platzgründen. Ist relativ gut dokumentiert. Und wie gesagt, auch bei weitem nicht durchgängig, selbst spätere Leslies liefen z.T. wieder gleichsinnig.

Noch etwas: Don Leslie hat unglaublich viele Details seiner Leslies patentiert. In allen Zeichnungen und Patenten, die dem endgültigen Produkt schon einigermaßen ähnlich sehen, sind die Motoren so angeordnet, dass eine gleichsinnige Rotation die Folge wäre. Das ist ein Punkt.
Der wichtigere ist: wäre der Aspekt der gegenläufigen Rotation von Don Leslie als wichtig erachtet worden, hätte er (der sonst selbst kleinste Verbesserungen sofort patentierte) das mit Sicherheit auch patentiert. Hat er aber nicht ;)


Ich hatte ca. 40Jahre auch noch neben anderen Leslies ein 247er Leslie. Beim 247er Leslie sind die Motoren von Basstrommel und Horn hängend montiert. Trotzdem haben sich bei meinem 247er Leslie Basstrommel und Horn gegensinnig gedreht.
Das 247er hatte ich in tadellosem Zustand damals von jemanden abgekauft. Ein anderes 247er habe ich nie gesehen. Deshalb weiss ich auch nicht, ob die Motoren vom Werk so gebaut wurden dass sich Basstrommel und Horn gegensinnig drehten, oder ob der vorherige Besitzer die Motoren von der Basstrommel umgebaut hat. Probleme mit den Motoren von der Basstrommel hat es in diesen 40 Jahren keine gegeben.
 
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Die Decorator-Leslies (zumindest 222 und 247) laufen ab Werk eigentlich auch gleichsinnig - dann hat da wohl jemand das Statorpaket gedreht.
Dass das grundsätzlich geht, steht außer Frage. Ob der Slow-Motor dann noch gut ein- und ausrückt, ist eine Frage. Jedenfalls würde ich wegen des Effekts niemandem dazu raten, einen gut justierten und eingelaufenen Motorstack auseinanderzunehmen... ;)

Gemeint war mit meinen Beispielen, dass selbst Original-Leslies nicht durchgängig in Gegensinnig produziert wurden - teilweise eben jüngere wieder gleichsinnig, teils unterschiedliche Modelle zeitgleich sowohl so als auch so. Für so wichtig hat also Leslie selbst bzw. seine Firma das Thema Rotationsrichtung nicht gehalten, wenn die Rotationsrichtung hauptsächlich dadurch festgelegt wurde, wie herum der Motor in einem bestimmten Modell besser passt...
 

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