Die Pentatonik - ...und was ich nicht verstehe

  • Ersteller Rainybruce
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So ganz bleibt die Mathematik bei der Musik nicht aus...

Wenn man es so betrachten will, dann kann man das. Aber beim Musik-MACHEN hilft diese Erkenntnis überhaupt nicht. Meiner Meinung nach zumindest.

Thomas
 
Absolut richtig... Musikmachen hat nur wenig mit Mathematik zu tun... Aber wenn es um Frequenzen, Intervalle, Takte und Rhythmik geht, bleibt sie nicht ganz aus...

Musik sollte vorrangig Gefühlssache sein jedoch gibt es auch Musikrichtungen die den Zusammenhang mit Mathematik nicht soweit nach hinten setzen... Math-Rock :)

Zitat aus Wikipedia: ...rhythmische Komplexität wird von Zuhörern oft als mathematische Präzision empfunden und gab dieser Stilrichtung ihren Namen.

So, aber das geht ja eigentlich komplett am Pentatonikthema vorbei... :)

Chrisi
 
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Ohje ... wieder die Musik <-> Mathe Diskussion ...

Mathematik ist eine Art Sachverhalte abstrakt darzustellen. Das lässt sich anwenden auf etliche Naturwissenschaften aber eben auch auf Sport, Autos, Kaffeetassen und Musikinstrumente. Mathematik lässt sich als Werkzeug überall verwenden, so auch im musikalischen Zusammenhang.

Das hat ganz und gar nichts damit zu tun ob man nach Gefühl spielt oder wonach auch immer. Man kann sich am Ende immer hinsetzen und statistisch auswerten welche Töne jemand "nach Gefühl" wie oft gespielt hat, ect. Natürlich setzt sich kaum einer an sein Instrument und denkt sich: "Hey jetzt spiele ich mal die 1,5 fache Frequenz 3,4 Sekunden lang, cool.".

Musikalische Strukturen wie zB Pentatoniken lassen sich natürlich auch theoretisch beschreiben. Wir haben halt festgestellt dass sich unser Empfinden für Konsonanzen und Dissonanzen mathematisch beschreiben lässt. Deshalb können wir argumentieren dass die Pentatonik so stabil klingt weil sie zB aus geschichteten Quinten besteht.

Ein anderer Aspekt ist dass in der C-Dur-Pentatonik mit F und B jeweils die harmonisch wichtigsten Töne fehlen. Der Leitton B und der Gleitton F (hier gibts verschiedene Bezeichnungen). Beide Töne sind wichtig wenn wir Akkorde je nach Auflösungstendenz in die Funktionen Tonika, Subdominanten und Dominanten einteilen. Lässt man diese Töne weg, muss man sich um deren Auflösungsdrang nichtmehr kümmern und verbleibt mit einem sehr stabilen Tonmaterial.

Durch das fehlen dieser Töne kann man die Pentatonik auch über alle möglichen Akkorde spielen ohne das es zu starke Dissonanzen gibt. Es ist die einfachste Art zu vermeiden dass man "falsche Töne" spielt. Nun vertut man sich halt damit auch etliche Möglichkeiten. Leider bleiben viele (Gitarristen) auf den Pentatoniken hängen und lernen nie was anderes.
 
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Letztendlich ist die Dur- oder Moll-Pentatonic ein Teil einer vollständigen Dur- oder Moll-Tonleiter.
Es spricht also nichts dagegen, beim Spielen die Pentatonic nach Wunsch wieder zur vollständigen
Tonleiter zu vervollständigen, wenn es dem Stück dienlich ist.
 
Hey Leutz,

der Thread ist ja jetzt schon ein paar Monate recht ruhig. Weil ich mich auch gerade durch scales und pentatonic scales wälze mal die Frage, ob das, was ich unten angehängt habe, so stimmt? Möchte da bitte mal wer nen Blick drauf werfen?
Und dann gehe ich davon aus, dass ich diese Griffe jeweils beibehalten und beliebig nach oben und unten verschieben kann?! Also egal ob C, E, Fb oder was auch immer. Hoffe sehr, dass das erstmal grob so stimmt und ich damit zum Üben anfangen kann.

Greetings! jmb.
 

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Hi,
spiel doch die aufgezeichneten Skalen einfach mal nach und höre ob sie richtig sind!
 
Mein Bass ist in Reparatur :weep: und ein Newbees Ohr kann sich ja auch mal täuschen - aber deine Antwort macht mir schonmal Mut ;)
 
...und der 5-Saiter eine zusätzliche hohe Saite hat - ich kenne bei Bässen allerdings eher die zusätzliche tiefe H Saite.
Bei durchgehender Stimmung in Quarten gibt das aber kein Problem. Ausgehend vom Startton bleibt das Schema bzw. die Lage der Töne zueinander auf dem Griffbrett gleich.

Als "minor scales" bezeichnest Du hier Natürlich Moll (= Äolisch), also die Durparalleltonart.
Ab dem Ton A: A H C D E F G A, Paralltonart und damit der gleiche Tonvorrat wie C Dur: C D E F G A H C.

Wenn Du mit dem Skalenfingern vertrauter bist, könntest Du dir die Major Modes aufmalen oder im Netz suchen. Die Major Modes ergeben sich aus den Umkehrungen der Durtonleiter, einfacher ausgedückt:
man spielt die Töne der Durtonleiter, aber vom zweiten Ton bis zum neunten Ton, vom dritten Ton bis zum zehnten Ton usw.
Besonders das Moll der zweiten Stufe wird oft gebraucht. Man nennt es dorisch, ausgehend von C Dur ist das D Dorisch: D E F G A H C D
Moll hat aber noch mehr zu bieten, was vor allem im Jazz ein weites Feld eröffnet.

Hoffentlich lässt Du bei der Beschäftigung mit Skalen die Übungen zum Rhythmus (samt Metronom üben) nicht außer Acht, schließlich bist Du ein künftiger "Spezialist für Grundtonfortschreitungen". :)

Gruß Claus
 
Danke euch beiden!

@Claus: Du hast recht, im ersten Schritt habe ich mir gestern die Grundzüge des Quintenzirkels erarbeitet - von daher natürlich :)

Und dein Absatz bzgl. der weiteren Moll-Arten macht mir schonmal Mut, dass auch diese sich logisch erarbeiten und/oder ableiten lassen.

Und natürlich übe ich weiter mit Klick, klick, Klick, klick, Klick, klick, ... ;-) - da hab ich neulich eh ne herbe Lektion erhalten :$ - anderer Thread ....
 
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Und dein Absatz bzgl. der weiteren Moll-Arten macht mir schonmal Mut, dass auch diese sich logisch erarbeiten und/oder ableiten lassen.
Theoretisch total einfach, der Ausgangspunkt ist Natürlich Moll: A H C D E F G A.
Eine beliebte Variation ist nun die erhöhte 7 Stufe, man erhält dadurch: A H C D E F Gis A

Das schlägt zwei Fliegen mit einer Klappe. Erstens hat man jetzt einen Halbtonschritt zum Grundton (Leitton, Auflösungstendenz), zweitens einen Dominantakkord in Dur, dessen Funktion (Dominante) stärker wirkt: E Gis H (D)
Man nennt dieses Tonleiterkonstrukt naheliegend Harmonisch Moll. Eine Besonderheit der HM-Skala fällt dem Ohr sofort auf, das ist der Hiatus. Anders als die Ganz- und Halbtonschritte in den bisherigen Durskalen und deren Modes sind es in A Harmonisch Moll von F zu Gis 3 Halbtöne.

Eine geschmeidigere Skala erhält man durch eine weitere Tonerhöhung, nun vom F zum Fis, das Gis wird beibehalten.
Diese Konstruktion liefert A H C D E Fis Gis A und klingt wieder ganz rund, man nennt die Ableitung recht passend Melodisch Moll.
Abwärts gespielt werden die Erhöhungen nicht gebraucht, also weg damit, das Ergebnis wäre (auf/ab):
A H C D E Fis Gis A - A G F E D C H A
So klar ist das vor allem in der Klassik geregelt, in Rock & Pop können die Erhöhungen bleiben, müssen aber nicht, im Jazz wurden die Erhöhungen früher beibehalten.
Möglicherweise infolge der akademischen Ausbildung der meisten Jazzer aus den letzten beiden Generationen kann aber auch der klassische Umgang mit Melodisch Moll vorkommen.

Da Akkorde in der Grundform fast immer aus Terzschichtungen gebildet werden, ergeben sich aus den Mollvarianten neue harmonische Konstrukte, wenn man Vierklänge (und mehr) bildet.

Gruß Claus
 
Phuiu, das ist starker Tobak. Werde mir jetzt erstmal die des Quintenzirkels vornehmen und wenn die sitzen, weiß ich schonmal, wo ich nen guten Artikel für die Fortsetzung finde ;-)
LG, jmb.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das wird schon. :great:
Wie immer in der Musik sollte man es spielen und hören, die Worte dienen nur der musiktheoretischen Einordnung und sprachlichen Bezeichnung.

Gruß Claus
 

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