rbschu
Registrierter Benutzer
Wer von uns gehört nicht zu den Getriebenen, die eigene Musik in möglichst hoher Qualität zu produzieren - wenn es denn nicht gerade nur Demos sind, die man per Mail oder Download zu seinen Kollegen, Kumpels oder Bandmitgliedern sendet? Und wer möchte sich ausschließlich auf MP3 oder OGG oder ein anderes Kompressionsformat beschränken, wenn es möglich ist, CD-Qualität und besser zu erreichen, um in den vollen akustischen Genuss seiner eigenen oder fremder Werke zu gelangen? Wer möchte durch ein Schlüsselloch hören, wenn man die Tür öffnen könnte? Ich nicht!
Wie es der Zufall will, erfuhr ich über den Umweg auf Kickstarter.com von einem Projekt, das Neil Young - ja, genau der Neil Young! von Crosby, Stills, Nash höchstpersönlich - nach Kräften fördert, welches zumindest für Insider in den Staaten unter dem Begriff „Pono Player“ läuft. Was ist das? Es handelt sich um die Initiative von Musikern, Ihre Arbeiten in hoch auflösenden Formaten verfügbar zu machen, die qualitativ und akustisch dem Niveau der Tracks in den Studios gleichen, sprich höchstmögliche Reproduzierbarkeit dessen, was eingespielt und produziert wurde. Eine gute Idee, aber bis auf CDs von Künstlern und deren Musik auf Konzerten hatte ich noch keine Vorstellung mit solch einem Klang. Und man halte sich vor Augen, dass traurigerweise selbst CDs klanglich und vom Datenvolumen her abgespeckt werden müssen, damit der Konsument für sein Geld seine 40 bis 60 Minuten Unterhaltung erhält. Viele von uns wissen, dass CDs ca. 700 MB an Daten enthalten können, also müssen die Produktionsfirmen bei 15 Songs pro CD ein durchschnittliches Datenvolumen von 700/15 = ca. 47 MB pro Song als Obergrenze einhalten. Plus minus. Dafür wird die im Studio (häufig) verwendete Auflösung eines Samples von 32 bit oder 24 bit auf 16 bit des Endproduktes reduziert und auch die Samplingfrequenz von 44,1 kHz basiert nur darauf, dass mehr nicht auf das Trägermedium CD passt. Wir haben uns also daran gewöhnt, dass das, was von CD hörbar wird, die Ultima Ratio des Klanges ist. - Falsch!
Aber was ist nun mit dem Pono Player? Nun der Pono Player ist wohl bereits in ersten Versionen in den USA erhältlich, leidet aber noch an Kinderkrankheiten, bzw. hat noch Verbesserungspotenzial hinsichtlich der Usability - ich habe Reviews hierzu gelesen. Und ist tierisch teuer, nämlich ungefähr 400 US$. Schade, ich hätte mir gern so ein Ding zugelegt, von dem Neil Young schwärmt und es auf Videoclips einigen Studiobossen vorstellt. Hi-Res Audiomaterial steht nämlich in den Studios massenweise zu Verfügung, ist aber für den Massenmarkt zu klobig, um auf typische Abspielgeräte (einschließlich CD-Player) zu passen. Trotzdem gibt es bereits eine von Neil Young promotete Website, von der Hi-Res Medien heruntergeladen und auf den Pono-Player übertragen werden können. Aber war bereits der Pono-Player mit Kinderkrankheiten behaftet, so ist es diese Website ganz bestimmt, denn ich habe versucht, durchzusteigen, wie man dort etwas herunterladen kann. Und ich gestehe, das ist mir zu kompliziert und erscheint auch im Gewand einer Website, die ein Anfänger der Webprogrammierung gegen Ende der 90er-Jahre gestylt haben mag. Mein Urteil: Abtörnend!
Mit einem Seufzer habe ich mich also von dieser guten Idee abgewandt und darauf spekuliert, dass vielleicht in 5 Jahren der Pono-Player interessant werden könnte. Denn schick sieht er schon aus.
Ein unerwarteter Geistesblitz oder war es doch wieder nur Zufall, brachte mich auf die Idee, bei Geizhals.at nach Audio-Playern zu suchen, die WAV und OGG Formate (letzteres ist mein bevorzugtes Kompressionsformat) beherrschen. Da ist die Auswahl nicht mehr so groß und einige Player der Firma FiiO erschienen. Aber von dieser Firma hatte ich noch nie gehört und so suchte ich die Website von FiiO auf, wo ich sehr schnell entdeckte, dass hier gleichfalls Hi-Res Player angeboten werden und dies zu Konditionen, die mein Portemonnaie nicht zum Kollaps bringt. Schnell war auch die deutsche Dependance in Bremen ausgemacht, deren Website jedoch nicht alle meine Fragen zum Produkt beantworten konnte. Ich telefonierte also mit dem Service. Ich muss das hier hervorheben, denn selten habe ich so hilfsbereite und kundenorientierte Mitarbeiter getroffen. Meinen FiiO-Player habe ich bestellt. Den kleinen, denn es gibt noch weitere, technisch ausgebufftere und leistungsfähigere (bis 32 bit/384 kHz, digitale Ausgänge etc.).
Der kleine heißt X1, verfügt über ein 2“ Display (320x240 px) und einige wenige Taster für vor- und zurück, Menüanwahl, Exit sowie laut und leise. Dann gibt es noch den Einschalter und ein großes Drehrad, das die Bewegung im Menü - übrigens gut strukturiert und mit vielen einstellbaren Facetten - sehr erleichtert. Im Player ist der Digital Analog Wandler PCM5142 von Texas Instruments verbaut. Der X1 wird dadurch zu einem hochwertigen Zuspieler oder einem herausragenden Player, wenn man seine Werke in optimalem Klangerlebnis mal jemandem vorspielen will. Mich haben die technischen Daten überzeugt, die die gängigsten Audioformate (APE, FLAC, WMA, ALAC, MP3, AAC, OGG Vorbis, MP2 ) wie auch WAV-Files bis zu 24 bit/192 kHz zulassen, einen Rauschabstand von mindestens 110 dB bei einem Klirrfaktor von <0,004% und der Anschlussmöglichkeit für sowohl nieder- und hochohmige Kopfhörer im Bereich 16 bis 300 Ohm. Die hierfür verwendete KH-Miniklinken-Buchse (3,5mm) lässt sich im Menü auch auf konstanten Line-Level umstellen, so dass der Player auch an die heimische HiFi-Anlage (was, nur HiFi?) angeschlossen werden kann - na gut, dann eben auch an das für Musiker bevorzugte Equipment/Mischpult, etc. Line-Pegel eben.
Und wie lange halten seine Batterien? Er hat keine. Stattdessen verfügt er über einen fest verbauten 1700 mAH Polymer Li-Ionen Akku, der bei sinniger Nutzung 12 Stunden Laufzeit zulassen soll. Das habe ich noch nicht ausgereizt, bin aber ganz zuversichtlich, dass die Beschreibung der Rahmenparameter lt. Manual kein Quatsch ist, denn dort steht sehr differenziert, unter welchen Bedingungen wie lange...
Der Akku kann natürlich (vom Service) ausgetauscht werden, wenn ihn mal seine Säfte und Kräfte verlassen, aber mein Player ist noch jung und hat noch jede Menge Ladezyklen vor sich, ehe der Akku schwächelt. Den Player kann man per Mini-USB-Verbindung laden, also direkt am Rechner (ca. 5 Std. Ladezeit). Einen solchen hat wohl jeder von uns. Ein entsprechendes Kabel liegt ab Werk bei. Oder aber man besitzt ein Ladegerät, das für 5V/1A ausgelegt ist. Ich hatte Glück, denn ich besitze einen per Netzteil versorgten USB-Hub mit 7 USB-Buchsen. Das verwendete Netzteil entspricht genau den gefragten Spezifikationen (3 Std. Ladezeit).
Und wie sieht`s mit der Speicherkapazität aus? Nun, der X1 wird ab Werk ohne Speicher ausgeliefert, den man sich ohne weiteres in fast jedem Elektroladen kaufen kann. Der Player verwendet austauschbare MicroSD-Karten als Speichermedium. Vielleicht bin ich als ehemaliger Atari-User schon zu alt und technisch nicht mehr ganz auf der Höhe, was solche kleinen Dinger mittlerweile können. Zur Zeit ist die Firmware 1.4 des Players auf maximal 128 GB (!!!) Karten ausgelegt, wobei die 256 GB für kommende Updates schon angekündigt werden. Erinnern wir uns. Ist das vielleicht ein Druckfehler? 128 GB? Mein letzter MP3-Player hatte 1 GB. Ich wollte nicht gleich an die Grenze des Möglichen gehen, zumal Karten ja ausgetauscht werden können und bestellte mir bei Ebay eine 64 GB microSDXC von ScanDisk für knapp 20 €. 20 € für 64 GB? Jepp.
Als die Karte bei mir eintraf, habe ich nicht schlecht gestaunt, denn die ist nur so groß wie ein Fingernagel, herrje, die Miniaturisierung! Klar, man kann sie per USB-Kabel im Player bespielen, aber das wird vermutlich etwas dauern, da alles durch das USB-Nadelör muss. Ich entschied mich also, die Karte in den mitgelieferten SD-Adapter und jenen zum ersten Mal seit der Existenz meines Notebooks in den dafür vorgesehenen Slot an der Stirnseite des Rechners zu schieben. Ich hatte „nur“ eine Songliste von 91 Titeln parat, die im compressed format aber etwa 500 MB ausmachten. Binnen weniger Sekunden war der Transfer abgeschlossen. Ich staune nur.
Nun aber die microSD-Card in den dafür vorgesehenen Slot an der Seite des FiiO-Players einzubringen, dazu war ich anscheinend zu dämlich - oder zu vorsichtig? Schließlich sind diese kleinen Teilchen wirklich „micro“ und schnell kann man etwas verbiegen, falsch herum einlegen oder durch zu viel Gewalt beschädigen. Jedenfalls weigerte sich der Player, die Karte zu arretieren, so wie es in der Bedienungsanleitung stand. Meine anfängliche Begeisterung fiel in den Keller, zumal gerade der Samstag angebrochen war und der Service, den ich zur Sicherheit nochmal in Anspruch nehmen wollte, nur von Montag bis Freitag zu erreichen war.
(...zwei Tage ohne neuen Player...)
Gleich frühs am Montag rief ich an, schilderte meine Probleme und der Mitarbeiter in Bremen spielte die Kartenfixierung an einem dortigen Player durch. Ich hatte alles richtig gemacht, lediglich die Karte nicht intensiv genug in den Slot gedrückt. Ich gebe zu, mit bloßen Fingern geht das nicht, da braucht man eben Fingernägel, und meine sind reichlich kurz. Erst mit Hilfe eines Kugelschreibers konnte ich die SD-Karte tief genug in die Aussparung schieben, damit der Arretierungsmechanismus griff. Ey war ich glücklich, dass ich nichts aus übertriebener Ungeduld kaputt gedrückt hatte.
Bereits am Kopfhörer ist der X1 klanglich eine Offenbarung. Aber ich besitze mehrere Kopfhörer und müsste alle durchtesten. Überdies befindet sich auf der Karte bislang nur Material im OGG-Format. Die CD Fireball von Deep Purple habe ich bereits als WAV vom Original gerippt und werde es in Kürze auf die Karte ziehen...
Da ich momentan an einem neuen Stück arbeite und dafür gerade erst die Drums mittels Abbey Road 70s Drummer (NI) zu den Pilotspuren hinzu gefügt habe, konnte ich aber wenigstens erstmal bis zur Auflösung von 24 bit bei 44,1 kHz hören. Das ist die Qualitätsstufe, die Native Instruments für den 70s Drummer anliefert. Ich bin optimistisch, dass meine nächsten Aufnahmen, die nicht auf vorgefertigtes Sampling-Material zurückgreifen, noch eine Schippe an Natürlichkeit drauflegen werden. Meine Projekt-Voreinstellungen an meiner DAW habe ich bereits auf 88,2 kHz und 24 bit hochgeschraubt.
Ach ja, eventuell habe ich trotzdem noch ein bißchen zu viel Geld ausgegeben, denn ich bestellte mir aus Bremen gleich ein blaues, ledernes Flip Case für knapp 12 € mit, um den Player zu schützen, was aber nicht zwingend nötig war, denn er wurde in einer Art hochflexibler Gummihülle angeliefert, die`s für meine Zwecke auch getan hätte. Die sieht sogar ganz gut aus. Aber das Case ist auch nicht schlecht und ich muss wegen der 12 Euros auch nicht gleich zum Headbanger werden.
Fazit:
+ Klang
+ Optik
+ robustes Metallgehäuse
+ schwarze Schutzhülle aus Gummi ab Werk, die die Bedienung nicht beeinträchtigt
+ drei optionale farbige Aufkleber für das Gehäuse ab Werk
+ drei optionale Schutzfolien für das Display ab Werk, davon 1 angebracht, 2 separat
+ austauschbares Speichermedium (nicht im Lieferumfang)
+ lange Akku-Laufzeit
+ 15% Rabatt für Downloads bei HDtracks.com
+ erschwinglicher Preis (119,- € im Januar 2016)
+ sehr guter telefonischer Service aus Bremen
- microSD-Card nicht ohne weiteres (Hilfsmittel) arretierbar
Und wenn ich mir vorstelle, dass ich für den Pono-Player von Neil Young und Co. zusätzlich zum Kaufpreis auch noch gut 30% an Zoll hätte zahlen müssen und vielleicht noch 'Shipment' obendrauf, dann freue ich mich, dass ich für ein Fünftel des Preises eine gute Alternative in Deutschland gefunden habe, wo ich sogar bei Bedenken nochmal nachfragen konnte. Vielleicht ist Herr Young entwicklungsmäßig auch nicht mehr ganz up-to-date, wenn es bereits fertig entwickelte Hi-Res-Player für einen Bruchteil des von ihm geförderten Ponos gibt.
Wie es der Zufall will, erfuhr ich über den Umweg auf Kickstarter.com von einem Projekt, das Neil Young - ja, genau der Neil Young! von Crosby, Stills, Nash höchstpersönlich - nach Kräften fördert, welches zumindest für Insider in den Staaten unter dem Begriff „Pono Player“ läuft. Was ist das? Es handelt sich um die Initiative von Musikern, Ihre Arbeiten in hoch auflösenden Formaten verfügbar zu machen, die qualitativ und akustisch dem Niveau der Tracks in den Studios gleichen, sprich höchstmögliche Reproduzierbarkeit dessen, was eingespielt und produziert wurde. Eine gute Idee, aber bis auf CDs von Künstlern und deren Musik auf Konzerten hatte ich noch keine Vorstellung mit solch einem Klang. Und man halte sich vor Augen, dass traurigerweise selbst CDs klanglich und vom Datenvolumen her abgespeckt werden müssen, damit der Konsument für sein Geld seine 40 bis 60 Minuten Unterhaltung erhält. Viele von uns wissen, dass CDs ca. 700 MB an Daten enthalten können, also müssen die Produktionsfirmen bei 15 Songs pro CD ein durchschnittliches Datenvolumen von 700/15 = ca. 47 MB pro Song als Obergrenze einhalten. Plus minus. Dafür wird die im Studio (häufig) verwendete Auflösung eines Samples von 32 bit oder 24 bit auf 16 bit des Endproduktes reduziert und auch die Samplingfrequenz von 44,1 kHz basiert nur darauf, dass mehr nicht auf das Trägermedium CD passt. Wir haben uns also daran gewöhnt, dass das, was von CD hörbar wird, die Ultima Ratio des Klanges ist. - Falsch!
Aber was ist nun mit dem Pono Player? Nun der Pono Player ist wohl bereits in ersten Versionen in den USA erhältlich, leidet aber noch an Kinderkrankheiten, bzw. hat noch Verbesserungspotenzial hinsichtlich der Usability - ich habe Reviews hierzu gelesen. Und ist tierisch teuer, nämlich ungefähr 400 US$. Schade, ich hätte mir gern so ein Ding zugelegt, von dem Neil Young schwärmt und es auf Videoclips einigen Studiobossen vorstellt. Hi-Res Audiomaterial steht nämlich in den Studios massenweise zu Verfügung, ist aber für den Massenmarkt zu klobig, um auf typische Abspielgeräte (einschließlich CD-Player) zu passen. Trotzdem gibt es bereits eine von Neil Young promotete Website, von der Hi-Res Medien heruntergeladen und auf den Pono-Player übertragen werden können. Aber war bereits der Pono-Player mit Kinderkrankheiten behaftet, so ist es diese Website ganz bestimmt, denn ich habe versucht, durchzusteigen, wie man dort etwas herunterladen kann. Und ich gestehe, das ist mir zu kompliziert und erscheint auch im Gewand einer Website, die ein Anfänger der Webprogrammierung gegen Ende der 90er-Jahre gestylt haben mag. Mein Urteil: Abtörnend!
Mit einem Seufzer habe ich mich also von dieser guten Idee abgewandt und darauf spekuliert, dass vielleicht in 5 Jahren der Pono-Player interessant werden könnte. Denn schick sieht er schon aus.
Ein unerwarteter Geistesblitz oder war es doch wieder nur Zufall, brachte mich auf die Idee, bei Geizhals.at nach Audio-Playern zu suchen, die WAV und OGG Formate (letzteres ist mein bevorzugtes Kompressionsformat) beherrschen. Da ist die Auswahl nicht mehr so groß und einige Player der Firma FiiO erschienen. Aber von dieser Firma hatte ich noch nie gehört und so suchte ich die Website von FiiO auf, wo ich sehr schnell entdeckte, dass hier gleichfalls Hi-Res Player angeboten werden und dies zu Konditionen, die mein Portemonnaie nicht zum Kollaps bringt. Schnell war auch die deutsche Dependance in Bremen ausgemacht, deren Website jedoch nicht alle meine Fragen zum Produkt beantworten konnte. Ich telefonierte also mit dem Service. Ich muss das hier hervorheben, denn selten habe ich so hilfsbereite und kundenorientierte Mitarbeiter getroffen. Meinen FiiO-Player habe ich bestellt. Den kleinen, denn es gibt noch weitere, technisch ausgebufftere und leistungsfähigere (bis 32 bit/384 kHz, digitale Ausgänge etc.).
Der kleine heißt X1, verfügt über ein 2“ Display (320x240 px) und einige wenige Taster für vor- und zurück, Menüanwahl, Exit sowie laut und leise. Dann gibt es noch den Einschalter und ein großes Drehrad, das die Bewegung im Menü - übrigens gut strukturiert und mit vielen einstellbaren Facetten - sehr erleichtert. Im Player ist der Digital Analog Wandler PCM5142 von Texas Instruments verbaut. Der X1 wird dadurch zu einem hochwertigen Zuspieler oder einem herausragenden Player, wenn man seine Werke in optimalem Klangerlebnis mal jemandem vorspielen will. Mich haben die technischen Daten überzeugt, die die gängigsten Audioformate (APE, FLAC, WMA, ALAC, MP3, AAC, OGG Vorbis, MP2 ) wie auch WAV-Files bis zu 24 bit/192 kHz zulassen, einen Rauschabstand von mindestens 110 dB bei einem Klirrfaktor von <0,004% und der Anschlussmöglichkeit für sowohl nieder- und hochohmige Kopfhörer im Bereich 16 bis 300 Ohm. Die hierfür verwendete KH-Miniklinken-Buchse (3,5mm) lässt sich im Menü auch auf konstanten Line-Level umstellen, so dass der Player auch an die heimische HiFi-Anlage (was, nur HiFi?) angeschlossen werden kann - na gut, dann eben auch an das für Musiker bevorzugte Equipment/Mischpult, etc. Line-Pegel eben.
FiiO X1 High-Res Player
- rbschu
- hi-res player
Player mit Beilage zum Download-Portal für High-Res Medien
Und wie lange halten seine Batterien? Er hat keine. Stattdessen verfügt er über einen fest verbauten 1700 mAH Polymer Li-Ionen Akku, der bei sinniger Nutzung 12 Stunden Laufzeit zulassen soll. Das habe ich noch nicht ausgereizt, bin aber ganz zuversichtlich, dass die Beschreibung der Rahmenparameter lt. Manual kein Quatsch ist, denn dort steht sehr differenziert, unter welchen Bedingungen wie lange...
Der Akku kann natürlich (vom Service) ausgetauscht werden, wenn ihn mal seine Säfte und Kräfte verlassen, aber mein Player ist noch jung und hat noch jede Menge Ladezyklen vor sich, ehe der Akku schwächelt. Den Player kann man per Mini-USB-Verbindung laden, also direkt am Rechner (ca. 5 Std. Ladezeit). Einen solchen hat wohl jeder von uns. Ein entsprechendes Kabel liegt ab Werk bei. Oder aber man besitzt ein Ladegerät, das für 5V/1A ausgelegt ist. Ich hatte Glück, denn ich besitze einen per Netzteil versorgten USB-Hub mit 7 USB-Buchsen. Das verwendete Netzteil entspricht genau den gefragten Spezifikationen (3 Std. Ladezeit).
Und wie sieht`s mit der Speicherkapazität aus? Nun, der X1 wird ab Werk ohne Speicher ausgeliefert, den man sich ohne weiteres in fast jedem Elektroladen kaufen kann. Der Player verwendet austauschbare MicroSD-Karten als Speichermedium. Vielleicht bin ich als ehemaliger Atari-User schon zu alt und technisch nicht mehr ganz auf der Höhe, was solche kleinen Dinger mittlerweile können. Zur Zeit ist die Firmware 1.4 des Players auf maximal 128 GB (!!!) Karten ausgelegt, wobei die 256 GB für kommende Updates schon angekündigt werden. Erinnern wir uns. Ist das vielleicht ein Druckfehler? 128 GB? Mein letzter MP3-Player hatte 1 GB. Ich wollte nicht gleich an die Grenze des Möglichen gehen, zumal Karten ja ausgetauscht werden können und bestellte mir bei Ebay eine 64 GB microSDXC von ScanDisk für knapp 20 €. 20 € für 64 GB? Jepp.
Als die Karte bei mir eintraf, habe ich nicht schlecht gestaunt, denn die ist nur so groß wie ein Fingernagel, herrje, die Miniaturisierung! Klar, man kann sie per USB-Kabel im Player bespielen, aber das wird vermutlich etwas dauern, da alles durch das USB-Nadelör muss. Ich entschied mich also, die Karte in den mitgelieferten SD-Adapter und jenen zum ersten Mal seit der Existenz meines Notebooks in den dafür vorgesehenen Slot an der Stirnseite des Rechners zu schieben. Ich hatte „nur“ eine Songliste von 91 Titeln parat, die im compressed format aber etwa 500 MB ausmachten. Binnen weniger Sekunden war der Transfer abgeschlossen. Ich staune nur.
Nun aber die microSD-Card in den dafür vorgesehenen Slot an der Seite des FiiO-Players einzubringen, dazu war ich anscheinend zu dämlich - oder zu vorsichtig? Schließlich sind diese kleinen Teilchen wirklich „micro“ und schnell kann man etwas verbiegen, falsch herum einlegen oder durch zu viel Gewalt beschädigen. Jedenfalls weigerte sich der Player, die Karte zu arretieren, so wie es in der Bedienungsanleitung stand. Meine anfängliche Begeisterung fiel in den Keller, zumal gerade der Samstag angebrochen war und der Service, den ich zur Sicherheit nochmal in Anspruch nehmen wollte, nur von Montag bis Freitag zu erreichen war.
(...zwei Tage ohne neuen Player...)
Gleich frühs am Montag rief ich an, schilderte meine Probleme und der Mitarbeiter in Bremen spielte die Kartenfixierung an einem dortigen Player durch. Ich hatte alles richtig gemacht, lediglich die Karte nicht intensiv genug in den Slot gedrückt. Ich gebe zu, mit bloßen Fingern geht das nicht, da braucht man eben Fingernägel, und meine sind reichlich kurz. Erst mit Hilfe eines Kugelschreibers konnte ich die SD-Karte tief genug in die Aussparung schieben, damit der Arretierungsmechanismus griff. Ey war ich glücklich, dass ich nichts aus übertriebener Ungeduld kaputt gedrückt hatte.
Bereits am Kopfhörer ist der X1 klanglich eine Offenbarung. Aber ich besitze mehrere Kopfhörer und müsste alle durchtesten. Überdies befindet sich auf der Karte bislang nur Material im OGG-Format. Die CD Fireball von Deep Purple habe ich bereits als WAV vom Original gerippt und werde es in Kürze auf die Karte ziehen...
Da ich momentan an einem neuen Stück arbeite und dafür gerade erst die Drums mittels Abbey Road 70s Drummer (NI) zu den Pilotspuren hinzu gefügt habe, konnte ich aber wenigstens erstmal bis zur Auflösung von 24 bit bei 44,1 kHz hören. Das ist die Qualitätsstufe, die Native Instruments für den 70s Drummer anliefert. Ich bin optimistisch, dass meine nächsten Aufnahmen, die nicht auf vorgefertigtes Sampling-Material zurückgreifen, noch eine Schippe an Natürlichkeit drauflegen werden. Meine Projekt-Voreinstellungen an meiner DAW habe ich bereits auf 88,2 kHz und 24 bit hochgeschraubt.
Ach ja, eventuell habe ich trotzdem noch ein bißchen zu viel Geld ausgegeben, denn ich bestellte mir aus Bremen gleich ein blaues, ledernes Flip Case für knapp 12 € mit, um den Player zu schützen, was aber nicht zwingend nötig war, denn er wurde in einer Art hochflexibler Gummihülle angeliefert, die`s für meine Zwecke auch getan hätte. Die sieht sogar ganz gut aus. Aber das Case ist auch nicht schlecht und ich muss wegen der 12 Euros auch nicht gleich zum Headbanger werden.
FiiO X1 High-Res Player
- rbschu
- hi-res player
Player mit schwarzer Gummischutzhülle und optionalem Aufbewahrungs-Etui (blau) aus Kunstleder
Fazit:
+ Klang
+ Optik
+ robustes Metallgehäuse
+ schwarze Schutzhülle aus Gummi ab Werk, die die Bedienung nicht beeinträchtigt
+ drei optionale farbige Aufkleber für das Gehäuse ab Werk
+ drei optionale Schutzfolien für das Display ab Werk, davon 1 angebracht, 2 separat
+ austauschbares Speichermedium (nicht im Lieferumfang)
+ lange Akku-Laufzeit
+ 15% Rabatt für Downloads bei HDtracks.com
+ erschwinglicher Preis (119,- € im Januar 2016)
+ sehr guter telefonischer Service aus Bremen
- microSD-Card nicht ohne weiteres (Hilfsmittel) arretierbar
Und wenn ich mir vorstelle, dass ich für den Pono-Player von Neil Young und Co. zusätzlich zum Kaufpreis auch noch gut 30% an Zoll hätte zahlen müssen und vielleicht noch 'Shipment' obendrauf, dann freue ich mich, dass ich für ein Fünftel des Preises eine gute Alternative in Deutschland gefunden habe, wo ich sogar bei Bedenken nochmal nachfragen konnte. Vielleicht ist Herr Young entwicklungsmäßig auch nicht mehr ganz up-to-date, wenn es bereits fertig entwickelte Hi-Res-Player für einen Bruchteil des von ihm geförderten Ponos gibt.
- Eigenschaft
Zuletzt bearbeitet: