Wenn das Üben keinen Spaß macht

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Hallo Leute,

seit Februar 2015 lerne ich Gitarre zu spielen. Bis jetzt leider mit mäßigem Erfolg. Jeden Tag (ungelogen) setzte ich mich für ca. 30 bis 45 Minuten an die Gitarre und übe die Akkorde zu greifen und natürlich auch zu wechseln.
Das ich in der Zeit nicht zum Super-Guitar-Hero mutiere, sehe ich realistisch. Aber die einfachen Anfänger-Akkorde: A C D E G Em Am Dm wollen beim Wechsel einfach noch nicht gut klingen. Alleine der D Griff, der ja normalerweise einfach ist, läuft bei mir noch nicht flüssig,
dafür aber der C-Dur (muss man nicht verstehen). Mein Metronom habe ich zwischen 50 und 60 Bpm eingestellt. Manchmal klappt es gut, manchmal weniger:(
Somit stellt sich nach einer Weile schnell Frust ein und das verdirbt mir den Spaß.

Jetzt meine Fragen:
Ist mein Stand normal für einen Anfänger? Wie übt Ihr denn den Akkord-Wechsel? Habt Ihr vielleicht noch ein paar Tipps für mich?

Lieben Gruß
Stefan
 
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Spiele Lieder. Stupides Griffe schrubben ist weder lustig noch hilfreich.
Und spiele nicht allein, sondern mit jemandem zusammen. Schau doch mal, ob es irgendwo eine Kneipe mit einer Open Session gibt.
 
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Bei mir hat das nicht so lang gedauert. Aber die Barrégriffe oder exotischere Sachen wie H7... die hatte ich nach zwei Jahren noch nicht drauf.

Wie ich geübt habe: Einerseits habe ich den reinen Wechsel geübt. Dabei versucht, dass es möglichst wenig schnarrt. Versuch, die Finger möglichst nah an die Bündchen zu bringen, gerade beim A. Andererseits: In den Lehrbüchern und Grifftabellen werden die Finger ja oft vorgegeben, aber ich fand das ineffektiv. Das G zum Beispiel kann man mit MIttel-, Ring- und kleinem Finger spielen, aber auch mit Zeige-, Mittel- und Ringfinger. Letztere Griffart macht den Wechsel in bestimmten Situationen besser, gerade bei Am und C, da du dieselben Finger verwendest. In manchen Songs wechsle ich die Griffart zwischen zwei Schlägen, um mich auf einen neuen Akkordwechsel vorzubereiten, den ich sauberer draufhabe

Manche Leute haben Probleme beim Greifen, weil sie denken, ihre Hände wären zu klein. Das Problem liegt aber in der Haltung des Halses (immer schön mit den Daumen auf der Mittellinie und gegenüber von MIttel- und Ringfinger, Finger nicht am Hals festkleben) und im Training der Sehnen. Darum mal die Übung "Spinne" einstreuen, das trainiert auch die Fingerfertigkeit allgemein. Griffe in denen viel gedenhnt werden muss, habe ich anfangs mit Kapodaster geübt und mich dann langsam Bund für Bund nach unten vorgearbeitet. Man kann auch versuchen einzelne Finger zu trainieren, indem man möglichst schnell Bünde und Saiten wechselt. Dann versuchen, das mit einem Akkord zu machen.

Nach 6 Monaten meinte meine Mutter, ich wäre besser als sie (sie spielt Gitarre als Erzieherin im Kindergarten). Analyse und effektive Problemlösung ist das A und O beim Lernen.

Und ja, du musst dich da nicht stupide durcharbeiten... ich halte es für effektiver, ein Training so aufzubauen: Aufwärmübungen, lockeres Spielen, Übungen zur Verbesserung der rechten und linken Griffhand (jeweils getrennt, dann zusammen), zum Schluss freies Spielen. Je nach Bedarf kann man Teile ersetzen oder ergänzen, z.B. Schnelligkeitsübungen, Tonleitern, eigene Songs üben, spielen und singen gleichzeitig etc. aber das ist schon was für fortgeschrittene Einsteiger. Mach die Musik, die du selbst gerne hörst - such dir einfache Songs deiner Lieblingsbands - dann macht das Lernen mehr Spaß.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich kann mich nicht mehr erinnern wie lange das bei mir gedauert hat . Außerdem hatte ich die Gitarre bestimmt mehrere Stunden täglich in der Hand....

Wie alt bist du denn ?
Denn ich habe selbst nochmal spät angefangen Klavier zu lernen ( mit 22 ) und in dem Alter glaub ich geht das einfach nicht mehr so schnell . Das spiele ich jetzt auch schon 2 Jahre und viele läuft nicht so flüssig wie ich das will....

Lernen tut man aber meiner Erfahrung nach vor allem dann wenn etwas Spaß macht , daher auch von mir die Empfehlung . Geh anfangs nicht ganz so strukturiert und systematisch vor (deine Konsequenz in allen Ehren ) sondern übe in Form von Songs spielen die du magst. Und wenns etwas hakt dann hakts eben . Scheiß drauf .

grüße b.b.
 
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Alleine der D Griff, der ja normalerweise einfach ist, läuft bei mir noch nicht flüssig,
dafür aber der C-Dur

Das halte ich jetzt gar nicht mal für so ungewöhnlich, insbesondere, wenn du eher größere Hände und dickere Finger hast. Wenn das D noch nicht läuft, spielst du halt mal Lieder, die nur mit C und G auskommen.

Was ist denn dein Ziel? Gibt es einen bestimmten Song, den du gerne können würdest? Lass dich auf keinen Fall verunsichern und übe munter weiter, wer regelmäßig die Gitarre zur Hand nimmt, lernt früher oder später die Grundakkorde, das kriegst du hin!
 
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Nimm dir einfach deine Lieblingslieder (die halt passen) und spiele die bis es sich gut anhört, dann das nächste
 
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Wenn ich das hier lese:

seit Februar 2015
Jeden Tag [...] ca. 30 bis 45 Minuten
Aber die einfachen Anfänger-Akkorde: A C D E G Em Am Dm wollen beim Wechsel einfach noch nicht gut klingen.

... dann bleibt eigentlich nur ein Ratschlag:
Geh zu einem Gitarrenlehrer. Du machst da irgendwas grundsätzlich falsch.
Das sind 300 Übestunden. Da muss was effektiv bei rumkommen.
Die Akkorde sind ja absolute Basics. Da is nix wirklich Kompliziertes bei.
(Mal als Beispiel: Ich mach mit meinen Schülern in der allerersten Stunde oft Lady in Black: Em und D im Wechsel mit ein bisschen tricky Zählerei. Im Normalfall klappt das nach 2-3 Wochen halbwegs flüssig, und da mach ich noch Zeug nebenher..)
Fast ein Jahr für sieben einfache Akkorde ist bei der Übezeit einfach zuviel.

Entweder machst du es dir da mit Hand-/Sitzhaltung kompliziert, oder dir fehlt die Motorik oder sonstwas. Aber wie gesagt: Lass das mal einen Lehrer angucken, der sollte dir direkt sagen können, wo Problemstellen sind.

Ganz generell läuft Akkordwechsel so ab: (ich mach mal beispielhaft den Wechsel von A zu E)

1. Ausgangslage A-Dur: Alle Finger (ich gehe in diesem Beispiel mal davon aus, dass wir A mit Mittel-, Ring- und kleinem Finger greifen) liegen korrekt, möglichst nah am dem Korpus zugewandten Bundstäbchen des 2. Bundes, eng zusammen, als kompakter Griff. Daumen stabilisiert von hinten mittig auf Höhe des 2.Bundes und in der Mitte des Halses
2. Loslassen: Alle Finger heben sich GLEICHZEITIG von den Saiten und schweben kurz über den Saiten in derselben Position wie vorher, kompakter Griff
3. Umsortieren: Alle Finger bewegen sich GLEICHZEITIG an ihre neuen Positionen (in der Luft). Bei A --> E bedeutet das: Mittel- und Ringfinger bleiben zusammen und bewegen sich im 2. Bund zu den tiefen Saiten hin (in diesem Beispiel wäre das ein Rutschen um eine Saite). Der kleine Finger bleibt einfach irgendwo in der Luft. Der Zeigefinger kommt neu hinzu und schwebt über der G-Saite. ALLE FINGER SCHWEBEN NOCH.
4. Absetzen: Alle Finger senken sich GLEICHZEITIG auf die Saiten
5. Endlage E-Dur: Alle Finger liegen korrekt, möglichst nah am jeweiligen Bundstäbchen an.

Tipps: Ganz langsam üben. Schritt 3 ist am Anfang das Schwierigste. Deswegen möglichst viel Schweben und Umsortieren üben. Ruhig diese Phase sehr lang, ausgiebig und intensiv machen.
Die Gleichzeitigkeit beachten. Sich selbst nicht beschummeln.
Bei anderen Wechseln kann man möglicherweise stützende Finger liegenlassen. Sollte man immer tun, wenn es möglich ist.
Auf flüssige Bewegungen achten. Nicht zuviele verschiedene Wechsel auf einmal üben.
 
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Hallo,

erst mal vielen Dank für die schnellen, aufmunternden und hilfreichen Kommentare.

Ja, so viele Übungsstunden und zu wenig Fortschritte demotivieren.
Meine Vermutung ist, dass an meiner Finger- Daumen Konstellation etwas nicht stimmt.
Ich habe unterschiedliche Meinungen gehört, wo der Daumen hin soll. Die einen sagen: er gehört oben abgelegt auf dem Hals.
Die anderen sagen, dass er mittig hinter den Hals gehört.
Für mich ist es am angenehmsten, wenn er leicht oben aufliegt.

Häufig fällt mir beim üben mit dem Metronom auf, dass ich nach einer gewissen Zeit die Akkorde unsauber greife. Wahrscheinlich liegt es auch daran,
dass meine Finger zu sehr verkrampfen.
Ich durfte mal an einer Telecaster üben. Der Hals ist ja schmaler, aber selbst da hatte ich Probleme mit den Akkorden.
Es scheint wirklich an meiner Greiftechnik zu liegen.
Ich werde mir eure Ratschläge sehr zu Herzen nehmen, aber ich denke, dass ich mir einen Gitarrenlehrer/in zu Rate ziehen muss.

Bis dann
Stefan

P.S. Ich übe an einer Westerngitarre, bin 32 und meine Hand ist ca. 20cm lang:)
 
Hey cool bleiben :)

Ich bin 31 und lerne wie du gerade ein neues Instrument. Da ist vieles eben schwerer weil die Zeit fehlt, irgendwas dazwischen kommt oder auch nur, das der Kopf nach einem langen Tag einfach voll ist.
Gerade wer nicht 8 Stunden Kaffee trinkt sondern einen echt stressigen oder körperlich belastenden Job hat kennt das wohl :)

Was wirklich viel hilft. Ist dir diese Akkorde nicht einfach rein zu ziehen.
Such dir Songs die du magst und konzentriert dich einfach mal darauf.
Wenn juckt es, das dein Wechsel von Dm zu G Dur nicht perfekt ist, wenn der gar nicht in Lied vor kommt?
Irgendwann wann wirst du Song X spielen, wo genau dieser Wechsel vorkommt und dann wirst du denn üben und schaffen.

Wichtig ist, das du jetzt nicht zu sehr verkrampfst. Das ganze soll Spaß machen und vieles was nicht geht, geht nach einer Weile einfach so.
Ich hab z.B. festgestellt dass ich, wenn ich mal zwei Wochen die Gitarre links liegen gelassen habe, mir vieles einfach so zu fällt, woran ich zuvor Mega intensiv gearbeitet habe.

Und gute Wahl, einen Lehrer auf zu suchen :)
 
Hallo Stefan!

Bin ebenfalls ein Anfänger im Selbststudium. Habe eine Konzertgitarre, eine Guitalele und eine Dreadnought- Westerngitarre. Ich übe zur Zeit am liebsten auf der Dreadnought, hat eine Halsbreite von 43mm, also eher schmal, die Konzertgitarre hat eine Breite von 50mm. Zuerst habe ich bei meiner Gitarre überprüft, ob sie richtig eingestellt ist. Das ist sehr wichtig, dadurch kann man leichter und angenehmer spielen. Da würde ich keine Kompromisse eingehen, evtl. von einem Fachmann überprüfen und anpassen lassen. Ich habe auch eine andere Saitenstärke ausprobiert, statt 12.er jetzt 11.er Saitenstärke. Sehr wichtig ist auch die richtige Haltung der Gitarre, da musste ich länger ausprobieren und rumtüfteln, bis es jetzt endlich passt. Ich spiele z.B. sitzend mit Gurt. Ich versuche schöne Töne zu erzeugen und spiele teilweise immer wieder die gleichen Akkorde, probiere auch schon etwas zu improvisieren. Teilweise spiele ich mit Plektrum, oder ich zupfe mit den Fingern. Sind die Nägel der linken Hand wirklich sehr kurz gehalten? Ich spüre es schon, wenn die Nägel etwas länger werden, dadurch der Druck auf die Saiten nicht mehr so optimal ist und es weniger schön klingt. Ich experimentiere auch mit der Länge und Form der Fingernägel der rechten Hand, probiere und experimentiere so lange herum, bis der Anschlag sich praktisch perfekt anfühlt für mich. Ich benutze einen Nagelhärter aus der Drogerie, den trage ich auch auf die Fingerkuppen der linken Hand auf, dadurch bildet sich in kurzer Zeit eine Hornhaut, die das spielen angenehmer macht. Es hat eine längere Zeit gedauert, bis ich ein gutes Gefühl für die Gitarre entwickelt habe, irgendwann war es dann da, und wenn ich jetzt die Gitarre in die Hand nehme ist es sofort da, ich muss nicht mehr lange herumprobieren, bis ich die richtige "Wohlfühlhaltung" eingenommen habe. Oft schaue ich mir Videos an von Spielern wie Thom Bresh, Tommy Emmanuel, Buster B. Jones u.v.a. Ich weiß, so werde ich nie spielen können, aber ich bekomme dadurch ein Gefühl für das Instrument und es springt irgendwie der Funke über. Es kommt mir nicht darauf an, schnell Gitarre spielen zu lernen, sondern ich genieße einfach die schönen Töne, die ich erzeuge und versuche es locker anzugehen. Trotzdem bin ich erst zufrieden, wenn es gut klingt, da bin ich hartnäckig und gebe nicht auf. Nur so viel Kraft anwenden, wie unbedingt nötig, wenn es nicht so locker geht, eine Pause machen, die Hände ausschütteln. Ein Leben ohne Gitarre könnte ich mir heute nicht mehr vorstellen. Der Weg ist das Ziel und ich wünsche Dir viel Spaß beim üben. Gruß, Klaus
 
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Ich kenne auch den Punkt das man einfach nicht mehr Spass macht. Aber da muss man sich immer dann seine Vision oder Wünsche im Kopf rufen was man damit erreichen wollte und will...
 
Ich halte den Tip, einen Gitarrenlehrer zu konsultieren am wichtigsten.
Ich sehe das auch so: bei der Übezeit müsste schon deutlich mehr gehen, auch über 30.

Ich hatte als Schüler ab 12 Jahren bis zum Abi Gitarrenunterricht. Leider keine wirklich guten Lehrer.
Dann hatte ich als Student 1/2 Jahr bei einem guten Lehrer Unterricht ... und der hat meine Handhaltung ganz grundsätzlich korrigiert. Fast ein halbes Jahr habe ich mich wirklich damit abgemüht, und es hat sich gelohnt. Danach ging es an eineigen Stellen weiter, als es vorher gegangen wäre.
Aber es muss ein guter Lehrer sein, sonst bringt es nichts. Hör dich vorher um.

Gruß
Christoph
 
ich habe die unangenehmen Wechsel und Akkorde isoliert geübt, immer und immer wieder,
der Spaß kam durch den Willen, es zu beherrschen,
irgendwann ging es dann auch ... dann kam das nächste Thema !

:)
 
Heute habe ich mich mal mehr mit meiner Hand- bzw. Daumenhaltung beschäftigt. Also den Daumen in der Mitte des Halses zu platzieren ist für mich eine sehr unangenehme Haltung.
Dabei verkrampfe ich noch mehr. Außerdem rutscht mein Daumen immer automatisch nach oben zur E Saite hin.
Ist es bei euch nicht so?

Ständig schaue ich mir auf Youtube Videos zur Handhaltung und Akkordwechsel an, aber es will einfach nicht funktionieren.
Ich war der Meinung, dass ich mir das Gitarrenspielen selbst beibringen könnte, wie die "Großen".
Mein Fazit: es funktioniert nicht!

Was mich am meisten deprimiert, ist die Tatsache, dass fast ein Jahr üben umsonst gewesen ist.
 
für Dich habe ich einmal meinen Daumen betrachtet,
er liegt mittig am Hals hinter unter dem Zeigef. ein wenig zum Mittelf. hin,
kann bei Barre auch etwas hoch gen Zimmerdecke rutschen, muss nicht,
Singlenoten auch gut mit Daumen-Fingerkuppe mittig zwischen Zeigef. u Mittelf.

einfache Methode, um Druck aufzubauen

ich hatte aber auch einen studierten Lehrer,
war viel Arbeit ...
 
Am angenehmsten für mich ist es, wenn der Daumen oben am Hals aufliegt. So spielen auch sehr viele Profis.
Den Daumen hinter dem Hals zu platzieren, das machen eher die klassischen Gitarristen.

Lediglich bei den Barre Akkorden liegt der Daumen hinter dem Hals.

Ich würde dir die Youtube Videos und die Homepage von Justin Sandercoe nahelegen, da gibt es ehr viel!
Wie man die Gitarre richtig hält, wie man richtig die Akkordwechsel übt, etc.
http://www.justinguitar.com/en/BC-000-BeginnersCourse.php
http://www.justinguitar.com/en/BC-000-BeginnersCourse.php

Steck den Kopf nicht in den Sand. Du hast bestimmt nicht umsonst geübt, mit ein bischen Anleitung und
kleinen Änderungen kannst du bestimmt die gewünschten Fortschritte erzielen!
 
Dass es nicht die eine richtige Art gibt zeigt schon dass Leute hier im Thread völlig andere Dinge erzählen. Das Gitarre spielen ist eben kein Naturgesetz das irgendjemand mal erforscht hat, es ist eine menschlichte Erfindung, ergo gibt es unterschiedliche Methoden und Möglichkeiten, alle haben ihre Vor- und Nachteile. Ich zum Beispiel setze den Daumen mittlerweile sehr stark beim spielen ein, das machen auch viele "großen". Im Übrigen glaube ich dass es garnicht so wahnsinnig wichtig ist, sich nur daran zu orientieren, wie viele bekannte Gitarristen eine bestimmte Spieltechnik haben.

@TE

Ich weiß nicht genau was du meinst wenn du sagst du wolltest dir das Gitarre spielen selbst beibringen wie die "großen" es gemacht haben. Unter diesen großen gibt es viele Autodidakten, aber auch viele die einen Lehrer hatten. Es ist in keinster Weise Ehrenrüchig wenn man einen Lehrer aufsucht und du solltest nicht länger zögern, sonst gibst du das spielen vermutlich wieder auf und das wäre schade. Lass dir einfach dabei helfen, deine Spielweise zu entwickeln und lass dir von einem Lehrer zeigen wo du dir wohlmöglich selber im Weg stehst. Lehrer haben heißt nicht automatisch dass er dir den einen richtigen Weg zeigt, sondern oft auch nur, dass er dir Deine Möglichkeiten aufzeigt, ans Ziel zu kommen. Im Besten Fall läuft das äußerst individuell und praxisorientiert.

Weiß Gott nicht jeder braucht oder möchte einen Lehrer, aber wenn man einem nach einem Dreivierteljahr schlicht die Erfolge fehlen dann sollte man reagieren. Es muss ja auch nicht für lange sein.
 
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Bin 51 und ich möchte Dir hier gerne noch eine Buchreihe empfehlen, die ich mir zugelegt habe. Bekommst Du im Internet sehr günstig und zwar: "Zeigende und sprechende Gitarre- Schule für Jedermann" von Leni Nelissen-Nicolai, gibt es gebraucht z.B. bei booklooker für ein paar €. Das kann ich absolut empfehlen. Du wirst genau an die Spielpraxis herangeführt und es ist illustriert und gut erklärt. Versuche es doch einfach mal mit dem ersten Band der Reihe. Lies dazu mal die Rezensionen auf Amazon. Du wirst dadurch sicher einen Motivationsschub bekommen, und der Erfolg stellt sich mit Gewissheit ein. Gruss, Klaus
 
Es gibt Leute die haben sich das Gitarre spielen selber beigebracht. Ich kenn solche und das hört isch gut an für mich.
Für andere ist das nix. Ich hab das auch nicht geschafft.

Bei mir hat die Gitarre dann 10 Jahre hinter dem Schrank verbracht, bis ich einen zweiten Anlauf, dann mit Lehrer, gemacht habe.

Ich kann dem TE nur empfehlen, sich einen guten Lehrer zu suchen. Das du deprimiert bist, weil das Jahr evtl. umsonst war, versteh ich.
Aber wenn du dir jetzt einen Lehrer suchst, geht nicht noch mehr Zeit dabei drauf.
 
Ist es bei euch nicht so?

Jeder hat eine andere Hand, eine andere Gitarre und eine andere Sitzhaltung.
Da lassen sich nicht immer die Erfahrungswerte von anderen auf die eigene Situation übertragen.
Bei der klassischen Spieltechnik sieht das etwas anders aus, weil man dort in einer bestimmten Haltung und Technik spielt, die das etwas angleicht.

Bei Westerngitarren hab ich alles schon gesehen: Gitarre auf dem rechten Bein, Gitarre auf dem linken Bein, Gitarre auf Fußstütze, mit Kapodaster, ohne Kapodaster, Daumen gerade, Daumen schräg, Daumen oben drüber, Daumen in der Mitte, Daumen abgeknickt, etc pp...

Es geht letztlich darum, dass du eine Haltung (Hand- und Sitzhaltung) findest, die es DIR erlaubt vernünftig zu spielen.
Generell sollte es eine "lockere, entspannte" Haltung sein. Das Problem ist, dass die Auffassung davon sehr unterschiedlich sein kann.
Gerade als Anfänger neigt man dazu VIEL zu brachial zu spielen und zu fest zu greifen, was in totaler Verkrampfung endet, so dass es durchaus sein kann, dass du schon eine gute Haltung gefunden hast, aber eben durch andere Dinge verkrampfst.

Deswegen einfach mal zu nem Lehrer gehen und dem dein Problem möglichst genau schildern. Der wird dir dann vmtl ein paar Sachen zeigen, dich ausprobieren lassen und dich auf bestimmte Dinge hinweisen, die du verändern kannst. Das ist aber eben einfach individuell, und manchmal gibt es eben auch physikalische Grenzen.
Ich hatte mal einen Schüler, der hatte dicke Finger und kam zu mir mit dem Problem, dass er oft Saiten abdämpfte oder zum Schnarren brachte. Stellte sich dann raus, dass die 42mm seines Griffbrettes einfach zu schmal waren, als dass er damit sauber spielen konnte. Ich hatte ihn dann auf meiner 46mm Gitarre spielen lassen und das ging viel besser. Aber da hätte er auch noch monatelang zuhause auf seiner Gitarre rumprobieren können..

Haltung ist sehr individuell und z.T. auch stilistisch geprägt. Ich hab zunächst klassisch gelernt, aber Westerngitarre in klassischer Haltung spiel ich eigentlich nie, weil ich da einfach komplett anderes Zeug spiele.
Dann spiel ich E-Gitarre in ner Band. Im Stehen. Wieder was komplett anderes von Haltung und Technik her. Das alles muss man lernen. Der Eine kann es ganz schnell und ohne Hilfe, der Nächste braucht professionelle Anleitung und dem Dritten hilft ein Buch zur Erleuchtung.
Nur die meisten Menschen kennen eben nur das, was ihnen selbst geholfen hat. Ein Lehrer hat meist ein paar Hundert Schüler schon gesehen und entsprechende Erfahrung und möglicherweise auch mal ein paar ungewöhnliche Dinge ausprobiert. Er hat vmtl auch Literatur zum Thema und auch so Dinge wie Fußbänke/-stützen etc vorort um einfach mal rumzuprobieren und kann die Ergebnisse dann beurteilen.
 
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