optimale Abhörlautstärke im Homestudio

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Wie finde ich die optimale Abhörlautstärke ?

Ich lese immer wieder 85db, Roland Enders schreibt in seinem Tutorial auf Seite 17 von 77db . http://www.rolanders-home.de/Tutorials/Roland_Enders_Cubase_Art_2_Mastering.pdf
Jetzt ist mir die geringere Laustärke natürlich sympathisch, aber zu welchen Problemen kann das evtl führen ?

Ich habe mir auf dem Handy eine App zur Lautstärkemessung installiert (Sound Meter), bin mir allerdings nicht sicher wie genau das Ding ist, und wie ich das ggf kalibrieren kann.

Konkret habe ich also zwei Fragen:

- welche ist die richtige Abhörlautstärke ?
- wie finde ich raus welche Lautstärke in meinem Raum grad Sache ist ?
 
Eigenschaft
 
Hi Stona!

Der Unterschied zwischen laut und leise liegt prmär in 3 Dingen:

- Unser Gehör ist bei weitem nicht Frequenz-linear und das ändert sich auch noch über die Lautstärke.
Besonders betroffen sind davon die Bässe. Bei geringen Lautstärken hören wir diese einfach nicht.
Schau dir mal die Phon kurven an, da sieht man schön, dass man mal locker 50dB+ brauchen kann um Töne unter 100Hz zu hören.
Das ganze wird linearer, je weiter man hoch geht mit dem Pegel. Dementsprechend muss man das beim Mischen berücksichtigen.
Ein leise gemischter Titel wird daher ziemlich basslastig klingen, wenn man ihn aufdreht.

- Die Fähigkeit unterschiedliche Frequenzen (Töne) zu unterschieden ist auch pegelabhängig (und natürlich auch frequenzabhängig). Änliches gilt für zeitliche Differenzen. Das passende Stichwort hier ist Maskierung.
Das kennt man vielleicht vom Livekonzert: Bei der hohen Lautstärke hört man viel weniger Fehler.
Unser Gehör kann die Information nicht mehr so gut außeinander klauben und alles verwischt.

- Die Dynamik die man hört ist begrezt mit dem sonstigen Noisefloor und unserer Hörschwelle. Wenn man nun leise mischt,
hört man z.B. Hallfanen schwächer als wenn man laut hört. Mir fällt das immer beim Mischen von Gesang auf:
Bei den lauten Stellen hallt es und sonst fragt man sich ob überhaupt einer drauf ist.

Als guter Wert hat sich daher 85dB in der Literatur eingebürgert.
Allerdings muss ich sagen, ist das gar nicht leise. Als Vergleich: normale Konversation liegt bei 60-65dB.
Das ist also ordentlich drüber. Wo du dich am wohlsten fühlst, ist dir überlassen. :)
60dB solltens mMn schon sein, aber vermutlich kommt man um das gelgentliche lauter und leiser drehen
- zumindest beim Mischen - nicht drum rum.

Messen tut man das am besten mit einem Pegelmessgerät. Ich weis nicht, wie gut/schlecht die App funktioniert, aber als grober Anhaltspunkt, wirds wohl gehn.
Ansonsten findet man schon um geringes Geld (50€+) verlässliches Equipment (Genauigkeit geschätzt im 2dB Bereich).

LG Jakob
 
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Optimale Abhörlautstärke im Homestudio:

Bei dem Thema halte ich es genau wie Graham Cochrane von "The Recording Revolution". Mische deine Tracks immer so, dass du dich nebenbei mit jemandem unterhalten könntest, ohne dass einer von euch seine Stimme erheben müsste.

Das hat einfach gesagt zwei Gründe:

1. Laut klingt alles automatsch einfach viel geiler. Wenn ein leise gemischter Track groß und druckvoll klingt, dann wird er das auch auf jeder kleinen Pups-Anlage tun.

2. Kaum ein Homestudio hat den Luxus eines akustisch optimierten Abhörraums. Je weniger Schall aus den Lautsprechern kommt, desto weniger wird der Raum angeregt. Ergo wird das Klangbild weniger durch deinen Raum versaut, wenn du leise mischt.

Referenztracks helfen dabei nicht versehentlich zu bass- und höhenbetont zu mischen. Grundsätzlich ist es aber natürlich auch nicht schlimm mal kurz hören zu wollen, wie der Mix klingt, wenn man ihn laut oder sehr, sehr leise (knapp über der Wahrnehmungsgrenze) hört.
 
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Je weniger Schall aus den Lautsprechern kommt, desto weniger wird der Raum angeregt.
Ja schon richtig, aber dafür kommt ja auch weniger aus den Lautsprechern raus.
Im Endeffekt bleibt das Verhältnis zwischen Direktschall und Nachhall (Reflexionen, Moden usw.) immer gleich.

Ergo wird das Klangbild weniger durch deinen Raum versaut, wenn du leise mischt.
Es stimmt allerdings, dass manches weniger gehört wird, wenn es einfach zu leise ist
(Hörschwelle, Rauschen usw. - siehe 3.Punkt meiner Aufzählung oben).. aber die Ursache ist eben eine andere.
 
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Ja schon richtig, aber dafür kommt ja auch weniger aus den Lautsprechern raus.
Im Endeffekt bleibt das Verhältnis zwischen Direktschall und Nachhall (Reflexionen, Moden usw.) immer gleich.

Im Grunde genommen will ich dir ja gar nicht widersprechen.....

Allerdings ist kein Raum dieser Welt ein perfekt, steifes Konstrukt. Sowohl der Raum selber, als auch alles was da drin rumsteht (Möbel, Deko, PC, etc.) resonieren durch Schall. Je weniger Schall also im Raum sein Unwesen treibt, desto weniger werden der Raum und alle darin befindlichen Gegenstände zum resonieren angeregt und dieses Verhältnis ist afaik nicht linear.

Auch die Gehäuse der Lautsprecher selber resonieren bei höheren Lautstärken mehr und die Lautsprecher produzieren weniger Verzerrungen, je leiser sie betrieben werden. Es gibt also viele gute Gründe seine Abhörlautstärke eher klein zu halten.

Direkt mal gegoogelt,Interessanter Blog,Danke ;)

Allerdings. Auch wenn ich nicht immer bedingungslos mit allem konform gehe, was der gute Graham so sagt, hat sehr viele nützliche Tips auf Lager und einige sehr interessante Ansätze dazu, wie man das Thema Mixing im Homestudio angehen kann.
 
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Ich denke die Abhörlautstärke ist eine Philosophiefrage.

Bisher hatte nach meiner Ansicht jeder "recht", obwohl die Meinungen über die Lautstärke stark auseinander driften. Beides hat Vor- und Nachteile.

Ich fass mal zusammen:

Laut abhören
Vorteile:
- Das Gehör hört linearer

Nachteile:
- Resonanzen im Raum werden mehr angeregt (Raummoden und Reflexionen sind vermutlich linear im Verhältnis zur Lautstärke, aber ich glaube Resonanzen nicht. Stichwort: Massenträgheit)
- Kann täuschen - weil lauter klingt "besser" als leise
- verärgerte Nachbarn

Leise abhören
Vorteile:
- Das Gehör ermüdet weniger schnell

Nachteile:
- Bässe können nicht gut beurteilt werden
- Nebengeräusche sind störender (PC-Lüfter etc.)

Also ich habe für mich eine Lautstärke gefunden, die wird wohl bei ca 70dB liegen. Ich drehe wäherend dem Mischen aber immer mal lauter und leiser.
 
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Okay bevor die Falschinfo noch zu lange lebt:
Klar sind alle Systeme früher oder später mal nicht-linear,
aber in den Größenordnungen die in der Akustik vorkommen, sind Raumresonanzen, Gehäuseresonanzen
und sonstige mitschwingende Dinge zu 99,...% linear.
Lautsprecher selbst verzerren bei höherer Lautstärke,
aber diese müssen sich auch ordentlich bewegen um überhaupt Schall zu erzeugen.
Alles andere bewegt sich um Größenordnungen weniger, egal ob Resonanz oder nicht.
Und Resonanz per se ist genauso linear.

Massenträgheit ist ein Grund warum es überhaupt Resonanz gibt.
Die Massenträgheit selbst ist vermutlich das lineareste was wir haben.
Erst wenns Richtung Lichtgeschwindigkeit geht kommen die Probleme. :D

LG Jakob
 
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- welche ist die richtige Abhörlautstärke ?

Eine richtige Abhörlautstärke gibt es nicht. Und Sachen anzugeben wie 77 dB oder 83.75 dB oder was auch immer ist ist einfach grober Unfug. Der Sound im Raum ist abhängig von so vielen Dingen daß ich die gar nicht alle aufzählen mag. Dazu kommt noch Musikstil, persönliche Vorlieben, Nahfeld Midfiled oder was auch immer und Raumbeschaffenheit.

- wie finde ich raus welche Lautstärke in meinem Raum grad Sache ist ?

"gerade" ist das Stichwort. Beim Abhören ändert die sich natürlich die ganze Zeit. Klar kann man sagen, ich lege rosa Rauschen auf die Boxen mit 0 dB und nehme ein Messmikro und messe dann 77 dB auf meinem Stuhl ein. Und dann? Was soll das bringen? Die Meßmittel für iPad und Co sind übrigens durchaus gut zu gebrauchen und auch ausreichend genau. Das hier zum Beispiel:

http://www.dspmobile.com/de/2013/01/1063/

irgendwo geben die sogar die Meßgenauigkeit an.

und sonstige mitschwingende Dinge zu 99,99...% linear

Ja? Wie ist das zu verstehen? Ich bin der Ansicht, mit steigender Lautstärke wird der Einfluß des Raumes und vor allem der Dinge, die sich da befinden größer. Und die können den Klang ohne weiteres auch ordentlich verändern. Man denke zum Beispiel an das Glas mit den Bleistiften auf dem Schreibtisch. Bei 65 dB noch nichts, bei 85 scheppern die im Rhythmus zur Kick mit und man hat plötzlich eine Farbe im Sound und sucht sich einen Wolf, wo das denn herkommt. Besonders kritisch wird es, wenn die Ohren anfangen zu vibrieren und zu schlackern. Spätestens dann sollte man leiser drehen..... :ugly:
 
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Also ich bin jetzt kein Physiker. Für mich ist das aber ein Wiederspruch, dass die Massenträgheit linear sein soll:

Wenn ich zB ein schweren Gegenstand mit Muskelkraft bewegen will, muss ich eine gewisse Kraft dafür aufwänden. Ist die Kraft geringer, bewegt sich der Gegenstand überhaupt nicht.
Gutes Beispiel mit den Bleistiften im Glas. Es braucht eine gewisse Lautstärke, dass die Bleistifte überhaupt erst in Bewegung kommen. Ansonsten stehen die ganz still im Glas, wenn diese Lautstärke nicht überschritten wird.
Und mal angenommen man macht seeeeeehr laut, sodass die Bleistifte 10cm hoch hüpfen, werden die Geräusche der Bleistifte wieder weniger, denn während sie in der Luft sind, machen sie kein krach:D

Zugegeben: In die Massenträgheit spielt auch die Haft- und Gleitreibung mit rein, aber diese Reibung ist bei jedem Gegenstand vorhanden.
 
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okay ... also werde ich weiterhin so laut mischen, wie ich es im Mehrfamilienhaus vertreten kann und auch selber noch als angenehm empfinde, zur Kontrolle zwischendurch mal richtig aufdrehen und auch leise lauschen.
Das "Problem" mit der schwierigen Beurteilung der Bässe kann man mitGegenhören auf guten Kopfhörern in den Griff bekommen?
Oder würde die Anschaffung eines Subwoofers zu meinen Yamaha HS50M, die im Bassbereich etwas dünn sind, Sinn machen ?
 
Das "Problem" mit der schwierigen Beurteilung der Bässe

Ist das so bei der HS10m? Und ja, wenn der Kopfhörer da anständig spielt kann das eine Hilfe sein. Und Subwoofer ebenso.

Wenn es nur um den Sub-Bereich geht kann man auch mal auf dem Soundbar mit Subwoofer hören. Mache ich so. So ein Samsung Teil für 150 aus dem Supermarkt. Oder Auto mit einigermaßen moderner Sound Anlage. Standard geht. Die können das heute alle. Kann auch nichts schaden wenn man ein Frequenz Meter in Blickweite hat. Wenn der Bereich 0 - 20 Hz nie unter 0 dB geht stimmt was nicht.... (;
 

HS10M heisst der passende Subwoofer zu den HS50M Monitoren. Ich würde aber wenn zu einem günstigeren Modell greifen.

Soundbar mit Subwoofer

Was ist das ?

Auto mit einigermaßen moderner Sound Anlage

Ich hab in meinem Bus Sub, Kickbässe in den Türen, Mitteltöner im Amaturenbrett und Hochtöner auf Ohrhöhe, das klingt schon ganz ordentlich. Aber ich möchte eigentlich schon in meinem kleinen "Studio" alles hören bevor ich ´ne CD fürs Auto brenne . ;)


Den kann ich als Plugin vor dem Output einfügen, oder meinst du einen externen zur Überwachung des Raumklangs ?
 
Da ich Nahfeldmonitore habe, mische ich meist bei Sprechlautstärke. Zwischendrin auch mal lauter/leiser, um zu hören ob etwas "verschwindet" oder stört. Wenn ich fertig bin dreh gerne mal richtig laut.
 
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Ich hab in meinem Bus Sub, Kickbässe in den Türen, Mitteltöner im Amaturenbrett und Hochtöner auf Ohrhöhe, das klingt schon ganz ordentlich. Aber ich möchte eigentlich schon in meinem kleinen "Studio" alles hören bevor ich ´ne CD fürs Auto brenne . ;)
Das ist vor allem ALLES andere als linear, geschweige denn irgend eine Form von "neutral".
Auch das simple dazustellen eines Subwoofers garantiert dir nicht, dass die dann wiedergegebenen Frequenzen auch den gesamten Frequenzgang des Systems linear nach unten erweitern - besonders im Bassbereich kommen hier massive Raummodenprobleme ins Spiel, die - wenn man sie nicht beachtet - das Ergebnis deutlich verfälschen werden.
 
Das ist vor allem ALLES andere als linear, geschweige denn irgend eine Form von "neutral".
Ja, das ist CarHiFi, ist mir klar ;)
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
aber nur, wenn die tiefen frequenzen im bus bleiben. :D
Die Karre ist gut gedämmt, die Bässe bleiben schön da! :evil:

Also Sub zu den Monitoren ist Quatsch ?
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Da ich Nahfeldmonitore habe, mische ich meist bei Sprechlautstärke.

Da muss ich jetzt echt nochmal nachhaken:
Auf Sprechlautstärke nimmt man doch Tiefbässe gar nicht wahr ? Mischt man da dann nicht automatisch den Bassbereich zu überbetont? Oder lernt man das zu kompensieren ? Linear hört man die Monitore doch erst bei hoher Lautstärke, oder hab ich da was falsch verstanden ?
 
Also Sub zu den Monitoren ist Quatsch ?
kommt halt auf die monitore an und natürlich auch auf die musik die du abhören möchtest. ich hab ganz gerne eine sub. gerade su als sanfte unterstützung für unter 60hz. ich habe es so eingestellt, dass der sub gerade wahrnehmbar ist und die frequenzen die bei den kh 120 nicht mehr wiedergegeben werden durch den sub aufgefangen werden. ist für mich ganz angenehm.

ich habe übrigens erst versucht, sub und monitore nach anleitung, die beim sub dabei war, aufeinander abzustimmen mit rauschen bei 85db oder so... horror, viel zu laut... das hat überhaupt nicht funktioniert. :redface:
 
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Sowas:

http://www.amazon.de/dp/B00U2XM3VY

Da hängt mein Interface über den Aux analog in dran. Steht beim TV. Kann ich aber jederzeit die Mischung draufgeben und höre dann auch wie das auf "normalen" Abhören tönt.....

Den kann ich als Plugin vor dem Output einfügen

Genau. Ich habe einen extra Monitor für Messen und das sieht so aus:

messen.jpg


Also Sub zu den Monitoren ist Quatsch ?

Ne. Wieso?
 
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Grundsätzlich ist es aber natürlich auch nicht schlimm mal kurz hören zu wollen, wie der Mix klingt, wenn man ihn laut oder sehr, sehr leise hört.
das finde ich auch immer wichtig:
wie klingt das ganze sehr laut? dann hört man manche patzer erst.
und wie klingt es sehr leise? gerade z.B. bei gesang verschwindet manches gehauchte scheinbar komplett.
deswegen muss ich neue sachen ein paar mal unterschiedlich laut/leise hören, bevor ich was dazu sagen kann...
 
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