Bacchus#777
Drums, Crowdfunding
Servus zusammen,
ich hatte das Vergnügen, von SPL ein Testobjekt des Creon USB Audio Interfaces zum Test zu bekommen und habe das Gerät mal ein wenig unter die Lupe genommen. In den folgenden paar Zeilen möchte ich euch einen Eindruck vom Gerät verschaffen. Viel Spaß beim Lesen.
Lieferumfang
Der Lieferumfang gestaltete sich bei meinem Testgerät recht mäßig, wobei ich aber nicht denke, dass das bei Retail-Geräten anders ist. Das Creon ist robust in einem dicken Karton verpackt und es liegt eine 4 seitige Din-A4 Quick-Start Anleitung bei. USB und Power Kabel fehlten bei mir, sind aber alsbald auf Anfrage nachgeliefert worden, das war nur ein Versehen, da dies schonmal zum Testen verschickt wurde. Es wurde schnell sichtbar, dass ich die weiße Variante erwischt hatte. Das Creon gibt es in weißer und schwarzer Ausführung. Ich denke, würde ich mir ein Creon kaufen, würde ich schwarz wählen, aber das ist Geschmackssache.
Überblick
Man muss klar sagen: das Creon kommt sehr schick daher und bietet einiges an Funktionalität. Im Endeffekt ist es "nur" ein kleiner Bruder des bereits am Markt vorhandenen SPL Crimson, aber wer mit weniger auskommt und noch übersichtlicher arbeiten will, kann sich am Creon bedienen. Der Preis bei Thomann beträgt für 439€ für das Creon in weiß oder schwarz. Das Crimson kostet 435€. ...moment Mal? Richtig gesehen. Ich denke, SPL überarbeitet da gerade die Preise. Ich weiß nicht, inwiefern das Creon bzw. die Technik, die ja dieselbe beim Crimson ist, überarbeitet und hochwertiger gestaltet wurde, aber so sind die momentanen Preise. Zum Crimson kommt meines Wissens wohl auch ein Re-Release im neuen Jahr, das dann auch dementsprechend einen höheren Preis haben wird.
Jedoch schauen wir uns das Creon mal im Detail an:
Die Oberfläche ist klar gegliedert: links werden Inputs geregelt, rechts wird Output geregelt. In der Mitte findet man Optionen zum Zu- und Aussteuern von Signalen, sowie die Pegelanzeige mit jeweils 3 LEDs für Mic-In und Mic-Line Instrument. Auch eine Power und Host LED sind zu finden.
Wenn man sich die Funktionsschalter in der Mitte anschaut, entdeckt man folgendes:
Auf der Input Seite sehen wir:
Auf der Output Seite zu finden:
An der Frontseite finden wir links einen Klinkeneingang für Instrumente und einen Klinkenausgang für Kopfhörer. Interessant wird es dann auf der Rückseite, wo wir die Möglichkeiten des Creon auf einen Schlag sehen können:
Von links nach rechts:
Verarbeitung
Kommen wir zur Verarbeitung. Diese ist weitestgehend tadellos. Das Gehäuse ist aus sehr robustem Stahlblech gefertigt, das keine Wünsche übrig lässt. Die Drehregler sind mit einer graphitartigen Oberfläche bestückt, die das Handling sehr angenehm macht und ein gutes Gefühl gibt. Eventuell kann man das auf den Fotos etwa erkennen, dass die Oberfläche z.B. vom Master-Regler etwas angerauht aussieht.
Bei den einzelnen Schaltern in der Mitte finde ich persönlich, dass diese nicht allzu gut verarbeitet sind. Sie wackeln etwas, sind nicht immer mittig in ihren Aussparungen positioniert und geben beim drücken ein metallisches Hallen durch das Stahlgehäuse. Trotzdem besitzen sie einen guten Druckpunkt und tun das, was sie sollen, zumal man sie eh nicht jede Minute drücken wird.
Auf der Unterseite sind 4 Gummifüße angebracht, die ebenfalls tun, was sie sollen, bei verrutschen des Gerätes allerdings unschöne schwarze Streifen hinterlassen.
Treiber
Bei den Treibern gibt es nichts spektakuläres zu schreiben, außer, dass alles ohne Probleme funktioniert. Man installiert die Treiber der SPL Website und alles ist in Ordnung. Lediglich das Control Panel, das bislang aus meiner Sicht nur über die Funktion der DAW erreichbar ist (habe noch nirgends eine Verknüpfung oder sonstiges gefunden), sieht etwas misstrauisch aus. Ich denke, ein Bild sagt mehr, als 1000 Worte:
Allerdings funktioniert auch hier alles, wie es soll. Weiterführende Software wie ein Mix-Control oder sonstiges gibt es nicht.
Im Einsatz
Tja, was soll ich sagen? Das Creon funktioniert und klingt einfach wahnsinnig gut. Aufnahmen sind mit bis zu 24 Bit/192 kHz erfolgen. Die Regler sind unglaublich gut zu bedienen und haben eine tolle Haptik, vor Allem der große Master-Regler gefällt mir sehr.
Getestet habe ich mit Samplitude Pro X, wobei hier alles unspektakulär gut ablief. Die Zu- und Abregelung von direktem Inputsignal über Creon-Oberfläche finde ich sehr hilfreich und erspart mühselige Software-Einstellungen. Die Pre-Amps arbeiten wundervoll klar und im Gegensatz zu meinem M-Audio Fast Track C400 fast schon etwas anwärmend. Ich erspare euch aber lieber das Gebrabbel, das ich mit meinem AKG C214 aufgenommen habe. Bei unbedingtem Bedarf kann und würde ich dieses aber selbstverständlich nachliefern. Auch das Einspielen über den Instrumenten-Eingang verlief problemlos und mit einem guten Pegel.
Einziger Nachteil kann hier für manche gegebenenfalls die Tatsache bilden, dass es nur 3 LEDs zum Pegeln gibt, wobei die mittlere für -6dB Pegel steht. Ich meine mich zu erinnern, dass die oberste LED gelb leuchtet, bevor sie rot wird, sodass man knapp an 0dB pegeln kann (wer denn so will), bin mir aber ehrlich gesagt nicht mehr 100% sicher (NACHTRAG: es gibt keine gelbe Lampe). So oder so funktionert das allerdings alles sehr gut und ein ungefährer Wert von -6dB reicht vielen Leuten auch komplett aus, man kann ja immer ein wenig mehr Feuer geben.
Fazit
Ich muss sagen, ich bin beeindruckt. Das Creon ist ein wirklich hammermäßiges Interface mit in meinen Augen leichten, oben genannten Schwächen. Insgesamt aber definitiv ein Interface, das durch exzellenten Klang, tolle Bedienkonzepte und eine tolle Hardware-Abkopplung von anderen Programmen glänzt. Ich persönlich würde mir erstmal lediglich noch einen Ein/Aus-Schalter wünschen. NACHTRAG: Außerdem vermisse ich einen S/PDIF Anschluss, da ich viel digitales Reamping mache.
Ich hoffe, ich konnte euch einen kleinen Einblick bieten. SPL hat mir angeboten, im neuen Jahr auch nochmal das neue Crimson im Vergleich zu testen, was ich dankend angenommen habe. Bis dahin!
Liebe Grüße,
Bacchus
ich hatte das Vergnügen, von SPL ein Testobjekt des Creon USB Audio Interfaces zum Test zu bekommen und habe das Gerät mal ein wenig unter die Lupe genommen. In den folgenden paar Zeilen möchte ich euch einen Eindruck vom Gerät verschaffen. Viel Spaß beim Lesen.
Lieferumfang
Der Lieferumfang gestaltete sich bei meinem Testgerät recht mäßig, wobei ich aber nicht denke, dass das bei Retail-Geräten anders ist. Das Creon ist robust in einem dicken Karton verpackt und es liegt eine 4 seitige Din-A4 Quick-Start Anleitung bei. USB und Power Kabel fehlten bei mir, sind aber alsbald auf Anfrage nachgeliefert worden, das war nur ein Versehen, da dies schonmal zum Testen verschickt wurde. Es wurde schnell sichtbar, dass ich die weiße Variante erwischt hatte. Das Creon gibt es in weißer und schwarzer Ausführung. Ich denke, würde ich mir ein Creon kaufen, würde ich schwarz wählen, aber das ist Geschmackssache.
Überblick
Man muss klar sagen: das Creon kommt sehr schick daher und bietet einiges an Funktionalität. Im Endeffekt ist es "nur" ein kleiner Bruder des bereits am Markt vorhandenen SPL Crimson, aber wer mit weniger auskommt und noch übersichtlicher arbeiten will, kann sich am Creon bedienen. Der Preis bei Thomann beträgt für 439€ für das Creon in weiß oder schwarz. Das Crimson kostet 435€. ...moment Mal? Richtig gesehen. Ich denke, SPL überarbeitet da gerade die Preise. Ich weiß nicht, inwiefern das Creon bzw. die Technik, die ja dieselbe beim Crimson ist, überarbeitet und hochwertiger gestaltet wurde, aber so sind die momentanen Preise. Zum Crimson kommt meines Wissens wohl auch ein Re-Release im neuen Jahr, das dann auch dementsprechend einen höheren Preis haben wird.
Jedoch schauen wir uns das Creon mal im Detail an:
Die Oberfläche ist klar gegliedert: links werden Inputs geregelt, rechts wird Output geregelt. In der Mitte findet man Optionen zum Zu- und Aussteuern von Signalen, sowie die Pegelanzeige mit jeweils 3 LEDs für Mic-In und Mic-Line Instrument. Auch eine Power und Host LED sind zu finden.
Wenn man sich die Funktionsschalter in der Mitte anschaut, entdeckt man folgendes:
- für die Inputs jeweils einen Schalter zum Hinzuschalten (auf den Main-Out) von Eingang 1 und 2, sowie einen Mono-Schalter
- für die DAW einen Schalter, der die Eingänge auf den Main-Out routet
- direkte Zuschaltungsmöglichkeiten für externe Quellen von Jack oder RCA
- sowie einen DIM Schalter, welcher den Main-Out im Pegel um 20 dB absenkt
Auf der Input Seite sehen wir:
- pro Eingang einen Schalter zum Hinzuschalten der Phantomspeisung, sowie einen Highpass-Filter (80Hz/6dB nach meinen Infos)
- Input-Gains für Microphone 1 und 2 sowie Instrument-Gain
Auf der Output Seite zu finden:
- Regler für Headphones
- Regler zur Gewichtung von Direct-Inputs und DAW/Sources
- Master Regler
An der Frontseite finden wir links einen Klinkeneingang für Instrumente und einen Klinkenausgang für Kopfhörer. Interessant wird es dann auf der Rückseite, wo wir die Möglichkeiten des Creon auf einen Schlag sehen können:
Von links nach rechts:
- USB-Anschluss
- Netzanschluss (das Creon kann nur über Netzteil betrieben werden)
- Speaker R,L Out als XLR
- RCA und Jack
- Line-In
- Mic-In 1 und 2
Verarbeitung
Kommen wir zur Verarbeitung. Diese ist weitestgehend tadellos. Das Gehäuse ist aus sehr robustem Stahlblech gefertigt, das keine Wünsche übrig lässt. Die Drehregler sind mit einer graphitartigen Oberfläche bestückt, die das Handling sehr angenehm macht und ein gutes Gefühl gibt. Eventuell kann man das auf den Fotos etwa erkennen, dass die Oberfläche z.B. vom Master-Regler etwas angerauht aussieht.
Bei den einzelnen Schaltern in der Mitte finde ich persönlich, dass diese nicht allzu gut verarbeitet sind. Sie wackeln etwas, sind nicht immer mittig in ihren Aussparungen positioniert und geben beim drücken ein metallisches Hallen durch das Stahlgehäuse. Trotzdem besitzen sie einen guten Druckpunkt und tun das, was sie sollen, zumal man sie eh nicht jede Minute drücken wird.
Auf der Unterseite sind 4 Gummifüße angebracht, die ebenfalls tun, was sie sollen, bei verrutschen des Gerätes allerdings unschöne schwarze Streifen hinterlassen.
Treiber
Bei den Treibern gibt es nichts spektakuläres zu schreiben, außer, dass alles ohne Probleme funktioniert. Man installiert die Treiber der SPL Website und alles ist in Ordnung. Lediglich das Control Panel, das bislang aus meiner Sicht nur über die Funktion der DAW erreichbar ist (habe noch nirgends eine Verknüpfung oder sonstiges gefunden), sieht etwas misstrauisch aus. Ich denke, ein Bild sagt mehr, als 1000 Worte:
Allerdings funktioniert auch hier alles, wie es soll. Weiterführende Software wie ein Mix-Control oder sonstiges gibt es nicht.
Im Einsatz
Tja, was soll ich sagen? Das Creon funktioniert und klingt einfach wahnsinnig gut. Aufnahmen sind mit bis zu 24 Bit/192 kHz erfolgen. Die Regler sind unglaublich gut zu bedienen und haben eine tolle Haptik, vor Allem der große Master-Regler gefällt mir sehr.
Getestet habe ich mit Samplitude Pro X, wobei hier alles unspektakulär gut ablief. Die Zu- und Abregelung von direktem Inputsignal über Creon-Oberfläche finde ich sehr hilfreich und erspart mühselige Software-Einstellungen. Die Pre-Amps arbeiten wundervoll klar und im Gegensatz zu meinem M-Audio Fast Track C400 fast schon etwas anwärmend. Ich erspare euch aber lieber das Gebrabbel, das ich mit meinem AKG C214 aufgenommen habe. Bei unbedingtem Bedarf kann und würde ich dieses aber selbstverständlich nachliefern. Auch das Einspielen über den Instrumenten-Eingang verlief problemlos und mit einem guten Pegel.
Einziger Nachteil kann hier für manche gegebenenfalls die Tatsache bilden, dass es nur 3 LEDs zum Pegeln gibt, wobei die mittlere für -6dB Pegel steht. Ich meine mich zu erinnern, dass die oberste LED gelb leuchtet, bevor sie rot wird, sodass man knapp an 0dB pegeln kann (wer denn so will), bin mir aber ehrlich gesagt nicht mehr 100% sicher (NACHTRAG: es gibt keine gelbe Lampe). So oder so funktionert das allerdings alles sehr gut und ein ungefährer Wert von -6dB reicht vielen Leuten auch komplett aus, man kann ja immer ein wenig mehr Feuer geben.
Fazit
Ich muss sagen, ich bin beeindruckt. Das Creon ist ein wirklich hammermäßiges Interface mit in meinen Augen leichten, oben genannten Schwächen. Insgesamt aber definitiv ein Interface, das durch exzellenten Klang, tolle Bedienkonzepte und eine tolle Hardware-Abkopplung von anderen Programmen glänzt. Ich persönlich würde mir erstmal lediglich noch einen Ein/Aus-Schalter wünschen. NACHTRAG: Außerdem vermisse ich einen S/PDIF Anschluss, da ich viel digitales Reamping mache.
Ich hoffe, ich konnte euch einen kleinen Einblick bieten. SPL hat mir angeboten, im neuen Jahr auch nochmal das neue Crimson im Vergleich zu testen, was ich dankend angenommen habe. Bis dahin!
Liebe Grüße,
Bacchus
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