Vorschläge Songs für Gesangsunterricht

  • Ersteller MissP1984
  • Erstellt am
Wenn ich mich auf das beschränken würde, was ich "mag", wäre ich sehr eingeschränkt - Ich kenne einfach nicht wirklich viel, woher auch. Meine Gesangslehrerin (klassisch) hingegen kennt gefühlt eine Notenbibliothek auswendig, sie bringt mir entsprechend Stücke mit, die sie für meine Stimme und meinen Ausbildungsstand sinnvoll findet. Vieles war mir sehr fremd, aber es ist doch auch superspannend, neues kennen zu lernen, oder? Ich weiß jetzt beispielsweise, dass die italienische Oper und Bachs geistliches Werk nicht so meines sind, ok. Aber ich habe mittlerweile Monteverdi lieben gelernt (so altes Zeug wäre von allein nie bei mir vorbeigekommen) und peinlicherweise festgestellt, dass ich unheimlich gerne deutsche Lieder aus dem 19. Jahrhundert singe (Mendelssohn, Brahms, Wolf) - Die liegen meiner Stimme und machen dann auch Spaß ;-)
 
Hallo,

es geht ja nicht darum, dem Gesangslehrer zu sagen, ich will ausschließlich den Song X oder Y singen. Warum nicht - genau, wie du schreibst - offen bleiben für Vorschläge.

Wir sind da durchaus einer Meinung, denke ich.

Gruß

e.
 
Hey,

dank euch. Klar man hat seine Vorlieben, aber ich muss sagen, dass ich jetzt auch mal in anderen Bereichen reinhöre, seit dem ich Gesangsunterricht nehme. Mittlerweile find ich Songs schön, die ich früher nicht gehört hätte. Und ich wollte gerne mal alles mögliche probieren, damit ich sagen kann, ok, dass ist jetzt wirklich nicht meins.
 
Hallo!

Das menschliche Gehirn ist leider total blöd und wir müssen es austricksen. Was wir üben, hat immer einen Einfluss auf das, was wir später tun. Daher würde ich NIE Songs üben, die ich nicht live spielen will. Ich sehe auch keinen Sinn darin.

Meine Frage daher: Welche Songs willst du denn singen? Wenn du dir diese Frage beantwortest, kannst du hinterher gemeinsam mit dem GL überlegen, was am schwierigsten und was am einfachsten ist.

Gruß

erniecaster
Also mit Verlaub, das menschliche Gehirn ist alles andere als blöd, das genaue Gegenteil ist der Fall. Und wir müssen es auch nicht austricksen, sondern nur lernen, es richtig zu benutzen ;). Selbstverständlich hat das, was wir üben, Einfluß auf das, was wir später tun. Das wird aber nur dann zum Problem, wenn man falsch übt. Damit meine ich nicht, daß man nur Songs üben sollte, die man auch darbieten will. Man kann sich an Songs z.B. wichtige Dinge erarbeiten, die dem eigenen Klang/der Geläufigkeit/der Intonation/der Atmung/etc. dienen, auch wenn man genau diesen Song nicht live singen/spielen will. Immer nur haargenau das zu üben, was auf die Bühne soll, ist zu kurz gedacht. Dann bleibt es immer Fassade mit nix dahinter. Eine gute Performance lebt doch gerade davon, daß man sich Einflüsse von überall holen kann und in der Lage ist, diese einfließen zu lassen. Wo bliebe z.B. die Improvisation/die Spontanität, wenn ich immer nur das übte, was ich auf der Bühne tun will? Davon, daß die Kreativität direkt mit der Größe des Fundus zusammenhängt, will ich gar nicht erst anfangen.

Das Hirn ist kein Topf, in den man etwas hineinfüllt und irgendwann ist er voll. Man muß nicht aufpassen, ja nicht zuviel hineinzupacken. Ich kann heute noch Songtexte auswendig, die ich vor über 20 Jahren das letzte Mal gesungen habe - und das hindert mich überhaupt nicht daran, neue Texte zu lernen. Eher im Gegenteil: da etliche Formulierungen immer wieder vorkommen, Passagen geklaut werden, alte Songs neu aufgelegt werden usw. fällt mir das Lernen neuer Sachen leichter, da ich Gemeinsamkeiten finde, Verknüpfungen herstellen und Eselsbrücken bauen kann. Man sollte zwar darauf achten, das Hirn nicht mit belanglosem Unfug zu verkleben, in dem man sich z.B. stundenlang von Privatsenderdumpfbackenfernsehprogramm hypnotisieren läßt. Aber sobald ich mich mit Musik beschäftige, ist das ein potentieller Fortschritt - völlig egal, ob das irgendwann so auf der Bühne landet oder nicht.
 
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Hallo,

jepp, meine Aussage, dass das Gehirn blöd ist, muss ich ein wenig klären. Natürlich ist es nicht blöd - es arbeitet nur leider nicht immer so, wie wir das wollen.

Unser Gehirn lernt nicht das, was wir ihm beibringen wollen. Noch genauer: Nicht NUR das, sondern alles rundherum genauso. Nehmen wir mal an, jemand steht in seinem Übungszimmer und lässt sich stets von links von einem Monitor beschallen, während er übt. Stellt man diesen Monitor nach rechts, ist das Gehirn irritiert. Es hat sich eigentlich nichts geändert, was den Gesang wirklich beeinflussen sollte - dennoch ist etwas falsch und das Ergebnis wird nicht so gut sein wie in der gewohnten Situation.

Gitarristen lernen und üben gerne im Sitzen - was sie im Sitzen üben, können sie im Stehen dann nicht genauso sicher (auch wenn die Gurtlänge für exakt gleiche Höhe der Gitarre sorgt). Bei Gigs wollen die ollen Poser dann auch noch rumhopsen und dann geht es gehörig daneben.

Die Arbeitsweise des Gehirns kann man sich aber auch zunutze machen. Wer etwa einen Text lernt und dabei ein Bild im Wohnzimmer vor Augen hat, der sollte bei Texthängern kurz die Augen schließen und sich das Bild vorstellen - es hilft.

Darum geht es.

Ich spiele in einem Trio zu 99% Rhythmusgitarre. Als ich meine Solofähigkeiten verbessern wollte, habe ich zuhause natürlich Soli geübt. In der Probe darauf bekam ich den dezenten Hinweis, doch bitte nicht dauernd zu gniedeln. Die Mädels hatten Recht! ;-)

Anders formuliert: Wir werden tun, was wir geübt haben. Also sollten wir gut überlegen, was wir wollen und das dann auch üben.

Gruß

erniecaster

P.S. Es gab übrigens mal einen sehr klugen Gedankengang von einem Gitarristen. Der sagte, dass man natürlich seine Schwächen durch Lernen und Üben beheben könne. Andererseits solle man auch einmal darüber nachdenken, ob es nicht klüger sei, seine Stärken noch auszubauen. (Der Königsweg ist natürlich, das eine zu tun, ohne das andere zu lassen.)
 

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