LP1959
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Wie der Titel schon sagt bekommt ihr hier ein Review vom Marshall Silver Jubilee 2555X Reissue.
Ich habe den Amp nun schon seit über einem halben Jahr und denke die erste Honeymoon Phase sollte vorüber sein. Dennoch liebe ich diesen Amp von Tag zu Tag mehr.
Wieso der Silver Jubilee?
Ich würde lügen wenn ich verschweigen würde, das ich auf diesen Amp durch Slash gekommen bin. Seit dem ich denken kann hat mich Slashs Gitarrenspiel und sein sound gefesselt. Natürlich bekommt man dann über die Jahre auch mit auf welchen Amps der gute spielt. Grundsätzlich gibt es wohl 3 Gitarristen die mich immer begleitet und geprägt haben. Slash, Angus Young und Richie Sambora. Letzterer allerdings nur mit werken bis 1995 alles was Bon Jovi danach gebracht haben fand ich Gitarrentechnisch Schrott. Es gibt neben etlichen Blues Gitarristen natürlich noch eine Menge anderer wie Gary Moore, Billy Gibbons und unzähligen anderen die ich immer mal wieder verfolge. Jedoch dann eher Phasenweise. Nichts desto Trotz spielen , al abgesehen von einigen Blues Gitarristen, meine Idole und Einflüsse alle Marshall.
Wie schon erwähnt ist Slashs Ton einer der Entscheidungskriterien gewesen. Eigentlich der Grund warum ich diesen Amp überhaupt kenne. Weiterhin soll der Silver Jubilee ja ein Gemoddeter JCM800 sein. Zumindest wird er immer wieder so angepriesen. Das sprach mich natürlich in so fern an da der JCM 800 der 80er Rock Amp war, den viele ja gemoddet haben oder mit Booster Pedalen angeblasen.
Der nächste Punkt war der Clean Kanal der für Marshall sehr gut sein sollte und natürlich für mich als alternative für meine Blues Idole her halten sollte. Die Möglichkeit den Amp von 100 Watt auf 50 Watt zu switchen, war das nächste was mich sehr angesprochen hat.
Der abschliessende und mich letztendlich auch überzeugende Punkt war der Preis. Mit 1350,- ist der Amp für die Klasse in der er spielt gerade zu günstig.
Der Silver Jubilee alles nur Hype?
Ich wollte jetzt nicht noch mal die Geschichte des Silver Jubilee runter rattern, das wird ja in jedem Youtube Video gemacht und man möchte das immer vorspulen. ging mir zumindest so nach dem dritten Video. Dennoch umgibt den Silver Jubilee seit je her ein ein gerade zu mystischer Vibe. Um ehrlich zu sein glaube ich persönlich das ein Großteil dessen nur durch die Tatsache zustande gekommen ist das er nur ein Jahr Lang produziert wurde und danach recht schwierig zu bekommen war. Dazu spielten ihn Größen wie Slash, Joe Bonamassa und Steve Morse. Wenn Musiker diesen Formats auf einen Amp schwören und dieser nicht mehr zu bekommen ist dann ist es fast unausweichlich das er Kultstatus bekommt. Allerdings kommt es mit Sicherheit auch nicht von ungefähr das diese Musiker den Amp Jahrelang gespielt haben. Fakt ist auf jedenfalls das dieser Amp ein ganz besonderer ist und es meiner Meinung nach keinen vergleichbaren Amp gibt. Das soll nicht heissen das er deswegen der Ultimative Amp ist. Jeder hat da einen anderen Geschmack, aber wenn er jemanden Gefällt dann wird es schwer mit einem anderen Amp das zu befriedigen.
Der 2555 vs 2555X
Schnell kommt natürlich die Frage auf, klingt der 2555X überhaupt so gut wie das Original? Und wie immer werden natürlich die alten Vintage teile gehabt und alles neue als schlechter deklariert. Alles was ich hören und sehen konnte entspricht dem nicht. Habe mittlerweile auch einen 2555SL gegen testen können und auch der war nicht besser. Der erste Punkt den ich zu diesem Thema anmerken möchte ist das jeder Amp, ähnlich wie Gitarren etwas unterschiedlich klingt. Eine Les Paul Klingt nach Les Paul aber drei Les Pauls klingen zwar alle nach Les Paul aber doch hat jede ihre Feinheiten. So ist das auch mit Amps und nicht jeder 800er klingt gleich.
Weiterhin klingt ein fast 30 Jahre alter Amp natürlich etwas runder und für die meisten wahrscheinlich besser. Die röhren sind schon lange in gebrauch sowie die Potis, Transformatoren und wer weis was noch alles am Ton mitbeteiligen ist. Ein Fabrik neuer Amp wird da natürlich anders Klingen. Aber ich gehe jede Wette ein das ein 2555X in 30 Jahren genauso klingt wie heute ein 2555.
Der Amp und sein Sound
Mein Exemplar ist perfekt verarbeitet und lässt keine Beanstandung zu. Alle Regler fühlen sich Hochwertig an. Nur die Push/Pull Potis lassen sich etwas leichter drehen wie die anderen. Eine optische Beschreibung bedarf es wohl nicht, da der Silver Jubele ja recht bekannt sein dürfte. Auch erspare ich mir das aufzählen sämtlicher Eingänge und Regler. Wer diese Infos dennoch alle noch einmal parat haben möchte kann sich hier das Manual ansehen: http://www.marshallamps.de/fileadmi...ew-vintage/2555X-Owners-Manual_V3_PREVIEW.pdf
Ich werde jetzt auch nicht anfangen jeden Kanal Blumig zu beschreiben, vielmehr möchte ich auf die Möglichkeiten des Amps eingehen. Grundsätzlich ist der Clean Kanal für einen Marshall wirklich recht Clean und bietet eine Tolle Möglichkeit mit Pedalen einen klasse Sound zu Kreieren. Der Lead Kanal klingt sehr Knorrig mit Growl und einfach pur nach Marshall wie man es auch von einem JCM 800 kennt. Tendenziell ist der Silver Jubilee zwar recht mittig ausgelegt aber mit einem etwas dunkleren Voicing und bei entsprechender Gain Einstellung recht Cremig. Deswegen Harmoniert der Silver Jubilee auch so hervorragend mit den Celestion V30 Speakern. Aber auch mit Greenbacks bringt er wirklich hervorragende sounds.
Es wird immer wieder gesagt das der EQ beim 2555 extremer ins Geschehen eingreift wie bei anderen Amps. Das ist auf jedenfall so. Lange habe ich meine bestimmte Einstellung gespielt und eines Tages habe ich den Amp eingeschaltet und irgendwie klang es nicht so wie es klingen sollte. Ich hab an der Lautstärke und dem Main rumgeschraubt, die Gitarren Post vergewaltigt und es wollte nicht klingen. Irgendwann habe ich auf den EQ geschaut und die Mitten waren um einen Punkt verdreht und die Bässe einen halben. Muss wohl meine Frau beim Putzen dran gekommen sein. Beider Regler wieder in die richtige position und zack war mein ton wieder da. Daran sieht man wie sensibel die Klangregelung des Silver Jubilee ist. Man sollte sich wirklich die Zeit nehmen und viel damit herum probieren.
Die einen Lieben ihn für andere ist er Belanglos
Ich glaube das viele, die den Amp nur ganz OK finden, oder gar nicht mögen sich nicht wirklich mit dem Amp beschäftigt haben. Als Slash Fan stellt man die bekannten Settings ein und legt los. Aber nicht jeder steht auf diesen sound. Es ist wirklich wichtig sich mit der Klangregelung sowie den zwei Outputs und dem Gain zu beschäftigen, dann bekommt man nahezu jeden Sound aus dem Amp. Es gibt etliche Youtube Reviews von dem Amp und in einigen klingt er hervorragend und in manchen sogar wie ein schlechter Transistor Amp. Das zeigt wie wichtig die richtige Einstellung aber auch Abnahme des Amps ist.
Der Silver Jubilee dürfte für jeden der auf Marshall Amps steht einen geilen Sound bieten wenn man ihn richtig einstellt.
Flexibel oder One Trick Pony
Ich behaupte das der Silver Jubilee einer der Flexibelsten Marshall Amps ist den es gibt. Flexibel nicht in der Form wie ein JVM der per Kanalschaltung jegliche Art von Sound abrufbereit hält. Aber für jedes Genre einsetzbar. Im Grunde hat man 6 "Amps" in dem Silver Jubilee wenn man weiss wie. Zu findest sollte man ihn so behandeln, als hätte man 6 Einkanalige Amps vor sich. Dann wird man sehr Glücklich mit dem 2555. Ihr werdet mich jetzt vielleicht als verrückt bezeichnen. Aber im Grunde bietet der 2555 3 Kanäle. Clean, Rythm Clip und Lead. Das Problem ist das die Klangregelung für alle greift. Um einen Optimalen Sound zu bekommen muss man leider je nach Kanal den Amp anders einstellen. Wenn er Optimal für Lead eingestellt ist dann ist er Clean zwar zu gebrauchen aber für einen Clean Sound der wirklich gut ist wird man wohl am EQ etwas arbeiten müssen. Im Rythm Clip klingt er ( zumindest bei meiner favorisierten Einstellung ) gerade zu dünn. Das könnte einer der Gründe dafür sein das einige dem 2555 nur einen Sweetspot zu schreiben. Für sich allein genommen in der Richtigen Einstellung klingt aber jeder Kanal grandios. Da die Geschmäcker unterschiedlich sind muss da natürlich jeder selber herausfinden wie er zu seinem Ton kommt.
Jetzt werden einige sagen das sind dann aber bestenfalls 3. Aber wir haben noch den 100/50W Switch. Gedacht ist der natürlich um die Leistung zu reduzieren. Aber so extrem wird der Lautstärke unterschied nicht. Die 50 Watt sind auch sehr laut. Natürlich hat man im 100 Watt mode mehr Headroom im Clean Bereich, aber zurück zu dem worauf ich hinaus wollte. Im 50 Watt Mode klingt der 2555 weicher , Cremiger und Bluesiger. Im 100W Mode rauer, Kantiger und haut mehr in die Fresse. Ich würde das mal mit dem Unterschied von einem JTM zu einem SLP vergleichen. Quasi ein JTM/SLP switch im JCM 800er style. Für mich ist der 50/100W switch viel mehr eine Sound Variante als eine Lautstärken Reduktion. Somit hat man auf die Kanäle gesehen praktisch 6 Varianten. Wichtig ist wie eingangs erwähnt nur das man den EQ und die Main und Volume Regelung auf die jeweilige Situation perfekt anpasst. Wem das alles zu viel ist und wer einfach nur einen Typischen Marshall will der schaltet ihn auf 100 Watt im Lead Kanal und belässt es dabei. Für Studio aufnahmen ist der 2555 perfekt da er in dem beschriebenen Rahmen einfach super flexibel ist und in jeder Variante einen einzigartigen Sound gibt. Wenn man natürlich versucht im Rythm Clip einen JTM zu simulieren und im Clean einen Fender dann wird das nicht so funktionieren. Ein JVM bringt dich ja auch nur in die Richtung von den ganzen Klassikern und reproduziert den Ton nicht zu 100%. Man bekommt aber in jedem Mode einen einzigartigen Ton den es so nicht bei anderen Amps gibt.
Wie gesagt im Studio ist er einer der Flexibelsten Amps und für den Musiker im Grunde auch. Nur eben das man sich für einen Sound im Live Bereich entscheiden muss. Aber der Tend ist ja bei vielen ein einkanaligen Amp mit Pedalen zu spielen und dafür ist er Perfekt und bietet 6 Ausgangssituationen.
Fazit
Der Silver Jubilee 2555X kostet neu ca 1350,- Euro ist ist damit für UK Made Marshall Verhältnisse als sehr günstig zu bezeichnen. Ein JCM 800 Reissue kostet momentan knapp 2250,- Euro. Der Tonale Umfang ist beachtlich und bietet grenzenlose Möglichkeiten sich seinen eigenen Ton zu formen. Auch wenn man sich für einen Ton entscheiden muss. Grundsätzlich ist die Tonqualität als Top zu bezeichnen. Er spielt auf jedenfalls Qualitativ in der gleichen Klasse wie JCM800, JTM und SLP Reissues. Wenn man mit den Gain stufen akzeptiert das es eigenständige Sounds sind und keine Reproduktion eines der anderen beliebten Marshall Produkten dann wird man sehr glücklich mit dem Silver Jubilee.
Für mich ist es momentan der beste Marshall im Programm, wenn ich die Flexibilität, Klang und Preis ins Verhältnis setzte. Tolle clean sounds, Blues ohne ende, Klassischer Rock, 80s Rock und geile Optik in einer Kiste!!!!
Ich habe den Amp nun schon seit über einem halben Jahr und denke die erste Honeymoon Phase sollte vorüber sein. Dennoch liebe ich diesen Amp von Tag zu Tag mehr.
Wieso der Silver Jubilee?
Ich würde lügen wenn ich verschweigen würde, das ich auf diesen Amp durch Slash gekommen bin. Seit dem ich denken kann hat mich Slashs Gitarrenspiel und sein sound gefesselt. Natürlich bekommt man dann über die Jahre auch mit auf welchen Amps der gute spielt. Grundsätzlich gibt es wohl 3 Gitarristen die mich immer begleitet und geprägt haben. Slash, Angus Young und Richie Sambora. Letzterer allerdings nur mit werken bis 1995 alles was Bon Jovi danach gebracht haben fand ich Gitarrentechnisch Schrott. Es gibt neben etlichen Blues Gitarristen natürlich noch eine Menge anderer wie Gary Moore, Billy Gibbons und unzähligen anderen die ich immer mal wieder verfolge. Jedoch dann eher Phasenweise. Nichts desto Trotz spielen , al abgesehen von einigen Blues Gitarristen, meine Idole und Einflüsse alle Marshall.
Wie schon erwähnt ist Slashs Ton einer der Entscheidungskriterien gewesen. Eigentlich der Grund warum ich diesen Amp überhaupt kenne. Weiterhin soll der Silver Jubilee ja ein Gemoddeter JCM800 sein. Zumindest wird er immer wieder so angepriesen. Das sprach mich natürlich in so fern an da der JCM 800 der 80er Rock Amp war, den viele ja gemoddet haben oder mit Booster Pedalen angeblasen.
Der nächste Punkt war der Clean Kanal der für Marshall sehr gut sein sollte und natürlich für mich als alternative für meine Blues Idole her halten sollte. Die Möglichkeit den Amp von 100 Watt auf 50 Watt zu switchen, war das nächste was mich sehr angesprochen hat.
Der abschliessende und mich letztendlich auch überzeugende Punkt war der Preis. Mit 1350,- ist der Amp für die Klasse in der er spielt gerade zu günstig.
Der Silver Jubilee alles nur Hype?
Ich wollte jetzt nicht noch mal die Geschichte des Silver Jubilee runter rattern, das wird ja in jedem Youtube Video gemacht und man möchte das immer vorspulen. ging mir zumindest so nach dem dritten Video. Dennoch umgibt den Silver Jubilee seit je her ein ein gerade zu mystischer Vibe. Um ehrlich zu sein glaube ich persönlich das ein Großteil dessen nur durch die Tatsache zustande gekommen ist das er nur ein Jahr Lang produziert wurde und danach recht schwierig zu bekommen war. Dazu spielten ihn Größen wie Slash, Joe Bonamassa und Steve Morse. Wenn Musiker diesen Formats auf einen Amp schwören und dieser nicht mehr zu bekommen ist dann ist es fast unausweichlich das er Kultstatus bekommt. Allerdings kommt es mit Sicherheit auch nicht von ungefähr das diese Musiker den Amp Jahrelang gespielt haben. Fakt ist auf jedenfalls das dieser Amp ein ganz besonderer ist und es meiner Meinung nach keinen vergleichbaren Amp gibt. Das soll nicht heissen das er deswegen der Ultimative Amp ist. Jeder hat da einen anderen Geschmack, aber wenn er jemanden Gefällt dann wird es schwer mit einem anderen Amp das zu befriedigen.
Der 2555 vs 2555X
Schnell kommt natürlich die Frage auf, klingt der 2555X überhaupt so gut wie das Original? Und wie immer werden natürlich die alten Vintage teile gehabt und alles neue als schlechter deklariert. Alles was ich hören und sehen konnte entspricht dem nicht. Habe mittlerweile auch einen 2555SL gegen testen können und auch der war nicht besser. Der erste Punkt den ich zu diesem Thema anmerken möchte ist das jeder Amp, ähnlich wie Gitarren etwas unterschiedlich klingt. Eine Les Paul Klingt nach Les Paul aber drei Les Pauls klingen zwar alle nach Les Paul aber doch hat jede ihre Feinheiten. So ist das auch mit Amps und nicht jeder 800er klingt gleich.
Weiterhin klingt ein fast 30 Jahre alter Amp natürlich etwas runder und für die meisten wahrscheinlich besser. Die röhren sind schon lange in gebrauch sowie die Potis, Transformatoren und wer weis was noch alles am Ton mitbeteiligen ist. Ein Fabrik neuer Amp wird da natürlich anders Klingen. Aber ich gehe jede Wette ein das ein 2555X in 30 Jahren genauso klingt wie heute ein 2555.
Der Amp und sein Sound
Mein Exemplar ist perfekt verarbeitet und lässt keine Beanstandung zu. Alle Regler fühlen sich Hochwertig an. Nur die Push/Pull Potis lassen sich etwas leichter drehen wie die anderen. Eine optische Beschreibung bedarf es wohl nicht, da der Silver Jubele ja recht bekannt sein dürfte. Auch erspare ich mir das aufzählen sämtlicher Eingänge und Regler. Wer diese Infos dennoch alle noch einmal parat haben möchte kann sich hier das Manual ansehen: http://www.marshallamps.de/fileadmi...ew-vintage/2555X-Owners-Manual_V3_PREVIEW.pdf
Ich werde jetzt auch nicht anfangen jeden Kanal Blumig zu beschreiben, vielmehr möchte ich auf die Möglichkeiten des Amps eingehen. Grundsätzlich ist der Clean Kanal für einen Marshall wirklich recht Clean und bietet eine Tolle Möglichkeit mit Pedalen einen klasse Sound zu Kreieren. Der Lead Kanal klingt sehr Knorrig mit Growl und einfach pur nach Marshall wie man es auch von einem JCM 800 kennt. Tendenziell ist der Silver Jubilee zwar recht mittig ausgelegt aber mit einem etwas dunkleren Voicing und bei entsprechender Gain Einstellung recht Cremig. Deswegen Harmoniert der Silver Jubilee auch so hervorragend mit den Celestion V30 Speakern. Aber auch mit Greenbacks bringt er wirklich hervorragende sounds.
Es wird immer wieder gesagt das der EQ beim 2555 extremer ins Geschehen eingreift wie bei anderen Amps. Das ist auf jedenfall so. Lange habe ich meine bestimmte Einstellung gespielt und eines Tages habe ich den Amp eingeschaltet und irgendwie klang es nicht so wie es klingen sollte. Ich hab an der Lautstärke und dem Main rumgeschraubt, die Gitarren Post vergewaltigt und es wollte nicht klingen. Irgendwann habe ich auf den EQ geschaut und die Mitten waren um einen Punkt verdreht und die Bässe einen halben. Muss wohl meine Frau beim Putzen dran gekommen sein. Beider Regler wieder in die richtige position und zack war mein ton wieder da. Daran sieht man wie sensibel die Klangregelung des Silver Jubilee ist. Man sollte sich wirklich die Zeit nehmen und viel damit herum probieren.
Die einen Lieben ihn für andere ist er Belanglos
Ich glaube das viele, die den Amp nur ganz OK finden, oder gar nicht mögen sich nicht wirklich mit dem Amp beschäftigt haben. Als Slash Fan stellt man die bekannten Settings ein und legt los. Aber nicht jeder steht auf diesen sound. Es ist wirklich wichtig sich mit der Klangregelung sowie den zwei Outputs und dem Gain zu beschäftigen, dann bekommt man nahezu jeden Sound aus dem Amp. Es gibt etliche Youtube Reviews von dem Amp und in einigen klingt er hervorragend und in manchen sogar wie ein schlechter Transistor Amp. Das zeigt wie wichtig die richtige Einstellung aber auch Abnahme des Amps ist.
Der Silver Jubilee dürfte für jeden der auf Marshall Amps steht einen geilen Sound bieten wenn man ihn richtig einstellt.
Flexibel oder One Trick Pony
Ich behaupte das der Silver Jubilee einer der Flexibelsten Marshall Amps ist den es gibt. Flexibel nicht in der Form wie ein JVM der per Kanalschaltung jegliche Art von Sound abrufbereit hält. Aber für jedes Genre einsetzbar. Im Grunde hat man 6 "Amps" in dem Silver Jubilee wenn man weiss wie. Zu findest sollte man ihn so behandeln, als hätte man 6 Einkanalige Amps vor sich. Dann wird man sehr Glücklich mit dem 2555. Ihr werdet mich jetzt vielleicht als verrückt bezeichnen. Aber im Grunde bietet der 2555 3 Kanäle. Clean, Rythm Clip und Lead. Das Problem ist das die Klangregelung für alle greift. Um einen Optimalen Sound zu bekommen muss man leider je nach Kanal den Amp anders einstellen. Wenn er Optimal für Lead eingestellt ist dann ist er Clean zwar zu gebrauchen aber für einen Clean Sound der wirklich gut ist wird man wohl am EQ etwas arbeiten müssen. Im Rythm Clip klingt er ( zumindest bei meiner favorisierten Einstellung ) gerade zu dünn. Das könnte einer der Gründe dafür sein das einige dem 2555 nur einen Sweetspot zu schreiben. Für sich allein genommen in der Richtigen Einstellung klingt aber jeder Kanal grandios. Da die Geschmäcker unterschiedlich sind muss da natürlich jeder selber herausfinden wie er zu seinem Ton kommt.
Jetzt werden einige sagen das sind dann aber bestenfalls 3. Aber wir haben noch den 100/50W Switch. Gedacht ist der natürlich um die Leistung zu reduzieren. Aber so extrem wird der Lautstärke unterschied nicht. Die 50 Watt sind auch sehr laut. Natürlich hat man im 100 Watt mode mehr Headroom im Clean Bereich, aber zurück zu dem worauf ich hinaus wollte. Im 50 Watt Mode klingt der 2555 weicher , Cremiger und Bluesiger. Im 100W Mode rauer, Kantiger und haut mehr in die Fresse. Ich würde das mal mit dem Unterschied von einem JTM zu einem SLP vergleichen. Quasi ein JTM/SLP switch im JCM 800er style. Für mich ist der 50/100W switch viel mehr eine Sound Variante als eine Lautstärken Reduktion. Somit hat man auf die Kanäle gesehen praktisch 6 Varianten. Wichtig ist wie eingangs erwähnt nur das man den EQ und die Main und Volume Regelung auf die jeweilige Situation perfekt anpasst. Wem das alles zu viel ist und wer einfach nur einen Typischen Marshall will der schaltet ihn auf 100 Watt im Lead Kanal und belässt es dabei. Für Studio aufnahmen ist der 2555 perfekt da er in dem beschriebenen Rahmen einfach super flexibel ist und in jeder Variante einen einzigartigen Sound gibt. Wenn man natürlich versucht im Rythm Clip einen JTM zu simulieren und im Clean einen Fender dann wird das nicht so funktionieren. Ein JVM bringt dich ja auch nur in die Richtung von den ganzen Klassikern und reproduziert den Ton nicht zu 100%. Man bekommt aber in jedem Mode einen einzigartigen Ton den es so nicht bei anderen Amps gibt.
Wie gesagt im Studio ist er einer der Flexibelsten Amps und für den Musiker im Grunde auch. Nur eben das man sich für einen Sound im Live Bereich entscheiden muss. Aber der Tend ist ja bei vielen ein einkanaligen Amp mit Pedalen zu spielen und dafür ist er Perfekt und bietet 6 Ausgangssituationen.
Fazit
Der Silver Jubilee 2555X kostet neu ca 1350,- Euro ist ist damit für UK Made Marshall Verhältnisse als sehr günstig zu bezeichnen. Ein JCM 800 Reissue kostet momentan knapp 2250,- Euro. Der Tonale Umfang ist beachtlich und bietet grenzenlose Möglichkeiten sich seinen eigenen Ton zu formen. Auch wenn man sich für einen Ton entscheiden muss. Grundsätzlich ist die Tonqualität als Top zu bezeichnen. Er spielt auf jedenfalls Qualitativ in der gleichen Klasse wie JCM800, JTM und SLP Reissues. Wenn man mit den Gain stufen akzeptiert das es eigenständige Sounds sind und keine Reproduktion eines der anderen beliebten Marshall Produkten dann wird man sehr glücklich mit dem Silver Jubilee.
Für mich ist es momentan der beste Marshall im Programm, wenn ich die Flexibilität, Klang und Preis ins Verhältnis setzte. Tolle clean sounds, Blues ohne ende, Klassischer Rock, 80s Rock und geile Optik in einer Kiste!!!!
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