Erste Erfahrung mit uTrack-X32
Als Musiker mit einem Kleinstudio benutze ich bei unserer 8 Mann-Band einen X32 Producer und eine S16. Um die Verkabelung möglichst zu vereinfachen sind diese links und rechts neben dem Schlagzeug platziert. Bei einer Liveaufnahme war mir schon immer der auf der Bühne exponierte Labtop und dessen Bedienung ein Dorn im Auge. Durch das Forum auf diese Karte aufmerksam geworden, musste ich sie einfach bestellen und versuche nun für ev. noch "Unentschlossene" meine ganz erste Erfahrung zu teilen. Selbstverständlich interessiere ich mich trotzdem für den zukünftigen Testbericht des uTrack-X32 Wetttbewerb-Gewinners, der dann wohl auch ausführlicher sein wird.
Einbau: 2 Handgriffe und das wars.
Bedienung:
2 Knöpfe an der Karte, der eine ist zum Formatieren der Festplatte und ist versenkt, mit Kugelschreiber usw. erreichbar und formatiert sicherheitshalber erst nach zweimaligem drücken.
Der andere (nicht versenkt) startet die Aufnahme und die grün leuchtende status LED, die die Bereitschaft der HD anzeigt, wechselt auf rot. Bei weiterem drücken der Aufnahmetaste wird (ohne Unterbrechung) ein neuer Song angelegt, bei längerem drücken die Aufnahme gestoppt.
Praktisches Detail, die Aufnahme wird sogar 2 Sek. prerecordet
USB HDD
Den ersten Versuch machte ich mit einer 2,5 Zoll HD. Formatiert wird als MS-DOS FAT. Sie wurde auch gleich erkannt und funktionierte.
Da die HD auf der Bühne Vibrationen ausgesetzt wäre, steckte ich eine Samsung SSD in ein Maxxtro USB 3.0 Gehäuse. Diese funktionierte wohl am Computer, wurde jedoch von der uTrack Karte nicht erkannt. Ich vermute ein Speisungsproblem. Die SSD in ein „älteres“ USB 2 Gehäuse gewechselt funktionierte dann einwandfrei.
Aufnahme:
Die Aufnahmen werden als 24Bit WAV Multitrack angelegt. Dieses Format kannte ich bis anhin nicht.
Da MS-DOS FAT nur Files bis ca 2 GB zulässt wird die Aufnahme zerstückelt in einem Ordner angelegt.
Bei 44.1 kHz ergibt sich somit alle 8 Minuten ( genau 8’26’752 ) ein neues File von ca. 2.15 GB.
Um diese einfach in die DAW zu importieren werden sie auf dem Computer mit dem Cymatic Programm uTool samplegenau zusammengefügt und in 32 einzelne Wavefiles aufgetrennt. Klingt einwenig umständlich, geht aber einfacher als ich zuerst befürchtete.
Die Aufnahme erfolgt immer in diesem 32 Track Multiwaves Format, auch wenn beim X32 Producer keine S16 angeschlossen ist. Die Reihenfolge der Tracks entspricht der Reihenfolge der Source Eingängen. Auch ist mit dem P16-Routing-Trick ein Kompressor vor der Aufnahme möglich.
Play:
Die Wiedergabe ist nur via uRemote möglich.
Mein altes praktisches AirPort-Express hat leider nicht 2 LAN Anschlüsse, also auf einen andern Router gewechselt und dann klappte die gleichzeitige Remote-Bedienung von Karte und Pult.
Die uRemote-App fand dann nach anfänglicher Wartezeit die uTrack Karte und ist sehr einfach zu bedienen.
Angezeigt werden die ganzen Songs in diesem Multitrack-WAV Format (nicht nur ein 8 Minuten Teil) oder aber auch normale Stereo WAV.
Bei der Wiedergabe befindet sich auch eine Cycle-funktion, die beim virtuellen Soundcheck praktisch sein kann.
Natürlich kann auch mit uRemote die Aufnahme gestartet werden und bei Stop wird man sicherheitshalber gefragt, ob die Aufnahme wirklich beendet werden soll.
Resumé
Für mich ist uTrack-X32 genau das was ich mir schon lange wünschte.
An das Multiwave Format und die Umwandlung mittels uTool Software muss ich mich zwangsweise gewöhnen.
Preis- Leistungsansichten sind relativ, in meiner Situation als Musiker und gleichzeitig Techniker ein willkommenes Mittel gegen den Stress.
uTrack-X32 User Manual
uRemote User Manual
uTool User Manual
Beste Grüsse aus der Schweiz
Mihaly
PS. … und was ich schon lange sagen wollte:
ohne die unzähligen hilfreichen Tipps, Problemlösungen, Tests und Berichte von
Mfk0815 und
tombulli, die ich vermutlich fast alle gelesen habe (119 Seiten X32 Userthread, ein Tipp für alle Neulinge), hätte ich mir gar kein X32 angeschafft. Eigentlich sollte Behringer sich bei Euch erkenntlich zeigen.
Ganz herzlichen Dank !!!