Tipps für Vintagesound gesucht (Rec,Mix)

-seb-
-seb-
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
05.02.16
Registriert
21.09.08
Beiträge
701
Kekse
431
Hallo,

ich mache gerade meinen Tonmeister und bin mit der Planung meiner Projektarbeit beschäftigt. Gestern war die Abgabe unserer Vorproduktion (Die ich in meinem Proberaum mit relativ billigem Equipment aufgenommen habe).

https://soundcloud.com/spfi/vorproduktion

Meine Soundbeispiele wo ich mit dem Sound hin will sind:

1. Creedence Clearwater Revival "Commotion" (jedeoch weniger sägende Sologitarre, etwas weniger räumliche Vocals und nicht zu dünn)


2. John Forgerty - Mr. Greed (Sologitarre-/ Vocalsound)



Nun umsetzung des Sounds:
Wir wollen dass es Vintage klingt, also nehmen wir die Drums in Glyn Johns Technik auf, jedoch + zusätzlichen Toms.
Wir nehmen Rhytmus Gitarre L/R und Sologitarre C auf. Jeweils ein anderes Hauptmikro pro Spur + Kleinmembran Kondensator.
Für die Vocals nehmen wir ein Dynamisches Mikro.
Ich habe auch vor größtenteils Analog zu mischen.

So genug erklärt um was es geht. ZUR FRAGE: Gibt es Tips oder Verbesserungsvorschläge zu meiner Planung? Auf was muss ich beim Recording und auch im Mix achten für einen Sound wie oben bei den Beispielen beschrieben? Für mich wären Tips für Hall/Delay der Main Vokals ganz wichtig.

Danke schonmal im Voraus.
-seb-

Ps. Ich häng noch ein Handout mit Infos, dem genauen Spurplan und den entsprechenden Mikros an.
 
Eigenschaft
 

Anhänge

  • Handout VP2.pdf
    106,1 KB · Aufrufe: 208
Hi:)

Sehr interessantes Projekt!

Also die beiden Youtube Beispiele haben beide ein Delay auf der Stimme. Das erste Beispiel klingt für mich sehr typisch nach nem Slapback-Delay wie den zB Elvis öfter verwendet hat. Dafür würde ich das TelRay-Plugin benutzen, das klingt schön Vintage:) Vermutlich tut es aber auch irgend ein Tape Delay.
Einstellung: ca 100ms Predelay, Feedback: NULL bzw nur eine einzige Wiederholung..

Das ganze danach eventuell noch mit wenig Spring- oder Platehall abrunden.

Im zweiten Beispiel hab ich den Eindruck, dass da mit Delay-Automationen noch gearbeitet wurde. Bei einzelnen Wörtern ist das Delay viel auffälliger als im Allgemeinen.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Ist ja wie Spicken...
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Ich würde erstmal beim Panning der Instrumente ansetzen, wenn man jetzt wirklich mal "Retro" gehen will (bezogen auf CCR).

Bei Mr. Fogerty kann man durchaus kleine Unterschiede hören, wenn man mal die Abhöre schnell zwischen hart Links und hart Rechts reguliert.

(Komprimierte YT-Videos sind natürlich nicht die absolute Referenz)
 
Danke für die Tipps! Und naja, ich würde sich vorab bei der (nicht benoteten) Planung ein paar Tipps zu holen nicht unbedingt mit betrügen gleichstellen. Ich versuche lediglich meinen tontechnischen Horizont zu erweitern und die beste mir mögliche Projektarbeit abzuliefern.
Gerne weitere Tipps/Kritik/Verbesserungsvorschläge.
 
Ich habe auch vor größtenteils Analog zu mischen

Wenn da nicht grade eine prima Konsole mit ein bis zwei Racks mit entsprechenden Effektgeräten rumsteht, würde ich mir das nicht antun. Und selbst dann würde ich mir das noch überlegen. Wer stölpselt schon gerne, wenn er per Mausklick ein Plugin einsetzen kann......
 
Wenn da nicht grade eine prima Konsole mit ein bis zwei Racks mit entsprechenden Effektgeräten rumsteht, würde ich mir das nicht antun. Und selbst dann würde ich mir das noch überlegen. Wer stölpselt schon gerne, wenn er per Mausklick ein Plugin einsetzen kann......

Das ist denke ich immer Geschmackssache, doch ich persönlich finde immer mehr gefallen an der Analogtechnik (und dessen Sound). Bis jetzt habe ich auch fast ausschließlich digital ITB gearbeitet, doch seit wir uns in der Schule mehr damit auseinandergesetzt haben gefällt mir das immer besser. Hätten wir in der Schule eine Bandmaschine mit mehr als 8 Kanälen zur Verfügung würde ich sogar mit dem Gedanken spielen das ganze auf Band aufzunehmen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Ich würde empfehlen, schon viel früher anzufangen. Beispielsweise bei der Auswahl der Mics (sofern verfügbar). Nichts, was zu viele Höhen pusht. Wenn möglich und falls die Akustik es zulässt, ein Bändchen Mic benutzen? Die würde ich nicht als einzige Mics für alles nehmen, aber einfach mal mitnhemen. Wenn du den Sound dann etwas dumpfer willst, mischst du (Phasenlage beim aufnehmen beachten) die Bändchen einfach mit dazu.

Die von dir angesprochene Bandmaschine kannst du (wenn deine Wandler gut genug sind) auch nutzen um die Stems vor dem finalen zusammenmischen noch etwas "anzutapen". Ansonsten gibt es da auch viele Plugins, teilweise kostenpflichtig, teilweise kostenlos.

So Far...
Laguna
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Das ist denke ich immer Geschmackssache, doch ich persönlich finde immer mehr gefallen an der Analogtechnik (und dessen Sound)

Ich liebe analogen Sound. Aber dafür brauche ich nicht unbedingt analoge Geräte. Die verschiedenen digitalen Emulationen, die es unterdessen gibt sind so gut, dass es selbst dem Experten, der die Originale kennt, nur schwer gelingen wird, das Original von der Simulation zu unterscheiden. Und wer hat schon Zugriff auf die immense Anzahl echter analoger Geräten, die in der Digitalen Ebene verfügbar sind.

Das könnte man natürlich auch noch als Teil der Arbeit einbauen. Einmal analog in echt und einmal analog digital.

Vielleicht kann man ja sogar Unterstützung finden bei einer Firma, die beides hat:

http://harrisonconsoles.com/site/mixbus.html

da klingt schon die DAW als solche analog. Ohne dass man da irgend einen Effekt einsetzen muss. Ich kann mir gut vorstellen, dass die einen angehenden Akademiker der Tonkunst entsprechend unterstützen würden......
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Vintagemäßig zu recorden ist nicht unbedingt (nur) eine Frage des Sounds.
Vielmehr solltest du dich auch mal mit den Aufnahmebedingungen auseinandersetzen. Durch die begrenzte Verfügbarkeit an "Bandbreite" und an Speichermedien überhaupt waren die Leute gezwungen, einerseits das meiste direkt aufzunehmen, ohne erst x Spuren zu verbrauchen und andererseits, sich etwas einfallen zu lassen, trotz begrenzter Speichermöglichkeit abwechslungsreiche Songs zu bauen.
Diese Arbeitsweise ist viel sequentieller als wir das heute gewöhnt sind.
Frühzeitig endgültige Entscheidungen treffen, nicht alles bis ins kleinste Bit herauskitzeln und perfektionieren, von vornherein auf das nötige Minimum beschränken.

Da spielt z.B. die Auswahl eines passenden Raumes eine mindestens so wichtige Rolle wie die Auswahl der Mikros.
Glyn Johns Technik finde ich schon mal prima wenn der Raum es zulässt. Ich würde auch auf die Tom-Mikros verzichten und anstelle derer lieber ein oder zwei Raummikros verwenden (wegen beschränken). Dann könntest du für die Drums auch schon direkt die Bandmaschine verwenden und danach auf eine Stereospur runtermischen, um Platz für das nächste Instrument zu schaffen.
Hast du schon mal Testaufnahmen in reiner Glyn Johns Technik gemacht? Richtig gepannt klingt das sehr klasse.
Eigentlich brauch man nicht mehr. Dass natürlich jeder Schlagzeuger am liebsten jede einzelne Trommel im späteren Mix einzeln hören will, ist verständlich aber nicht unbedingt dienlich, wenn man vintage Sachen machen will :)

Kleinmembranmikros wären mir möglicherweise zu klinisch und zu detailliert. Ich würde auf ein, zwei Bändchen setzen, ein mittenbetonendes Großmembranmikro wie z.B. das Gefell MT71s und diverse dynamische SM's.
Ein färbender Preamp wäre hilfreich, den bei der Aufnahme immer schön weit aufmachen.

Ist ein interessantes Projekt, würde darüber gern mehr erfahren.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 4 Benutzer
Hmm, den Glyn Johns Ansatz kann ich beim Drum-miking nicht so ganz nachvollziehen. :confused:
da geht's doch darum mit wenigen Mics (3 - 4) einen kompakten, dennoch offenen Drum Sound mit Raum einzufangen.

Also Ich würde ja zwei Großmembran Kondensator Mics (evtl. C 414 ) für die Overheads nehmen.
die Snare mit einem breiteren, dynamischen Mic (MD421 oder SM57) unterstützen.
Die Kick mit dem MD441, weiter entfernt und schön zielend, im Bassbereich ausbauen wo's evtl. nötig ist.
Die Hauptarbeit (mit Raum) sollten die Overheads leisten. wenn die Becken zu laut sind bist du zu nah' dran.
dem entsprechend sollten auch die Toms gut rüberkommen.
mMn braucht man die Toms nicht einzeln, jedenfalls nicht wenn Glyn Johns genannt wird.

aber .... ist ja deine Produktion.
wünsche gutes Gelingen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Hmm, den Glyn Johns Ansatz kann ich beim Drum-miking nicht so ganz nachvollziehen. :confused:
da geht's doch darum mit wenigen Mics (3 - 4) einen kompakten, dennoch offenen Drum Sound mit Raum einzufangen.
Der Vorteil sind minimale Phasenprobleme. Die Mikrofone haben alle den exakt gleichen Abstand zur Snare, so entstehen keine Laufzeitunterschiede... (zumindest nicht auf der Snare)
 
Der Vorteil sind minimale Phasenprobleme. Die Mikrofone haben alle den exakt gleichen Abstand zur Snare, so entstehen keine Laufzeitunterschiede... (zumindest nicht auf der Snare)
Der Vorteil wovon? Ich glaube, es ging um die Frage, warum zusätzliche Tom-Mikros nehmen, wenn man Glyn Johns like mikrofoniert. Du beziehst dich aber wohl auf den Sinn des GJ Mikings insgesamt.
 
Ja, genau.
Die Frage auf die ich geantwortet hab, hab ich zitiert. Da wird nach dem allgemeinen Sinn der Glyn John Methode gefragt, so wie ich das versteh.
Wenn man die Toms separat mikrofoniert, hat das meines Erachtens nicht mehr viel mit der Glyn Johns Methode zu tun...
 
@Zelo01
Sorry, ich hätte mich besser ausdrücken sollen. Der allgemeine Sinn bei der GK Methode ist mir klar, erschließt sich mir nur in diesem Fall nicht.
denn:
Wenn man die Toms separat mikrofoniert, hat das meines Erachtens nicht mehr viel mit der Glyn Johns Methode zu tun...
da sind wir uns einig und @falcone offensichtlich auch.

Bin an @-seb- 's Projekt sehr interessiert und gespannt wie's weiter geht.:)
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Bezüglich Toms mikrofonieren und generell Auswahl der Mics/Software:
Die Aufnahme wie auch Mix finden natürlich im Schulstudio statt. Sprich gleiche Voraussetzungen, Konsole, Mikros, Software für alle. Mein Projektpartner bei der Aufnahme und ich haben uns dann aber dazu entschlossen zu schauen welche Mikros wir Privat auftreiben können um mehr an den Sound zu kommen den wir uns Vorstellen. (Wobei er eine nicht ganz so Vintage angehauchte Nummer als Vorlage für seinen angestrebten Endmix ausgesucht hat, was ich natürlich auch bei der Aufnahme berücksichtigen muss). Also muss ein Kompromiss gefunden werden mit dem wir beide leben können und mit dem wir beide unsere Vorstellung umsetzen können. Wie man in der Spurliste sieht nutzen wir auch lediglich 2 Schulmikros, da wir dort fast ausschließlich neue AKG's haben. Wegen der Berücksichtigung meines Projektpartners und weil wir auch eine Mindestvorgabe von Spuren haben nehmen wir die zusätzlichen Tommikros. Wieviel ich von diesen verwende stellt sich dann beim Mix heraus.
Natürlich halte ich euch gerne auf dem Laufenden zu meinem Projekt :great:
 
Eine Mindestvorgabe für die Spurenzahl? So ein Käse... ich bin immer froh, wenn ich mit weniger Aufwand zu einem geilen Ergebnis komme. Sollte darin nicht der Sinn der Tonmeisterei liegen, statt mit Plugins und übertrieben vielen Spuren um sich zu werfen?

Egal. Viel Erfolg bei deinem Projekt. Finde ich super, dass du uns auf dem Laufenden halten möchtest, das klingt schon sehr interessant.
 
Richtig erkannt. Es ist auch nicht schlimm dass wir 3 Spuren weniger haben als gefordert wenn der Dozent sieht dass es unserem Sound dient (Wie es hier durch Glyn Johns passiert ist) und wir das nicht aus Faulheit machen. Also passt das schon alles so :great:
 
Miles Davies 'A Kind of Blue' wurde auf einer 3 Spur Maschine mitgeschnitten und wurde Teil der Musikgeschichte...
und klingt durchaus nicht schlecht :D

cheers, Tom
 

Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben