Klang-Charakter einer ES-335

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Hallo zusammen.

Mich reizt - preislich und optisch ;) - eine ES-335-Kopie von Harley Benton.
Grundsätzlich liegen mir die Gibson-Mensur und die Kombination aus 2 Humbuckern und 4 Potis sehr gut.

Ich spiele zur Zeit eine Les Paul und eine SG.

Wie verhält sich die ES-335 im Vergleich zu diesen beiden Modellen?

Ich suche noch nach einer Gitarre für Blues und Classic Rock. Meine beiden anderen sind eher für Classic bis Hard Rock gemoddet (Pickups).


LG Andre
 
Eigenschaft
 
Hi,

ich weiß nicht ob es direkt um das folgende Modell geht, aber hier gibt es nen ausführlichen Test mit Hörbeispielen.
Zu einem zumindest "ähnlichen" HB Modell.
Würde mich auch reizen das Teil, aber ich hab noch einige andere Dinge auf dem Wunschzettel, so dass diese hier erst mal hinten ansteht :)

VG
Dominik
 
Genau die meine ich. Da der Klang stark durch die Tonabnehmer beeinflusst wird, ist das ganze leider nur mäßig aussagekräftig...
 
Ich spiele zur Zeit eine Les Paul und eine SG.
Wie verhält sich die ES-335 im Vergleich zu diesen beiden Modellen?
...
Da der Klang stark durch die Tonabnehmer beeinflusst wird, ist das ganze leider nur mäßig aussagekräftig...
das ist mit den infos, die da stehen, schwer zu beantworten.
aber als versuch einer antwort:
ich hab eine semi, die mehr nach les paul klingt als meine andere les paul.
 
Die Les Paul ist eine Harley Benton SC-550 mit Mahagony-Hals und -Korpus, Palisander-Griffbrett und Ahorn-Top. Es ist Alu-Hardware verbaut, die Paula geht also mehr in die 50er-Jahre-LP-Richtung. Es sind PAFs mit Alnico 2 Magnet drin. Alle Mods habe ich selber gemacht.
 
Moin,

Du fragtest speziell nach HB-Modellen - da kann ich nicht mit dienen. Falls Du allgemein Interesse hast, dann schaue mal bitte in meine Sig bzgl. Epiphone ES-335. Darin findest Du eine Mod mit Gibson-Pickups und verbale Klangvergleiche zu einer Gibson Les Paul.

CU MM
 
Es geht um den allgemeinen Klang.
Eine Les Paul ist halt eine Les Paul und eine ES-335 ist eine ES-335.
Soll heißen: auch wenn sie nicht gleich klingen, so klingen Gitarren des selben Typs doch immer ähnlich, so lange die verwendeten Materialien sich entsprechen.

@Stratspieler
Danke für den Link in der Signatur.
Das sieht wirklich sehr gut aus. Der von dir beschriebene Klang klingt ja ideal für viele Blues bis Classic Rock Sachen. Jimmy Page spielt "In my time of dying" auch auf einer Semi-Hollow - da hätte ich jetzt richtig Bock drauf!

Ich denke, ich probiere die HB mal aus. Upgrades würde ich ihr wohl später auch noch spendieren. Bei mir bleibt keine Gitarre lange im Werkszustand ;)
Bessere Elektronik und 50s-Wiring tun den meisten Gitarren unter 500 Euro gut.
Kann mir da gut einen ToneRider Alnico 2 oder 4 oder einen P90 im Humbucker-Format drin vorstellen.
Die HB hat allerdings den Toggle am oberen Horn... Das macht die Montage sehr unangenehm...

10169954_800.jpg


LG Andre
 
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Ich denke bei der Klampfe immer an den hier.
 
Meine beiden anderen sind eher für Classic bis Hard Rock gemoddet (Pickups).
"gemoddet" ist für mich das Unwort des jahres 2008 oder so aus dem PC-Lager. Modifizieren hört sich besser, aber auch komisch an. Sorry für OT, aber ist mir gerade so dazu eingefallen.
 
Ich denke bei der Klampfe immer an den hier.

Bei mir ist es eher der hier:

https://de.wikipedia.org/wiki/Chuck_Berry

War mein erstes Gitarrenidol, und irgendwann muss ich auch eine rote 335 haben. Damit es nicht völlig OT wird, sei damit natürlich auch der Hinweis auf Chucks Werke verbunden, die einem ein gutes Bild von einem ebenfalls typischen Halbakustik-Sound verschaffen. Generell würde ich den so beschreiben, dass der Anschlagsknack einfach deutlicher ist als bei einer Les Paul, aber zugleich fetter als bei einer Strat. Auch schwingt für mich selbst ohne Hall immer eine gewisse Räumlichkeit, eben eine kleine Akustikgitarrennote mit. Bei Zerre natürlich mit Vorsicht zu genießen, aber durchaus reizvoll, wenn man es nicht übertreibt.

Gruß, bagotrix
 
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Außerdem kommt bei einer 335 das Elend hinzu, dass die alle noch unterschiedlicher klingen als Paulas. Spiele mal ein paar an, dann wirst du schnell merken wie groß da Unterschiede sein können.

Ach so, ich meine natürlich identische Modelle, ansonsten wäre das ja sowieso Äpfel mit Birnen vergleichen.
 
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Generell würde ich den so beschreiben, dass der Anschlagsknack einfach deutlicher ist als bei einer Les Paul, aber zugleich fetter als bei einer Strat. Auch schwingt für mich selbst ohne Hall immer eine gewisse Räumlichkeit, eben eine kleine Akustikgitarrennote mit. Bei Zerre natürlich mit Vorsicht zu genießen, aber durchaus reizvoll, wenn man es nicht übertreibt.

Gute Beschreibung. Ich finde auch, dass es so klingt, als hätte man immer ein bisschen Reverb mit dabei. Diese Honkyness macht den Charakter der Es Modelle aus.
Allerdings finde ich, vA bei Thinline Modellen die Angst vor Feedback etwas übertrieben. Selbst meine beiden es 330, die komplett hohl sind, erweisen sich auch am gut angezerrten,lauten amp als gutmütig und gut kontrollierbar. Man beachte auch alte live Videos der stones, wo keef eine es 330 vor mehreren ac 30 ohne pa spielt und es kommt zu keinerlei Rückkopplungen. Bei der 335/ Trini Lopez ist Dave Grohl wohl der Garant dafür, dass auch lauter Rock die semis nicht feedbackmäßig in die Knie zwingt. Klar steht man direkt vor einem lauten Rectifier und lässt eine Note ausklingen, wirds hupen, aber ansonsten easy goin'
 
Außerdem kommt bei einer 335 das Elend hinzu, dass die alle noch unterschiedlicher klingen als Paulas. Spiele mal ein paar an, dann wirst du schnell merken wie groß da Unterschiede sein können.

Absolut. Ich habe vor ein paar Wochen einen ganz simplen Vergleich zwischen zwei ES-Modellen aufgenommen.

1. Epiphone Sheraton II, Baujahr 2005 in Korea
2. Epiphone The Dot, Baujahr 2012 in Indonesien.

Auf dem Papier sind sich die Gitarren sehr ähnlich.
Laminierter Ahorn-Korpus, beide haben die gleichen PUs verbaut. Epiphone Alnico Classic bzw. "57CH".

Sie klingen aber trotzdem sehr unterschiedlich.

Erst legt die Sheraton immer einen Akkord vor, dann folgt direkt die Dot.
Immer im Wechsel, immer derselbe Akkord, identische Amp-Einstellung.
Am besten mit Kopfhörer hören.
https://soundcloud.com/jaybee1979/epiphone-sheraton-ii-vs-dot

Man kann beides mögen. Die Dot ist sehr höhenreich, irgendwie perlend, fast ein bisschen jangly.
Die Sheraton liefert dagegen sehr schöne Bassanteile und eine gewisse Holzigkeit, die der Dot fehlt.
 
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6L6 sprach aber von identischen Gitarren. ;)

Und hier ist es in der Tat so, dass sie erstaunlich unterschiedlich klingen.
 
das Thema hatten wir aber schon ohne Ende, wenn man sich mittels Board-SuFu durch die Threads popelt, erkennt man schon, wo die Meinung hingeht. Schält man erst mal die Empfehlungen im 600 - 800 € Segment wie Hagström, Ibanez und Höfner ab, so kommt man leider zu dem Ergebnis, dass je teuer umso besser bei den ES-Artigen gilt.
D. h., solange man nicht vergleicht, kann man schon mit einer preiswerten ES-Kopie glücklich werden oder halt auch genau das Gegenteil, man kann da dran rumtunen ohne Ende, aber man kommt einfach nicht zum gewünschten Zielsound.
Ja - man kann die Einwände bringen: Logo und Preis ist nicht das entscheidende, Holz ist nicht gleich Holz, .. , ja das kennen wir von Massiv-Bodys aber bei den ES 325 - 335 lässt sich das nicht so wirklich anwenden. Spielt man einfach mal eine 1200€, eine 2800€, eine 3449€ und Signature an, dann weiß man (leider) was einem gefällt und dann relativiert sich das, was man sich bei den Gitarren unter 1000€ schönreden möchte. D. h. nicht dass die ihr Geld nicht wert sind, nein nur betrachtet man die meistens unter dem Aspekt: das ist schon ordentlich, was da Peerless und Konsorten für den Preis abliefern.
Blöd ist nur wenn einem das (irgendwann) nicht (mehr) reicht. Ich persönlich bin überhaupt nicht fies vor Schraubhälsen und 1960/ 70er Japan-Kopien aber trotzdem bleibe dabei, dass eine Heritage, eine gebrauchte ES 325 oder eine Harmony allesamt zwischen (1400 - 2300€) eine Benchmark bilden und daran müssen sich alle messen.
Kann ja auch sein, dass der ein oder andere da mit einer Framus Atlantic drankommt. Aber zu einer 150 € HB muss man wirklich kein dezidiertes Urteil abgeben, denn das geht nur unter dem Blickwinkel: was man für 150.-€ nicht alles bekommen kann! Aber nicht wieviel ES 335 steckt da drin.
 
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Bei der Dot und der Sheraton ist einer der pregnantesten Unterschiede, dass der Mittelblock einmal aus Ahorn und einmal aus Palisander ist.
Allgemein ähnelt die Sheraton auch eher einer Les Paul in Punkto Ansprache und Sustain.

In Sachen Preisklassen bin ich zwiegespalten - ob es beim laminierten Ahorn große Unterschiede gibt, weiß ich nicht.
 
Bei einer ES-335-Kopie mit Mahagoni-Sustainblock und Ahorn-Hals mit Palisander-Griffbrett müsste der Sound dann ja wohl mehr in Richtung einer Les Paul gehen, mit einem gewissen Anteil an Akustik-Sound..

Was ich hier so lese, könnte der Sound gut zu meinen Vorstellungen passen...
Ich denke, ich werde mir bei Gelegenheit die HB-35 mal zumindest zum anspielen kommen lassen.
Und bei gerade mal 150 Euro werde ich sie dann wohl eher nicht zurückschicken ;)
Ich möchte mir auch noch einen P94er Pickup zulegen, den kann ich dann auch mal da drin ausprobieren...

LG Andre
 
Also ich denke, wenn man einen Blindtest von einer Epiphone Dot macht und einer Gibson 335 wird man zwar einen Unterschied hören, aber nicht so gravierend. Die Gitarren werden für den laien der sich die Musik vielleicht ja irgendwann mal anhören soll nicht unbedingt besser oder schlechter klingen sondern lediglich "anders". Vielleicht ein bisschen heller/kratziger/dunkler wie auch immer.
Trotzdem will man, oder zumindestens ich, lieber eine Gibson anstelle einer Epiphone (wenn € keine Rolle spielt). Wenn ich in eine Dot 57 classics einbaue (300€) und gute Elektronik (50€) vielleicht noch ein Setup bin ich (wenn ich es Einbauen lasse) bei 400-500€ extra und bin mit 800€ zu 99% am Klang einer 335. Aber trotzdem hätte ich lieber die Gibson. Total irrational und natürlich wissen das die Unternehmen.
Aber ich denke der größte Unterschied wird im feel/handling sein. Jede Epiphone die ich in der Hand hatte hat sich im direkten Vergleich nicht so gut angefühlt wie die große Schwester. Ein wenig Spielzeug mäßig, aber das ist natürlich komplett subjektiv.
 
Nun ja. Wenn ich einen Fiat tune, wird daraus auch kein Ferrari. Den Leuten im Publikum, die keine Kenner sind, wird es egal sein, was am Headstock steht. Sie werden aber zwischen gutem und schlechtem Ton unterscheiden können (was nicht heißen soll, dass die Gitarre alleinig dafür verantwortlich ist, oder dass Epiphones per se schlecht sind, dem ist nicht so). Trotzdem bin ich der Meinung, dass hochwertig(ere) Instrumente einen anderen, ich sage jetzt bewusst nicht besseren, aber vielleicht gefälligeren Ton erzeugen.(Ein gewisses Können des Protagonisten vorausgesetzt) Das ist ja nicht nur bei Gibson/ Epiphone, oder Gitarren so, sondern generell. Eine Einsteigervioline um 300,- wird nicht so schön klingen, wie die Meistergeige um 5000,-.
Daher denke ich, dass es absolut legitim ist, nach dem Hersteller am Headstock zu gehen, da dieser ein (meistens) eindeutiges Qualitätsmerkmal beschreibt.
Und wie weiter oben bereits beschrieben, kann es bei Harley Benton eher nur darum gehen, wie viel Gitarre bekomme ich für schmales Geld? Den Vergleich hier mit der Referenz der Semiakustiks zu suchen ist obsolet.
Man kann durchaus eine wertige Gitarre in dem Preissegment ergattern, aber wenn man ehrlich ist, kann sie einem 10- 12 x so teuren Instrument nicht das Wasser reichen. Wem es genügt, gut. Wem nicht, Gibson Memphis baut wunderbare Instrumente.
 

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