Planet Waves PW-SH-01

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So cool und praktisch, wie ein self-contained Instrument wie eine Akustikgitarre auch ist, es hat doch konzeptbedingte Schwaechen....
Laut und leise hat so seine Grenzen. Man kann halt nicht beliebig laut und auch nicht beliebig leise spielen. Nach lauter geht einfach - Verstaerker anschliessen. Aber wenn dann im Hintergrund "The Animal" auf der Schiessbude ausflippt und der Basser meint die dreizehnte Reinkarnation von Lemmy Kilminster zu sein, dann ist mit "lauter" auch schnell Ende, denn trotz der heutigen "Hai Tech" Feedbackerkennung inden diversen Tretminen ist der Erfolg meist recht begrenzt. Irgendwann schlaegt die Feedback-Keule zu.
Andersrum ist noch schlimmer. Weil leiser spielt sich wirklich anders als lauter. Auf der elektrischen Gitarre kommt "laut" ja eher aus dem Verstaerker. Bei der Akustik ist das anders, hier hat "laut" noch eine richtig manuelle Komponente und wer immer nur leise im Wohnzimmer uebt wird erscheckt feststellen, dass lauter halt anders geht als leise.

Dumm also: laut ist nicht laut genug, leise ist zu laut und noch lauter geht nicht.

Was Huhn sprach der Hahn?

ist eine moegliche Loesung. Warum nur moeglich? Weil es nicht immer funktioniert.

Also was isses:
Es ist ein etwas ueber 10 cm grosses rundes Stueck Plastik mit einem etwas ueberstehenden Rand. Gedacht ist es, dass man es in das Schalloch der Gitarre stopft und so Feedback verhindert. Wie? Was? Weil wenn ich genau zuhoere, dann kommt der Schall doch gar nicht aus dem Schalloch, sondern von der Decke. Wie also soll das jetzt wirken, wenn das Schalloch zu gemacht wird?
Richtigerweise ist das Schalloch ein Helmhotz-Resonator, aber das hilft hier erstmal nicht wirklich weiter. Vielleicht wird es klarer, wenn man sich ueberlegt, dass die Decke beim Schwingen ja Luft bewegt. Und irgendwie muss die Luft ja auch bewegt werden. Wenn die Decke also nach innen schwingt, verdraengt sie Luft und die muss aus dem Korpus 'raus. Wie, ausser durch Schalloch? Und wenn die Decke nach aussen schwingt, dann muss ja Luft in die Gitarre. Wie, ausser durchs Schalloch? Eben!

Und so wirkt das auch. Die Gitarre wird luftdicht gemacht, Luft kann weder 'raus noch 'rein und so werden uebermaessige Schwingungen - Feedback! - recht effektiv verhindert.

Dumm nur, dass es nicht funktioniert.

Es funktioniert nicht, wenn das Tier und Lemmy richtig abrocken. Da muss man schon eher die ganze Gitarre aus einem Stueck Holz schnitzen. Und nicht hohl, sondern solide.
Es funktioniert nicht, wenn man ein Mikrofonsystem hat. Die ganzen Mehrquellen-/Mischersysteme mit internem Mikro kann man getrost vergessen. Die klingen mit dem Stoepsel drin wie Hupe.
Es funktioniert nicht wirklich mit Deckentransducern. Yamaha ART, zum Bleistift, klingt damit auch nicht.
Es funktioniert mit klassischen Stegpiezos. Klanglich bleibt es ertraeglich, Dynakik geht verloren, aber es funktioniert.

Erstaunlich gut funktioniert es aber zum Ueben zu Hause. Wenn man mal ein Stueck hat, wo man "richtig reinhauen" muss, dann wird eine Gitarre gern auch mal wenig sozialkompatibel laut. Und wenn man das Ding ins Schalloch gepfriemelt hat, dann wird aus unanstaendig laut ertraeglich leise. Nicht so leise wie eine Solidbody, aber doch so leise, dass man nicht die Nachbarn stoert, selbst wenn man mal die Sau rauslassen muss.

TL;DR: Ist preiswert, funktioniert manchmal wie erwartet und taucht auch fuer zum Ueben zu Hause...
 
Eigenschaft
 
Grund: peter55: Link zum Produkt repariert
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