Nun ja, ihr könnt es drehen und wenden, wie ihr wollt...
die Werbung finanziert das Musiker-Board inclusive aller hier stattfindenden Events, Aktionen und Gewinnspielen. Aber nicht nur dies. Sie finanziert auch Millionen weiterer kleiner unabhängiger Blogs und Webseiten... man kann fast sagen: Die Werbung finanziert das gesamte World Wide Web.
Jaja, Ich weiß... Wikipedia funktioniert ohne Werbung, aber obwohl Wikipedia eine der besten Seiten im WWW ist, wär's doch ziemlich langweilig, wenn wir nur noch Wikipedia und eine Handvoll anderer spendenfinanzierter Sites hätten. Und wenn Wikipedia Milliarden mit Werbebannern am Rand verdienen würde, tät' ich's ihnen gönnen und es würde mich nicht im Geringsten stören, wenn die Werbung die Inhalte nicht beeinflusst.
Es gäbe noch eine andere Möglichkeit: Wir verdreifachen die GEZ Gebühren und geben ARD und ZDF den Auftrag, ein System werbefreier Webseiten aufzubauen... und damit auch alles politisch korrekt abläuft, und Mutti Merkel ihren ihr zustehenden Einfluss behält, installieren wir einen paritätisch besetzten Webseitenrat, wo vom linken Rand über Kirchen, Gewerkschaften, Vertretern der Wirtschaft... alles vertreten ist, was in der BRD das Sagen hat (klar, die Nazis lassen wir raus). Dieser Webseitenrat bestimmt, welche Seiten wie viel Geld bekommen und wacht darüber, dass nur korrekte Inhalte verbreitet werden. Und wie viel Platz bleibt bei all dem noch für Musiker? Haben Amateurmusiker eine Lobby?
Betrachten wir mal, was diese verhassten Trackingcookies eigentlich tun... wie funktioniert das? Woher weiß Zalando, dass ich mir ein Paar Sneakers oder Thomann, dass ich mir einen neuen Verzerrer kaufen will? Man nennt das
Retargeting und das Ganze funktioniert so:
Wikibedia schrieb:
Technisch basiert Retargeting auf
Cookies eines
Adservers. Hierzu wird zunächst in die Shop-Webseite ein Retargeting-
Pixel des Adservers integriert. Besucht ein Nutzer den Shop, ruft er damit auch das Pixel ab. Das Pixel setzt beim Nutzer nun ein Cookie und speichert damit einen Verweis auf die im Adserver gespeicherten Nutzerinteressen (z. B. „Webseite XYZ besucht, Interesse an Produkt 7263“). Surft der Nutzer anschließend auf einer anderen Webseite, auf der Werbung mittels des gleichen Adservers geschaltet wird, kann der Adserver das Cookie auslesen und gezielte Werbung der Shop-Webseite ausspielen. Immer häufiger kommt dabei "dynamisches Retargeting" zum Einsatz, das auf Basis des gespeicherten Nutzerinteresses ein spezifisch auf den Nutzer zugeschnittene Werbemittel in Echtzeit berechnet und ausliefert (etwa ähnliche Produkte zum Produkt 7263).
Auf
meinem Rechner wird also ein Cookie hinterlegt, dass ich mich für einen bestimmen Verzerrer interessiert habe, und wenn ich dann die Webseite von Spiegel, das Musiker-Board oder sonstwas besuche, dann erkennt ein dort eingebautes Werbebanner dieses Cookie und blendet mir den Verzerrer oder ein anderes ähnliches Produkt ein.
Natürlich kann ich nach jedem Besuch einer Webseite die Cookies löschen oder zB den Incognito-Mode von Chrome benutzen und der Spuk ist vorbei... aber dann wird mir statt des Verzerrers halt eine Werbung von Check24 oder Granufink eingeblendet... Hurrrraaahhh! Da schaue ich mir aber lieber Verzerrer oder Sneakers von Zalando an. Und wenn man dann die Check24-Werbung blockt, geht die Webseite pleite... will ich das?
Mal ganz davon abgesehen, werden in Cookies auch recht nützliche Dinge abgespeichert, wie zB
#15, dass ich nicht von den vorgeschriebenen Cookiewarnungen genervt werden möchte.
Ich finde, dass das Problem von Leuten gewaltig aufgeblasen wird, die die Unkenntnis unbedarfter Internetbenutzer missbrauchen, um deren latente Angst vor 1984-Datenkraken-Visionen zu schüren. Die wirklichen Datenschutz-Gefahren liegen ganz wo anders und lassen sich nicht durch Cookie-Blockade umgehen. Und wer der Werbung entgehen will, sollte besser ein Buch lesen und dem durch und durch werbefinanzierten Internet ganz entsagen.