Schnelle Übungen für Vordersitz / Kopfresonanzen

  • Ersteller cracked_copper
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Erkenntnis von heute, frisch aus dem GU: wenn ich bewusst auf das "Erstaunt sein / innere Lächeln" achte, funktionierts. Scheine ich an guten Tagen eh automatisch zu machen und an den schlechten Tagen das extreme Gegenteil :gruebel: Ich merke ja sehr direkt, was da im Mund und am Gaumen passiert, aber @broeschies, hast du da vielleicht auch eine physiologische Erklärung dafür, was passiert, wenn man das in der Extremform nicht tut?
Wenn ich das bewusst mache, fällt es mir viel leichter, den Ton quasi in einem "Bogen" am Gaumen entlang nach draußen zu schicken, während sonst an solchen Tagen das Gefühl eher ist, als würd der Ton geradeaus nach oben an den weichen Gaumen im Rachen knallen und ich irgendwie gegen meinen eigenen Hals ansingen muss. Sehr spannend, bin auf die Erklärung gespannt :coffee:
Das "innere Lächeln" ist ein Trigger für Twang. Wenn man das in der Extremform nicht tut schließen die Stimmlippen nicht richtig und der Klang wird entweder hauchig oder man versucht den fehlenden Schluss durch Atemdruck zu kompensieren, dann wird es unangenehm. Was am Gaumen passiert ist eine Verengung des Vokaltraktes, indem sich der Zungenrücken in den Bereich der oberen Backenzähne verlagert. Das ist gleichzeitig der physiologische Trigger für eine Verengung der Epiglottis und den verstärkten Stimmlippenschluss, also den Mechanismus, den ich einfach nur "Twang" nenne, so wie es einige Programme auch tun. Bei einem sehr starken inneren Lächeln spannen zudem die hintere Rachenwand und die Gaumenbögen an. Das ist Teil des sog. Anchoring und auch die "hintere Hälfte" der manchmal sog. "Apfelbiss-Stellung". Diese Spannung ist für das Belting sehr wichtig.

Wenn dir das innere Lächeln mal nicht gelingt kannst du auch folgendes probieren:

- Du kneifst die Augen zu, indem du die Wangen hebst, wie bei grellem Sonnenlicht
- Dann öffnest du die Augen nach oben wieder, indem du die Stirn runzelst, dabei aber die Wangen oben lässt
- Dann die Oberlippe hoch und Zähne zeigen
- Aus dieser Stellung fragst du sanft und in einem sehr erstaunten Tonfall "HÄÄÄH?"
- Dann lässt du die Wangen und Oberlippe wieder fallen aber versuchst die Spannung im Bereich des Gaumensegels aufrecht zu erhalten und den Zungenrücken in seiner Position zu lassen

Aus dieser Stellung kannst du ein bisschen mit dem Stimmsitz experimentieren. Wenn du in Richtung Gaumensegel (nach oben) singst, wird der Klang hauchig, aber ohne, dass es unangenehm wird. Wenn du in Richtung Nasenwurzel "denkst", wird der Klang besonders "twangig/schneidend" und wenn du in Richtung Schneidezähne denkst wird der Klang erdiger/gedämpfter (Belt-Stellung).


Das innere Lächeln kann übrigens in großem Maße behindert werden, wenn dein Nacken verspannt ist. Wenn du dieses Problem hast, dass die Bauchmuskeln verspannen, ist es auch sehr schwierig in diese Stellung zu kommen. Da hilft wie gesagt nur, erstmal diese Muskeln zu enstpannen.
 
@antipasti

Nicht schlecht, trau mich gar nicht schreiben, dass das ein bisschen ein Sinnlos-"Satz" ist :redface:

Wörtlich: hör mal alter Vater, geh mir nicht auf die Nerven heute", wobei "oida voda" eher sowas ist wie "bistdufertig". Nicht so ergiebig, sorry :)

@broeschies

Danke für die ausführliche Erklärung :great:

Das innere Lächeln kann ich zuverlässig, mir war nur nicht klar, dass es fehlt und das es anscheinend was ist, was ich sonst automatisch mache. Dementsprechend bin ich völlig im Dunklen gestanden, wieso das gelegentlich partout nicht funktioniert und ich den Stimmsitz einfach nicht hinkriege, weil ich es sonst anscheinend mittlerweile intuitiv mache. Tricky :)
 
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Das innere Lächeln kann ich zuverlässig, mir war nur nicht klar, dass es fehlt und das es anscheinend was ist, was ich sonst automatisch mache. Dementsprechend bin ich völlig im Dunklen gestanden, wieso das gelegentlich partout nicht funktioniert und ich den Stimmsitz einfach nicht hinkriege, weil ich es sonst anscheinend mittlerweile intuitiv mache. Tricky :)

Genau deshalb mag ich immer so Übungen wo genau beschrieben wird, was man machen soll, auch wenn's umständlich klingt. Bei mir ist das auch immer so, dass Sachen, die ich intuitiv mache, mal da sind und dann plötzlich mal wieder weg, einfach nur weil das Körpergefühl anders ist als sonst (z.B. aufgrund von Verspannungen).
 

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