Review - JamZ Gitarrengurt

rbschu
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Womit soll ich anfangen? Bei Christopher Columbus oder vielleicht bei Marco Polo? Zwei Entdecker, die unseren Horizont erweitert haben, die uns von Dingen berichteten, die die Menschen der Alten Welt für unmöglich hielten? Und was hat das alles mit einem Gitarrengurt zu tun? - Nun, wenn man eine seltene Blume an einem entfernten Ort der Welt findet, erzählt man doch auch davon oder? Da ich aber ein fauler alter Knochen bin, habe ich mich in Zeiten des Internets nicht mehr per Pferd oder Schiff auf die Suche begeben, sondern bin mit einer kleinen Maus gereist und fand tatsächlich einen Gegenstand, der mich nachhaltig erfreut und fasziniert. Und von dem berichte ich hier.

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Layton/Utah ist den meisten von uns kein Begriff, aber dort entstehen in Handarbeit wunderbare Kleinode. Solche, die die für mein Gefühl recht große Gemeinde der Gitarristen neugierig machen könnte oder - gleich mir - an das Ziel führt, für die Lieblingsgitarre ein standesgemäßes Utensil zu finden, das wie die Lackierung der Gitarre das Auge erfreut. Weil mit diesem Utensil, nämlich dem Gitarrengurt, die lang gesuchte visuelle Harmonie und Ästhetik hergestellt wird.

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Ein JamZ-Gitarrengurt ist nichts von der Stange. Im Prinzip (fast) ein Unikat, denn jeder wird entweder vom Eigner des kleinen Businesses Jim Hufford oder von seiner Frau geschnitten, genäht und montiert. Dafür haben beide einen Raum in ihrem Zuhause ausgestattet, in dem seit der Firmengründung in 2012 bis jetzt summarisch gut 5000 Gurte das Licht der Welt erblickt haben. Jeder einzelne davon handgemacht. Jim und seine Frau nutzen Stoffe und Gewebe, die sie in spezialisierten Geschäften oder bei Textilherstellern finden und deren Design sie anspricht. So ist ihre Kollektion bis jetzt auf etwa 150 Designs angewachsen, worunter sich neuerdings auch lizensierte Drucke mit Logos oder Kennzeichen der diversen Superhelden befinden. Das scheint sich in den US offenbar gut zu verkaufen, während ich jedoch für meine Epiphone 1964 Texan Ltd. Ed. etwas ganz Anderes suchte. Etwas, das dieser tollen Westerngitarre würdig ist, ihr gut steht, nicht bieder wirkt und vor allen Dingen kein Allerweltsgurt ist.

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Offenbar versteht das Ehepaar Hufford dieses Bedürfnis sehr gut, denn sie haben mit dem Slogan "Every guitar deserves a wardrobe" voll ins Schwarze getroffen und setzen dieses Konzept um. Jim erklärte mir, dass sie sogar Vollunikate - das nenne ich jetzt mal so - aus alter Militärkleidung ihrer Kunden fertigen. Also falls jemand noch seine Kuscheldecke aus der Kindheit hat oder seine Lieblingsklamotte gern auch als „Strap“ tragen würde, die Huffords setzen das bestimmt um.

Mein Herz schlägt aber eher für indigene Motive oder das, was ich mir darunter vorstelle.

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Mein Gurt gehört zur Kollektion der Native American Southwestern Tribal Mosaic Serie und es fiel mir echt schwer, mich davon loszumachen, gleich eine Reihe schöner Motive zu ordern, wie zum Beispiel dieses hier, das sich an Navacho-Kunst orientiert (Bild der JamZ-Website entnommen):

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Aber was nicht ist, kann ja noch werden.

Nun aber ans Eingemachte: Der doppelt gepolsterte Baumwollgurt im Jaquard-Webstil liegt auf einer Breite von genau 5 cm auf den Schultern auf. -
Was, Baumwolle, die sich zieht wie ein altes T-Shirt? - Ja und Nein. Baumwolle ja, aber Jim versichert, dass jeder seiner Gurte bis zu einer Belastung von einer knappen halben Tonne (454 kg / 1000 lbs) durch das Kerngewebe seine Form behält. Das ist getestet und verbrieft. Außerdem, wer trägt schon solch monströse Gitarren, um an diese Belastungsgrenze zu stoßen? Eher geht man selbst in die Knie. Der Gurt ist angenehm weich und an beiden Enden mit Verbindern zur Gitarre aus schwarzem Echtleder sauber und sicher vernäht. Er lässt sich im Bereich von 91 cm bis 165 cm in der Länge anpassen.

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Gibt es etwas zu nörgeln? Hm,... eigentlich nein. Vielleicht, dass es nicht gerade kostengünstig und umweltschonend ist, ihn um die halbe Welt zu jagen, denn ich habe eine Shipping Charge in Höhe von etwa € 12,60 zuzüglich zum eigentlichen Produktpreis von € 46,60 hinblättern müssen. Jener ist natürlich modellabhängig. Allerdings blieb mir die Verzollung erspart. Ich rede von „Weltreise“ für den Gurt, weil man das Versandtracking mitverfolgen kann - und da ging die Reise erstmal cross country nach Salt Lake City, dann nach San Francisco an die Westküste und sodann in den Osten nach Charlotte in der Nähe von Washington.

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Von den neun Tagen bis zur Ankunft bei mir befand sich der Gurt allein 6 Tage in den Staaten. Wahrscheinlich wollte sich jeder dortige Postbote den schönen Gurt mal genauer anschauen. :) Aber wer wird sich deshalb schon beschweren, wenn die Entdeckungstouren von Columbus oder Marco Polo sogar Jahre dauerten?

Empfehlenswert? - Unbedingt!
(Link zum Shop) und für die Fratzengucker (Link zu facebook)
 
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Danke für den Tipp. Die sehen ja wirklich richtig gut aus. :)
 
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