Ok, bevor mir die Augen zu fallen …
D'Angelico ist New York
. Es hat alle Attribute die ich mit der Stadt verbinde.
Die Gegensätze: Hier ein Bild keine 10 m vom Hauseingang entfernt. In der 28th Street sind reichlich Blumenläden ansässig, die als wir um 12:00 Uhr das Gebäude verlassen haben immer noch am Kisten sortieren waren.
In den Showroom (Achtung, es ist kein Laden … man kann anfassen aber nicht kaufen) darf / kann selbst ich ohne größeres Risiko gehen. Es macht Spaß sich umzuschauen, aber die Geldbörse ist sicher. Im Showroom finden auch regelmäßige Veranstaltungen statt - man kann ihn Mieten - und das ist dann schon ein tolles Ambiente. Die Veranstaltungen tragen dazu bei, dass man sich seitens D'Angelico die Location ruhigen Gewissens gönnen kann.
Die besonderen Lösungen:
Aus dem Fahrstuhl heraus landet man im vierten Stock direkt an, nein in, der Rezeption. Die Fahrstuhltür fungiert dabei als Wohnungstür - zumindest wenn die "Metalltüren" im Showroom geöffnet sind.
Der Raum selbst ist in Funktionale Einheiten untergliedert. Es gibt den Flur mit Gitarren an den Wänden, es gibt kleine private Zimmer in denen ein Artist in Ruhe die Sachen probieren kann. Es gibt einen Akustik-Raum, die Bühne, die Sofaecke und ganz wichtig, die Bar.
Unbestätigten Gerüchten zu folge war Joe Walsh zu Besuch und weil er weitere Termine hatte, bat das Management von ihm die Bar für den Zeitraum leer zu räumen.
Nicht umsonst gibt es in einem seiner Songs die Textzeile: "Been at a party until half past four - it´s hard to leave, when you can´t find the door …"
Aber gönnen wir uns doch erst mal einen kleinen Rundgang. Begleitet hatte mich übrigens der User HempyHemp, der noch von dieser Aktion hier in NY weilte …
https://www.musiker-board.de/threads/fragen-an-jon-herington.620527/ … Er war mehr oder weniger nur "operativ" von der EXL 1 loszueisen, hat mich dann aber auch nach Queens zu Victor Baker begleitet.
Im kleinen Video spielt er im Hintergrund - leider hat das Licht oder die A/C ein leichtes Brummen mit drauf geschmuggelt. Zeit hatte er genug, denn ich habe an der Bar ausgiebig mit Steve geschwätzt und das Musiker-Board Event ausgemacht.
Jetzt seid ihr grob im Bild …
Hier dann noch mal ein paar Eindrücke des Showroom.
Bühne:
Sofaecke:
Flur: (was ich toll finde ist, dass es unheimlich viele Instrumente für Linkshänder im Programm gibt. Wenn dann nicht in allen Farben, aber als Instrument vorhanden
) Daher gibt es den Gang auch als "rechts/links Händer" Wand getrennt.
Am Ende erreicht man dann den A-Gitarren Himmel … nein, keine Angst, die hängen nicht alle so hoch …
aber auch die New Yorker, die ich mit konventionellem Schalloch bei gewölbter Decke als sehr eigenständig empfinde.
Die Farbe "blau" wird übrigens auch beim Besuch von Victor Baker noch mal eine Rolle spielen … Wäre jetzt nicht unbedingt die typische Farbe die ich mit einer Jazzgitarre verbinden würde, gäbe es nicht dies …
http://www.amazon.de/Blue-Guitar-Reference-Ken-Vose/dp/0811819124
Eine der letzten von D'Angelico Partner D'Aquisto gebauten Gitarren (1995) hat eine mystische blaue Farbe und hat wohl den bekannten Sammler Scott Chinery dazu animiert eine "Blaue Gitarren Sammlung" anzulegen. Beauftragt wurden die besten 22 Archtop Gitarren Bauer der Welt und dokumentiert ist dies im oben erwähnten Buch.
Und so gibt es auch bei D'Angelico die Mama EXL-1 mit Floating Humbucker … in Blau …
… wer sich damit überfordert fühlt, kann aber u.a. auf "Natur" ausweichen …
… und wenn dies dann doch nicht reicht, so habe ich auch noch ein paar Gitarren gefunden, die als "Präsentationsmittel" gerne mal den Künstlern zur Verfügung gestellt werden. Damit fällt man auf alle Fälle auf !!! Die folgenden Gitarren sind gebraucht, weil sie immer wieder in den Showroom zurückkehren.
Den Blink der überall in der Stadt mal aufblitzt - wenn dann richtig laut scheint die Devise !!!
Damit das auch klingt, stehen ca. 50 Verstärker im Raum verteilt und auch da sind - wie sollte es anders sein - einige Exoten am Start.
Im Gespräch mit Steve haben wir natürlich auch über neue Projekte gesprochen und so sollte man schon erwähnen, dass sie ihre Kollektion um ein paar Modelle und Variationen (z.B. keine sichtbarer Abnehmer, dafür einen unsichtbaren Piezo, die LesPaul Form mit SD Humbucker … ) erweitern / verfeinern werden. Dabei geht es nicht nur um Gitarren selbst, auch auf dem Sektor der Saiten versucht man "alte Rezepte" wieder zu beleben. D'Addario war früher Lieferant für D'Angelico und genau an der Stelle gibt es wohl eine Wiederauflage, nachdem man benötigtes Rohmaterial in Deutschland gefunden hat.
Bei D'Addario durfte ich ja auch schon mal rein schnuppern - bei dem kreativen Team um Brian Vance wundert es mich nicht, dass man diesen speziellen Satz gemeinsam angeht.
Es bleibt also spannend … nicht zuletzt aufgrund der hauseigenen Geschichte, die auch einige Unikate zu Tage bringt. So z.B. diese Sonderform, die auch im MET Museum ausgestellt ist:
http://blog.metmuseum.org/guitarheroes/archtop-guitar-teardrop-model-1957/
Bestellt und gespielt wurde sie 1957 von Pete Girardi in der Formation "The Teardrops".
Soweit dieser erste Teil. Wenn ihr in New York seid, dann solltet ihr unbedingt versuchen im Showroom vorbei zu schauen. Tolle Gitarren und nettes Ambiente. Wenn das mit New York nicht hinhauen sollte, dann schaut halt mal bei Euren Gitarrenhändlern vorbei - durch den Vertrieb FACE sind sie mittlerweile recht gut bei uns zu bekommen
.
Grüße von New York - ach ne … von D'Angelico
Martin