hotho44
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Ibanez Talman TMB-100 Mintgrün
Frisch auf der NAMM 2015 vorgestellt ist der Ibanez Talman Bass nun in Deutschland im Handel verfügbar. Die Farbkombinationen, insbesondere das old-fashioned mint-green mit dem Rot Pearl Pickguard und die Offsetform des Korpus zogen meinen Blick auf sich. Die Bässe sind in verschiedenen Korpusfarben erhältlich, allen gemein ist das leckere Perloid Pickguard. Leider hat es nach Deutschland bisher nur der TMB-100 geschafft, der TMB-300 ist (noch?) nicht verfügbar. Nach mehrfachen Überlegungen hatte das GAS dann doch den Finger gelenkt, so dass der TMB-100 im Einkaufskorb landete. Zwei Tage später brachte der Postbote das riesige Paket (8kg).
Gut eingepackt in zwei Umkartons lag er dann vor mir: Ibanez Talman TMB-100 in mintgrün mit rot perloid Pickguard. Eine schön Old-School Farbkombi. Sollte der gutangezogenen Basser auf jeden Fall am Start haben.
Die Kopfplatte ist in schlichtem Schwarz gehalten, die Formgebung ist vielleicht gewöhnungsbedürftig, für mich aber OK, auf dem Rosewood Griffbrett finden sich Punktmarker. Der TMB-300 hat als Unterschied eine in Korpusfarbe lackierte Kopfplatte, Binding am Hals und Blockinlays und in der Bridgeposition einen Doppeljott PU. Vier Cloverleaf Mechaniken (offene Schaller Replikas) runden das Bild ab. Diese drehen einwandfrei und erlauben ein einfaches Stimmen. Im Paket lagen neben dem Bass noch zwei Imbusschlüssel (für Bridge und Halskrümmung) sowie ein Klinkenkabel der Marke Billig. Laut Hangtag sind wohl Elixier Saiten (Rounds) aufgezogen, klingen jedenfalls sehr brilliant. Das Gewicht ist OK, nicht leicht, aber auch keine schwere Planke, da kommt bei Marathongigs kein Rücken auf. Der Bass hängt angenehm am Gurt, Kopflastigkeit ist nicht zu spüren. Zwei PU, ein P-bass am Hals und ein Jazzbass PU an der Bridge, aktive Klangregelung.
Aus dem Paket herausgenommen und angeschlossen, der Bass war direkt gestimmt, Respekt. Boum, das Ding ist laut. Der Output vom Pre-amp ist richtig kräftig, der Klang überzeugt. Die Regelung Bässe und Höhen auf einem Stackpoti ist sehr effektiv, dann gibt es noch einen Mastervolume und einen Balanceregler für die beiden Pickups. Alles sehr übersichtlich.
Die Verarbeitung selbst ist für den Preis gut, die Lackierung makellos, am Sattel finden sich noch Späne vom Kerben, aber die Talmans sind eben in der preiswerten Schiene anzusiedeln. Das Halsprofil ist untypisch für Ibanez sehr schön fleischig (Prezi-like), der Hals ist unlackiert, fühlt sich toll an. Ich mag das. Auf der Rückseite findet sich noch das Batteriefach für die Klangregelung, leider ist dieses verschraubt (mit Gewindebuchsen, findet man sonst bei deutlich teureren Instrumenten, klasse), ein schneller Batteriewechsel auf der Bühne fällt also flach. Auch ist die Batterie mit Schaumstoff gegen klappern gesichert, gute Idee erst einmal, leider kriegt man die Batterie dadurch kaum aus dem Fach raus. Hier sollte man bei Ibanez nochmal nachdenken, das geht sicher besser.
Die Klinkenbuchse packt gut zu, wegen der Strat-ähnlichen Konstruktion sollte man aber nur gerade Klinkenstecker verwenden.
Die technischen Daten finden sich auf der Ibanez Homepage (hier sind auch die verschiedenen erhältlichen Farben zu sehen).
Aber: trotz Qualitätscheck, die Saitenlage ist immens hoch. Gut, kann man korrigieren. Also flugs die Imbusschlüssel angesetzt, die Brückchen runtergeschraubt und die Halskrümmung kontrolliert und ein wenig nachgerichtet. Jetzt schon viel besser, aber der 13. Bund auf der D-Saite schnarrt….und bei exakten nachprüfen, sind noch zwei weitere Bünde am schnarren (15 und 17 auf der A Saite). Mist, muss korrigiert werden. Hätte eventuell beim Qualitätscheck auffallen können. ACHTUNG: das ist nur etwas für Leute, die sowas schon mal gemacht haben, bzw. wissen was sie tun (im Zweifel zum Gitarrenbauer des Vertrauens).
Gut, also die Feilen angesetzt und nach ein wenig Geduld ist das korrigiert, die Saitenlage kann man nun schön niedrig einstellen. Hierbei fällt jedoch auf, dass die Madenschrauben der Bridge unangenehm scharfkantig aus den Reitern herausstehen. Ok, wir sind im Billigsegment, die Verstellbarkeit ist auf jeden Fall gegeben. Bei der Gelegenheit noch den Sattel nachgearbeitet, jetzt ist alles in Butter. Bei der Gelegenheit noch das Elektrikfach kontrolliert, hier waren noch Rückstände der Montage (Späne, usw,..) zu finden.
So, jetzt endlich zum Sound: der Pre-amp greift kräftig ins Geschehen ein, bei voll aufgedrehten Höhen rauscht der Pre-amp schon. Trotzdem ist das Klangbild überzeugend, vom metallischem Slapgewitter bis hin zu Old-school Thumbton wird hier ne Menge geboten. Das Einregeln eines entsprechenden Sound ist einfach, beide PU bieten einen eigenständigen Sound, der uneingeschränkt einsetzbar ist (auch deshalb mag ich die PJ Kombi). Meine Lieblingskombi, Höhen komplett zu, Balance voll auf den PreciPU, leicht die Bässe geboostet (wirklich nur ganz leicht) und ab geht die Bluesrock/Rock Lucy. Das drückt wie die Hölle, und ist trotzdem nicht mumpfig. Wie gesagt die PU Kombi mit dem 2-Band Pre-amp erlaubt eine ganze Menge von verschiedenen Stilrichtungen.
Alles in allem eine Empfehlung, endlich mal ein Ibanez Bass mit fettem Hals und einem effektiven Pre-amp, ich meine, der Bass bietet eine gute Basis für Anfänger und auch für ambitionierte Spieler die mal einen anderen Look als die P- J- und Stingrays mögen. ich werde ihn auf jeden Fall behalten.
Nach reiflicher Überlegung habe ich nun nachträglich anstelle der Originalbridge eine Gotoh B201 installiert, damit ist das Thema mit den scharfen Madenschrauben vom Tisch. Der Tausch ist jederzeit rückgängig zu machen.
Schlusswort:
Alle Angaben, die nicht auf den technischen Daten beruhen sind rein meine subjektiven Eindrücke und Meinungen. Es steht jedem frei, diese selbst auszuprobieren bzw. für sich selbst zu erfahren.
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Frisch auf der NAMM 2015 vorgestellt ist der Ibanez Talman Bass nun in Deutschland im Handel verfügbar. Die Farbkombinationen, insbesondere das old-fashioned mint-green mit dem Rot Pearl Pickguard und die Offsetform des Korpus zogen meinen Blick auf sich. Die Bässe sind in verschiedenen Korpusfarben erhältlich, allen gemein ist das leckere Perloid Pickguard. Leider hat es nach Deutschland bisher nur der TMB-100 geschafft, der TMB-300 ist (noch?) nicht verfügbar. Nach mehrfachen Überlegungen hatte das GAS dann doch den Finger gelenkt, so dass der TMB-100 im Einkaufskorb landete. Zwei Tage später brachte der Postbote das riesige Paket (8kg).
Gut eingepackt in zwei Umkartons lag er dann vor mir: Ibanez Talman TMB-100 in mintgrün mit rot perloid Pickguard. Eine schön Old-School Farbkombi. Sollte der gutangezogenen Basser auf jeden Fall am Start haben.
Die Kopfplatte ist in schlichtem Schwarz gehalten, die Formgebung ist vielleicht gewöhnungsbedürftig, für mich aber OK, auf dem Rosewood Griffbrett finden sich Punktmarker. Der TMB-300 hat als Unterschied eine in Korpusfarbe lackierte Kopfplatte, Binding am Hals und Blockinlays und in der Bridgeposition einen Doppeljott PU. Vier Cloverleaf Mechaniken (offene Schaller Replikas) runden das Bild ab. Diese drehen einwandfrei und erlauben ein einfaches Stimmen. Im Paket lagen neben dem Bass noch zwei Imbusschlüssel (für Bridge und Halskrümmung) sowie ein Klinkenkabel der Marke Billig. Laut Hangtag sind wohl Elixier Saiten (Rounds) aufgezogen, klingen jedenfalls sehr brilliant. Das Gewicht ist OK, nicht leicht, aber auch keine schwere Planke, da kommt bei Marathongigs kein Rücken auf. Der Bass hängt angenehm am Gurt, Kopflastigkeit ist nicht zu spüren. Zwei PU, ein P-bass am Hals und ein Jazzbass PU an der Bridge, aktive Klangregelung.
Aus dem Paket herausgenommen und angeschlossen, der Bass war direkt gestimmt, Respekt. Boum, das Ding ist laut. Der Output vom Pre-amp ist richtig kräftig, der Klang überzeugt. Die Regelung Bässe und Höhen auf einem Stackpoti ist sehr effektiv, dann gibt es noch einen Mastervolume und einen Balanceregler für die beiden Pickups. Alles sehr übersichtlich.
Die Verarbeitung selbst ist für den Preis gut, die Lackierung makellos, am Sattel finden sich noch Späne vom Kerben, aber die Talmans sind eben in der preiswerten Schiene anzusiedeln. Das Halsprofil ist untypisch für Ibanez sehr schön fleischig (Prezi-like), der Hals ist unlackiert, fühlt sich toll an. Ich mag das. Auf der Rückseite findet sich noch das Batteriefach für die Klangregelung, leider ist dieses verschraubt (mit Gewindebuchsen, findet man sonst bei deutlich teureren Instrumenten, klasse), ein schneller Batteriewechsel auf der Bühne fällt also flach. Auch ist die Batterie mit Schaumstoff gegen klappern gesichert, gute Idee erst einmal, leider kriegt man die Batterie dadurch kaum aus dem Fach raus. Hier sollte man bei Ibanez nochmal nachdenken, das geht sicher besser.
Die Klinkenbuchse packt gut zu, wegen der Strat-ähnlichen Konstruktion sollte man aber nur gerade Klinkenstecker verwenden.
Die technischen Daten finden sich auf der Ibanez Homepage (hier sind auch die verschiedenen erhältlichen Farben zu sehen).
Aber: trotz Qualitätscheck, die Saitenlage ist immens hoch. Gut, kann man korrigieren. Also flugs die Imbusschlüssel angesetzt, die Brückchen runtergeschraubt und die Halskrümmung kontrolliert und ein wenig nachgerichtet. Jetzt schon viel besser, aber der 13. Bund auf der D-Saite schnarrt….und bei exakten nachprüfen, sind noch zwei weitere Bünde am schnarren (15 und 17 auf der A Saite). Mist, muss korrigiert werden. Hätte eventuell beim Qualitätscheck auffallen können. ACHTUNG: das ist nur etwas für Leute, die sowas schon mal gemacht haben, bzw. wissen was sie tun (im Zweifel zum Gitarrenbauer des Vertrauens).
Gut, also die Feilen angesetzt und nach ein wenig Geduld ist das korrigiert, die Saitenlage kann man nun schön niedrig einstellen. Hierbei fällt jedoch auf, dass die Madenschrauben der Bridge unangenehm scharfkantig aus den Reitern herausstehen. Ok, wir sind im Billigsegment, die Verstellbarkeit ist auf jeden Fall gegeben. Bei der Gelegenheit noch den Sattel nachgearbeitet, jetzt ist alles in Butter. Bei der Gelegenheit noch das Elektrikfach kontrolliert, hier waren noch Rückstände der Montage (Späne, usw,..) zu finden.
So, jetzt endlich zum Sound: der Pre-amp greift kräftig ins Geschehen ein, bei voll aufgedrehten Höhen rauscht der Pre-amp schon. Trotzdem ist das Klangbild überzeugend, vom metallischem Slapgewitter bis hin zu Old-school Thumbton wird hier ne Menge geboten. Das Einregeln eines entsprechenden Sound ist einfach, beide PU bieten einen eigenständigen Sound, der uneingeschränkt einsetzbar ist (auch deshalb mag ich die PJ Kombi). Meine Lieblingskombi, Höhen komplett zu, Balance voll auf den PreciPU, leicht die Bässe geboostet (wirklich nur ganz leicht) und ab geht die Bluesrock/Rock Lucy. Das drückt wie die Hölle, und ist trotzdem nicht mumpfig. Wie gesagt die PU Kombi mit dem 2-Band Pre-amp erlaubt eine ganze Menge von verschiedenen Stilrichtungen.
Alles in allem eine Empfehlung, endlich mal ein Ibanez Bass mit fettem Hals und einem effektiven Pre-amp, ich meine, der Bass bietet eine gute Basis für Anfänger und auch für ambitionierte Spieler die mal einen anderen Look als die P- J- und Stingrays mögen. ich werde ihn auf jeden Fall behalten.
Nach reiflicher Überlegung habe ich nun nachträglich anstelle der Originalbridge eine Gotoh B201 installiert, damit ist das Thema mit den scharfen Madenschrauben vom Tisch. Der Tausch ist jederzeit rückgängig zu machen.
Schlusswort:
Alle Angaben, die nicht auf den technischen Daten beruhen sind rein meine subjektiven Eindrücke und Meinungen. Es steht jedem frei, diese selbst auszuprobieren bzw. für sich selbst zu erfahren.
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Grund: Ich habe mal ein paar Absätze reingemacht, damit der Text besser lesbar ist - danach Startseite
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