[Amp] BluGuitar - Amp, Remote, Looperkit, Cabinets

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Pünktlich mit Marty McFly und Doc Brown:

BluGuitar - Eine „All in One“-Lösung für moderne Gitarristen in der Farbe "DeLorean DMC-12".



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Vorgeschichte.

Thomas Blug, seines Zeichens einer DER Ausnahme- und Vorzeigegitarristen der deutschen Breiten, öffnete mit dem Debüt seiner eigenen Firma „BluGuitar“ ein spannendes Feld in der Gitarrenbranche . Für mich war das zweifelsohne eines der spannendsten Neuheiten zu den Musikmessenevents, da Thomas hier sein persönliches Konzept vorstellt und damit die Röhrentechnik in einem neuen Licht präsentiert. Wieso und warum es an der Zeit war das leicht angestaubte Image der dicken fetten Röhrenmps in dieser Form zu überdenken, erklärt Thomas in einem sehr ausführlichen Interviewreihe mit unserem rasenden Reporter Martin, aka Hack_Meck und auch in einem gut einstündigen Exklusivvideo mit Oliver Lohmann von Session Music.

Vom simplen Einkanaler ohne Mastervolume über Multikanalamps und Racklösungen bis hin zu Wet/Dry/Wet-Systemen - Thomas hat(te) alles und sagt selbst heute dazu: „Man muss alles mal gehabt haben, damit man weiß, dass man genau das Zeug nicht will. Heute hab ich weniger Schlepperei und meinen Ton, den ich will. Mehr brauche ich nicht.“ Da ich die gesamte Produktpalette von BluGuitar unglaublich spannend finde und gerade beim Test eines anderen Amps (Roland Blues Cube) überraschende Erfahrungen mit den neuen Technologien machen konnte, war es also an der Zeit, den Begriff des Reviews etwas weiter zu fassen und die gesamte und neue Produktpalette zu testen. Glücklicherweise ergab sich die Möglichkeit. Während der Zeit vom ersten Telefonat bis zum Liefertermin folgten weitere Gespräche, die neben den Formalitäten auch lockere Fachsimpeleien über verschiedene Verstärker und Gitarren sowie das Musikerleben beinhalteten.


Thomas Blug und BluGuitar.
Der 1966 in Saarbrücken geborene Saarländer arbeitet als Gitarrist, Komponist (zb. Hart an der Grenze, Das aktuelle Sportstudio, u.a.), Produzent und nun auch in der Rolle als Unternehmer in der Musikbranche. Neben den Projekten mit Uwe Ochsenknecht, No Angles, Tick TacToe, spielte er unter anderem mit internationalen Größen wie Chaka Khan, Stewart Copeland (The Police), Bobby Kimball (Toto), Mel Gaynor (Simple Minds), Don Airey (Gary Moore, Deep Purple), Rainbirds, Tommy Emmanuel und vielen anderen Musikern. Bekannt wurde er als neben der Thomas Blug Band und Blug plays Hendrix, mit der engen Zusammenarbeit mit der Firma „Vintage“ und als langjähriger Sounddesigner von Hughes & Kettner. Neben dem im Jahre 1997 verliehenen Titel „Bester deutscher Rock-Pop-Gitarrist“, gewann Thomas Blug zum 50. Geburtstag der Stratocaster, den von Fender ausgeschriebenen Titel „Stratking of Europe“. Der bekennende Liebhaber der Vintagesounds besitzt neben seiner bekannten Fender Stratocaster aus 1961 auch diverse alte Marshalls Verstärker und sehr alte Effektpedale. Thomas Blug ist also ein wahrer Soundgourmet und kennt die Materie wie kein anderer. Das macht das neue Konzept sehr spannend.

Thomas startete Mitte 2014 auf Youtube seine eigenen Erklärvideos (Deutsch/Englisch) zum Konzept unter der Verwendung verschiedener Gitarren und auch als „Note from the Road“ seines Setups.
Produkte: Amp1 und Remote1 // Presets mit dem Amp1 // Programmierbares Powersoak //
Sounds: Les Paul // Strat (’64) // HSS Strat //
Note from the Road: Setup


Idee, Konzeption, Hintergrund.
Aus Thomas Idee entstand ein sehr durchdachtes Konzept mit ca. 100 Watt, Röhrenendstufe, vier Kanälen, verschiedenen Sound Timbres, Noisegate, schaltbarem Effektweg und vielen Erweiterungsmöglichkeiten durch Fußleiste (Remote 1) mit Powersoak, zweitem Master, Preset- und Direct-Access-Mode, sowie Midi (durch Adapter, genannt MIDI1) als auch ein Looperkit für die Einbindung der eigenen Effekte. So erhält Spieler ein umfassendes Tool zur Gestaltung seines Gitarrenrigs, welches nicht nur ein erstaunlich geringes Packmaß und überschaubares Gewicht besitzt, sondern auch alles in einer sehr guten Audioqualität wiedergibt. Neben Amp1, Remote1, Midi1 und Looperkit, umfasst das Produktportfolio auch eigens entwickelte Cabinets, die das ideale Verhältnis von Größe zu Sound und die Grenzen der Physik ausreizen.


Generelles zur Testreihe.

Mein Test umfasst nicht nur den Amp1 als solches, sondern auch Remote1, Looperkit und die bisher verfügbaren Cabinets sowie auch im Rahmen der Möglichkeiten deren Zusammenwirken untereinander. Einzig fehlend ist der Midi1-Adapter, der deshalb entfällt, da ich bisher noch keine Midilösungen verwende. Des Weiteren sei angemerkt, dass BluGuitar mir nach Rücksprache aufgrund sehr knapper Lagerbestände Prototypen des FatCabs und der Looperkits sendete.


Generelles zu den Soundfiles.
Wenn nicht anders angegeben, wird der Amp im Verlauf der im Test aufgenommen Soundbeispiele hauptsächlich von einer Les Paul mit Gibson Customshop Humbuckern gefüttert. Des Weiteren kommt an manchen Stellen eine Fender Mexico Telexaster samt Customshop PUs, als auch eine Yamaha HSS Strat. Die Abnahme der Boxen erfolgte durch ein dynamisches Shure 565 Mikrofon und ein Sennheiser MD 441 (mittiger Bassfilter). Die Instrumenten- und Mikrokabel sind fünf Meter Cordial CIK 122 und zwei fünf Meter Cordial CME 220, das Plektrum ist ein V-Pick Dimension und zu guter letzt dient als Interface ein Zoom H4n in Verbindung mit Apple Logic X. Die Aufnahmen sind wie immer frei von externen Effekten, sofern es von mir nicht anders angeben wurde. Ich hoffe, dass man durch diese Files einen guten Gesamteindruck des Verstärkers bekommt, denn mir steht kein High-End Aufnahmeequipment zur Verfügung, welches jedes noch so kleine Detail mikroskopisch fein heranholt und in erhabener Studioqualität wiedergibt. Es reicht aber durchaus aus, sich einen groben Überblick über die Testobjekte zu machen und soll anregen, sich beim Händler vor Ort selbst ein Bild über die hier gezeigten Geräte zu machen.

Signalkette: Gitarre - 5m CIK 122 - Amp 1- Box - 441/565 - 5m CME 220 - ZOOM H4n - Logic.

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Im Übrigen war das Arbeiten traumhaft komfortabel. Das FatCab stand irgendwo rechts des Schreibtisches, der Amp1 und später auch die Remote1 fanden ihren Platz auf dem Tisch. So hatte man am Ende alles wichtige direkt vor der Nase - Richtig angenehm! Da könnte ich mich daran gewöhnen.


BluGuitar - Amp1.


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Neben vier Kanälen, die über Custom Controls feinjustiert werden können, 3 Wege Noise Gate, schaltbarem Effektweg, digitalem Reverb, Gain Boost, „Master-EQ“ in der Vorstufe, gibt es für den Spieler keine nennenswerten Grenzen. Der 100 Watt-Verstärker ist mit 245 x 192 x 68 mm und 1200g Eigengewicht ein wahres Leichtgewicht. Rückseitig verfügt der Amp über einen 8 Ohm und einen 16 Ohm Ausgang, Effektweg, Input und Anschlüsse für die Remote1 bzw. Midi (über Adapter), Record Out. Neben dem On-/Off Switch findet sich die AC Buchse, die den Amp an 100 bis 240 Volt arbeiten lässt. Der Record Out verfügt über eine Cab-Sim, die Thomas über viele Jahre in seinem eigenen Studio entwickelt und verwendet hat. Das oberseitige Bedienfeld gliedert sich Potimeter für Master Volume, Reverb, 3 Band „Master EQ“, Drehschalter für die Kanäle, Volumen und Gain für den Vintage Kanal sowie Volumen für den Clean Kanal. Verbaut wurden auf dem Oberdeck Stereopotis, damit auch im Ernstfall die Funktion gewährleistet ist. Alle anderen Kanäle (Volumen, Tone) und weiteren Einstellungen lassen sich über die seitlichen Custom Controls einstellen. Alle Fußtaster sind farblich beleuchtet und selbst bei sehr schlechten Lichtverhältnissen immer deutlich zu sehen. Rückseitig fällt auf, dass der Amp1 einen Lüfter besitzt, der aufgrund der Bauart essentiell ist. Dieser ist leiser als so mancher Endstufen- oder Laptoplüfter. Der Amp lässt sich mit einem magnetischen Easy Lock System auf den vom Besitzer bevorzugten Flächen (Cab, Pedalboard, o. ä.) sehr stabil befestigen.

=> EQ.
Auf der Oberseite befindet sich leicht zugänglich die 3-Band-Klangregelung unterteilt in Bass, Mitten und Höhen. Hier trifft man aber schon auf die erste Besonderheit: Der EQ versteht sich am Amp1 eher als eine ähnliche Art eines „Master-EQs“, mit welchem der Gesamtsound an die räumlichen Verhältnisse angepasst werden soll. Hervorzuheben ist die Unabhängigkeit der Regler, die sich nicht gegenseitig beeinflussen. Es kann also niemals vorkommen, dass bei Absenken der Bässe, die Mitten indirekt hochgezogen werden. Im Extremfall könnte man alle Regler auf Null drehen und es kommt kein Sound aus dem Amp. Im Signalweg sitzt der EQ allerdings wie gewohnt vor dem Hall und dem Powersoak, sodass dieser folglich auch vor der Endstufe sitzt. Insgesamt kann man sagen, dass der EQ eher den Anteil von Salz und Pfeffer im Soundgericht regelt, als das dieser eine Hauptzutat ist. Genauer betrachtet umfasst der Mittenregler ein Frequenzspektrum mit geringen Bässen und wenig Höhen. Der Bass Regler regelt als Shelving-Filter die Tiefen bis zu 150Hz. Der Höhenregler, als Shelving-Filter ausgelegt, bedient die Höhen bei ca. 1,5 kHz. Steht die Klangregelung bei allen drei Potimeteren mittig (5) so ist diese als fast linear anzusehen.

=> Reverb.
Der Reverbtyp ist eine Art Federhallsimulation und kann über die Bedienoberfläche in seiner Lautstärke geregelt sowie durch einen Fußtaster dazu gewählt werden. Je mehr man aufdreht, desto kräftiger kommt der Federhalleffekt zum tragen. Das gefällt mir eigentlich gut, wenn gleich der „Federwabbel“ nicht immer stimmig erscheint, aber zum Abfüttern reicht die Klangfärbung sicherlich. Wer mehr Boutique braucht oder mit einem anderen Hallpedal glücklicher ist, der kann sein geliebtes Hallmodell über den je nach Einstellung seriellen oder parallelen Effektweg extern einschleifen.

=> Boost.
Der Fußtaster des Boost befindet sich ebenfalls auf der großen Bedienoberfläche und kann auf der linken Gehäuseseite auf der Seite der Custom Controls über einen kleinen Lautstärkenregler kalibriert werden.

=> Overdrive
Zentraler Soundmittelpunkt ist der Vintage Kanal. Ist die Einstellung hinsichtlich Volumen und Gain gefunden, so lässt sich die Lautstärke der anderen Kanäle über die Custom Controls angleichen und der Clean Kanal hinzuregeln. Das ist etwas anders, als man das von den anderen Multikanalamps kennt, aber es spart Knöpfe und Zeit. Auf der Oberseite verstehen sich Master- und Gainpotimeter der Overdrive Sektion als globale Potimeter. Bis auf den Clean Kanal greifen alle anderen Kanäle auf diese zwei Potis zu. Um die Lautstärke der einzelnen Kanäle anzugleichen, finden sich auf der rechten Gehäuseseite die Volumen für Modern und Classic.

=> Midi.
Zwar nicht direkt Gegenstand des Reviews, aber es soll nicht unerwähnt bleiben. Die Midi-Schnittstelle im Amp1 wird über ein entsprechenden optional erhältlichen Adapter (Midi1) an der Footswitchbuchse bereitgestellt. Möchte man die Remote1 nutzen, so befindet sich auf ihrer Rückseite eine eigene Midi Buchse. Sowohl Amp1 als auch Remote 1 senden und empfangen die Midibefehle.

=> Record Out/Phones
Die Record Out Buchse ermöglicht es dem Nutzer das Gerät entweder per Kopfhörer zu verwenden, oder direkt ins Interface zu gehen. Am Ausgang arbeitet eine von Thomas über viele Jahre entwickelte Cabinet Simulation, die sich nicht abschaltet lässt. Muss aber auch nicht - Der Amp1 klingt über diese Buchse sensationell.

=> Custom Controls.
Hauptsächlich bestehen diese aus Trimmern für Tone und Volume, sowie kleinen Kippschaltern für Effektweg und Noisegate, die im Workflow eine eher untergeordnete Rolle spielen sollen, weshalb Thomas diese auf die Gehäuseseite gesetzt hat. Seiner Meinung nach bedarf es keiner regelmäßigen Justierung und die Knöpfe würden an anderer Position nur vom Spielen abhalten.

Wie folgt teilt sich dieses seitliche Bedienfeld in:

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  • Noisegate - Es lässt sich zwischen soft-, off- und einem Metal-Setting wählen. Letzteres erlaubt die sehr saubere und gerade in moderneren Stilen gewünschte Mutes in High-Gain Settings.
  • Effektweg - Dieser kann in einem parallelen und einer seriellen Signalweg betrieben werden. Im seriellen Weg handelt es sich im Allgemeinen um eine Unterbrechung zwischen Vor- und Endstufe, durch die das gesamte Gitarrensignal läuft. In paralleler Verwendung trennt sich hinter der Vorstufe das Signal in zwei Wege, welche zum einen direkt in die Endstufe und zum anderen durch die Effekte in die Endstufe münden.
  • Boost Vol - Im Signalchain fungiert er als Gain Boost. Konstruiert als zweistufiges Pott regelt er auf der ersten Stufe die Verstärkung und die zweite den Grat der Übersteuerung. So bekommt man einen leicht angezerrten Sound aus dem Booster selbst. Bei Hochziehen des Boosts wird am Ausgang wieder zurückgeregelt, damit der Gesamtpegel des Boosters nicht zu groß wird.
  • Channel Volumes für Classic und Modern
  • Channel Tones für Clean, Classic und Modern

Signalschemata.

amp1_signalflussc.jpg



Sounds.
=>
Reverb
Gitarre: Strat
https://soundcloud.com/delayandreverb/reverb

=> Line Out
Gitarre: Strat
https://soundcloud.com/delayandreverb/rec

=> Custom Controls
Gitarre: Telecaster
Zur besseren Darstellung der Custom Controls handelt es sich um die maximalen Einstellungen an diesen Reglern - hart links oder hart rechts. Alle Charakteristika der sehr mächtigen Toneregler lassen sich in eine grobe Richtung benennen. Es handelt sich hier um meine persönliche Empfindung:

Clean Tone - Überblendbar sind hier klare Clean und warme Clean Sounds. Insgesamt findet man hier sehr amerikanisch anmutende Sound wieder, die sich links der Mitte in Bassmann und rechts der Mitte in Deluxe/Princeton einordnen lassen.
https://soundcloud.com/delayandreverb/clean

Classic Vol / Tone - Mit dem Tonepotimeter lässt sich zwischen einem alten und einem neuen britischen Ton überblendet. Explizit ähnelt der Sound einem JTM zur linken und einem JCM 800 zur rechten.
https://soundcloud.com/delayandreverb/classic

Modern Vol / Tone - Die Highgain Fraktion lässt sich über den Tone Poti von einem sehr mittigen Sound hin zu einem scooped Sound biegen. Die Sound gehen in folgende Richtungen: Links in Soldano (vermutl. ein SLO100) und rechts Mesa Boogie Rectifier.
https://soundcloud.com/delayandreverb/modern


BluGuitar - Remote1.


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Über die Remote1 lässt sich der gesamte Amp weit über die dort zur Verfügung gestellten Features steuern. Im Direct-Access Mode kann der Spieler neben den 4 Kanälen auch den Reverb, den Effektweg und den Boost schalten. Darüber hinaus finden sich die zwei Taster für programmierbares zweites Mastervolume und ebenso programmierbares und klangneutrales Power-Soak, sowie ein Dual-Poti auf der Remote. Je nach dem welche Funktion man gerade editiert, lassen sich mit diesem eingelassen Drehregler neben der Lautstärke für das zweite Mastervolume ebenfalls die Wattzahl des Powersoak stufenlos einstellen. Der Regelbereich unterteilt sich in zwei Bereiche, die eine stufenlose Einstellung im Homebereich links der Mitte von 0,15 Watt (150 mW) bis 2 Watt und im Stagebereich rechts der Mitte von 7 bis 100 Watt zulassen. So kommt der Amp1 locker zu jeder Tages- und Nachtzeit in die Endstufenzerre. Im Preset Mode sind 36 User-Presets (4 Bänke zu je 9 Presets) abrufbar. Alle Fußtaster sind farblich beleuchtet und selbst bei sehr schlechten Lichtverhältnissen immer deutlich zu sehen. Rückseitig stehen die Anschlüsse für separates Midi und die Stromversorgung, welche über ein normales Monokabel gewährleistet ist und gleichzeitig als Kommunikationsschnittstelle zwischen Remote und Amp dient. Möchte man die Remote1 mit Midi nutzen, so befindet sich auf ihrer Rückseite eine eigene Midi Buchse und der Adapter (Midi1) entfällt. Die Remote besitzt die Maße 410 x 150 x 70 mm und wiegt 1,6kg. Aufgrund des Packmaßes passt die Fußzeile auch in ein 19“ 2 HE Schieber. Modi und weitere Bedienung sind der Gebrauchsanweisung zu entnehmen.


BluGuitar - Looperkit.


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Das Looperkit ist eine Art programmierbare/s Interface/Patchbox, welche vier true-bypass Mono Loops zur Verfügung stellt und muss in der Remote verbaut werden. Außerhalb der Remote befindet sich die eine Breakout-Box, die dann die Klinkenbuchsen zur Verfügung stellt. Ist der Einbau erfolgreich abgeschlossen und alle Pedale verkabelt, lassen sich zu jedem Preset 4 Loops individuell zuordnen. Gefertigt ist die Breakout Box in einem bekannten Bodentreterformat an dessen Seite ein Gewebeschlauch samt Stecker befestigt ist. Dieser wird nach Einbau der im Lieferumfang befindlichen Platine angeschlossen. Für den Einbau müssen zwei Schrauben und ein Blech entfernt und die Platine eingesetzt werden. Modi und weitere Bedienung sind der Gebrauchsanweisung zu entnehmen.


wenige Anwendungsbeispiele.


=>
Möglichkeit A: Amp 1 Standalone.
Der Amp befindet sich bei dieser Nutzung auf dem Pedalboard oder könnte auch im Studio als Tischlösung verwendet werden, da die Taster sehr leicht auch mit dem Finger zu drücken sind. Eine kleine Besonderheit findet sich hier in der Wahlmöglichkeit der Kanäle. Der Channelswitch wechselt zwischen Clean und dem über den Wahlpotimeter ausgewählten Kanal. Diese Nutzung ist zwar sehr eingeschränkt, allerdings bedarf es im Studio kein Knopfmonster. Über den Midi1 Adapter könnte man so auch noch ein im Effektweg befindliches Gerät ansteuern.

=> Möglichkeit B: Amp1 + Dual Switch.
Schließt man an der Rückseite des Amp1 mit einem Monokabel einen üblichen einfachen Dual Switch an, so lassen sich zusätzlich zum Clean/Kanal-Switch auch die anderen beiden Kanäle schalten. Über den Midi1 Adapter könnte man so auch noch ein im Effekte befindliches Gerät ansteuern.

=> Möglichkeit C: Amp1 + Remote1.
Ein Monokabel reicht aus um die Remote1 sowohl mit Strom zu versorgen, als auch für die Kommunikation mit dem Amp sicherzustellen. Nach dem Verbinden lassen sich Direct Access Mode und PresetMode zum Steuern verwenden. (Siehe Absatz Remote1)

=> Möglichkeit D: Amp1 + Remote1 + Looperkit.
Zu den schon erklärten Features gesellen sich im Presetmode das Looperkit, welches die schon vorhandenen Effektpedale sinnvoll und intelligent in das Setup integrieren lässt. Im Direct Access Mode können die Loops nicht angesteuert werden.

=> Möglichkeit E: Amp1 + Remote1 + (Midi) + Looperkit
Jetzt wird es abgedreht - die volle Hütte ist wohl die Deluxe Lösung für richtig anspruchsvolle Gitarristen. Da mir entsprechende Geräte fehlen, ist mein folgender Entwurf blanke Theorie: Im Effektweg könnten beispielsweise ein TC Electronics G-Major oder Eventide H9 oder Strymon Timeline samt Big Sky für Hall und Delaysounds ihren Dienst verrichten, welches über die Midibuchse gesteuert werden können. Über das Looperkit lassen sich vier Pedale wie beispielsweise eigene Overdrives oder andere Pedale, die vor der Vorstufe sitzen sollen, anschließen und in die Presets einspeichern. Vor dem Gitarreninput lassen sich Buffer, Tuner (im Tuner Out des Volumenpedals), Volumenpedals und Wahs, Equalizer, Boost, einbinden, sodass sie sich in jedem Preset verwenden lassen. Das Looperkit könnte man mit zwei Overdrives (für Low- und Mid-Gain), einem Fuzz, sowie einem Tremolo o. ä. verbinden. Rechnet man noch den internen Boost und Reverb dazu und die vier Kanäle, sowie über die Remote1 das zweite Mastervolume und das Powersoak, so ist die Soundvielfalt einfach grenzenlos und alles wäre immer noch auf dem Pedalboard verbaut (mit Ausnahme im Falle des G-Majors). Die Nutzung wäre eine Hybridlösung von vorgeschalteten Pedalen und PresetModus der BluGuitar Produkte.

=> Möglichkeit F(avorit): Delay and Reverb.
Durch Thomas’ Konzept lässt sich für mich gedanklich ein qualitativ sehr kompaktes Wet/Dry/Wet System aufbauen, welches auf der vorangegangenen Möglichkeit basiert. Vor dem Gitarreninput des Amp1 würden Buffer, Tuner, Volumen- und Wahpedal sowie ein Kompressor sitzen und sich diese daher in allen Presets verwenden lassen. Der normale 8-Ohm Out am Amp1 hingegen liefert das reine Dry Signal an das FatCab. Über das Looperkit sind Rocket Archer, Tubescreamer, Fuzz Face und ein Compressor eingebunden. Das Signal des FX-Send liefert die Quelle für Strymons Big Sky und Timeline, die von der Remote1 mit Mididaten versorgt und mit Expressionspedalen gesteuert werden können. Dazu passend je einen Strymon Multiswitch für Timeline und BigSky. Die Strymons seriell verkabelt laufen dann direkt in zwei Electro Harmonix 44 Magnum Stompbox Endstufen und münden je in ein NanoCab. Für eine saubere Verkabelung bedarf es noch einer Patchbox von Somo. Das ganze System lässt sich mit nur wenigen Handgriffen auf ein Wet/Dry- oder auf ein herkömmliches Monosystem umstecken. Zum Aufbau würde man neben dem Stromkabel lediglich noch die Lautsprecherkabel anschließen müssen, welche man sich bei Sommer Cable als Multicore konfektionieren lassen kann. Wer jetzt noch nicht genug hat: Funkstrecke direkt aufs Board! Das passende Case mit zwei Rollen und Griff liefert die Firma LT-Cases mit Sicherheit.

Fasst man nun die ganzen Möglichkeiten zusammen, so ergeben sich viele unterschiedliche Möglichkeiten der Anwendung. Demnach sind zwischen A und F auch andere Lösungen denkbar. Beispielsweise verwendet Jennifer Batten den Amp1 ohne Remote1 und für die Effekte sowie deren Steuerung ein Digitech RP1000.


BluGuitar - Cabinets.


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Das Bild zeigt lediglich die Größenverhältnisse sehr gut, weshalb darauf hinzuweisen ist, dass die einzelnen Komponenten nur dekorativ platziert wurden.

Thomas bietet zum Amp1 zwei passende Cabinets an, die unterschiedlicher nicht sein könnten, und auch seiner als auch meiner eigenen Soundpräferenz entsprechen: Ein Speaker, welcher die stabilen 500Hz Tiefmitten eines V30 und das angenehme Mittenbild sowie die seidigen Höhen der alten Greenbacks besitzt. An dieser Stelle sei angemerkt, dass genau deshalb viele Gitarristen in einer 4x12er je zwei Greenbacks und zwei V30 spielen. Freundlicherweise gestattete mir Thomas das Aufschrauben der Cabs.

=> Nano Cab.
Die kleinste Box mit den Maßen 350 mm x 350 mm x 275 mm und 10 kg Gewicht, besteht aus Birken-Multiplex, welches fest verzahnt und sehr versteift wurde. Das durchdachtes Konzept aus zweifachem Bassreflex Kanal, Open-/Closed-Back Option durch ein abschraubbares Metallblech beherbergt einen eigenes entwickelten 12“ Speaker, der mit 60 Watt belastbar ist. Ebenso ist anzumerken, dass auch hier die Frontbespannung und die Befestigungsart ganz bewusst gewählt wurde, denn das Basket Wave als auch die Verschraubung von hinten an die Frontplatte formen die Höhen in eine bekömmliche und weiche Richtung und verleihen dem ganzen seinen sehr wuchtigen Klang für die überschaubare Größe. Der erste Eindruck war allerdings sehr ernüchternd, denn es handelte sich wohl um eine fabrikneue Box. Man merkte jedenfalls, dass das NanoCab nicht eingespielt war. Der Sound wurde von Stunde zu Stunde besser und am zweiten Tag klang der Würfel sensationell gut. So gut, dass ich wissen wollte, was da nun genau passiert. Nach intensiverer Untersuchung bat sich mir folgender Anblick:

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=> Fat Cab.
Thomas’ erklärtes Ziel ist es, einen ähnlichen Klang einer alten und eingespielten 4x12er Box in ein kompaktes Maß zu bekommen. Da er ebenso wie ich bekennender 412er Liebhaber ist, kann ich den Ansatz schon verstehen. Die großen Schränke sind alleine schon sehr schwer und wenn diese dann im Case samt Rollen transportiert werden, entwickelt sich das zum echten Mamutprojekt. Aber der Sound würdigt jeden Aufwand. Über fünf Jahre hat es gedauert, bis er seine persönliche Box in eine Serienproduktion gießen konnte. Zwar ist das äußerliche Erscheinungsbild sehr ähnlich zum Nano Cab, nachdem es sich bei der Testbox um einen Prototyp ohne den nun erhältlichen Speaker handelt, wird Thomas sicherlich am nun erhältlichen Modell einige Dinge im Inneren geändert haben. Seine Box besitzt die Maße 370 mm x 550 mm x 300 mm und wiegt 15 kg. Das Fat Cab besitzt neben einem dickeren Basket Wave Frontbezug das Thiele Small Bass Reflex System. Kurz gesagt funktioniert dieses Prinzip wie bei Hifi-Boxen, die so näherungsweise an ihrer optimale Resonanzfrequenz betrieben werden und insgesamt ein breiteres Bassfundament liefern. Beim Spielen fällt auf, dass das Cab wirklich Luft bewegt. Am Prototyp wurde das innenliegende Flies entfernt und lediglich die Rückwand ausgekleidet. Ebenso sind zwei vertikale Streben eingearbeitet.

IMG_3864.jpg Foto 01.10.15, 12 24 30.jpg Foto 01.10.15, 12 26 18.jpg


Soundsfiles der Cabinets.

Gesetzt sind meine Les Paul in der Bridge am Amp1 ohne Powersoak und das Shure 565 sowie Sennheiser 441.

https://soundcloud.com/delayandreverb/nano
https://soundcloud.com/delayandreverb/fat
https://soundcloud.com/delayandreverb/avt

Ich habe strickt darauf geachtet, alle Cabinets in etwa gleich bei gleicher Position zu mikrofonieren. Wieso allerdings das FatCab etwas aus der Reihe tanzt, kann ich nicht nachvollziehen, denn beim Spielen hatte ich das Gefühl, dass das FatCab deutlich fetter daher kommt. Die Marshall klingt auch etwas nasaler als in natura nicht. Das NanoCab ist einfach grandios, egal ob abgenommen oder natura. Insgesamt bin ich aber diesmal selbst der Meinung, dass die Soundfiles besonders hier nicht geglückt sind. Mit ordentlicher Grippe arbeitet man doch ganz anders, als man eigentlich will und kann.


Fazit.

In meinen Augen ist das gesamte System ein wahres Schweizer Taschenmesser. Die vier Kanäle lassen jede erdenkliche Soundvorstellung schnell und einfach umsetzen und durch die Custom Controls in die verschiedenen Charakteristika bringen. Man erhält also deutlich mehr Sounds, als an einem klassischem Vierkanaler möglich sind. Durch Reverb und Boost kann man sich die Anschaffung eben solcher Pedale sparen oder aber - wie Thomas selbst - durch die zusätzliche Einbindung selbiger das ganze System noch weiter aufbohren. Möchte man zusätzlich noch das Powersoak, zweites Master Volume und Presets einsetzen, so kommt man um die Remote1 nicht herum, erhält damit aber sein sehr mächtiges Tool um viele zusätzliche Funktionen freizuschalten. Besitzt man zusätzliche Pedale und möchte diese sehr intelligent einbinden, erlaubt dies das Looperkit. Insgesamt ist Thomas ein sehr mächtiges Tool gelungen, dass wirklich keine Wünsche offen lässt, sehr gut durchdacht ist und sensationell gut klingt. Ich wünsche Ihm für sich und BluGuitar das Beste und hoffe, dass mehr Leute dieses wunderbare Teil ausprobieren. Mich hat es überzeugt und am Überlegen, ob ich mein aktuelles Equipment umstelle. Ich habe nie ein Setting gefunden, das schlecht klang. Im Rahmen des Tests viel mir auf, dass ich mich nicht wirklich genötigt fühlte, an den Knöpfen zu drehen und deutlich mehr Gitarre gespielt habe, als ich das über mein Equipment tue. Auch das Zerr- und Rückkopplungsverhalten des Amp1 ist sensationell. Es macht einfach riesig Spaß! Blug is all you need, ehrlich! Ich wünsche Thomas weiterhin einen steilen und vor allem dauerhaften Erfolg mit seinem Unternehmen!

In diesem Sinne:
All you need is Blug, tube dududutube
All you need is Blug, tube dududutube
All you need is Blu-ug, Blug is all you need.



Weiterführende Links.
http://www.bluguitar.com/index.html
http://www.bluguitar.com/AMP1.html
http://www.bluguitar.com/REMOTE1.html
http://www.bluguitar.com/Cabinets.html

https://www.thomann.de/de/bluguitar_amp1.htm
https://www.thomann.de/de/bluguitar_remote_1.htm
https://www.thomann.de/de/bluguitar_looperkit.htm
https://www.thomann.de/de/bluguitar_midi1.htm
https://www.thomann.de/de/bluguitar_easy_locks.htm
https://www.thomann.de/de/bluguitar_nanocab.htm
https://www.thomann.de/de/bluguitar_fatcab.htm
 
Eigenschaft
 
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Vielen Dank Dissa!

Gemäß Thomas' Aussagen handelt es sich um einen vollanalogen Amp mit Nanoröhre in der Endstufe.
Weshalb ich daraus schließe, dass eine digitale Endstufe NICHT in Betracht kommt.
 
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Sehr informativer und ausführlicher Review! Vielen Dank auch für die Soundbeispiele.

Da ich zu den empfindlichen Gitarristen bzgl. Rauschen des Amps gehöre: Wie ist denn Dein Eindruck von dem integrierten Noise Gate? Hast Du es auch mal benutzt?

Beste Grüße
Dita
 
Hallo Dieter,

das NoiseGate ist absolut funktional. Gerade die zweite Stufe "Metal" lässt bei voll offenem Gain im Modern Kanal samt Boost und Tubescreamer davor, absolut präzise Stopper zu, bei denen man an jedem anderen Amp ohne Noisegate hoffnungslos verloren ist. Der Vergleich, man würde Schnittlauch mit der Axt schneiden, würde es wohl am besten treffen. Das Softsetting greift ebenfalls hervorragend, deutlich später und weniger hulkmäßig wie die zweite Stufe, aber dennoch zuverlässig und sauber. Schwierig wird es allerdings, wenn die Rückkopplung etwas lange auf sich warten lässt. Das Noisegate packt auf jeden Fall kräftiger zu, als man das von anderen Amps gewohnt ist. Das Rauschen lässt sich aber generell beim Amp1 meines Erachtens als sehr gering einstufen. Meist hatte ich die Vorstufe fast oder voll offen und das Mastervolume so ungefähr bei 3-4 von 10.

Allgemein hatte ich bisher in all meinen Setups in jeder Situation nie das Verlangen nach einem Noisegate, trotz Dreikanalern und Pedalpark.
 
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Klasse Review!

Meine eigenen Anmerkungen nach ein paar Monaten Amp1:

- Der Boost rauscht schon ein wenig stärker, wenn das zugehörige CustomControl auf "Höhen verstärken" eingestellt ist. Nichts was live von Belang ist, aber man kann es schon deutlich hören. Ansonsten ist der Amp1 ruhig.
+ Der Klang mit meiner Edwards LP 130 ist fantastisch. Das sage ich, weil ich damals TB's Klangbeispiele mit einer LP nicht so überzeugend fand. Ich vermisse keine Strat!
- Der Modern Channel ist mir etwas zu leise im Vergleich zum Vintage, selbst bei voll aufgedrehtem CustomControl. Ich hätte da gerne, na sagen wir 3dB mehr.
- Die CustomControls sind fitzelig, und nach 2-3 Wochen Nichtgebrauch war eines der Potis nach Berührung viel lauter als vorher, m.a.W. war der Kontakt vorher vermutlich oxydiert.
- Das MIDI-Kabel ist mir etwas zu teuer, aber ich brauche es nunmal...
- Kurze Pause bei Kanal- oder Boostumschaltung
+ Ein Vierkanaler mit vier richtig guten (nicht nur "halbwegs brauchbaren") Kanälen für den Preis? Hammer!
- Das Looperkit wirkt ein wenig roh - AMP1 und Remote1 sind recht hübsch, wie ich finde, das Looperkit hat vermutlich keinen Designer gesehen. Abgesehen davon sehen die Verbindungen nicht so aus, als würden sie das Danebentreten lange aushalten.

Ein Wunsch: Man müßte den Reverb gegen ein Delay austauschen können. Aber irgendwas ist immer ;)

Generell aber liefert mir der Amp1 die Töne, die ich live gebrauchen kann. Bisher habe ich live über ein Axe-Fx gespielt, aber das will ich jetzt ändern. Das Axe-Fx ist toll, aber man ist so oft am basteln. Die Sounds des Amp1 sind von Hause aus einfach klasse. Ich hab mich auch mittlerweile mit allen vier Kanälen angefreundet, das hat etwas gedauert. Vintage und Classic gefielen mir von Anfang an, Clean schien mir zu dumpf (Abhilfe: Clean nicht auf 10 stellen, sondern runterregeln - gibt mehr Höhen), Modern schien mir unbrauchbar. Da wir aber nun auch etwas "schwerere" Songs covern, hab ich nun aber auch diesen Kanal für mich entdeckt.

Ich nutze eine Bogner 112 closed back mit WS Green Beret, das macht viel Spaß. Vielleicht werde ich mir das FatCab mal gönnen, mal sehen.

Fazit: Bin sehr happy mit dem Amp1, wenn mein Boss ES 8 kommt (vllt. morgen) kann ich mir ein Stressbrett um den Amp1 basteln.

Disclaimer: Ich bin ein Blug-Fanboy, wenn man so sagen möchte. Das hindert mich aber nicht, objektiv meine Meinung über den Amp1 zu sagen.
 
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Hallo DelayAndReverb,

ein Hammer Review sehr aufschlussreich und Informativ.
Überlege seit geraumer Zeit mir einen zuzulegen.
Ich brauche nur 3 Sound und denke das des die Beste lösung ist um auf tour zu gehen den mein Lonestar Classic 1x12er Combo ist bisschen zuschwääääär ;-) .
Edit by Eggi: Textpassage entfernt. Das ist der falsche Ort für solche Hinweise (kann man in den Forenregeln auch nachschlagen).
Ich werde mir so einen Bluguitar Amp1 mit Remote Kaufen doch erst muss der eine weichen.
Nochmals Danke für das geniale Review.

Grüße
 
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- Der Boost rauscht schon ein wenig stärker, wenn das zugehörige CustomControl auf "Höhen verstärken" eingestellt ist.
- Der Modern Channel ist mir etwas zu leise im Vergleich zum Vintage, selbst bei voll aufgedrehtem CustomControl. Ich hätte da gerne, na sagen wir 3dB mehr.
...
- Kurze Pause bei Kanal- oder Boostumschaltung
...
- Das Looperkit wirkt ein wenig roh - AMP1 und Remote1 sind recht hübsch, wie ich finde, das Looperkit hat vermutlich keinen Designer gesehen. Abgesehen davon sehen die Verbindungen nicht so aus, als würden sie das Danebentreten lange aushalten.

Hallo @FretNoize ;-)

Zu 1: Eine Frage der Perspektive: Grundsätzlich rauscht in diesem Kontext nicht der Boost, sondern der Kanal, was durch einen eher höhenlästigeren Sound in der Folge des nach rechts gedrehten CustomControls erfolgt. Die dB Reserven, die der Boost liefert, sind aber auch ein bisschen verrückt.

Zu 2: Genau das dachte ich auch. Allerdings funktioniert das Konzept eben nicht wie bei anderen Amps durch separates Abstimmen jedes einzelnen Kanals, sondern gänzlich anders: Alles wird um den Vintage Kanal herum gebaut. Man kann also sagen, dass die Lautstärke nicht autark festgelegt wird. Wählt man den herkömmlichen Weg, so landet man in einem Ungleichgewicht der Lautstärken.

Zu 4: Das Looperkit war, wie Eingangs erwähnt, ein Prototyp.
 
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Vielen Dank für das Review.

Ich find den Amp wirklich sehr interessant und werde ihn sicherlich bald mal antesten, um mich selbst von dem Sound zu überzeugen.

Nur um nochmal sicher zugehen: Es ist nicht möglich den Amp ohne Remote1 und ohne Box zu betreiben? D.h. wenn ich keine Remote 1 hab hab ich keine Load-Box-Funktionalität und kann auch keinen Attenuator steuern?

Oder kann ich den Amp auch ohne Box und nur über den Rec-Out hören ohne Remote1?


Wenn ich mich richtig erinner hat Thomas Blug früher immer eine Thiele-Box gespielt. Ist auch in die BluGuitar Cabs was von der Bass-Reflex Technologie mit eingeflossen? Aus den Bildern erschließt sich die Antwort nicht ganz sicher.

Gruß, Basti
 
Hallo Basti,

den Amp1 kannst Du komplett ohne Cabinet und Remote1 betreiben. Allerdings entfällt bei letzterer Anwendung dann das Powersoak. Ob es da in Zukunft ein weiteres Teil geben wird, welches dann ausschließlich das Powersoak steuert, steht in den Sternen. Ich hatte leider versäumt entsprechende Bilder der Cabs zu machen. Wie oben erwähnt, verfügt das NanoCab über ein zweinanal Bassreflex System und das FatCab entspricht Thomas' Box nach Thiele Parametern. Der Reflexkanal ist hier auf der rechten Seite des Cabinetts. Die Mitte des Speakers ist demnach etwa ca. 4,5 - 5 cm nach links verschoben.

Amp1 über Record Out geht ganz easy über ein Stereoklinkenkabel. Weitere Erklärungen hierzu finden sich auf den Seiten 26 ff. im Handbuch: http://www.bluguitar.com/download/amp1_manual_complete.pdf
 
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Die Powersoak kann aber mit jedem MIDI Controlller eingestellt werden. CC 007 für MasterVolume, CC 020 für Gain und CC 030 für PowerSoak. Dann braucht man nur das 49€ MIDI Kabel.

Hoffentlich kommt heute mein BOSS ES8, dann kann ich mal ein wenig konfigurieren ;)

Aber ich hab ehrlich gesagt die Powersoak bisher noch nicht vermisst. Ich finde, man kann ihn ganz gut runterregeln.
 
Tolles Review!

Ich glaub ich habe ein Verständnisproblem bzgl der 100W Leistung und der 60 Watt Belastbarkeit für den Speaker im NanoCab - wieso genau verträgt sich das trotzdem?
 
Vielen Dank Dissa!

Gemäß Thomas' Aussagen handelt es sich um einen vollanalogen Amp mit Nanoröhre in der Endstufe.
Weshalb ich daraus schließe, dass eine digitale Endstufe NICHT in Betracht kommt.

Natürlich ist der Amp1 Class D. Aber das ist voll analog. Guggstdu Wikipedia
 
Tolles Review!

Ich glaub ich habe ein Verständnisproblem bzgl der 100W Leistung und der 60 Watt Belastbarkeit für den Speaker im NanoCab - wieso genau verträgt sich das trotzdem?

Die Lösung liegt einfach darin, den Lautstärke Regler nicht voll aufzudrehen. Auch können Speaker (meist) mehr.... hier aber VORSICHT! Ich spiele meinen Amp 1 auch mit einer Bogner Box mit 60 Watt.
 
Oh- wie recht ihr habt!!! Gestern bei der Probe hätte ich gern den V-Poti meiner R8 statt auf 10 auf 15 aufgedreht....
Allerdings meinte ich ja auch nicht den Lautstärke Regler der Gitarre, sondern das overall MV am Amp1, der wohl bis 6-7 bei einer 60 Watt Box noch passt.... (habe allerdings hierbei das 2.Master noch nie auf 10 gehabt...)
 
Nachdem ich nun gestern abend mein neues Boss ES-8 und in gleicher Lieferung das MIDI-Kabel für den Amp1 bekommen habe, habe ich ein paar Erfahrungen gesammelt, die ich euch nicht vorenthalten möchte.

Ich hatte ein Moen GEC-9 auf dem Pedalboard (das irgendwann in den Flohmarkt-Anzeigen auftauchen wird :)). Ein guter Kontroller, aber in Verbindung mit dem Amp1 braucht man MIDI, um alle Funktionen einwandfrei abrufen zu können. Ich spiele in einer Coverband und möchte beim Wechsel von z.B. Strophe auf Solo keinen Stepptanz aufführen, sondern ein Button und gut is'. Mit dem GEC-9 kann ich zwischen einem Overdrive und dem Clean-Channel hin- und herwechseln, nicht aber zwischen Vintage und Classic.

Warum habe ich mir keine Remote1 geholt? Ich spiele auch andere Amps, z.B. einen Shiva und einen Linnemann JTM45-Klon, und ich will mir die Optionen offenhalten, auch diese Amps einzubinden. Das ist natürlich ein happiger Preisunterschied, die Remote1 mit 319€ gegen 728€ (Boss ES-8 plus MIDI-Kabel). Wenn man das Looperkit einrechnet, dessen Funktionalität durch den ES-8 ebenfalls abgedeckt wird, siehts schon besser aus:
319+ 229 = 548€ vs 679€ + 49€ = 728€

Also habe ich gestern das GEC-9 vom Board heruntergehebelt (zuviel Klettband - ich mußte einen Schraubendreher als Hebel verwenden...) und durch das ES-8 ersetzt. Die Breite ist fast dieselbe, nur ein paar mm mehr, die Tiefe ist allerdings um einige cm größer. Das ES-8 bietet allerdings auch 3 Patches mehr pro Bank - dazu später mehr.

Da das MIDI-Kabel vom AMP1 eine Buchse (female) hat, braucht man ein Stecker-Stecker Kabel zwischen ES-8 und AMP1. Gesucht, aber nur in einer 2m Variante in meiner Grabbelkiste gefunden - Egal.

Nachdem ich das ES-8 erstmal ohne Pedale verkabelt habe, um Fehler auszuschliessen, probierte ich als erstes, den MIDI-Kanalwechsel (in MIDI-Sprache PC = Program Change) zu programmieren. Das hat erst nicht geklappt - ich hatte vergessen, auf dem ES-8 die MIDI-Kanalnummer 1 einzugeben. Aber dann tat sich etwas auf dem AMP1. Dabei stellt sich heraus, daß man zu den Programmnummern auf der Blug'schen MIDI-Map (http://www.bluguitar.com/download/midi1_direct_access_deutsch.pdf) noch eine 1 addieren muß. Zum Anwählen des Clean-Channels mit FX-Loop programmiere ich also nicht die angegebene 14, sondern eine 15. Das ist jetzt kein Fehler im Manual, sondern Thomas' MIDI Chart ist vermutlich Nullbasiert, während der ES-8 eine 1 als niedrigste Programmnummer hat.
Der Programm Change funktionierte schon ganz reibungslos ab da. Immer noch die kurze Blug-Gedenk-Zehntelsekunde beim Kanalwechsel, aber nicht langsamer als beim Druck auf die Schalter am AMP1. Eher sogar schneller, denn der ES-8 sendet die MIDI-Signale schon, wenn die Taste gedrückt wird, der AMP1 reagiert bauartbedingt erst, wenn die Taste losgelassen wird. Wird klar, was ich meine? Also die Kanäle des Amp1 sind schneller via ES-8 gewechselt, als über die Schalter am AMP1.

Dann, mutig geworden, habe ich noch mit den CC's (Control Change) herumgespielt.

Für die MIDI-Neulinge, was ist der Unterschied zwischen PC (Program Change) und CC (Controller Change)? Ein PC wechselt das Program, im AMP1-Fall also den Kanal, und ein CC liefert ein Signal z.B. von einem Expressionpedal. Also mit anderen Worten, wie weit ein Expressionpedal heruntergedrückt ist. Man kann verschiedene CC senden, z.B. CC 7, um den Master (die Lautstärke) zu steuern. Dabei gibt ein dritter Wert an, wie weit z.B. das Expressionpedal gedrückt ist, und die Werte gehen von 0 bis 127. Also z.B.
  • CC 7 0: Ganz leise
  • CC 7 127: Vollgas

AMP1 kennt 3 verschiedene CC's:
  • Master: CC 7
  • Gain: CC 20
  • Powersoak: CC 30
Zunächst habe ich CC 30, die Powersoak ausprobiert, denn dieses Feature des AMP1 kann man nur über MIDI steuern. Ich hatte mir vorher naiverweise vorgestellt, eine stufenlose Powersoak zur Verfügung zu haben. Da hab ich aber den Blug'schen Erfindungsgeist etwas überschätzt. Man kann die Powersoak nur ein- oder ausschalten. CC-Werte von 0 bis 64 schalten die Powersoak ein, 65-127 schalten sie aus. Der AMP1 merkt sich die Werte auch nach Kanalwechsel. Der Klang mit der Powersoak ist Geschmackssache. Ich mag übersteuerte Endstufen derzeit nicht - vielleicht weiß ich auch einfach nur nicht, wie man damit am besten spielt.

Ich habe mir dafür auf dem ES-8 zwei Presets gebastelt, einer schaltet die Powersoak ein (CC 30 0), einer aus (CC 30 127). Air-Mike, das beantwortet vielleicht Deine Frage, die Du mir via PN geschickt hast.

Ich weiß nicht, ob es meiner Übermüdung geschuldet ist, oder nach irgendwelche anderen CC-Befehle im Patch gab, aber nach dem Senden von CC 30 0 alias "Powersoak an" waren plötzlich Gain- und Master-Regler am AMP1 fast ausser Betrieb. Genauso, als ob CC 20 (Gain) und CC 7 (Master) ebenfalls als 0 gesendet würden.

Noch ein Wort zum Steuern von Gain und Master. Ich hatte mir die Frage gestellt, ob die Regler am AMP1 nun total egal sind, wenn man die CC-Befehle sendet. Nein, sind sie nicht. Sie regeln das maximale Gain. D.h., wenn ich CC 20 127 sende, entspricht das Gain dem per Regler eingestellten. Sende ich CC 20 0, dann habe ich ganz wenig Gain. Es kommt immer noch ein Signal durch, es ist also nicht völlig still, aber selbst bei voll aufgedrehtem Regler am AMP1 ist das Signal im unteren Crunch-Bereich. Das finde ich ganz hübsch gelöst. Man hat immer noch die Möglichkeit, mit dem Gain-Regler auf z.B. outputschwache Singlecoils zu reagieren, aber die Abstufung der programmierten Presets funktioniert trotzdem.

Genauso reagiert der Master. Wenn ich mich nicht täusche, bedeutet CC 7 0 ein um 10dB leiseres Signal als das per Regler eingestellte. CC 7 127 ist genau das eingestellte.
So könnte ich z.B. das Manko beheben, daß bei meinen Einstellungen der Modern Channel mir zu leise war im Vergleich zum Vintage-kanal. Ich könnte den Vintage-Kanal wählen mit:

PC 25 CC 7 80 (also: Wähle den Vintage-Kanal und reduziere den Master etwas)

... und zum Umschalten auf den Modern dann:
PC 45 CC 7 127 (wähle Modern, und setze Master auf Vollgas).

Allerdings geht es mit dem ES-8 noch etwas einfacher. Man kann für jeden Patch eine Volume-Anhebung bis ich glaube 6dB programmieren. Bei mir helfen +2 dB dem Modern-Patch für mehr Durchsatz.

Ich hatte auf meinem GEC-9 drei Bänke programmiert. Jede Bank sah so aus:
  • Preset 1: Verse
  • Preset 2: Verse + Chorus oder Delay
  • Preset 3: Chorus (mehr Gain)
  • Preset 4: Chorus + (noch mehr Gain)
  • Preset 5: Solo (Delay, evtl Compressor oder Gain-Pedal)
Und ich habe drei verschiedene Bänke:
  • eine mit Low Gain für ältere Songs wie z.B. "Heard it through the grapevine",
  • eine für crunch geschichten wie z.B. "Tage wie diesen"
  • eine für Heavy Songs, z.B. die Metallica-Version von "Whiskey in the jar"
Mit dem ES-8 kann ich nun theoretisch alle diese Presets auf eine Bank programmiern, ich weiß noch nicht, ob ich das wirklich mache, aber zumindest möglich ist es.
  • 1 - Clean (mit zuschaltbarem Empress Compressor im Loop)
  • 2 - Clean mit Chorus und Delay
  • 3 - Vintage-Kanal
  • 4 - Classic
  • 5 - Clean Solo (Clean + Boost + Delay)
  • 6 - Vintage Solo (Vintage + Boost + Delay)
  • 7 - Modern (+2dB)
  • 8 - Modern Solo (Modern +2dB + Boost + Delay)
Ich habe derzeit alle Distortion-Pedale vom Board runtergeworfen, die vier Kanäle des AMP1 brauchen m.E. nach nichts weiteres. Zumindest gestern hab ich nichts vermisst, aber ihr wisst, wie das üblicherweise aussieht. Irgendwann ist doch wieder eines auf dem Board... ;)

Noch kurz was zum MIDI-Setup: Ich habe ein Mobius auf dem Board, und ein tc Electronic Alter Ego x4. Der Mobius läßt sich auf jeden MIDI-Kanal einstellen, das ist absolut super. Der AMP1 reagiert nur auf Kanal 1 - das ist noch ok. Das Alter Ego reagiert auf alle Kanäle - das ist totaler Schwachsinn. Ich kann es also nicht einbinden. Irgendwann muß wohl ein Timeline her. Aber das ist eine andere Geschichte...

Ist ein langer Text geworden. Zur besseren Lesbarkeit habe ich versucht, in jedem Absatz ein Wort zu finden, das ausdrückt, worum es geht, um das Querlesen zu erleichtern.

tl;dr:
AMP1 und ES-8 sind ein verdammt gutes Paar. Vorläufige Honeymoon-Meinung nach einer langen Nacht.
 
Grund: Falsche CC's - danke kiroy ;)
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@FretNoize Klasse gemacht und erklärt! Ich selbst bin noch kein Midi Nutzer, weshalb Dein Erfahrungsbericht mein Review sehr gut ergänzt. Vielen Dank!
 
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