Klangcharakteristiken verschiedener Gitarrenhersteller

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Hallo zusammen!

Gleich vorab: Ich weiß, eine Gitarre sollte man spielen um zu testen, ob einem dem klang gefällt. Dies hier soll nur zur Orientierung dienen und mich nicht dazu verleiten "blind" oder eher "taub" eine Gitarre zu kaufen.

Ich habe momentan zwei Gitarren im Fundus: Sigma dr-28 und Sigma dm-15. Beide Klampfen klingen für das Preissegment von 300-400 Euro echt gut. Die Teile sind gut verarbeitet und sehen auch echt edel aus. Allerdings fehlt es mir da noch an etwas - Die dr-28 ist bei den höhen sehr "grell" die Mitten und Bässe kommen im Gegensatz zu den Höhen nur mäßig zu Geltung. Die dm-15 ist sehr Ausgewogen aber - je nachdem was ich gerade haben will - auch schon mal zu Leise.
Ich möchte demnächst mal im höheren Preissegment (+/- 2000€) testen und um Orientierung zu haben frage ich euch:

Ich suche eine Gitarre mit starken Mitten, ausgewogenen Bässen und lieber etwas zurückhaltenden Tiefen.

Kann man tendenziell sagen "Martin baut Bass-starke Gitarren." oder "bei Taylor wirst du auf sehr hoch klingende Gitarren treffen."?
Mir gefallen die Lakewood Gitarren sehr gut (Optisch und weil Made in Germany). Von Martin hab ich viel gelesen, viele geteilte Meinungen - bin da aber auch nicht abgeneigt.

Also, raus mit euren Erfahrungen, Meinungen und Kritiken! Ich bin schon sehr gespannt!
 
Eigenschaft
 
Gitarren sind aus Holz.
Jedes Holz ist anders.
Geh' spielen!
 
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Ja, so ganz vage und unscharf kann man das etwa so fomulieren, wie Du (Freeman) es oben gemacht hast. Dann kommen natürlich Hölzer und Korpus dazu. - Natürlich versuchen die großen Hersteller (mehr oder weniger), ein Markenbild und eine Markenerwartung zu generieren. Taylor oder Lakewood wollen keine Martin-Kopien verkaufen, sondern eigenständige Gitarren im ähnlichen Preisumfeld wie Martin. Als Kopie hätten sie nicht die Marktposition, die sie haben; sie klingen auch anders.

Aber das setzt nicht Corkonians Regel außer Kraft... - spielen, spielen, spielen...

Wobei - bei stärkeren Mitten fallen mir nun eher Stoll, Seagull, Guild, Lowden als Martin ein, vielleicht auch eher OM/OOO-Modelle als Dreads, vielleicht eher Mahagoni als Palisander. Aber nur als Hinweis, da mal zu suchen, nicht als "unbedingter Geheimtipp".
 
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Ich finde die Fragestellung gar nicht schlecht.
Und wer das Gitarrespielen als Hobby betreibt, spielt vielleicht nicht gerne immer nur sondern beschäftigt sich auch gerne mal theoretisch mit Gitarren. Warum denn nicht?

Als Antwort auf die Frage fällt mir aber auch nichts ein, ich kenne mich mehr mit Gitarren aus dem Low Budget Bereich aus.
ABER, auch wenn Youtubevideos kein gutes Verfahren sind um Klangeigenschaften zu beurteilen so passiert es mir ganz oft dass wenn ich auf Youtube eine Gitarre höre bei der ich denke, das ist es, das ist der Sound den ich haben möchte, ... dann ist es ganz oft oder gar fast immer, eine Takamine.
Wie ic h deren Klang nun beschreiben sollte weiß ich nicht. Höhen, Mitten, Tiefen? Wer kann es beschreiben diesen typischen Takamineklang?
Vor Ort gehörrt oder gar selbst eine Takamine gespielt habe ich leider noch nicht.
 
Waren die Takas, die Du gehört hattest, verstärkt oder nicht? Die meisten (aktuellen) Takas sind als Bühneninstrumente für den verstärkten Einsatz gedacht. Das können Sie gut. Als rein akustische Gitarren sind nur wenige ausgelegt, ich selbst würde da einige frühe Modelle und die Flatpicker-Serie sehen. Auf der anderen Seite ist eine verstärkte Taka quasi "Industriestandard", wie auch Ovation oder Yamaha CPX. Man kennt's und ist daran gewöhnt.
 
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Klangbeispiele bei youtube kann man im Regelfall in die Tonne treten, weil das ganz einfach von viel zu viel Faktoren abhängig ist.
Hier hilft wirklich nur - wie schon erwähnt - ausreichend Zeit nehmen (da reicht im Regelfall nicht mal schnell ein halber Tag) und spielen, spielen, spielen, auch teurere Instrumente, die man dann ggf. als gebrauchte günstiger bekommt.
Wenn es in die Endauswahl geht, dann auch vorspielen lassen, weil das durchaus noch ein anderes Klangbild ergibt.
 
Vielen Danke für die tolle Resonanz!
Auf ein Ergebnis kommen wir hier denke ich nicht. Damit hatte ich fast gerechnet. Also werde ich einfach mal alles antesten, was mir in die Hände kommt :-D
Zum Thema Youtube: Ich bin zufällig über dieses Video gestolpert. Ich finde, dass man dort schon die Unterschiede der beiden Gitarren hört. Es gibt sicherlich einen ganz anderen Klang wieder, der weit weg von dem Live Sound ist aber eine Ungefähre Vorstellung im Direkten Vergleich finde ich, ist schon vorhanden. Kommt ja dann auch sogar noch drauf an was für ein Soundsystem mit welchen EQ Einstellungen man am Rechner hat.

Mal sehen, das Wetter wird hier jetzt die Woche schlechter - optimal für einen Ausflug nach Köln :)
 
Ich habe hier mal etwas über den Klang von Gitarren geschrieben, mit einem Soundbeispiel, wieviel Einfluss alleine die Plektren-Wahl auf den Sound hat:
https://www.musiker-board.de/threads/Über-den-klang-einer-gitarre.598018/

Ganz generell: Ich würde auch absolut gar nichts auf irgendwelche Videos geben und kann auch nur empfehlen alles anzuspielen, was in die Finger kommt, ganz egal was für ne Marke draufsteht.
Ich hab damals auch ne Gitarre für's Leben gesucht und es ging mir sogar ähnlich wie dir: Martin zuwenig Mitten, Taylor zuwenig Bässe, viele andere Firmen auch irgendwie unausgewogen. Bin dann letztlich bei ner Lakewood gelandet. Die Sache ist aber: ich hab mehr als 500 Gitarren angespielt. Irgendwann findest du DIE eine, wo alles passt. Ganz sicher. Und ob da nun Taylor, Martin, Lakewood, Takamine, Gibson, Sigma, Lowden, Yamaha oder Grtlbrnft draufsteht.. ist zum Spielen schnuppe..
 
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...Irgendwann findest du DIE eine, wo alles passt. Ganz sicher. Und ob da nun Taylor, Martin, Lakewood, Takamine, Gibson, Sigma, Lowden, Yamaha oder Grtlbrnft draufsteht.. ist zum Spielen schnuppe..

Ich habe zwar gehofft, dass mir jemand eine "Richtung" angeben kann, wo ich als erstes anspiele aber dein Thread hat mir diese Hoffnung genommen - nicht im negativen Sinne..! Danke, denn nach so einer Antwort habe ich gesucht, man kann meine Grundfragestellung also mit "Nein" beantworten.

Danke und Grüße!
 
Ich bringe noch Furch ins Spiel, die machen auch großartige Instrumente in div. Preislagen.
Aber nützt ja alles nix, geh in das Musikgeschäft deines Vertrauens, am besten eines, das große Auswahl hat, nimm Zeit mit und spiele durch.
 
Ja ein Besuch in Köln ist sicher gut, der steht bei mir auch in den kommenden Tagen/Wochen an um einfach mal was anzuspielen und vergleichen zu können.
Ich hatte in einem anderen Forum sogar ein Usertreffen dazu geplant,m wurde aber leider nichts draus. Ich denke aber das es sinnvoll sein kann nicht allein zu gehen um sich auch mal was vorspielen zu lassen. gemeinsam zu vergleichen, etc
 
geh in das Musikgeschäft deines Vertrauens

... bei der Preisregion eigentlich unverantwortlich, müsste heißen: Gehe in DIE MusikgeschäftE (auf den Plural kommt's an;-), die Du erreichen kannst, egal, ob sie Dein vertrauen verdienen oder nicht, und spiele alles, aber auch alles durch... Ich bin letztendlich bei meiner ersten guten Steelstring nach einem guten Jahr Suche auch bei Instrumenten gelandet, die ich vorher überhaupt nicht auf der Liste hatte. Kostete zwar Überwindung (eigentlich wusste ich doch, wie mein Instrument aussehen sollte...), bin aber heute - dreieinhalb Jahrzehnte später - immer noch sehr zufrieden.
 
So, Ich war in Köln. Habe über Yamahas im 600€ Bereich bis Gibson um 5000€ alles angetestet. Taylor hat mir nicht gefallen. Gibson war mir "zu definiert". hängen geblieben bin ich bei der Martin Hd-28 Retro. Mit knapp 3.500 Euro allerdings etwas teuer für mich. Die D28 war vom Klang kaum zu unterscheiden von der HD-28. Das "Feeling" war auf beiden Gitarren sehr angenehm, wesentlich besser als auf meiner Sigma DR-28, obwohl sie ja als kleine Schwester durchgeht. Alles sehr weiche und volle - aber auch (wenn man will) Laut und aggressiv.
Ich werde mich die nächsten Tage und Wochen noch in umliegenden Geschäften umschauen u.A. dann auch Lakewood (Welche vom Music Store nicht geführt werden) Ich bin gespannt.

Habe außerdem die Sigma DR-28 Direkt mit der Martin D-28 verglichen. Die Sigma ist zwar nicht schlecht, aber ich finde da liegen doch Welten zwischen.

Soviel zum aktuellen stand.

Favoriten bis jetzt

Martin HD-28 Retro
Martin D-28

Würdet ihr die HD-28 Retro mit auf die Bühne nehmen? oder zu Proben? Wäre mir glaube zu heikel. Deswegen lieber die D-28 ohne TA und meine Sigma mit TA ausrüsten und als Probe/Gig Gitarre sowie als Lagerfeuerschlampe nutzen. Wie seht ihr das? die D-28 ist schon nen gutes Stück günstiger.
 
Würdet ihr die HD-28 Retro mit auf die Bühne nehmen? oder zu Proben? Wäre mir glaube zu heikel. Deswegen lieber die D-28 ohne TA und meine Sigma mit TA ausrüsten und als Probe/Gig Gitarre sowie als Lagerfeuerschlampe nutzen. Wie seht ihr das? die D-28 ist schon nen gutes Stück günstiger.

Auf welche Bühne? Im "Kleinkunstbereich" vermutlich ja, ich nehme meine besten Instrumente ja auch zu heimischen Sessions und zu Auftritten in einem kleinen Rahmen. Zum Spielen sind sie da. Aber ich würde sie nicht unbedingt zur Irish-Pub-Session mitnehmen. Die Martin für zu Hause, die Sigma für die Bühne - das kann man machen.
 
Meine Martin hat noch keine Bühne gesehen ... die hat, soweit ich mich erinnere, seit dem Kauf noch nie meine Wohnung verlassen.

Für die Bühne hatte und habe ich meine Ovation oder meine Variax Acoustic. Oder, wenn's "rustikal" sein soll, meine Continental. Da habe ich auch keine Angst, dass da ein Ding oder Dong reinkommt ... die macht Dings und Dongs in andere Dinge :D
 
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Also ich wuerde nichts, was ich nicht verschmerzen kann auf eine Buehne schleppen. Mir hat man nach einer Session sogar schonmal den - zum Glueck leeren - Koffer geklaut. Wenn Du einmal zum Klo gehst, dann kann die Gitarre schon weg sein. Is' so.
Zu Sessions und auf die Buehne nehme ich meist eine Ovation, die ist robust, stimmstabil, immun(er) gegen Temperaturschwankungen und vor Allem leicht und preiswert zu ersetzen. Elektrisch verstaerkt oder im Kontext einer Band/Session oder gar nur in einem nicht ganz mucksmaeuschenstillen Konzertsaal hoert man im Publikum den Unterschied zwischen einer Sigma DR28 und einer Martin D28 genau gar nicht.
Im Studio, mit hochwertigsten Grossmembranmikros, ja, da vielleicht. Im ganz leisen Schlafzimmer/Wohnzimmer, da vielleicht, aber im Laerm genau gar nicht.
Ich will mich ja auch nicht zum Ziel irgendwelcher Idioten machen, die schnell mal ein paar tausend Euro abziehen wollen. Oder zum Opfer von Besoffenen werden, die auf der Kleinkunstbuehne die Gitte vom Staender schubsen und dann so besoffen sind, dass sie beim Versuch das Ding unauffaellig wieder aufzuheben durch das Schalloch in die Gitarre kotzen. Auch schon gehabt....
 
Dann liege ich ja mit meiner Zielsetzung gar nicht so falsch.

Habe in der Bucht ne hd-28 in sunburst gefunden. Habe mich gerade verliebt. Allerdings nur ins aussehen. Leckeres Teil!

EDIT: Da fällt mir direkt ne Frage ein: bremst eine sunburst- oder komplett schwarze Lackierung den Klang? Sicher ist auf den anderen auch Klarlack, könnte mir aber vorstellen, dass bei farbigen Gitarren der Lack dicker ist und dann das Holz nicht mehr so frei schwingt. Oder bin ich da auf dem Holzweg?
 
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