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HCA Mikrofone/Recording/Mixing
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Liebe Mikrofonfreunde,
die Meldung im letzten Jahr, dass das AT4060a (ist ja ein Update des AT4060) in Deutschland wieder erhältlich ist, hat mich richtig gefreut
Der Vorgänger AT4060 (ohne „a“ am Ende) war ja nie weg vom Fenster, konnte aber nur in den USA gekauft werden.
Hintergrund war wohl die ROHS Regulierung (war nicht bleifrei) in der EU, die den Verkauf in der EU untersagte.
Verbesserungen - AT4060 reloaded
Das AT4060a, ein Röhren-Großmembran-Kondensatormikrofon, hatte neben den „bleifreien“ Zutaten, aber noch einige kleinere Verbesserungen mit auf den Weg bekommen:
Besonders interessant wird das Ganze dadurch, dass ich schon lange ein AT4060 besitze, ein direkter Vergleich ist somit möglich. Auf Unterschiede in der Ausstattung, Verarbeitung und Klang werde ich in den Kapiteln eingehen.
An dieser Stelle herzlichen Dank an Chris
von Audio Technica, der mir das AT4060a für einen längeren Test ausgeliehen hat (fast 4 Wochen).
Look
Geschwister im Klanggeiste (AT4060 und AT4060a)
Ausstattung
Mikrofonspinne, Netzteil für die Speisung des Röhrenmikros, Netzkabel, 10 Meter langes 6-Pin Mikrofonkabel, Mikrofonbox aus Kunststoff und Rack-Mount Adapter.
Beim alten AT4060 war noch ein Staubschutzbeutel für das Mikro dabei, den man sehr gut über das Mikro stülpen kann, wenn das Mikro ein paar Tage am Mikrofonständer befestigt ist.
Verarbeitung
Die Spinne ist von guter Qualität.
Funktional hadere ich immer etwas mit den AT-Mikrospinnen, so leicht wie bei „neumannartigen“ Spinnen geht das nicht vonstatten, aber hat man den Trick raus, dann bekommt man das Mikro in die Spinne recht gut hinein. Sitzt straff und fällt da auch nicht raus.
Das Mikro lässt sich somit sicher befestigen, so dass auch Überkopfpositionierungen problemlos funktionieren.
Das Netzteil ist ebenso sauber verarbeitet.
Das ältere Netzteil ist deutlich größer und etwas schwerer.
Links Netzteil AT4060a, rechts Netzteil AT4060
Das Mikrofon selbst ist tadellos von Kopf (Korb) bis Fuß (Anschlusstellen) verarbeitet.
Das ist auf höchstem Niveau! Dies gilt auch für das alte AT4060.
Verwendete Audiogeräte
Preamp: BAE 1073 MPF
Wie gewohnt meine beiden Mikroreferenzen:
Microtechgefell UM92.1s und Microtechgefell M930 und natürlich das ältere AT4060.
Popfilter: P110 von Hakan.
Interface: mit Wandler RME ADI-2 an RME Fireface UC
Kopfhörer: SRH 840, Sennheiser HD380 Pro
Abhöre: K+H O110 und Subwoofer Presonus Temblor T10
Testszenario
Hier verwende ich seit längerem einen Testsong, der auf das „klassische“ Bluesschema aufsetzt.
Textlich relativ sinnfrei , ein Song der musikalisch eher nach vorne geht und bewusst „simpel“ gehalten wurde, um den Gesang in einem Mix zu beurteilen.
Die die mich kennen, wissen, ich halte das für wesentlich, solo gehört, ergibt nur bei Sprache Sinn.
Bei Lead Vocals wurde das AT4060a mit AT4060, UM92.1s und M930 verglichen.
Das AT4060a kam auch noch für akust. Gitarre (Spielweise: Strumming) beim Testsong zum Einsatz.
Das AT4060a kam aber auch bei einer intimen Indie-Ballade mit großer Dynamik bei den Lead Vocals zum Einsatz.
Eigenschaften
Das AT4060a ist ein Röhren-Großmembran-Kondensatormikrofon mit der Richtcharakteristik, Niere.
Das Mikrofon ist recht rauscharm, prinzipbedingt rauschen Röhrenmikros etwas mehr als ihre Transistorkollegen. AT gibt für das AT4060a einen Geräuschpegelabstand von 75db an,
Das UM92.1s liegt bei offiziellen 77db, das moderne M930 liegt bei unverschämt guten 87db.
AT ist bei den Angaben erfahrungsgemäß konservativ, das AT4060a Exemplar war ähnlich empfindlich wie das Röhrenmikro UM92.1s und das Rauschen des AT4060a war einen Tick leiser, also eher bei 78db.
Das alte AT4060 war etwas lauter und noch etwas rauschärmer (das alte AT4060 bekam eine andere Röhre (übrigens eine 6922 bzw. JJ E88CC Röhre) vor ein paar Jahren spendiert, ggf. spielt das eine Rolle.
Praktisch gehört (unter Kopfhörer in einem sehr ruhigen Raum), sind alle genannten Mikros rauschunauffällig bei typischen Aufnahmen wie Vocals, akust. Gitarre Picking oder Strumming und Co.
Nur wenn man in einem absolut ruhigen Aufnahmeraum die Nadel im Heuhaufen hören möchte, wäre das M930 ein bevorzugtes Messinstrument
Das AT4060a verfügt über einen neutralen Frequenzgang in den Mitten (200 Hz bis 2 Khz), der unter 200 Hz eine leichte (max. 2db) breitbandige Anhebung hat, und ab 2khz bis ca. 12kz eine etwas stärkere (max. 4db), dann fällt die Kurve langsam zur Kennlinie, um bei 20khz mit ca. -6db zu landen. Diese leichten Abweichungen von der Idealinie gibt dem Mikro auch etwas seine Prägung.
Ich erwarte somit ein sattes und luftig-klingendes Klangbild.
Die Auflösung ist sehr gut, kommt aber nicht ganz an das Gefell M930 oder UM92.1s ran, gerade bei den Frikativ-Lauten ist das zu hören.
Klang
Lead Vocals
AT4060a mit BAE 1073 MPF verkabelt, Kopfhörer (Shure SRH 840) auf und los geht es mit Lead Vocals singen im Testsong.
Unter dem Kopfhörer fühlte ich mich sofort wohl, da ist es wieder, dieses satte, dennoch leicht weiche, körperhafte, helle und schon leicht „processed“ klingende Klangbild, was ich vom AT4060 her kenne.
Gerade männliche Rockvocals , hohe Baritone oder Tenöre vermag das AT4060a super in Szene zu setzen. Es klingt auch irgendwie einfach sexy
Das alte AT4060 klingt noch etwas satter, was wohl an den leicht etwas weniger vorhandenen Höhen liegt.
Aber die Familienähnlichkeit ist deutlich hörbar
Das neue AT4060a klingt leicht präziser als das alte Modell und eine Spur heller.
Was das Präzise angeht, hat die Wabenmusterprägung der Membran wohl zur Verbesserung beigetragen.
Auch fällt auf, das neue Netzteil hat lt. Analyzer kein Netzbrummen, das alte Netzteil hat leichtes, aber nicht störendes Netzbrummen. Auch hier eine Verbesserung!
Nur in Sachen Dynamik und Präzison kommt es nicht ganz an die Gefells ran, was aber in einigen Fällen gar nicht schlecht sein muss.
In Sachen Dynamik „kleben“ die Gefells geradezu am Dynamikverlauf einer Stimme, oder eines Instrumentes, natürlicher geht nicht mehr.
Hier verhält sich das AT4060a gutmütiger, das klingt schon leicht processed ohne unnatürlich zu klingen. Das ist ein Spagat, dass das AT4060a sehr gut kann.
In Sachen Präzision ist der Unterschied enger. Dies fällt wohl nur mir auf, da ich meine Stimme und Singweise kenne.
Interessant wird das Ganze vor allem im Mix, wie behaupten sich da die Mikros.
Viele andere Mikros die Solo gehört super klingen , fallen im Mix zusammen, nicht so das AT4060a, was hier auf Augenhöhe mit M930 und UM92.1s ist.
Das AT4060a sitzt von alleine vorne im Mix, wie die Gefells.
Hier der rohe Testsong mit AT4060a an den Lead Vocals im Rohmix
Es wurde nur ein Low Cut und ein Kompressor und ein guter Reverb dazugeschaltet, damit sich das etwas einfügt, sonst nix ! Keine parallele Kompression, keine Automation, keine EQ-Bearbeitung, Multiband Bearbeitung, kein Autotune Es hat viel Spass gemacht
HEAR IT LOUD!
https://app.box.com/s/9hyonbxznk4duvvpih665mtr83srdy8o
Da ihr der Performance nicht beigewohnt habt, ein paar Hinweise:
Bei dem Song ist es egal welches Mikro man dem Vorzug geben würde, das ist reine Geschmackssache. Ich persönlich fand das AT4060a auf Augenhöhe mit den beiden Gefells.
Bei der Indieballade (aus rechtlichen Gründen leider kein Audiofile , klang das AT4060a auch vom Fleck weg gut, genau wie das M930, wobei ich hier aber das UM92.1s vorgezogen habe.
Das klingt einfach ne Spur intimer und natürlicher als die anderen Beiden, da schlägt die M7-Kapsel des UM92.1s wieder zu
Hier ist mehr der Höhenanteil ein wenig zuviel gewesen, obwohl es sehr gut klingt.
Bei tiefgesungenen Linien kommt die Tiefmitten/Oberbassliebe mehr durch, und da muss man etwas mehr Eq'en. Aber das gelingt sehr gut, wie auch die leichte Höhenabsenkung mit einem HiShelf.
Akustische Gitarre
Ohne langes hin und her, es klingt einfach fantastisch, angenehm und ähnlich gut wie das UM92.1s oder auch das AT4081. Weiche Höhen und dennoch strahlend und sehr gut bearbeitbar.
Fazit
Das AT4060a ist ein richtig tolles Mikrofon für Vocals und akustische Gitarre und für 1599€ Straßenpreis seinen Preis absolut wert. Es ist zudem top verarbeitet
Es ist ein richtiger Charakterkopf an Mikro, so wie das AT4060a klingt kein Spitzenklassen-Mikro.
Es färbt auf eine Weise, dass das Signal trotzdem noch natürlich klingen lässt, aber gerade bei Stimmen, die voll klingen, noch ne' Spur Sexy'ness dazukommt.
Vielleicht kein Allrounder, aber ich persönlich würde das AT4060a/AT4060 nicht in meinem Fuhrpark vermissen wollen. Hätte ich noch keines, jetzt hätte ich es
Da ich das AT4060 in vielen Produktionen eingesetzt habe, und es dem AT4060a sehr ähnlich ist, kann man es auch sehr gut bei Backing Vocals und vielen anderen Signalen einsetzen.
Die Mikrofon-Mischung in Songs mit Gefell-Mikros/CAD E-350 und anderen klingt famos!
Das AT4060a lässt sich wie sein „Vorgänger“ AT4060 hervorragend bearbeiten, alles gelingt vollkommen problemlos.
Testing
Ich habe zum wiederholten Male gemerkt, dass man Mikros wirklich in seiner Umgebung, mit seiner Musik, mit seiner Stimme, mit seiner Gitarre testen muss.
Ich rate jedem bei Kaufinteresse sich die Favoriten-Mikros nach Hause zu holen, Firmen alà Digitalaudioservice.de bieten das gegen einen Leihvertrag an.
Dieser kostet nur wenig, wenn nichts gekauft wird, und gar nichts kostet, wenn was gekauft wird.
Es muss nicht immer 30-Tage Money Back sein, wer hat schon 3000€ auf der Bank liegen!
Nur Mut zum eigenen Testen
Ganz zum Schluss, der Größenvergleich
Das Elegante, die Wuchtbrumme und das kleine Schwarze
die Meldung im letzten Jahr, dass das AT4060a (ist ja ein Update des AT4060) in Deutschland wieder erhältlich ist, hat mich richtig gefreut
Der Vorgänger AT4060 (ohne „a“ am Ende) war ja nie weg vom Fenster, konnte aber nur in den USA gekauft werden.
Hintergrund war wohl die ROHS Regulierung (war nicht bleifrei) in der EU, die den Verkauf in der EU untersagte.
Verbesserungen - AT4060 reloaded
Das AT4060a, ein Röhren-Großmembran-Kondensatormikrofon, hatte neben den „bleifreien“ Zutaten, aber noch einige kleinere Verbesserungen mit auf den Weg bekommen:
- Ein neues verbessertes Netzteil (und auch deutlich kleineres Netzteil im Vergleich zum alten Netzteil des AT4060)
- Gleiches Kapseldesign, aber die Membran hat von der Prägung her heute ein Wabenmuster, davon verspricht man sich letztlich etwas schnellere Transienten, in Sachen Präzision und sauberes Signal sehr interessant. Wir werden später sehen, ob das auch hinkommt
- Innen ist das AT4060a auch etwas aufgeräumter bzw. der Kapselsockel ist bspw. breiter als der des AT4060
Besonders interessant wird das Ganze dadurch, dass ich schon lange ein AT4060 besitze, ein direkter Vergleich ist somit möglich. Auf Unterschiede in der Ausstattung, Verarbeitung und Klang werde ich in den Kapiteln eingehen.
An dieser Stelle herzlichen Dank an Chris
Look
Geschwister im Klanggeiste (AT4060 und AT4060a)
Ausstattung
Mikrofonspinne, Netzteil für die Speisung des Röhrenmikros, Netzkabel, 10 Meter langes 6-Pin Mikrofonkabel, Mikrofonbox aus Kunststoff und Rack-Mount Adapter.
Beim alten AT4060 war noch ein Staubschutzbeutel für das Mikro dabei, den man sehr gut über das Mikro stülpen kann, wenn das Mikro ein paar Tage am Mikrofonständer befestigt ist.
Verarbeitung
Die Spinne ist von guter Qualität.
Funktional hadere ich immer etwas mit den AT-Mikrospinnen, so leicht wie bei „neumannartigen“ Spinnen geht das nicht vonstatten, aber hat man den Trick raus, dann bekommt man das Mikro in die Spinne recht gut hinein. Sitzt straff und fällt da auch nicht raus.
Das Mikro lässt sich somit sicher befestigen, so dass auch Überkopfpositionierungen problemlos funktionieren.
Das Netzteil ist ebenso sauber verarbeitet.
Das ältere Netzteil ist deutlich größer und etwas schwerer.
Links Netzteil AT4060a, rechts Netzteil AT4060
Das Mikrofon selbst ist tadellos von Kopf (Korb) bis Fuß (Anschlusstellen) verarbeitet.
Das ist auf höchstem Niveau! Dies gilt auch für das alte AT4060.
Verwendete Audiogeräte
Preamp: BAE 1073 MPF
Wie gewohnt meine beiden Mikroreferenzen:
Microtechgefell UM92.1s und Microtechgefell M930 und natürlich das ältere AT4060.
Popfilter: P110 von Hakan.
Interface: mit Wandler RME ADI-2 an RME Fireface UC
Kopfhörer: SRH 840, Sennheiser HD380 Pro
Abhöre: K+H O110 und Subwoofer Presonus Temblor T10
Testszenario
Hier verwende ich seit längerem einen Testsong, der auf das „klassische“ Bluesschema aufsetzt.
Textlich relativ sinnfrei , ein Song der musikalisch eher nach vorne geht und bewusst „simpel“ gehalten wurde, um den Gesang in einem Mix zu beurteilen.
Die die mich kennen, wissen, ich halte das für wesentlich, solo gehört, ergibt nur bei Sprache Sinn.
Bei Lead Vocals wurde das AT4060a mit AT4060, UM92.1s und M930 verglichen.
Das AT4060a kam auch noch für akust. Gitarre (Spielweise: Strumming) beim Testsong zum Einsatz.
Das AT4060a kam aber auch bei einer intimen Indie-Ballade mit großer Dynamik bei den Lead Vocals zum Einsatz.
Eigenschaften
Das AT4060a ist ein Röhren-Großmembran-Kondensatormikrofon mit der Richtcharakteristik, Niere.
Das Mikrofon ist recht rauscharm, prinzipbedingt rauschen Röhrenmikros etwas mehr als ihre Transistorkollegen. AT gibt für das AT4060a einen Geräuschpegelabstand von 75db an,
Das UM92.1s liegt bei offiziellen 77db, das moderne M930 liegt bei unverschämt guten 87db.
AT ist bei den Angaben erfahrungsgemäß konservativ, das AT4060a Exemplar war ähnlich empfindlich wie das Röhrenmikro UM92.1s und das Rauschen des AT4060a war einen Tick leiser, also eher bei 78db.
Das alte AT4060 war etwas lauter und noch etwas rauschärmer (das alte AT4060 bekam eine andere Röhre (übrigens eine 6922 bzw. JJ E88CC Röhre) vor ein paar Jahren spendiert, ggf. spielt das eine Rolle.
Praktisch gehört (unter Kopfhörer in einem sehr ruhigen Raum), sind alle genannten Mikros rauschunauffällig bei typischen Aufnahmen wie Vocals, akust. Gitarre Picking oder Strumming und Co.
Nur wenn man in einem absolut ruhigen Aufnahmeraum die Nadel im Heuhaufen hören möchte, wäre das M930 ein bevorzugtes Messinstrument
Das AT4060a verfügt über einen neutralen Frequenzgang in den Mitten (200 Hz bis 2 Khz), der unter 200 Hz eine leichte (max. 2db) breitbandige Anhebung hat, und ab 2khz bis ca. 12kz eine etwas stärkere (max. 4db), dann fällt die Kurve langsam zur Kennlinie, um bei 20khz mit ca. -6db zu landen. Diese leichten Abweichungen von der Idealinie gibt dem Mikro auch etwas seine Prägung.
Ich erwarte somit ein sattes und luftig-klingendes Klangbild.
Die Auflösung ist sehr gut, kommt aber nicht ganz an das Gefell M930 oder UM92.1s ran, gerade bei den Frikativ-Lauten ist das zu hören.
Klang
Lead Vocals
AT4060a mit BAE 1073 MPF verkabelt, Kopfhörer (Shure SRH 840) auf und los geht es mit Lead Vocals singen im Testsong.
Unter dem Kopfhörer fühlte ich mich sofort wohl, da ist es wieder, dieses satte, dennoch leicht weiche, körperhafte, helle und schon leicht „processed“ klingende Klangbild, was ich vom AT4060 her kenne.
Gerade männliche Rockvocals , hohe Baritone oder Tenöre vermag das AT4060a super in Szene zu setzen. Es klingt auch irgendwie einfach sexy
Das alte AT4060 klingt noch etwas satter, was wohl an den leicht etwas weniger vorhandenen Höhen liegt.
Aber die Familienähnlichkeit ist deutlich hörbar
Das neue AT4060a klingt leicht präziser als das alte Modell und eine Spur heller.
Was das Präzise angeht, hat die Wabenmusterprägung der Membran wohl zur Verbesserung beigetragen.
Auch fällt auf, das neue Netzteil hat lt. Analyzer kein Netzbrummen, das alte Netzteil hat leichtes, aber nicht störendes Netzbrummen. Auch hier eine Verbesserung!
Nur in Sachen Dynamik und Präzison kommt es nicht ganz an die Gefells ran, was aber in einigen Fällen gar nicht schlecht sein muss.
In Sachen Dynamik „kleben“ die Gefells geradezu am Dynamikverlauf einer Stimme, oder eines Instrumentes, natürlicher geht nicht mehr.
Hier verhält sich das AT4060a gutmütiger, das klingt schon leicht processed ohne unnatürlich zu klingen. Das ist ein Spagat, dass das AT4060a sehr gut kann.
In Sachen Präzision ist der Unterschied enger. Dies fällt wohl nur mir auf, da ich meine Stimme und Singweise kenne.
Interessant wird das Ganze vor allem im Mix, wie behaupten sich da die Mikros.
Viele andere Mikros die Solo gehört super klingen , fallen im Mix zusammen, nicht so das AT4060a, was hier auf Augenhöhe mit M930 und UM92.1s ist.
Das AT4060a sitzt von alleine vorne im Mix, wie die Gefells.
Hier der rohe Testsong mit AT4060a an den Lead Vocals im Rohmix
Es wurde nur ein Low Cut und ein Kompressor und ein guter Reverb dazugeschaltet, damit sich das etwas einfügt, sonst nix ! Keine parallele Kompression, keine Automation, keine EQ-Bearbeitung, Multiband Bearbeitung, kein Autotune Es hat viel Spass gemacht
HEAR IT LOUD!
https://app.box.com/s/9hyonbxznk4duvvpih665mtr83srdy8o
Da ihr der Performance nicht beigewohnt habt, ein paar Hinweise:
- bei „I'm running down the streets today, klingt das „st“ eher nach „sch“, das ist aber so gesungen worden
- auch „...in your face“, ist das „s“ in face sehr „gutbürgerlich“ betont.
- Bei i find erverything hört man richtig die Luft zwischen den Zähnen durchjagen
- „...morning sun“ da ist das S schon sauberer, wobei das AT4060a es ganz leicht verrundet,
aber eben geschmackvoll (fällt nur im direkten Vergleich zu M930/UM92.1s auf)
Bei dem Song ist es egal welches Mikro man dem Vorzug geben würde, das ist reine Geschmackssache. Ich persönlich fand das AT4060a auf Augenhöhe mit den beiden Gefells.
Bei der Indieballade (aus rechtlichen Gründen leider kein Audiofile , klang das AT4060a auch vom Fleck weg gut, genau wie das M930, wobei ich hier aber das UM92.1s vorgezogen habe.
Das klingt einfach ne Spur intimer und natürlicher als die anderen Beiden, da schlägt die M7-Kapsel des UM92.1s wieder zu
Hier ist mehr der Höhenanteil ein wenig zuviel gewesen, obwohl es sehr gut klingt.
Bei tiefgesungenen Linien kommt die Tiefmitten/Oberbassliebe mehr durch, und da muss man etwas mehr Eq'en. Aber das gelingt sehr gut, wie auch die leichte Höhenabsenkung mit einem HiShelf.
Akustische Gitarre
Ohne langes hin und her, es klingt einfach fantastisch, angenehm und ähnlich gut wie das UM92.1s oder auch das AT4081. Weiche Höhen und dennoch strahlend und sehr gut bearbeitbar.
Fazit
Das AT4060a ist ein richtig tolles Mikrofon für Vocals und akustische Gitarre und für 1599€ Straßenpreis seinen Preis absolut wert. Es ist zudem top verarbeitet
Es ist ein richtiger Charakterkopf an Mikro, so wie das AT4060a klingt kein Spitzenklassen-Mikro.
Es färbt auf eine Weise, dass das Signal trotzdem noch natürlich klingen lässt, aber gerade bei Stimmen, die voll klingen, noch ne' Spur Sexy'ness dazukommt.
Vielleicht kein Allrounder, aber ich persönlich würde das AT4060a/AT4060 nicht in meinem Fuhrpark vermissen wollen. Hätte ich noch keines, jetzt hätte ich es
Da ich das AT4060 in vielen Produktionen eingesetzt habe, und es dem AT4060a sehr ähnlich ist, kann man es auch sehr gut bei Backing Vocals und vielen anderen Signalen einsetzen.
Die Mikrofon-Mischung in Songs mit Gefell-Mikros/CAD E-350 und anderen klingt famos!
Das AT4060a lässt sich wie sein „Vorgänger“ AT4060 hervorragend bearbeiten, alles gelingt vollkommen problemlos.
Testing
Ich habe zum wiederholten Male gemerkt, dass man Mikros wirklich in seiner Umgebung, mit seiner Musik, mit seiner Stimme, mit seiner Gitarre testen muss.
Ich rate jedem bei Kaufinteresse sich die Favoriten-Mikros nach Hause zu holen, Firmen alà Digitalaudioservice.de bieten das gegen einen Leihvertrag an.
Dieser kostet nur wenig, wenn nichts gekauft wird, und gar nichts kostet, wenn was gekauft wird.
Es muss nicht immer 30-Tage Money Back sein, wer hat schon 3000€ auf der Bank liegen!
Nur Mut zum eigenen Testen
Ganz zum Schluss, der Größenvergleich
Das Elegante, die Wuchtbrumme und das kleine Schwarze
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