[Review] Martin Retro Saiten

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Saiten sind schon was komisches. Eigentlich ist ja nicht viel dran, an so einer Saite. Ein bisschen Stahldraht als Blanksaite oder als Kern einer umwickelten Saite und ein bisschen duenneren Draht um den Blankdraht gewickelt und fertig is'. Ist ja keine Rocket Science, oder?

Oder nicht? Wie wir alle wissen, machen die Saiten einen großen Teil des Klanges unsedrer Gitarren aus und obwohl auf dem Papier dann keine grossen Unterschiede zu erwarten wären, sind die Unterschiede zwischen verschiedenen Saiten nicht nur zu spüren, sondern auch ganz klar hörbar.
Viele von uns haben klare Präferenzen. Marke "XY" oder Material "Z" klingen nicht, halten nicht oder fühlen sich schlecht an. Und das, obwohl das Material doch eigentlich dasselbe sein sollte...?

Ich persönlich habe, wie so manch' anderer wohl auch, meine eigene Meinung über Saiten und auch mein eigenes "Testverfahren", welches unter anderem damit anfängt, wie sich so eine Saite wortwörtlich aus der Packung "entwickelt". Springt sie, wie eine Feder, in den möglichst geraden Zustand oder entwickelt sic sich muede und bleibt ohne Spannung lieber in der aufgerollten Lage? Oft ist es so, dass sich diese Lethargie dann auch im Klang wiederfindet.

Allerdings sind wir heute mit einem ganz besonderen Klanbild sozialisiert worden, nämlich dem von mit Bronze oder Messing (80/20) oder mit Phosphorbronze (92/8) umwickelten Basssaiten und von blanken Saiten aus hochwertigem Stahl.
Aber es gibt durchaus andere Materialien. Stahl und Nickel zum Beispiel, obwohl diese Materialien bei Akustikgitarrensaiten weniger oft verwendet werden. Kupfer ist auch eines der selteneren Materialien - auch deshalb, weil die entstehenden Kupferacetate (Grünspan) giftig sind....
Andere Hersteller entwickeln neue Materialien. Ernie Ball, zum Beispiel, verwendet Aluminiumbronze. Was immer das auch sein mag. Bislang war ich von Ernie Ball Akustiksaiten weniger begeistert, aber die neuen Aluminiumbronze Saiten werde ich später auch mal ausprobieren.

CFM hingegen hat tief in die Mottenkiste gegriffen und für die "Retro" Saiten ein Material ausgegraben, welches schon lange nicht mehr im Einsatz ist: Monel


Monel ist eines der ersten "Superalloys", eine Legierung aus Nickel und Kupfer mit hervorragender Korrosionsfestigkeit gegenüber Salzen (Handschweiss anyone?). Aber ... Monel ist nicht gerade billig.
Optisch gibt es einen großen Unterschied zwischen den bekannten Stahl-/Bronzesaiten und den Saiten aus Monel. Mei Martin haben die Blanksaiten ja diese leicht bronzene Farbe, die Monel-Blanksaiten sind blank. Sie sehen aus, wie leicht matter Nickel, also nicht so blank und gklänzend wie Stahlsaiten. Die umsponnenen Saiten haben ebenfalls einen matten Nickelglanz.
Die Kernfrage ist jetzt nur ... wie klingt Monel im Vergleich zu den Bronzesaiten, die wir mittlerweile gewohnt sind?

Die Antwort ist.... ungewohnt. Während Bronzesaiten - und noch mehr die Phosphorbronzesaiten - einen recht hellen und dynamischen Klang und ein recht langes Sustain haben, klingt Monel perkussiver, gedämpfter, weniger brilliant. Gerade im Vergleich zu Bronze - und noch mehr im Vergleich zu Phosphorbronze - ist die Martin Retro Saite tatsächlich sehr, sehr "retro". Ich hatte immer gedacht, der mittenbetonte, perkussive Ton der frühen Folkies und Blueser sei - mindestens zum Teil - der doch primitiveren Aufzeichnungstechnik geschuldet, aber jetzt höre ich auch, dass die Saiten "damals" - also vor der Entwicklung der Bronze- und vor allem Phosphorbronzesaiten - auch zu diesem .... ich bin fast geneigt zu sagen gezupften Kontrabasston .... beigetragen haben. Es ist auf jeden fall ein für die heutige Zeit sehr, sehr ungewohnter Klang. Ganz sicher nicht für jeden, ganz sicher nicht für jede Musik. Im Kontext einer Band sehe ich die Martin Retro-Saiten gar nicht. Dafür ist der Klang zu flächig, dafür haben diese Saiten nicht genug Druckspitzen, die ihren Platz im Gesamtklangfeld finden.
Old School Blueser und Folkies hingegen, die im Singer/Songwriterkontext arbeiten, die gern der Gitarre sowohl eine melodische als aquch einer perkussive Rolle geben, die eine Saite haben wollen, die sich nicht - wie die Phosphorbronze - spitz nach vorn drängt, kurz Leute, die Sonny Terry & Brownie McGhee, Leadbelly, Blind Bake, also alten Delta Blues und Piedmont Blues - aber auch gern alten Folk à la früher Stefan Grossman, Guthrie, frühe Dylan oder Baez... also pre-electric Folk hören oder spielen, die werden hier eine Saite finden, die wirklich gut zu ihrer Musik passt.
Nur für "moderne" Musik ist das eher nix.
 
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Interessante Sache!

Bei Phosphorbronze klagen die Leute ja ab und zu , dass die ganz frisch noch sehr "glockig" klingen und ihren "Normalklang" erst nach etwas Spiel haben.
Bei den Retro Saiten dürfte "frisch drauf" dann nicht so ein Problem sein.

Am Punkt Band-Kontext bin ich mir gar nicht so sicher:
Im Kontext einer Band sehe ich die Martin Retro-Saiten gar nicht. Dafür ist der Klang zu flächig, dafür haben diese Saiten nicht genug Druckspitzen, die ihren Platz im Gesamtklangfeld finden.
Die Höhenlastigkeit moderner Saiten verstärkt ja auch das Anschlaggeräusch des Plektrums und verleiht der Sache eine ziemliche Dynamik, weshalb ohne Kompressor zwischen verzerrten Gitarren mehr Anschlagklick als Ton mehr zu hören ist.
Das Problem muss mit den Retro-Saiten nicht zwingend größer sein, es hängt auch am Dynamikunterschied zwischen Anschlag und Ton.
Und es kommt eh auch auf den Pickup an, mit magnet.PU im Schalloch ist es sicher noch anders als mit Piezo.
Ausprobieren ...
 
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Also ich habe in meinen "guten" Gitarren genau gar keine Elektronik. Ich weiss auch nicht, wie die Retros mit einem Piezo- oder mag PU klingen. Ist Monel überhaupt magnetisch? Eine kurze Recherche sagt: nicht wirklich... Jedenfalls nicht genug um in einem Magnetfeld hinreichend viele Ladungen zu bewegen.
Akustisch trifft "flächig" den Ton wohl am Besten. Und gerade wegen der Flächigkeit sehe ich hier im Bandkontext Schwierigkeiten. Untenrum geht das im Bass unter, obenrum schägt das Blech der Schiessbude zu und in der Mitte, da ist auch nicht genug Prägnanz. Im Singer/Songwriterkontext, im (frühen) Delta/Piedmont Blues, pre-electric Folk ... da passt das.
 
Ist Monel überhaupt magnetisch? Eine kurze Recherche sagt: nicht wirklich... Jedenfalls nicht genug um in einem Magnetfeld hinreichend viele Ladungen zu bewegen.
Bei Zimmertemperatur gibt es genau 3 Metalle, die magnetisch sind: Eisen, Kobalt und Nickel (Ferromagnetismus)

Da ist Monel mit seinem Nickel im Gegensatz zu Bronze mit seinem hohen Kupferanteil gar nicht so schlecht.
Ich denk es ist der Anteil an Eisen, v.a. im Stahlkern, weshalb die ganzen "Stahlsaiten" überhaupt ausreichend magnetisch sind.

Was mich wundert ist, dass Nickel (falls wirklich drin) bei den Martin Retro nicht mit auf der Verpackung steht - oder nur im Kleingedruckten?
Es gibt ja einige Leute, die dagegen allergisch sind.
 
@GEH Also auf der Verpackung steht "Monel". Ob wer was damit anfangen kann, weiß ich nicht.
Die Blanksaiten sehen anders aus, als die "normalen" Martins. Ob die jetzt ferromagnetisch sind, kann ich aus dem Büro nicht sagen, das muß ich mal zu Hause checken.
Viele Stahlsaiten haben aber auch höhere Nickelanteile zur Vwerbesserung der Korrosionsbeständigkeit.
 
Also ich weiss nicht.
Die normalen, unbeschichteten Martin-Saiten waren fuer mich immer "one Gig" Saiten. Am Abend vorher aufziehen, den Gig abreissen und nach dem Gig sind sie fertig. Immerhin, fuer - je nach Einkaufsquelle - 5 Euro oder weniger ist das ertraeglich. Wenn man denn den Martin-Klang mag...
Ich habe zwei Gitarren mit den Retro-Saiten bespannt, eine Zeder/Koa Grand Concert und eine Zeder/Ovangkol Dread. Beide haben jeweils nicht mehr Spielstunden aufgesammelt als der uebliche Kneipengig plus Probe plus Soundcheck plus einem Jam hinterher. Und die Saiten bauen optisch ab. In der Spielzone der rechten Hand ist deutlich eine Verfaerbung zu erkennen. Der Klang hat sich auch weiterentwickelt. leider nicht positiv.
Die Saiten sind jetzt noch mehr "Retro" als zuvor. Stimmtreue, Bundreinheit, Sustain ist alles noch da, die Saiten sind also nicht mechanisch "runter" oder wegoxidiert. Sie sind nur noch mehr Retro und das ist mir wirklich zu viel, viel zu viel Retro. Ich bin jetzt zu geizig die - fuer Martin relativ teuren - Retro-Saiten herunterzureissen und auch zu neugierig zu erfahren, wie lange der Satz jetzt im Vergleich zu beschichteten Saiten haelt, aber wenn es nach meinen Ohren ginge, waeren die Saiten jetzt reif.
Kann natuerlich sein, dass dieser wirklich extreme Retro-Klang gewollt ist.
Aber ich bin - auch dass muss ich zugeben - halt auch mit Bronze sozialisiert worden und deswegen ist der Klang zwar nett "anders" aber nicht wirklich das, was ich will.
Das soll jetzt bitte nicht heissen, dass die Saiten schlecht sind. Ich bin immer noch der Meinung, dass es fuer fruehen Delta- und Piedmont Blues oder fuer early pre-electric Folk kaum eine bessere Saite geben wird als diese Martin Retro. Ich spiele nur nicht genug Delta-/Piedmont und pre-electric Folk dass ich wirklich Bedarf fuer so eine Saite habe,
Aber ich lasse sie erstmal drauf - ich habe ja Auswahl....
 
Was mich wundert ist, dass Nickel (falls wirklich drin) bei den Martin Retro nicht mit auf der Verpackung steht - oder nur im Kleingedruckten?
Es gibt ja einige Leute, die dagegen allergisch sind.
ein Metall in der Legierung wirkt anders als in Reinform...
Beispiel Quecksilber im Amalgam - das hochgiftige Zeugs kommt da nicht (ohne weiteres) heraus

die vermutlich bekanntesten Monel-Saiten dürften die Rotosound SH-77 Bass-Saiten sein...
Steve Harris von Iron Maiden lässt die regelmässig vor dem Gig neu aufziehen und nach den Gig entsorgen
da deckt sich also die Erfahrung mit dem hier berichteten... :D

cheers, Tom
 
die vermutlich bekanntesten Monel-Saiten dürften die Rotosound SH-77 Bass-Saiten sein...
Steve Harris von Iron Maiden lässt die regelmässig vor dem Gig neu aufziehen und nach den Gig entsorgen
da deckt sich also die Erfahrung mit dem hier berichteten... :D
Das ware die schlimmsten Saiten die ich je auf einem Bass hatte. Die habe ich schon vor dem Gig wieder entsorgt …
 
Sorry, aber die Martin Saiten sind nicht fuer mich.
Ich wollte es mal ausprobieren und ich wollte die Saiten bis zum bitteren Ende drauflassen, aber ... sorry. Danke, aber nein danke.
Das ist die schlimmste Saite - abgesehen von den 1 Euro 99 und 99 cent Saiten, die ich auch mal ausprobiert habe. Die waren tatsaechlich noch schlimmer.
Aber nicht viel schlimmer.
Ich gebe gern zu, dass ich mit Bronze und mehr noch mit Phosphorbronze sozialisiert wurde. Ich gebe gern zu, dass ich den Klang und das Spielgefuehl von D'Addario EXP gewohnt bin und dass ich das so gewohnt bin, dass andere Saiten es sehr schwer haben, gegen die D'Addario EXP anzukommen.
Die Martin Retro sind 'runter und die EXP sind drauf. Mein Gott, klingen frische EXP gut. Oder andersrum: mein Gott, klingen die Martin Saiten besch... nein, bescheiden nicht, aber eher mit einem engen Einsatzspektrum, Wer ganz fruehen Blues spielt ... aber ich spiele Americana und eher modernere Musik und da klingen EXP einfach so viel besser.
Auf der Zeder/Ovangkol Dread sind sie noch drauf, mit der spiele ich mehr Old Style Music. Aber auch da wird es wohl keinen zweiten Versuch geben. Ich bin und bleine D'Addario EXP-Spieler.
 
Du hast völlig Recht das die Saiten sich gut für alten Blues eignen. Ich spiele eigentlich fast nur Blues und finde sie super.
;-)
 
@Bluesman79 Wenn man so klingen will, wie Dein Avatar, dann sind die Saiten super.
 
ich greife mal bewusst in die Mottenkiste, weil ich die 'retro' seit ein paar Tagen drauf habe.
Entsprechend dem Tenor des Reviews hatte ich echte Bedenken... weil kein Blues Spieler...
Wie standfest die Dinger sind, kann ich noch nicht sagen, aber ich war durchaus angenehm überrascht.
Mir haben sie sehr gefallen. :D

cheers, Tom
 
@Telefunky Wenn die Martin Retro Dir gefallen, dann ist es gut. Ich bin kein Fan. Aber ich bin auch kein Martin-Saiten-Fan im Allgemeinen. Aber das Schoene an Geschmaeckern ist, dass es davon so viele gibt. Und alle sind unterschiedlich. Man stelle sich vor, es gaebe nicht die 1000 verschiedenen Limonaden, sondern nur Almdudler. Und die 1000 verschiedenen Biere, sondern nur Perlebacher. Das waere schlimm.
Und - mit meiner koerpereigenen Chemie (Handschweiss) - hielten die Martin Monel laenger als mir lieb war.

Ich bin wohl zu lange EXP-Spieler, als dass da noch eine andere Phosphorbronze noch 'was reissen koennte.

... obwohl, neugierig bin ich noch immer und da liegt noch eine Packung Ernie Ball Paradigm ....
 
wohl wahr: Geschmäcker und Holz sind einfach zu verschieden und so soll's sein ...
Ich finde keine passenden Worte um die Mischung zwischen Brillianz und Substanz zu beschreiben, auf jeden Fall sehr interessant.
Als Nachfolger liegen d'Addario EJ16, also auch 12er in der Schublade (eigentlich ziehe ich die 13er vor, aber die waren gerade out of stock.

cheers, Tom
 
Ich hole mal den alten Thread nochmal hoch ... ich habe mich mit dem Thema Martin Retro Monel-Saiten auch länger auseinandergesetzt, vielleicht sind ja meine Erfahrungen in dem Zusammenhang auch interessant.

Ich spiele nahezu ausschließlich trad. Fingerstyle Blues und ähnliche Musik dieser Zeit. Als ich angefangen habe Bluesgitarre zu lernen, habe ich erst mal die üblichen Bronzesaiten verwendet, 80/20, Phosphor, verschiedene Marken, beschichtet und unbeschichtet. Die haben mir aber zu meiner Musik von Anfang an nicht besonders gefallen, weder vom Klang noch vom Spielgefühl her, und es begann die Suche nach "alt" klingenden Saiten in der Art wie man sie wohl früher gespielt hat. Die Martin Retro Monelsaiten auf die ich dann stieß waren am nähesten an meinen Vorstellungen.

Inzwischen habe ich die Martin Retro schon länger im Einsatz, und nach und nach auf allen meinen Gitarren ausprobiert.

Auf den etwas höherwertigen Instrumenten mit großem Korpus (000 und größer) und Fichtendecke brachten die Monels einen etwas helleren, drahtigeren und insgesamt recht ausgewogenen Klang, und ein minimal weicheres Spielgefühl. Der Klang ist "anders", ob "besser" ist sicher Geschmackssache und hängt wohl auch von Spielweise und Musikstil ab. Hier verwende ich sie mit Ausnahme einer einzelnen Mahagoni-000 nicht mehr.

Auf kleineren Bodys wie meinen div. Parlors, sowie auf allen - auch den größeren - Voll-Mahagonis, finde ich Klang und Spielgefühl nicht nur anders sondern deutlich besser, grad sehr einfache Gitarren scheinen geradezu aufzuwachen. Da passen sie gut, zumindest für mich und meine Art Musik (reine Fingerpickerei mit blanken Fingerkuppen und bisschen Nagelanteil). Da bleiben sie auch erst mal drauf.

Die Haltbarkeit war bisher immer mindestens im gleichen Bereich wie andere nicht beschichtete Saiten, eher ein Stück besser, und gerissen ist mir auch noch keine.

Auf meinen Resos habe ich sie noch nicht probiert ... zum einen gibt es sie nicht in den Stärken die ich da normalerweise spiele, zum anderen gibt es keinen Grund zu wechseln, da habe ich da schon "meine" Saiten gefunden. Bei gelegentlichem Sliden auf den normalen Akustiks gefallen mir die Retros allerdings auch ziemlich gut.

Inzwischen bin ich noch auf andere Monelsaiten gestoßen, an die ich anfangs merkwürdigerweise gar nicht gedacht hatte, obwohl sie fast vor meiner Haustür hergestellt werden ... die Pyramid Monel Classics. Vielleich weil es eigentlich E-Gitarrensaiten sind, und es sie in meiner Stärke nicht gab.
Aber wie ich inzwischen erfahren habe, werden sie durchaus auch gern auf Akustikgitarren gespielt, und da ich heute nicht mehr ausschließlich 012er Sätze spiele sondern gerade auf den kleineren Gitarren auch 011er oder sogar 010er Sätze mit ihrem typischen Spielgefühl und Klang schätze, bin ich gerade dabei auch diese mal intensiver auszuprobieren. Sie sind auch näher an den "alten" Monels, da sie wie diese einen runden Kern haben und damit wie ich finde schöner schwingen und sich noch bisschen angenehmer spielen. Klanglich gefallen sie mir auf den "Kleinen" im Moment fast besser als die Martin Retro.

Und wie immer ... auch wenn ichs nicht ausdrücklich sage ... nur mein persönlicher Eindruck :)
 
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Wenn ich dieses Review lese und was andere über die Monel Saiten geschrieben haben, dann trifft das irgendwie alles auch auf die Saiten aus China zu, die ich vorgestellt habe. Der mittenbetonte "flächige" Klang, den ich als mehr Eigenklang beschrieben habe und das "Aufblühen" speziell kleiner und einfacher Gitarren. Ich habe mir mal einige Reviews auf Youtube angesehen und angehört und speziell auf den Klang der Diskantsaiten geachtet. Und die erinnern mich tatsächlich an die Chinasaiten. Auf einer D-41 klangen sie unheimlich "schön", fast hätte ich gesagt "süss".

Da kommt der Verdacht auf, dass nicht nur das Wicklungsmateral, sondern auch der Kerndraht retro ist. In einem der Videos wird auch gelobt, wie gut sich die Retrosaiten benden lassen. Und die Chinasaiten sind ja ebenfalls sehr elastisch. Ich denke ein exotischer Wickeldraht lässt sich halt besser vermarkten, als ein einfacher, altmodischer Stahl. Wobei dann noch die Frage im Raum steht, ob dieser Stahl nicht mit Bronze noch besser klingt als mit Monel ...
 
Hab sie jetzt auch gekauft (8,90 Euro) und auf meine Zigarrenkiste (Martin 000-15M) aufgezogen.
Finde sie bis jetzt (2x 1 Stunde gespielt) klasse. Passen sehr gut zu der Mahagonie. Schimmern sehr schön und sind wirklich süss. Bin mal gespannt wie lange das anhält.
 

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