Kann man als Band "zu viele" Gigs haben?

  • Ersteller ShebasTiHan
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Ja genau, jeder Auftritt ist ein Auftritt zuviel, wenn das Verhältnis Arbeitsaufwand und Ergebnis nicht stimmen. Insofern man erfolgsorientiert arbeiten will.
Also sollte man es am besten gleich sein lassen überhaupt ein Instrument zu erlernen, oder eine Band zu gründen, wenn es nicht 100%ig zu einer Stadien-Welt-Tour genügen wird? Etwas kurz gedacht, wie ich finde.

Aber zur eigentlichen Frage. Bei uns in der Band kommt meist auch immer der Vorschlag (vom Drummer) das man ja - innerhalb von Berlin - hier spielen kann, oder da, oder da....
Ich bin wiederum allerdings der Meinung das man "sein Publikum" nicht übersättigen sollte. 2...bis höchstens 3mal im Jahr sollte in der Homebase reichen, damit es nicht langweilt.
Was anderes ist, wenn man die Chance bekommt vor einem neuen Publikum zu spielen, die so nicht zu einem kommen würden. Z.b. als Support oder ähnlichem.
 
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Also sollte man es am besten gleich sein lassen überhaupt ein Instrument zu erlernen, oder eine Band zu gründen, wenn es nicht 100%ig zu einer Stadien-Welt-Tour genügen wird? Etwas kurz gedacht, wie ich finde.

Die Einschränkung für die Aussage war ja wohl eindeutig "erfolgsorientiert". Und in dem Rahmen stimmt sie auch.
 
Also sollte man es am besten gleich sein lassen überhaupt ein Instrument zu erlernen, oder eine Band zu gründen, wenn es nicht 100%ig zu einer Stadien-Welt-Tour genügen wird? Etwas kurz gedacht, wie ich finde.

So krass waren meine Statements ja nun nicht zu verstehen. ... Wenn eine Band ihren Live-Part soweit drauf hat und auch eine kleine Fanbase erspielt hat, sollte man sich nicht im Kreis drehen. Es gibt ja auch noch andere Möglichkeiten seinen Bekanntheitsgrad zu steigern. Und dann reicht es völlig aus, wenn man 1mal im Jahr in seiner Gemeinde spielt
 
Erfolg ist relativ, je nachdem wie man ihn definieren möchte. Mit Profit oder kurz Geld verbunden, hat man es als Livemusiker heute nicht mehr einfach, da gebe ich Megastar recht, und nichts anderes habe ich weiter oben behauptet. Definiert man Erfolg mit Anerkennung, und ggf. noch (Un-)kostendeckung, kann man das ohne Weiteres hinbekommen. Und wenn ich den TE in seinem Eingangspost richtig verstanden habe:
Ziel der Band ist es, nicht als "Hobbymusiker" nur just4fun etwas zu rocken, sondern schon etwas "größer" zu werden, evtl. auch mal mit Plus aus ein paar Konzerten rauszugehen und die eigene Bekanntheit schrittweise zu erhöhen.
...ist das wohl auch hier das Ziel. Und um auch hier nochmal auf meine erste Antwort zurückzukommen, liegt das weniger daran, dass man zu viel in einem kleinen Umkreis spielt, sondern was man den Leuten bietet. Wir spielen durchaus öfters in einem beschränkten Radius, teilweise auch wiederholt in den selben Clubs und Kneipen. Da ständig neue Fans dazukommen, die auch mal5okm fahren, um uns zu sehen, udn wir immer wieder gefragt werden, ob wir mal wieder hier und dort spielen möchten, denke ich, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Wir arbeiten aber auch an unserem Programm, an unserer Show, machen uns auch mal hin und wieder Gedanken über Outfit und Performance, arbeiten z.B. an Übergängen zwischen den Songs, und das scheint anzukommen.
 
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Volle Zustimmung zu dem was Rollo schreibt. Für viele kleine Bands kann ja Kostendeckung schon ein Erfolg sein. Wenn man langfristig in der Lage ist, sich sein Equipment mehr oder weniger zu finanzieren und ab und zu noch Geld für nen Bandabend mit Grillen und Bier hat, dann würde ich das schon als Erfolg werten. Das man davon nicht leben kann versteht sich von selbst.

Um das auf die Ausgangsfrage zu beziehen würde ich die Frage splitten und versuchen ein paar Dinge beizutragen:
1. Kann man oft genug auf der Bühne stehen? Eigentlich nicht, oder? Wir haben mal festgestellt, dass uns jeder Gig von der Abstimmung und Sicherheit etwa so viel bringt wie drei Proben (einfach aufgrund der Live-Situation). Solange man noch kein absoluter Vollprofi ist, schadet es nicht, eher öfter als weniger auf der Bühne zu stehen. Also ist eine gewisse Anzahl von Gigs/Jahr schon fördelrich für das Zusammenspiel in der Band.

2. Was den Ort angeht: Wenn Ihr mit Eurer Musik eine gute Party befeuern könnt, dann spricht sich das rum - das dauert ein wenig, weil die Leute die Euch gesehen haben erst mal weitererzählen müssen, dass es gut war. So baut sich nach und nach ein Stammpublikum auf. Je größer das ist, desto eher macht es mE auch Sinn, ein wenig öfter zu spielen. Denn nicht jeder der Fans kann und will an allen Wochenenden immer dabei sein...also kein Schaden, wenn Ihr mehr als zweimal spielt, damit jeder aus dem "Stamm", die Chance hat Euch mal zu sehen.

3. Innovation ist auch immer eine gute Idee - sehe ich genau wie Rollo. Wenn Eure Fans wissen, dass sie regelmäßig etwas Neues erwarten können, dann erhöht das natrülich auch die Spannung. Wir als Coverband spielen zum Beispiel jedes Jahr ein neues Themenmeldley. Das wissen die Leute und fragen uns schon Monate im Vorraus, was es denn dieses Jahr sein wird...und die kommen natürlich dann auch um das zu hören. Da kann man auch Dank der sozialen Medien ein echtes Happening draus machen und das zieht auch Leute.

4. Fan-Interaktion - klingt kompliziert, ist aber einfach. Einfach mal einen Gig ausgucken, der günstig liegt, treue Fans einladen und nach dem Auftritt zusammen einen Trinken gehen, oder je nach Lokation einfach mit einer Kiste Bier/Softdrinks in den Backstagebereich setzen. Schafft eine persönliche Note und die Fans fühlen sich gewertschätzt. Wir werden von einem Jungesellenverein jedes Jahr zum "Eierbacken" nach dem Gig eingeladen. Wir spielen an dem Abend fast das gleiche Programm, wie in den drei Wochen davor und danach in einem Radius von 30 km. Trotzdem ist das für die Jungs und für uns immer etwas besonderes, weil alle wissen: erst spielt die Band und dann sitzt man noch gemütlich zusammen. Das darf man natürlich nich jedes mal machen, sonst ist es ja nichts besonderes mehr.

Fazit: es gibt einige Möglichkeiten, auch mehrere Gigs in einer Stadt interessant zu gestalten. Wenn Ihr jetzt wirklich sieben mal hintereinander in einem Jahr in der gelichen Location, mit den gleichen Gästen und dem gleichen Programm spielt, dann macht es sicher Sinn, die hälfte davon abzusagen um die restlichen aufzuwerten.
 
Noch ein kurzer Punkt pro-Auftritte:
Ein Auftritt ist immer Werbung. Nicht nur bei den (paar?) Leuten, die tatsächlich vor Ort sind, sondern auch insbesondere bei einer unbekannten Anzahl anderer.
Der Bandname erscheint im Vorfeld auf Plakaten und eventuell in Zeitungen, möglicherweise gibt es nachher auch noch einen Zeitungsartikel über die Veranstaltung, bei dem der Name fällt. Dazu werden Veranstaltungen ja auch im Netz beworben, überall taucht die Band dann mit auf. Googelt man die Band, tauchen viele Einträge auf. Je länger die Liste der gespielten Gigs, desto professioneller wirkt die Kapelle. Ob dieser Zusammenhang jetzt im Einzelfall sinnvoll oder Quatsch ist, ist egal.
Alles zusammen hinterlässt einen Eindruck bei interessierten Personen. Veranstalter haben den Eindruck, die Band ist erfahren und mögliche Konzertbesucher haben das Gefühl, von der Band ja schon öfters gehört zu haben.

In diesem Sinne würde ich sagen: Je öfter man spielt und je mehr Werbung von einem unterwegs ist, desto besser.

Wenn man entsprechende Abwechslung bietet, halte ich es auch für unwahrscheinlich, dass man eine Region tot spielt. Nicht, so lange man nur eine überschaubar große Fanbase hat, die zu den Konzerten kommt. So lange sind die Konzerte ja eher dazu da, neue Leute zu überzeugen. Und je mehr man unterwegs ist, desto mehr Leute kann man erreichen.
 
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