So, ich war heute unterwegs, und bin leider ohne den Yamaha wieder heimgefahren.
Ein Kanalzug hatte eine erhebliche Macke im Fader, mit Knacksern und Ausfällen.
Der Verkäufer hätte mir zwar wahrscheinlich 100,- Nachlass gegeben, aber irgendwie hat mein Bauchgefühl sich quergestellt, für ein teildefektes Gerät mehrere hundert Euro auf den Tisch zu legen. Dem Verkäufer, einem wirklich netten Kerl, war es letztendlich auch lieber, das Gerät nicht in dem Zustand zu verkaufen.
Ich stehe damit allerdings wieder am Nullpunkt...
Was ich allerdings glaube gelernt zu haben ist, dass analoge Mischpulte als Gebrauchtware tendenziell problematische Artikel sind. Ich werde also ganz sicher kein Gerät kaufen, das verschickt werden muss, und mein Zeitbudget für Gebrauchtkauffahrten ist auch reichlich gering.
Jetzt gibt es natürlich die Option, erstmal gar nichts zu tun. Den Solton habe ich ja, eine separate Endstufe für die Monitore auch. Zwei Mikros könnte ich mittels meinem kleinen Behringer-Mixer zur Kompression und/oder Phantomspeisung verhelfen, die beiden anderen Kompressoren des Multicom könnte man ja mal versuchsweise per Master-Insert als Summenkompressor verwenden. Effektgerät, Equalizer - auch da.
Halt vergleichsweise kompliziert zu verkabeln und ein Haufen Zeug (Powermischer, kleines Rack mit Multicom, EQ und Midiverb und großes, dickes schweres Zeck-Case, in dem nur die Ramsa als Verstärkung für die Monitore wohnt) zu schleppen.
Eine weitere Option wäre noch, sich so einen Behringer Tablet-Mixer zu holen (X16 oder XR 16), daran eine 4-fach-Endstufe von t.amp zu hängen, und dann wäre sogar die ansonsten irgendwann aufkommende Frage nach einem Multicore beantwortet - und jegliche Peripherie (Compressor, EQ, Effekt etc.) wäre auch schon in Form kleiner, leichtgewichtiger Bits und Bytes mit an Bord. Da ich kein Freund von Gemeinschaftsanschaffungen mehr bin, wäre das aufgrund der Kaufsumme halt mit Kauf per Finanzierung verbunden. Dafür wäre es halt auch die Lösung, die auch für größere Veranstaltungen am ehesten kompatibel wäre, da man ggf. lediglich größere Endstufen und Boxen für die Front bräuchte, aber auf jeden Fall aus dem Publikum raus den Mix anpassen könnte.
So eine kleine kompakte Kiste wie der Yamaha EMX 512 wäre wiederum wahrscheinlich perfekt für irgendwelche Kneipen- und "Private Party"-Gigs, was vermutlich der Haupteinsatzort einer eigenen Anlage wäre.
Und nachdem der Yamaha heute, übrigens glaubhaft zum Erstaunen des Verkäufers, technische Probleme gemacht hat, während das rund 10 Jahre alte Eurodesk-Pult meiner alten Band noch immer im Proberaum klaglos seinen Dienst tut, frage ich mich halt auch, ob man Behringer-Geräte wirklich meiden muss, bzw. ob Geräte der Consumer-Class anderer Hersteller nicht unter ähnlichem Rotstift-Diktat entstehen. Das spräche dann wiederum dafür, lieber ein Neugerät mit 3 Jahren Garantie zu kaufen.
Was "Günstig-Geräte" angeht, fahre ich zumindest mit Jet City-Amps, Fame-Gitarren und z.T. Harley Benton-Effektpedalen nicht schlecht. Meine Boxen wiederum sind eine uralte Engl-412er sowie eine DV Mark C112 - eher hochpreisig, meine Ohren haben mich dazu gezwungen...
Will sagen, ich habe keine Berührungsängste mit günstigem Equipment, rede es mir aber (sofern eigene Erfahrungen zugrunde liegen) auch nicht schön, wenn es seinen Job deutlich schlechter macht als teurere Geräte...
Gehen wir es doch, nach all meinen Monologen, mal so rum an:
Ich habe, je nachdem was ich behalten/ins Setup integrieren muss oder verkaufen kann, 500,- bis 800,- Budget zum direkten ausgeben.
Für eine Finanzierung will ich auf keinen Fall über die 800,- z.B. vom Behringer XR 18 gehen, eine höhere monatliche Summe will ich mir nicht ans Bein binden.
Erledigt werden soll der Job, eine Rockband mit Leadgesang, maximal 3x Background, 2x Gitarren, Bass und Drums zu verstärken, sowohl für Publikum, als auch für die passiven Monitore. Größe der Gigs - hmmm, schwierige Frage...
Vorhanden sind:
- 2x passive Eurosys-Monitore, je 200W / 8 Ohm sowie ein weiterer passiver Monitor 100W / 8 Ohm
- 2 Dynacord E153S-Boxen, je 200W / 8 Ohm
- Craaft / Solton CPM500 Powermischer im Case
- Ramsa WP 9100 Endstufe, 2x150W/4 Ohm oder 1x300W/8Ohm gebrückt, in 6HE Rackcase
- Behringer Multicom 2400 4-fach-Kompressor
- Phonic Equalizer 2x15-Band
- Alesis Midiverb
- LD Systems X223 Frequenzweiche, in kleinem blau beflockten Conrad-Rackcase
Greif- und nutzbar ist auch ein passiver Yamaha-Subwoofer mir nicht bekannten Typs, der vergessenerweise auf dem Speicher vom Haus der Jugend herumstand.
Bis auf die Dynacord-Boxen ist alles mir, und was nicht im Setup gebraucht wird, kann verkauft werden.
Habt ihr Tipps für mich, wie ihr damit eine Klein-PA für die o.g. Anforderungen zusammenbasteln würdet?
Gruß & Danke,
Sebastian