LowCut im Signalweg: Mikro - Preamp - DAW?

  • Ersteller mjmueller
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Wenn du den Lowcut am Mikrofon und am Preamp einstellst, addieren sich die beiden Lowcuts eben, und heraus kommt ein Hochpass mit steilerer Flanke.

Und die Phasenschweinereien die analoge EQs produzieren addieren sich ebenfalls, nicht nur die Amplitudenwirkung.

IMHO: Wenn man zwischen Preamp und A/D Wandler kein sonstiges Outboard-Gear in der Aufnahmekette hat welches ein "vorgeputztes" Signal braucht (Compressor, Gate, ...), nehme ich ohne EQs auf. Alles was ich mit dem Signal machen will, kann ich später "in the box" mit DAW Plugins tun - linearphasig oder auch nonlinear. Warum sollte ich mich schon unnötigerweise beim Aufnehmen festlegen? Insofern bin ich auch kein Kunde von "Channel-Strips" etc. :)

Davon unbeachtet sollte man natürlich trotzdem auf möglichst gutes Signal bereits bei der Aufnahme achten. Wie man als Live-Tonmensch gerne sagt: "Ein Mischpult ist kein Klärwerk" - gleiches gilt für DAWs und Plugins (eingeschränkt, wenn ich an Dinge wie Melodyne, Autotune etc. denke). :p
 
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Und die Phasenschweinereien die analoge EQs produzieren addieren sich ebenfalls, nicht nur die Amplitudenwirkung.
Ja, das ist aber auch nicht überraschend; der insgesamte Phasengang von zwei aufeinanderfolgenden Hochpässen 2. Ordnung entspricht genau dem Phasengang eines einzigen Hochpasses vierter Ordnung, ja.
 
JEDER Filtereingriff ändert NIE nur den Amplitudengang. Bei normalen analogen und einfachen digitalen Filtern wird immer der Phasengang verändert. Das ist per se nicht schlimm und eben ganz normal.
Selbst die tollen (*uhh*) phasenlinearen Filter erreichen die Phasenlinearität nur durch zeitliches verschmieren.
Jeder nicht-phasenlineare Filter schwingt leicht nach,
ein phasenlinearer schwingt stattdessen weniger lang nach dafür zusätzlich leicht vor.
-> a-kausal. Ob das per se besser ist kann man nicht vom Stand weg sagen.

Phasenschweinerein verursacht kein normaler guter Filter der Welt.
Dieser Begriff ist in diesem Zusammenhang sehr falsch gewählt..
Überhaupt ist dieser Begriff ziemlich unnütz und verleitet zu falschen Vorstellungen.

LG Jakob
 
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Geschenkt. Dann nenn es "Phasengangveränderungen". Der Punkt ist (und dessen sind sich viele Anfänger definitiv nicht gewahr), daß ein EQ mehr macht als Amplitudengang verändern. Und man sich der Phaseneffekte zumindest gewahr sein sollte.

"Schweinerei" bezog sich darauf, daß man eigentlich ja primär oder gar ausschließlich die Änderung im Amplitudenverlauf erreichen möchte. Die Änderungen am Phasengang sind i.A. ja nur lästiges Beiwerk - es seie denn man will die absichtlich haben (z.B. beim Systemableich einer PA - es lebe der Allpass!).

Ist das nun differenziert genug? :)
 
Danke :)

Du hast natürlich recht, dass vielen diese Veränderung nicht bewusst ist. Allerdings finde ich das Nachschwingen eines Filters (zB. bei den extremen Filtergüten und Flankensteilheiten welche digital erreicht werden können) eher etwas das man sich gewar sein sollte als der Phasengang.
Diese beiden hängen natürlich mathematisch zusammen, aber Nachschwingen ist vielleicht leichter zu verstehen als Phasengang.

LG Jakob
 

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