Kann man als Band "zu viele" Gigs haben?

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Moin moin,

ich hatte mit dem Sänger meiner Band gerade ein Gespräch zu dem o.g. Thema. Da uns die Connections "nach draußen" noch fehlen, spielen wir derzeit einen Großteil unserer Gigs im Umkreis um unsere Heimatstadt (<20km). Das war für die ersten 3 Jahre auch völlig ok.
Mittlerweile stellt sich allerdings das Gefühl bei mir ein, dass es unsinnig ist, so weiter zu machen. Wenn wir im September bis November 3-5 Konzerte in ein und derselben Gegend spielen (teilweise sogar an direkt aufeinander folgenden Wochenenden), dann habe ich das Gefühl, dass wir unseren eigenen Fankreis fast schon "nerven", wenn wir alle 2 Wochen ein Konzert mit derselben Show in altbekannten Locations spielen.

Ich selbst wäre daher jetzt eher den Plan gefahren, die Zahl der Konzerte in der Stadt arg runterzudrehen (so auf 2 im Jahr, eins im Frühjahr, eins im Herbst), aber diese mächtig zu bewerben und dafür zu sorgen, dass bei diesen Shows dann auch die Halle platzt und sie wirklich etwas Besonderes ist, anstatt 1 von 5 Shows in zwei Monaten zu sein. Ich verspreche mir davon einerseits weniger Stress und andererseits weniger Frustration, denn niemand hat Bock, viel für Konzerte zu Proben, die dann eher schlecht besucht werden, weil die ansässige Fangemeinde einfach schon gesättigt ist.

Andererseits weiß ich aber natürlich auch, dass man nicht vorankommen kann, wenn man keine Konzerte spielt. Ich hätte daher jetzt eher versucht, ein paar Gigs "weit weg" klarzumachen, damit man dort wirklich vor völlig neuem Publikum spielt, was eben noch nicht so gesättigt ist. Ich halte das für sinnvoller, als in derselben Gegend einfach nur haufenweise Gigs zu spielen, damit man permanent Konzerte hat.

Ziel der Band ist es, nicht als "Hobbymusiker" nur just4fun etwas zu rocken, sondern schon etwas "größer" zu werden, evtl. auch mal mit Plus aus ein paar Konzerten rauszugehen und die eigene Bekanntheit schrittweise zu erhöhen.

Wie seht ihr das? Was wäre der klügere Weg, um unser Ziel zu erreichen?
 
Eigenschaft
 
Es gibt professionelle Bands, die reißen im Jahr 150 Gigs und mehr ab. Das sind dann Top40-Coverbands, bei denen jedes Bandmitglied das beruflich macht, und die mehrere Tausender pro Gig kosten. Die spielen trotzdem in der Hochsaison schon mal 2 Gigs in 2 Locations am Freitag, 2 Gigs in 2 Locations am Sonnabend und dann noch 1 Gig nochmals woanders am Sonntag.


Martman
 
@Martman aber darum geht es hier ja gar nicht...
Ich denke, so wie Du das sagst(an den TE) würde das mehr Sinn ergeben - 2 oder 3 Konzerte bei euch in der Nähe, die könnt ihr dann ja auch mehr bewerben - ihr scheint ja doch eine Fangemeinde zu haben, die euch schon kennt - und sonst weiter weg noch Gigs
 
Hi,

ist schon der Richtige Gedanke. Versucht Euren Wirkungskreis zu vergrößern und in die nächste Stadt, in den nächsten Landkreis zu kommen. Das hat nebenbei auch den Vorteil, das ihr Euch das Publikum wieder "erkämpfen" müsst. Das hält Euch "Frisch" und Ihr rostet nicht ein. Immer nur vor den eigenen Fans zu spielen, die wohlmöglich alles gut finden, bringt Euch nicht weiter.

Man kann seine "Fanbase" auch totspielen.

Gruß
 
evtl. auch mal mit Plus aus ein paar Konzerten rauszugehen

:D vergiss es, es sei denn du siehst 50€ oder 100€ als "plus" an. Möchtest du, dass sich sowas wie Spritkosten, Proberaummiete etc dadurch tragen -> keine Chance, zumindest sind das unsere (bitteren) Erfahrungen.

Ich kann nur als Tipp sagen: Spielt alles was ihr bekommen könnt und reißt euch den Arsch auf. Wenn unter den 10 Leuten die bei einer schlecht besuchten Show sind, einer dabei ist mit etwas Verbindungen, kann sich das schon mehr als lohnen.
Achtet nur darauf nicht immer in der selben Stadt zu spielen, das kann wirklich schnell zu viel werden. Aber 20 km weiter sollten schon wieder ein paar andere Leute dabei sein und wie gesagt, wenn der eine dabei ist... ;)
 
Ich sehe das genauso. Am Anfang mag das mit den vielen Gigs in der eigenen Gegend noch ok sein, da findet man sich noch und baut langsam die Fanbase auf. Ich würde noch darauf achten, dass ihr auch in neu erspielten Gegenden die ca. 2x pro Jahr einhaltet und nicht einfach wahllos Gigs annehmt, nur weil sie weiter weg sind. Sonst hat man sich vielleicht ein paar potenzielle Fans erspielt, die einen dann wieder vergessen, weil man nicht mehr in die Gegend kommt.
 
Also ich hab auch das Gefühl, dass weniger manchmal mehr ist. 5 Mal in 2 Monaten selbe Stadt kann schon zu viel sein. Das geht den Musikern auf die Nerven und die Fans schaffens auch nur zu max. 1-2 Gigs in dem Zeitraum. Außerdem nimmt man dann auch vielleicht auch Gigs mit, wo man sich unter Wert verkauft, der Veranstalter unseriös ist, die Location zweifelhaft ... naja, ihr wisst schon. Kann ja verstehen, dass eine kleine Band jeden Strohhalm greifen muss, aber wenn die Auswahl da ist, dann nimmt man halt die besseren Angebote.
 
Also ich hab auch das Gefühl, dass weniger manchmal mehr ist. 5 Mal in 2 Monaten selbe Stadt kann schon zu viel sein. Das geht den Musikern auf die Nerven und die Fans schaffens auch nur zu max. 1-2 Gigs in dem Zeitraum. Außerdem nimmt man dann auch vielleicht auch Gigs mit, wo man sich unter Wert verkauft, der Veranstalter unseriös ist, die Location zweifelhaft ... naja, ihr wisst schon. Kann ja verstehen, dass eine kleine Band jeden Strohhalm greifen muss, aber wenn die Auswahl da ist, dann nimmt man halt die besseren Angebote.

Sicherlich, es kommt wohl auch immer auf die Region an. Wir sind z.B aus dem Ruhrpott; Da kann man schon öfter einmal im Norden und einmal im Süden einer größeren Stadt spielen da es einfach ein ganz anderes Klientel anspricht. Im kleinen Provinzort würde ich tatsächlich nicht öfter als 2 mal im Jahr spielen da es wirklich immer die Gleichen sind die dort auf Livekonzerte gehen - leider.
 
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Ziel der Band ist es, nicht als "Hobbymusiker" nur just4fun etwas zu rocken, sondern schon etwas "größer" zu werden, evtl. auch mal mit Plus aus ein paar Konzerten rauszugehen und die eigene Bekanntheit schrittweise zu erhöhen.

Wie seht ihr das? Was wäre der klügere Weg, um unser Ziel zu erreichen?
Tatsächlich Ziel der Band oder Dein Ziel?

Okay - wenn es Ziel der Band ist, dann stellt sich nach 3 Jahren tatsächlich mal die Frage nach einer Bilanz und einem Ausblick.
Auf der Haben-Seite steht, dass Ihr Euch durch mehrere Auftritte eine Fanbase geschafft habt, dass Ihr offensichtlich ohne Probleme dieses Gigs gebacken bekommt und dass ihr als Band eine gewisse Bekanntheit erlangt habt. Ist doch okay.
Auf der Nicht-Haben-Seite steht, dass Ihr über diese Fanbase nicht hinauskommt (hier kommt es aber sehr auf die Betrachtung der Entwicklung an: vielleicht steigt sie ja stetig, wenn auch langsam?), dass Ihr über einen bestimmten Raum nicht herauskommt (hier kommt es auch sehr auf die Betrachtung des Raumes an: gibt es in Eurer Gegend größere Orte oder Städte, die Ihr erreichen könnt, ist die Umgebung eher ländlich etc.) und dass finanziell nichts hängen bleibt.

Wenn Ihr Euch als Band wirklich entwickeln wollt, dann gibt es dazu mehrere Stellschrauben und manchem, dem Ihr Euch dabei stellen solltet:
> Habt Ihr Euch in dieser Zeit musikalisch, von Eurem Auftreten her entwickelt, seid Ihr besser und professioneller geworden? Habt Ihr ein Programm, das zieht? Stimmt die Länge von Eurem Programm?
- Stellt Euch folgendem: Warum sollen die Leute dann nicht dafür zahlen oder mehr dafür zahlen? Was hindert Euch daran, das ernsthaft anzugehen? Wann wollt Ihr es angehen? Was stimmt noch nicht und was muss musikalisch und vom Auftreten her besser werden, damit die Leute (mehr) Geld bezahlen, um Euch zu sehen? Stellt auch einen Vergleich mit anderen Bands in dem Raum an, in dem ihr spielt und orientiert Euch an Bands, die mehr Leute ziehen und die mehr Geld für einen Auftritt bekommen: Was machen die anders als Ihr?
> Was hindert Euch daran, Euch räumlich auszudehnen, wenn Ihr das Gefühl habt, dass Euer Revier sozusagen schon genug bejagt ist? Welche Bands haben räumlich einen weiteren Radius als ihr und was unterscheidet Euch von denen? Was braucht Ihr dazu?
- Wer in Eurer Band soll die Aufgabe übernehmen, Kontakte in einem weiteren Bereich zu machen und Gigs ranzuholen? Habt Ihr, was es dazu braucht? Geht Ihr aktiv da ran oder seid Ihr eigentlich damit zufrieden, wie es läuft und scheut die nächsten Schritte?
> Was hindert Euch daran, mehr Leute für Euch und Eure Musik zu interessieren und zu begeistern? Seid Ihr ausgesprochene Nischenmusiker, wo die Anzahl der Leute, die sich für eine bestimmte Musikrichtung interessiert, begrenzt und nicht mehr erweiterbar ist oder schlummern da noch Potenziale? Was müßt Ihr tun, um erfolgreich mehr Leute für Euch zu begeistern?
- Was braucht Ihr dazu, wie machen das andere Bands in Eurer Umgebung?

just my 4,23 Cent

x-Riff
 
Es gibt professionelle Bands, die reißen im Jahr 150 Gigs und mehr ab. Das sind dann Top40-Coverbands, bei denen jedes Bandmitglied das beruflich macht, und die mehrere Tausender pro Gig kosten. Die spielen trotzdem in der Hochsaison schon mal 2 Gigs in 2 Locations am Freitag, 2 Gigs in 2 Locations am Sonnabend und dann noch 1 Gig nochmals woanders am Sonntag.


Martman
Auch bei einer professionellen Coverband gibt es den sogenannten Gebiets-Schutz. Wenn Veranstalter A für eine Veranstaltung mit Eintritt bucht, dann nimmt man keinen zweiten Auftritt in der Nähe an, der den ersten Auftritt kannibalisiert. Eine Woche vorher im Nachbarsdorf ein Stadtfest ohne Eintritt zu spielen, geht dann gar nicht. Auch will man sich in keiner Gegend totspielen. Ab einer gewissen Menge an Auftritten sind diese dann meistens Deutschlandweit verteilt und es ist ein hoher Anteil an nichtöffentlichen Auftritten (z.B. Firmenfeiern) dabei, die dem öffentlichen Auftritt nicht in die Quere kommen.
Auch 2 Auftritte an einem Tag sind die absolute Ausnahme (z.B. Karnevalsbands in Köln).
Unabhängig davon sind mehrere Auftritte an einem Tag gar nicht möglich, weil man oft schon viele Stunden vor dem Auftritt vor Ort ist (Aufbau, Soundcheck usw.) Ferner untersagen viele Agenturen auch ein zweites Engagement am gleichen Tag. Wenn ich eine Band teuer einkaufe, möchte ich auch nicht, dass die geschlaucht vom ersten Auftritt noch 2 Stunden fahren, um dann mit halber Kraft das zweite Konzert spielen. Die Musiker meiner Band dürfen auch kein zweites Engagement an diesem Tag annehmen, da dann das Risiko besteht, dass sie nicht rechtzeitig zum Auftritt da wären....
 
Ist schon ein guter Start, wenn man sich seine Fangemeinde aufbaut. Diese mit immer den selben Songs und Shows zu beglücken, wird sie irgendwann abtörnen. Also ist es schon ein richtiger Gedanke, wenn man das Auftritts-Gebiet erweitert, was aber oft auch leichter gesagt als getan ist. Wenn Ihr allerdings Eure Fangemeinde ernst nehmt, könnt Ihr auch diese durch wechselndes Repertoire bei der Stange halten, neue Show-Einlagen ausdenken, neue Songs in's Repertoire aufnehmen oder an den Songs arbeiten, dass sie für das Publikum wieder interessant sind. Dadurch kann man seine Fangemeinde auch erweitern. Und je größer die Fangemeidne, die Euch möglicherweise auch ein paar Kilometer nachreist, garantiert Euch auch Gigs. Denn das ist die vom Veranstalter am häufigsten gestellte Frage, die auch bei Bandanfragen über BandPro z.B. wichtig ist, wenn lokale Bands als Support gesucht werden: "Wieviel Publikum bringt die Band mit?"

BTW: Für mich ist das ständige Arbeiten am Programm sehr wichtig. Es muss immer weitergehen, sich immer was ändern, immer weiter optimieren, sei es an den Songs selbst arbeiten, coole Passagen in die Songs einbauen, an den Übergängen, also im Grunde am ganzen Show-Act arbeiten, dass es irgendwann zu einem Event wird, wenn man einen Gig spielt.
Dass auch Kohle bei rüber kommt, ist erst dann ein Thema. Denn erst, wenn man etwas bieten kann, darf man auch Kohle fordern.
 
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BTW: Für mich ist das ständige Arbeiten am Programm sehr wichtig. Es muss immer weitergehen, sich immer was ändern, immer weiter optimieren, sei es an den Songs selbst arbeiten, coole Passagen in die Songs einbauen, an den Übergängen, also im Grunde am ganzen Show-Act arbeiten, dass es irgendwann zu einem Event wird, wenn man einen Gig spielt.

Das würd ich so unterscheiben.

Aus mehrerlei Hinsicht:

Zum einen: Für eure Entwicklung.
Zum anderen: Für die Leute im Publikum die euch wiederholt sehen.

Grade in der Konzertgestaltung ist unheimlich viel Platz für Kreativität; Seis die Art - z.B. mal unplugged - und/oder vielleicht mal Gäste für einen/mehreren Song hinzuzuholen bishin zum optischen Auftreten, Showelementen oder auch nur der Setgestaltung.

Ich persönlich find es richtig schlimm, wenn Gigs von Bands sehr durchchoreographiert sind vom Set über die Ansagen bishin zu Publikumsaktionen etc. und dann lange an solchen Dingen festgehalten wird. Das vermittelt den Eindruck, dass die Band entweder faul oder einfältig ist.
(Im Rahmen einer Konzertreihe/Tour ists natürlich legitim... besonders wenn die Show komplex ist)

Die Bedenken zu oft in der gleichen Umgebung zu spielen würde ich auf jeden Fall bestätigen.
Es nimmt den Reiz des Besonderen und würde auch dabei Sinn machen sich für jedes Heimspiel-Konzert was Neues und Besonderes einfallen zu lassen...

Wenn jemand irgendwann auf die Idee kommt zu sagen "die spielen eh immer" und davon regelrecht genervt ist, dann ist ein gesunder Punkt schon überschritten, den man auf gar keinen Fall überschreiten darf.

Demgegenüber steht, dass es für ne Band wichtig ist/sein kann alles mitzunehmen was geht... nur einen Ort solltet ihr dabei nicht übersättigen.
 
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Als ich den Titel gelesen habe, dachte ich erst "Toll, wir jammern eher, weil wir zu wenig Gigs haben" aber so beschrieben würde ich sagen: Ja, kann man. Wenn man wirklich innerhalb von so kurzer Zeit so viele Gigs in den gleichen Locations macht, ist das irgendwie ja auch für einen selber nicht so extrem optimal. Wir hatten die Erfahrung auch, dass wir innerhalb von 2 Monaten in der gleichen Location gespielt haben (ich glaube knapp 3 Wochen dazwischen) und es uns so vorkam, als würden die Leute denken "Oh...Die schon wieder.... toll.... *gääähn*".

Man möchte ja aber schon gerne oft und regelmässig spielen... Schwierig, irgendwie... Eine Band, die ich aus der Gegend kenne, organisiert einmal im Jahr einen ganzen Abend, da laden sie dann 3,4 andere Bands ein und hauen ordentlich rein. Mit Werbung in der örtlichen Zeitung und Plakaten und so, vielleicht kann man sowas machen...

Aber wie schon oft geschrieben: Man darf auch nicht zu oft spielen (in ein und der selben Gegend) sonst werden aus Fans ganz schnell mal gelangweilte Leute...

Hab ich jetzt geholfen? Ich glaube nicht...
 
Ziel der Band ist es, nicht als "Hobbymusiker" nur just4fun etwas zu rocken, sondern schon etwas "größer" zu werden,

Wie seht ihr das? Was wäre der klügere Weg, um unser Ziel zu erreichen?

Ich finde es bemerkenswert, dass junge Bands mit professionellen Ambitionen immer noch nicht begriffen haben, dass der Zug für Live-Musik schon lange abgefahren ist. Wieviel Energie steckt in auch nur Einem Live-Konzert, und was kommt im Endeffekt dabei rum. Das Verhältnis ist für eine professionell ambitionierte Band konkurserleuchtend. Der Live-Markt wird von gentrifizierten Profiacts beherrscht. Und genau da musst du auch hin.

Wichtigstes Instrument für den Weg nach oben ist, ein Top Song und Top Video. Guck dir an wie die Profis produzieren und mach e s genauso gut.
 
mal eine provokative Antwort, bzw. eine Frage:
warum können Ensenbles ein Halbjahres-Engagement annehmen am gleichen Ort und täglich zwei, sonntags drei Veranstaltungen spielen? (z.B. im Kurbetrieb)
Weil die hochgradig flexibel sind und in unterschiedlichen Besetzungen unterschiedlichste Musikstile bedienen und ein Riesenreportire haben.

Selbst kei Kreuzfahrten oder Ferien-Club-Gigs (die zeitlich begrenzter sind), isses üblich, jeden Tag eine andere Show zu spielen - die Übersättigung kommt doch in erster Linie von der Eintönigkeit vom Programm, umgekehrt wird ein Schuh draus, die Fans müssen Angst haben, eines der Konzerte zu verpassen, weil da ein anderes Programm gespielt wurde...
 
@Megastar : Deine Beiträge sind öfter sehr missverständlich. So eine Äußerung wie:
..., dass der Zug für Live-Musik schon lange abgefahren ist. ...
ist doch ohne Zusammenhang völlig quatsch. Es kommt halt darauf an, was man vor hat, und vor allem wie.
Ja, mit Live-Musik reich werden, oder zumindest davon leben zu können, funktionierte vielleicht noch einigermaßen bis vor 15 Jahren, und das auch nur im Dienstleistungssektor, sprich Unterhaltungs-/Tanzmusik. Die wird heute auch noch gefragt, aber da muss man schon sehr gut im Geschäft sein. So nach dem Motto: 'ich such mir mal n paar Leute, üb ein breites Repertoire von 150 Songs und dann ab auf die Bühnen, um Kohle abzuziehen', ist nicht mehr.
Nichtsdestotrotz ist Live-Musik wieder im Kommen, auch wenn da nicht mehr so viel Kohle mit zu machen ist.

warum können Ensenbles ein Halbjahres-Engagement annehmen am gleichen Ort und täglich zwei, sonntags drei Veranstaltungen spielen? ...
Du beantwortest Deine Frage ja im Grunde selber:
Weil die hochgradig flexibel sind und in unterschiedlichen Besetzungen unterschiedlichste Musikstile bedienen und ein Riesenreportire haben.

Ich geb noch mal einen weiteren Aspekt dazu: Lass uns unterscheiden zwischen Konzert- und Unterhaltungsmusik, wobei es bei letzterer darum geht, dass die Gäste tanzen wollen. Beim TE geht's um Konzerte (keine Ahnung, ob eigene Songs oder Covern), auf dem Kreuzfahrtschiff oder beim Kurbetrieb geht's eher um's Tanzen. Wenn die Leute tanzen wollen, interessiert es sie eher weniger, wer da auf der Bühne steht. Die Band muss halt Songs spielen, die das Publikum kennt, die gut tanzbar sind, möglichst nicht zu laut, dafür ein bisschen Animation und gut. Theoretisch könnte da auch ein DJ stehen, was auch in den letzten Jahren, in erster Linie aus Kostengründen deutlich zugenommen hat.
Bei Konzerten kommen die Leute in erster Linie, um zu zu hören. Da wird eine gute Show erwartet, Ton- und Licht muss passen. Cover- oder eigene Songs - kommt halt auf den Event an. Da wird dem Gitarristen auch mal auf die Finger geschaut, wenn er ein Solo spielt, während das bei Tanzmucke kaum eine Rolle spielt. Da kann das Gitarrensolo auch vom Sequenzer kommen, interessiert viele überhaupt nicht.
 
@Megastar : Deine Beiträge sind öfter sehr missverständlich. So eine Äußerung wie: "..., dass der Zug für Live-Musik schon lange abgefahren ist. ..."
ist doch ohne Zusammenhang völlig quatsch. Es kommt halt darauf an, was man vor hat, und vor allem wie.

Der Zusammenhang wird in Bezug auf meinen ganzen Beitrag deutlich, indem ich mich auf eine Aussage des Threadstellers bezog und betont habe, dass der Live-Markt von gentrifizeirten Profi-Acts beherrscht wird. ...Also bei denen funktioniert der Live-Markt doch ganz gut. Aber eben für Amateurbands ist der Markt zusammengebrochen. Ich kann nur anhand des Beispiels Hannover dokumentieren, dass Live-Bands im Amateurbereich nur noch in besonderen Formaten funktionieren. Z.B. 10 Bands für 10 Euro o.Ä. - Vor 20 Jahren gab es auch noch ganz andere Live-Club-Konzepte. Die Leute waren froh wenn es am Wochenende ein mediales Erlebnis gab. Und die Veranstalter und Bands konnten sich auf eine gewisse Bandbreite verlassen. Heutzutage im Zeitalter des Internets und medialen Überforderung gehen die Leute erst in den Club, wenn die Band fertig gespielt hat.

Sicherlich kann es sein dass sich die Zeiten wieder zum Club-Event entwickeln, und die Leute den virtuellen Wahnsinn satt haben. Derzeit ist es aber noch nicht so. Und das ist der Standpunkt
 
Die Leute waren froh wenn es am Wochenende ein mediales Erlebnis gab. Und die Veranstalter und Bands konnten sich auf eine gewisse Bandbreite verlassen. Heutzutage im Zeitalter des Internets und medialen Überforderung gehen die Leute erst in den Club, wenn die Band fertig gespielt hat.

Ich geb dir mit der Aussage gerne Recht. Live Musik wird viel weniger nachgefragt und anerkannt als früher ... nur hochqualitative Profiacts kommen wirklich gut an. Wer Auftritte geben will, muss sich mit kleinem Publikum im freundschaftlichen Umfeld zufrieden geben oder halt den harten, steinigen Weg zum Profi(-Show-)Musiker gehen.

Auf das eigentliche Threadthema kommst du aber gar nicht zu sprechen. Oder ist deine Aussage so zu verstehen, dass du empfiehlst, komplett auf Auftritte zu verzichten und jeder einzelne Auftritt "zu viel Auftritt" ist? ^^
 
... beim Kurbetrieb geht's eher um's Tanzen. Wenn die Leute tanzen wollen, interessiert es sie eher weniger, wer da auf der Bühne steht. Die Band muss halt Songs spielen, die das Publikum kennt, die gut tanzbar sind, möglichst nicht zu laut...
wird jetzt zwar sehr OT...
Nicht nur, die sind ja in voller Besetzung eigentlich ein Kammerorchester (bei dem viele Musiker ein Zweit/Dritt/Viert-Instrument beherrschen), die spielen genauso feierliche Gottesdienste, Sonntagabend ein klassisches Konzert, etc.
Da gibts ja einen ausgetüftelten Dienstplan mit freien Tagen, Urlaub, trotzdem sind immer genug Musiker da um die gefragte Musik zu bedienen.

Vor diesen Musikern habe ich richtig Respekt, vielseitiger sind fast nur noch die alten Zirkusmusiker.
 
Auf das eigentliche Threadthema kommst du aber gar nicht zu sprechen. Oder ist deine Aussage so zu verstehen, dass du empfiehlst, komplett auf Auftritte zu verzichten und jeder einzelne Auftritt "zu viel Auftritt" ist? ^^

Ja genau, jeder Auftritt ist ein Auftritt zuviel, wenn das Verhältnis Arbeitsaufwand und Ergebnis nicht stimmen. Insofern man erfolgsorientiert arbeiten will.
 
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