Also - ohne Hörprobe können wir hier nicht weiter arbeiten!!!!!
Aber Mikro wird da kaum helfen. (Tipp: fang bloß DAMIT nicht an, man zieht sich gewöhnlich mehr Probleme auf den Tisch, als dass es hilft)
Es geht wie Du schon vermutest, nur mit Übung in leichtem und vor allen Dingen in
sparsamen Spiel und gleichzeitiger starker Stimme.
Brüllen soll man natürlich nicht, wenn es das Genre nicht gerade verlangt, aber eine ausgebildete oder von Natur aus kräftige Stimme ist vorteilhaft, eigentlich sogar nötig.
Mit Klavier ist das kaum einfacher, da es genauso laut, wenn nicht sogar lauter ist. Allerdings gibt es zwei Unterschiede.
1. Das Akkordeon beengt und bedingt ein wenig die Haltung und die Bewegungen beim Singen. Man ist nicht so frei und kann stimmlich und gestisch nicht so viel Gas geben. Abgesehen von den Koordinationsschwierigkeiten, die bei beiden Instrumenten ähnlich sind. Wobei das Akkordeon dem Vernehmen nach auch in diesem Punkt im Nachteil sein soll. Stichworte
Blindspiel - besonders durch beim Singen nach vorn gerichtetem Gesicht und durch zusätzlicher nötiger
Balgführung.
2. Das Akkordeon ist für eine Orientierung der Stimme schwieriger. Ein Klavier umschmeichelt die Stimme und "trägt" sie. Viele SängerIinnen bestätigen mir immer wieder, dass es mit einem begleitenden Klavier "einfacher" sei zu intonieren oder Einsätze zu finden.
Das ist also unabhängig vom selbst Begleiten. Aber es gilt natürlich auch für's selbst Begleiten. Ein lautes Akkordeon "schreit" eher, was die Stimme instinktiv mit "brüllen" quittieren möchte. Wenn ein Klavier laut ist, konkurriert es nicht so stark.
Der ideale Gesangsbegleiter ist wohl die Gitarre, leise, leicht und beweglich, akkordisch.
Meine Empfehlung ist eigentlich: Warum zum Üben nicht nur links begleiten? Rechts würde ich vorerst nur spielen, wenn die Stimme nichts zu sagen hat - im Intro / Outro / Solo etc, eventuell noch ein paar Fills in die kurzen Gesangspausen an Phrasenenden.
So wie es sich für uns anfühlt, links einfach nur
C F G C als Polka oder Walzer
zu spielen, fühlt sich das auf der Gitarre auch an (eben mit E A H E). Damit kamen schon Millionen Liedermacher gut durchs Leben.