Mein '67 Höfner 500/1 Violin Bass - Das etwas andere Oldie Review

Moulin
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Summer of Love - 1967 Höfner 500/1 Bass


Vielleicht liegt es bei mir ja am zunehmenden Alter, dass ich vor einiger Zeit den eindringlichen Wunsch bekam einen Höfner 500/1 Bass zu besitzen und zu spielen. Vor einigen Jahren hatte ich zwar mal einen Höfner HCT aus chinesischer Produktion aber das, was ich eigentlich in dem auch guten Instrument gesucht hatte fand ich nicht.
Die Motivation, die hinter meiner jetzigen Höfner Bass Suche stand klingt für den einen oder anderen vielleicht etwas ungewöhnlich.
Es mag nach etwas übertriebenem Nationalismus klingen, dass ich ein deutsches Instrument aus heimischem Holz von einem deutschen Hersteller kaufen wollte, das dazu noch in Anlehnung an alte Instrumenten - Baukunst in sprichwörtlicher deutscher Wertarbeit hergestellt wurde.
Wer mich kennt, der weiß um meine nach wie vor gegebene Vorliebe für Fender Bässe und weiß ebenso, dass mein Wunsch nichts mit Nationalismus zu tun hat. Eher mit dem in Musikerkreisen weit verbreiteten Mythologisieren der Instrumente der jedoch eine gewisse hohe Qualität vorausgesetzt ist.
Ohne diese Mythen um das Stück Holz auf dem man spielt würde heute auch eine Stradivari nicht die Wertschätzung erhalten, die wir alle kennen und ihr Mythos würde auch nicht das Spiel der berühmten Musiker beeinflussen, die ein solches Instrument in der Hand halten dürfen.
Ich habe einige Zeit nach einem passenden Instrument gesucht und es wurde mir schnell klar, dass ich alle von mir gewünschten Eigenschaften nur bei Höfner finden werde.
Am Anfang habe ich mich erst einmal mit den ganzen Preisstaffelungen auseinander setzen müssen.
Ein Höfner Bass kostet neu etwa 2100 Euro, und das ist angesichts dessen was man da bekommt völlig gerechtfertigt.
Bei Thomann ist der 64 er gerade sogar im Angebot:



Im Grunde ist da jedes deutsche Höfner Instrument in Custom Shop Qualität hergestellt, und eben dieser Herstellungsaufwand ist deutlich höher als der unserer geliebten Californischen, Saitenbespannten und konturierten Vollholzplatten, wenn man es mal so nüchtern betrachtet.
Wer so ein Bassmodell wie den Höfner 500/1 zum ersten Mal sieht vermutet wohl eher nicht, dass der Sound mit modernen Bässen immer noch mithalten kann. Vielseitig sind sie, die kleinen Bässe aber in der Regel ist das gar nicht mal das, was der klassische Höfner Bassist sucht.
Ungewohnt für mich war allerdings nur die Umstellung auf den dünnen Hals mit der kurzen Mensur aber ich taste mich so langsam daran heran.
Höfner ist, was seine Modelle angeht so ziemlich Konkurrenzlos. Die größte Gefahr für Höfner Bässe sind die eigenen Produkte, die in hohen Stückzahlen in den 60 er Jahren verkauft wurden und nun in großen Mengen als Nachlass auf den Markt geworfen werden. Viele dieser Modelle sind durch falsche Lagerung stark verbraucht bis unspielbar, aber genauso viele in einem erstklassigen Zustand. Gute, alte Bässe bekommt man für knapp unter 1000 bis 1500 Euro. Angebote für 2100 Euro bei alten Bässen findet man auch, jedoch sollte ein Instrument zu diesen Preisen in tadellosem Zustand sein, inclusive Original Koffer und Gurt. Auch von Vorteil für so ein perfektes Instrument wäre ein Verkauf aus Erstbesitz mit Original Rechnung. Meist wechseln Höfner Bässe, die mit Preisvorstellungen jenseits der 2000 Euro Grenze angeboten werden aber nicht ihren Besitzer.
Ich habe selbst lange mit mir gehadert ob ich nun einen neuen oder einen ganz alten Höfner Bass kaufen sollte. Am Ende habe ich mir gedacht, dass es angesichts meines eigenen Alters schon zu spät sei mit einem neu gekauften Höfner Bass alt zu werden und so habe ich mich dann, auch wegen der guten Angebote dazu entschieden einen 48 Jahre alten Bass zu kaufen. Wäre ich 25 Jahre jünger, dann hätte ich vermutlich ein neues Modell genommen, das mit mir zusammen altert. Bei alten Instrumenten kommt auch hinzu, dass man eine längere Einstelldauer hinnehmen muss bis man sie so hat, dass man sie gut bespielen kann. man kann natürlich auch da das Glück haben, dass schon beim Kauf alles stimmt aber ein Instrument hat nach 50 Jahren ähnliche Macken wie wir selbst in dem Alter. Da ist schon mal manches etwas gekrümmt was vorher gerade war.
Wer sich für einen neuen Höfner entscheidet bekommt hingegen nicht nur die oben schon angesprochene, positiven Eigenschaften geliefert sondern auch eine hohe Qualität, die zudem laut Höfner Webseite garantiert auf Nachhaltigkeit setzt. Für diejenigen unter uns denen unser Planet egal ist mag das natürlich kein Kaufkriterium sein, für mich ist das allerdings ein wichtiges Kriterium.
Wir leben ja nun in einer Zeit in der die Geiz ist Geil - Mentalität zur Akzeptanz von Stanzholz und Fototapeten - Holzmaserungen im Instrumentenbau geführt hat.
Ich habe solche Bass Illusionen auch schon gekauft, und sie haben auch ihre Berechtigung aber mein ernsthaftes Streben nach einem Instrument mit Seele konnten die nicht befriedigen. Ich habe auch das ausgiebig versucht.
Im Übrigen können die in der Vergangenheit und heute hergestellten, deutschen Höfner Gitarren selbstverständlich in der Qualität des Materials und der Fertigung mit amerikanischen Top Marken wie Gibson und Co mithalten. Wer einmal eine Höfner Gold oder Commitee Gitarre in der Hand hatte weiß wovon ich spreche.
Nein, ich werde meine Fender Bässe nicht wegwerfen, aber ich weiß die Stradivari unter ihnen zu schätzen und erfreue mich an jedem Tag erneut daran.


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Mit Seele und Wehmut geschrieben, kann das aufgrund meines Alters ebenso nachvollziehen, danke!
 
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Großartig! Ich bin mächtig neidisch. Die Dinger klingen einfach völlig eigen. Entweder man findet es blöd oder man liebt es. Dazwischen gibt es wohl nicht viel.
 
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Großartig! Ich bin mächtig neidisch. Die Dinger klingen einfach völlig eigen. Entweder man findet es blöd oder man liebt es. Dazwischen gibt es wohl nicht viel.

Diese Bässe gibt es ja nun schon seit fast 60 Jahren. Ich hoffe natürlich, dass sie weiter gebaut werden. Leider kostet dieser hohe Qualitätsstandard dieser Bässe auch eine Menge Geld und sie sind damit nicht für jeden erschwinglich. Aber wer einen kauft, für den ist das dann meist der Bass fürs Leben, denke ich.
Ich frage mich derzeit warum ich nicht schon viel früher einen gekauft habe. ;)

Meinen bevorzugten Musikrichtungen wird der Bass klanglich in jedem Fall gerecht, und da ich es auf dem Kontrabass nie so wirklich hinbekommen habe ist das nun für mich die perfekte Alternative.
Die Höfner 500/1 werden zwar Violinbässe genannt aber die Form entspricht doch eher dem Kontrabass. Es ist ja eine Gambenform.
Aber der Volksmund hat daraus eben eine Fidel gemacht. :D

Und darum spiele ich damit jetzt den Fiddle Bop. ;)


 
Gerade habe ich mich noch mal getraut an der Halsschraube zu drehen. Die ist nach 48 Jahren allerdings noch sehr leichtgängig zu drehen.
Ich habe jetzt eine sehr flache Saitenlage hinbekommen wie ich sie gerne spiele.
Der Bass spielt sich jetzt noch mal wesentlich leichter.

Hier noch ein paar aktuelle Bilder.

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Wunderschönes Instrument und wie toll auch die Bundstäbe noch aussehen, da sieht man mal, wie sanft Flatwounds zu Bundstäben sind :)
 
Die Tage des MM sind gezählt! ;)
 
Um wieder im Thema zu bleiben:

Habe heute noch mal einige Einstellungsmöglichkeiten ausgetestet. Den Hals habe ich ziemlich gerade gestellt. Die Halsschraube konnte noch gut zwei Drehungen vertragen bis die Saitenlage die flachste, schnarrfreie Einstellung erreicht hatte. Mehr ist nicht nötig. Allerdings kann ich dabei die Schrauben der Brücke nicht verbauen. Ich habe die beiden Ebenolzteile der Brücke nun mit Holzstiften verbunden damit nichts verrutschen kann.
Ich könnte sie wieder verbauen wenn ich den Brückensteg drei mm abschleife. Das ist mir aber zu viel Aufwand und zweitens könnte es sein, dass das Holz dann bricht weil es zu dünn ist.

Diesen kleinen optischen Makel nehme ich jetzt aber einfach so hin weil ja sonst alles am Bass so ziemlich stimmig ist. Nach 48 Jahren muss er nicht zu 100 % perfekt sein.

Ich überlege jetzt noch, den Lack zu polieren. Ich hoffe, dass der Lack das aushält.


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.
 
Habe den 48 Jahre alten Lack nun mit Gitarrenpolitur aufgewertet und war selbst überrascht. Das alte Mädchen glänzt wie neu obwohl ich vorher schon fand, dass die Oberfläche geglänzt hat. Das ist noch mal eine Schüppe drauf gelegt. ;) Sogar der Goldlack der Potiknöpfe ist wie neu.

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Aus dem hohen Norden!
Hört mal bei 38:45


 
Doch bei 39:00 hat er seinen Kopf auf die Hand gelegt und denkt " Was für ein wunderschöner Basssound,..... mit Plek muss ich auch mal probieren.;)
 
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Ich sehe gar keinen Bezug zum Thema '67 Höfner Bass.
 
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Ich dachte Ihr freud euch über den tollen Sound des Explorer Basses:ugly:.

Was hat der Bassist den da in den Händen? Und der Typ sieht Dir wirklich ähnlich.

Und Grüße an den der Dich immer liked!
 
Habe auf dem Handy keinen höfner gesehen. Da war das Video wohl zu klein
 
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Am Freitag ist er dann das erste Mal dran. ;)
Kliner Gig in einem vereinsheim.
Was mir irgendwie noch fehlt:
Siehe hier
 
Das sollte doch mit einem K & M Heli machbar sein!

Gruss

Andreas
 

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