Neuartiges Wiring für passive Gitten "erfunden" !

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Roman´s Wiring - für Les Paul, SG u.a.

Moin Gitarristen,
ich habe eine neue Schaltungsvariante für Les Paul-artige passive Gitarren entwickelt, die bisher noch nirgendwo zu finden ist, obwohl sie wirklich Sinn macht.
Ausgangsidee war, dass ein und dieselbe Gitarre sehr unterschiedlich klingt mit 500k- oder 250k-Volume-Potis.
Beispielsweise klang meine Ibanez LP aus den 70ern immer hohl und blechern, mit 250k-Volume-Potis hatte sie plötzlich einen wunderbaren, sahnig-runden Vintage-Sound.

Das wäre doch die ultimative Klang-Variabilität, wenn man stufenlos zwischen 500k und 250k-Sound überblenden könnte...
Kein Problääm ! : man baut 250k-Vol.-Pots ein, deren Fußpunkt nicht wie üblich an Masse angeschlossen ist, sondern zusammen über ein 250k-Poti als einstellbaren Widerstand zur Masse geführt wird.
Dieses ist ja schon vorhanden, wenn man den Neck-Tone dafür verwendet, Bridge-Tone - 500k - kann man für beide Pickups verwenden - also keine zusätzliche Bohrung nötig und spurloser Rückbau möglich!
Investition dafür lediglich drei Potis, und evtl. ein kurzes Stück abgeschirmtes (Pickup-) Kabel, falls Du das Toggle-zu-Buchse-Kabel nicht auftrennen willst bzw. falls es zu kurz ist.
PU-Minus bleibt direkt an Masse angeschlossen.

Der beliebte Effekt des 50ies-Wiring ist auch schon mit inbegriffen.

Der ursprüngliche Sound Deiner Gitarre bleibt dabei erhalten.

Es gibt nur einen kleinen Nachteil: willst Du die Lautstärke auf Null stellen, musst Du das "Blend"-Poti ebenfalls auf Null stellen.
Das könntest Du mit einem zusätzlichen Mini-Umschalter umgehen.

Mit dem beigefügten Verdrahtungsbild sollte der Umbau auch für Laien kein Problem sein.

Ich habe so schon drei meiner Gitten umgebaut und bereue es nicht. Habe die Erfahrung gemacht, dass ich mit dem Blend-Regler den "Sweet Spot" finden kann, bei dem ich am besten durch den Band-Sound durchkomme.
War mir auch bei Soli hilfreich, wenn die hohen Töne zu dünn klangen, nach dem Runter-Regeln hat´s einfach voller geklungen.
Wenn Du ohne Band spielst, hört es sich anfangs nicht viel anders als ein Tone-Regler an, da die Höhen auch bedämpft werden, aber Du wirst schon sehen... ähh hören.

Verbreitung ist ausdrücklich erwünscht, mit der Bitte, meinen Namen und den Begriff "Roman´s Wiring" zu nennen.

Ich wäre auch für Rückmeldungen sowie technische Erklärungen dankbar, da ich kein Elektroniker bin -
- ich regele ja nichts hinzu, sondern nehme etwas weg? bzw. bedämpfe den Schwingkreis - kommt dann trotzdem genauso viel oder mehr raus? Oder liegts am Röhrenverstärker, der die Energie statt für die Resonanzüberhöhung dann mehr für etwas tiefere Frequenzen zur Verstärkung nutzen kann?

Grüße
Roman Veigel, Kiel, Juli 2015

Roman´s Wiring.png Roman´s Wiring Switch optional.png
 
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Verstehe ich es richtig, dass der Blend-Poti quasi den Volume-Poti verdoppeln soll, bzw. ihm blendbar einen Widerstand hinzuaddieren soll, so dass man den Volumepoti quasi zwischen 250K-500K verändert?
 
Verstehe ich es richtig, dass der Blend-Poti quasi den Volume-Poti verdoppeln soll, bzw. ihm blendbar einen Widerstand hinzuaddieren soll, so dass man den Volumepoti quasi zwischen 250K-500K verändert?

Hallo smartin,
ja, hast Du richtig verstanden!
 
das is aber nich neu ;) - das gabs als Schaltungsoption schon in Hoyer-Gitarren der 70er.
 
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Ha, hab´s mir fast gedacht, weil die Idee ja nicht so fern liegt (deswegen "erfunden" in Anführungszeichen). Die Idee mit dem verschiebbaren Pickup in meinem Avatarbild hab ich auch "erfunden" und zufällig im Nachhinein entdeckt, dass es das schon in den 50ern oder 60ern gab (mit einem einzigen PU an der Gitte), hat sich halt nicht durchgesetzt.

Warum sich die Wiring-Idee bisher nicht verbreitet hat wundert mich aber, für mich hat sich´s in der Spielpraxis als nützlich und häufig angewendet erwiesen, unabhängig von wem die Idee kommt... hab im Netz dazu bisher nichts entdeckt.

Danke für die Info!

Könnte mir noch jemand technische Erklärungen geben, z.B. ob es mit nem Transenamp auch so gut funktioniert - subjektiv ohne Lautstärkeverlust? - meine Fragen, siehe ganz oben
 
das hat sich nicht durchgesetzt, weil es nicht ganz so praktisch ist. Die meisten Leute wollen eine Einstellung und die soll dann eben funktionieren. Das ist halt wie diese ganzen Gitarren mit halben PC's drin....cool und manch einer brauchs, aber es ist eben zu viel "geknöpfe".

Aber wenns Dir nützt, ist das ja schön.

Mit nem Transenamp geht das genau wie mit nem Röhrenamp.
 
Beispielsweise klang meine Ibanez LP aus den 70ern immer hohl und blechern, mit 250k-Volume-Potis hatte sie plötzlich einen wunderbaren, sahnig-runden Vintage-Sound.

Die 70er Ibanez "LesPaul" hat in der Tat eine merkwürdige "Nase" im Frequenzverlauf - es ist immer ein penetranter metallischer Anteil im Ton. Nun liegt diese Ausprägung ja eindeutig an Bauart und Holz, völlig egal, welche PUs oder Saiten man verwendet. Diese Substanz "elektronisch" zu ändern, kann deshalb nicht vollständig funktionieren.

Diese Schaltungsvariation - die ich für HB-Gitarren grundsätzlich probierenswert halte / give it a try - macht hier ja nichts anderes (nicht abwertend gemeint) , als in die unabänderlichen Resonanzen der Gitarre einzudämmen. Im Grunde müsste man doch mit einem bestimmten Einstellen der Volume- und Tone-Regler zum selben Ergebnis kommen (etwas weniger metallisch, etwas mehr Wärme?). Hattest Du das mal durchprobiert oder lässt sich mit den 250k-Potis wirklich ein Sweetspot herstellen, der mit Einstellungen der herkömmlichen Regelung definitiv nicht zu erzielen ist?
 
Hallo Hans_3,

also ich habe festgestellt, dass die Klangveränderung nur mit dem Tone-Poti alleine nicht zu erreichen ist. Wobei ich es mit dem Volume-Poti gleichzeitig zurückdrehen noch nicht bewusst versucht habe, aber ich bin der Meinung, dass es auch damit nicht möglich ist.

Tone-Poti alleine verkleinert die Resonanzspitze relativ zu den Amplituden der anderen Frequenzen nicht gleicher Art wie die vorgestellte Schaltungsvariante, sondern schwächt nur die hohen Frequenzen ab, Flankensteilheit u.A. abhängig vom Wert des eingesetzten Kondensators. Jedenfalls würde man merklich an Lautstärke verlieren bei dafür ausreichend großem Kondensator-Wert, das haut so nicht hin.

Ich glaube, mit dem Vol-Pot wird´s auch nicht gehen, um da ein nennenswerten Einfluss auf die Resonanzspitze zu nehmen, müsste man es doch ebenfalls soweit zurückdrehen, dass man Lautstärke einbüßt. Das weiß ich wie gesagt noch nicht, bin mir aber relativ sicher. Auch weil die Ersatzschaltung "meiner" Variante anders aussieht: dabei ist nämlich noch kein Teilwiderstand des (hier voll aufgedrehten) Potis im Signalweg.

Durch das zurückdrehen des Blend-Reglers hatte ich keine merkbaren Lautstärkeeinbußen (das gilt allerdings nur bei voll aufgedrehtem Volume)
Während der Bandproben subjektiv sogar eher das Gegenteil, weil ich mit wohldosiertem Zurückdrehen deutlich besser durch den Bandsound kam.

Der Begriff "Sweet Spot" ist, zugegeben, etwas werbewirksam gewählt, man könnte es auch optimalen Kompromiss nennen.
Denn bei zunehmendem Zurückdrehen des Blend-Potis geht auch allmählich die "Lebendigkeit" des Klanges zurück.
Ohne die Schaltung hätte man gar nicht diese Möglichkeit, den optimalen Punkt zu finden, für mich klangen die Variationen schon wie etwas unterschiedliche PU´s (und selbst wenn´s mit Vol und Tone zusammen möglich wäre, das Einstellen und Finden dauerte lange und wäre somit praxisuntauglich).

Hinzuzufügen noch, dass ich meine Erfahrung mit der Schaltung nur mit PAF-artigen PU´s mit vintage-mäßigem Output gemacht habe.

Übrigens besaß ich die 70er Ibanez LP viele Jahre, erst am Ende hab ich andere PU´s und gleichzeitig 250k-Potis in herkömlicher Schaltung eingebaut. Aber sie hat immer noch hohl und unangenehm geklungen... dann kam ein Freund, der wollte sie unbedingt haben. Bekam er dann geschenkt, vorher habe ich die originalen PU´s eingebaut - und auf einmal... Sahne! Hab die Schenkung dann bereut, trotzdem gemacht, ist in guten Händen!
Dann bei ihm zum Abschied eine Stunde mit Genuss und Wehmut gespielt (in großer Lautstärke in seinem Badezimmer).

Danke für Deinen Beitrag Hans_3 !
 
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Ebendfalls danke für den neuerlichen interessanten Beitrag. Ich werde das mal testen, wenn ich mal wieder Bock auf eine gemütliches Rendez-Vous mit dem Lötkolben habe.

NB noch zur alten IBZ 2350: Die hatte ich vor enigen Jahren in einem dermaßen jammervollen Zustand angeboten bekommen, dass ich sie aus purem Mitleid einfach kaufen musste. Auf Vordermann gebracht ist da eine passable Gitarre draus geworden (wenn halt die Frequenzschneise nicht wäre, die nur mit speziellen Reglereinstellungen abzumindern ist). Ich hab zwar sonst eher hochwertiges Gerät, aber die 2350 ist bis in die hohen Lagen hinein ein erstaunlich sensibel reagierendes Instrument - vor allem auch, wenn man mal im Jazz-Segment anklopft. In der Preisklasse gibt's sonst vergleichsweise eher nur totes Holz.
 
Hallo Hans,

kann Dir nur wärmstens empfehlen, in die IBZ 250k Vol-Pots einzubauen, egal ob mit oder ohne spezielles Wiring. Da wäre ich sehr gespannt von Dir zu hören, wie´s dann klingt!

Falls Du das Wiring ausprobierst, bitte gib ihm ne Chance im Bandkontext, da erst dann seine Stärken wirklich zutage treten.

Noch zwei Nachträge zu meinem vorhergehenden Beitrag:
gut möglich, das dieses Wiring bei High-Output-PU´s keinen Sinn macht, da sie eh schon "Brett" machen bzw. eh wenig "Lebendigkeits-Reserven" haben.?!?
Oben schrieb ich:
Tone-Poti alleine verkleinert die Resonanzspitze relativ zu den Amplituden der anderen Frequenzen nicht gleicher Art wie die vorgestellte Schaltungsvariante, sondern schwächt nur die hohen Frequenzen ab, Flankensteilheit u.A. abhängig vom Wert des eingesetzten Kondensators.
-da war ich zu leichtfertig, ehrlich gesagt bin ich mir jetzt nicht sicher, ob das mit der Flankensteilheit korrekt ist
 
Hallo nochmal,

habe jetzt die vierte meiner Gitarren mit diesem Wiring versehen- aber mit einer Modifikation - sozusagen "Roman´s Wiring Mark II" :

statt beider Volume-Potis habe ich jetzt nur noch das Bridge-Volume gegen 250 k ohm getauscht und mit dem Blend-Poti verbunden.
Denn der Neck-PU klingt auch schon ohne das fett genug. Damit kann man nicht nur den Bridge-Sound regeln, sondern auch im Parallelbetrieb beider PU´s (Toggle Mittelstellung) den Klang effektiv beeinflussen.

Schade, dass ich noch keine Rückmeldungen erhalten habe, hat es denn noch keiner ausprobiert?

Es lohnt sich! - zumindest bei jemandem, der nicht grundsätzlich sowohl Volume als auch Tone immer voll aufgedreht fährt und denkt, es sei das einzig glücklich machende.
Ansonsten, give it a try, weil die Bedienung ebenso einfach und praxistauglich ist und Du beim Blend-Regler genausowenig wie beim Tone-Regler gezwungen bist, ihn zu bedienen, mit "Blend" voll aufgedreht klingt die Gitarre wie vor dem Umbau (den 50ies Wiring-Effekt mal vernachlässigend).

Das kennt vermutlich jeder: im Solo mit dem Bridge-PU klingen die hohen Töne zu dünn,kommen nicht so fett rüber wie gewünscht.
Statt zum Amp zu laufen und nen Regler zu drehen (hmm, welchen jetzt?) - und Mist, immer noch nicht wie gewünscht - einfach den Blend-Regler zurückdrehen - aah, jetzt klingt´s schon voller (und schreit vielleicht n tick weniger unangenehm) ...
- oder Du spielst Jazz-Rhythmus - oh, jetzt klingts voller und runder, aber nicht leiser ... es bietet viele neue Möglichkeiten!
Roman´s Wiring Mark II.png
 
Grund: bessere Formulierung
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Metallischer Sound, der nicht elektrisch korrigierbar ist? PU's sind ja praktisch Mikrofone, eine störende Frequenz könnt etwas bedämpft werden.
Da würde ich einmal den Trussrod unter die Lupe nehmen. Der einseitig spannbare Trussrod neigt mehr zum "Vibrieren", als wie der Dual Action Trusrsrod. InsBesondere wenn die Stellschraube auf der Korpusseite liegt.

PS.: Das eigentliche Thema habe ich nicht ganz verstanden. Man könnte doch einfach über P/P einen Widerstand parallel schalten, um den Poti-widerstand zu halbieren. Entweder von Poti-Plus an Ground, oder wenn der Regelweg noch linearer verlaufen soll vom Poti-Schleifer an Ground. Das hätte den Vorteil, dass man nicht an zwei Knöbben drehen muß. Oder habe ich den Sinn und Zweck nicht richtig kapiert?
 
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Hi halfcupsound,

zum metallischen Sound:
am Trussrod liegt es wohl nicht (ohne Verstärker klingt die Ibanez ganz normal), es lag primär am Klang der PU´s zusammen mit der Elektrik (500k Potis), und u.U. begünstigten gewisse gelieferte Frequenzen der Gitarre das noch. Es war aber durch Einbau von 250k-Volume Potis korrigierbar, klingt auf einmal Vintage-Sahne... das war ja der Ursprung meiner Idee.

zum P.S.:
der Clou an der vorgestellten Schaltung ist ja gerade, dass man nicht nur zwischen 500 und 250 kohm- Volume-Poti umschalten kann, sondern jeden Widerstandswert dazwischen stufenlos einstellen kann.

Und dieses von mir so genannte "Blend"-Poti muss man nicht bedienen, wenn man das Volume regelt, genauso wenig wie das Tone-Poti.

Allerdings hat es zwei kleine Nachteile:
ist es voll aufgedreht und die Lautstärke auf Null runtergedreht, dann ist die Lautstärke nicht Null, sondern etwa 50%. Könnte man mit Kill-Switch Stummschalten (oder bei der "Mark II"-Variante nur das Hals-PU-Volume auf null stellen und so mit dem Toggle stumm schalten).
Und, wenn Volume nicht voll aufgedreht ist, ändert sich die Lautstärke geringfügig, wenn man am Blend-Poti dreht.

Ich fahre das Volume eh meist auf 100% und regele Tone vor, spiele nur mit unterschiedlichem Blend (und evtl. Tone), um den Klang zu regeln (Blend zurückdrehen, also in Richtung kleinerer Widerstand bewirkt ein volleres, durchsetzungsstärkeres "Brett" mit etwas weniger Höhen).
Fürs Solo aktiviere ich dann ein lineares Booster-Fußeffektgerät.
Im Parallelbetrieb beider PU´s ist Hals-Volume meist etwas zurückgedreht.



Aber Deine beiden Varianten könnte man auch regelbar machen, Fragt sich nur, wie z.B. ein 1 MOhm-Volume reagiert und klingt :


Schaltplan.png


Nachteil daran jedenfalls die schwierigere Erhältlichkeit der Potis mit 1 M und ca. 750 k.

Hier noch die zweite Variante :

Schaltplan 2.png

Vielleicht kann ein Experte unter Euch dazu was sagen?? Wäre ich neugierig drauf - treten denn mehr Höhenverluste bei den beiden Varianten auf? Durch Treble Bleed kompensierbar? Danke schonmal für Eure Antworten!
 
Zuletzt bearbeitet:
Moin!

Zunächst einmal ist der Titel natürlich etwas fehlleitend. Als ich mir deine Beiträge durchlas habe ich leider keinen Ansatz von Innovation gefunden, sondern nur olle Kamellen die so oder ähnlich längst ausprobiert und durchgeführt wurden. Da muss ich dir - und @smartin hat es auch schon getan - einfach mal den Zahn ziehen.

Falls du zwischen 250k und 500k Potis wechseln möchtest, warum nimmst du nicht einfach ein 500k Stero-Poti und schaltest alle Anschlüsse mittels 3DPT-Schalter parallel? Dann würden sich alle Impedanzen - so fern sie den gleichen Wert aufweisen - halbieren. Zack, umgeschaltet und erledigt. Das wäre vielleicht praktikabler als dein Ansatz, bei dem man sich ja schon bewusst auseinander setzen muss. Natürlich ist dieser Ansatz nicht so variabel, aber braucht man das denn? Vielleicht würde ich auch einfach anstatt des zweiten Potis in Serie einfach einen Trimmer nehmen und den unsichtbar in der Gitarre einbauen. Dann kann man bei offenem Deckel so lange daran drehen bis der gewünschte Punkt erreicht ist und so hat man eine von außen absolut identisch funktionierende Gitarre wie bei den anderen auch. Die Not beide Potis runter drehen zu müssen beim stumm drehen, kann man ja auch durch No-Load-Potis oder anderen Potis mit automatischem Schalter beim herunter drehen lösen.

Mit dem Sweet-Spot ist das so eine Sache. Viele interessiert er einfach nicht, da sie eh volles Brett spielen oder generell alle Regler aufdrehen und glücklich damit sind. Wiederum andere Halten die Kapazitäten schaltbar (Siehe Helmut Lemme), um eine andere Resonanzfrequenz - ohne am Poti zu drehen - umschalten können. Und ganz andere bauen sich da richtige Preamps rein, die dann auch noch mehr können als nur als Buffer zu dienen. Damit macht man auch nur wenige Leute glücklich. Denn um im Bandsound gut durchzukommen kann man auch einfach ein EQ im Preamp nutzen und das schmale Frequenzband puschen, bei dem du in deinem Bandgefüge Platz hast. Daher ist mein Einsatz mitlerweile auch weniger an der Gitarre zu löten, sondern lieber einen möglichst variablen EQ im Signalweg zu haben, um auch schnell reagieren zu können, wenn sich mal was am Bandsound oder der Location ändert. Da muss ich nicht erst wieder anfangen zu löten, falls die Schaltung nicht genug Einstellmöglichkeiten hat.

Ich möchte dich jetzt nicht angiften, aber vielleicht liest du etwas Fachlektüre zu dem Thema. Da gibt es Literatur wie Sand am Meer, die sich um Gitarrensound, Elektrotechnik-Grundlagen und mit Schaltungsbeispielen daher kommen. Das was du hier versuchst als deine Schaltung in der Welt zu verbreiten haben schon sehr viele Menschen vor dir - ich auch vor Jahren, als ich mich ausprobieren wollte - bereits realisiert und sogar zum Teil zu Papier gebracht. Sei mir daher nicht böse, dass ich da so allergisch darauf reagiere, wenn ich sehe wie jemand bekanntes Wissen als sein Werk versucht zu vermarkten. Es reicht schon, wenn Apple das jedes mal tut und man ihnen mangels Wissen auch noch Glauben schenkt.

Wenn du für jede "deiner" Ideen nicht deine Gitarre aufschrauben möchtest, kannst du doch ein Push-Pull-Poti einbauen, der einen Pickup ohne andere Bauteile im Signalweg direkt an die Buchse durchschleift. So kannst du extern deine Schaltung in einer Keksdose oder ähnlichem aufbauen und so jede Nuance der neuen Schaltung selber ausprobieren. Auf der anderen Seite kannst du dir auch bei Interesse das nötige Wissen selber aneignen und deine Fragen durch eigene Handrechnung selber beantworten. Des weiteren gibt es genug Software, die einem diese Sachverhalte per Simulation vorführen kann. PSpice ist solch ein Beispiel. Die Software ist äußerst mächtig und ist zudem von vielen Halbleiterherstellern in der eigenen Version kostenlos als Download verfügbar. So musst du nicht bei jeder Änderung an der Schaltung andere Fragen, wie es sich damit verhält.

Das Problem das ich da sehe ist einfach. Du machst diese Erfahrung genau für deine Gitarren mit deinem Equipment und deinen Pickups. Hast du denn schon mal gemessen, wie groß die Induktivität deines Humbuckers ist? Denn was für dein Equipment gilt und gut funktioniert kann bei anderen auch ganz andere Ergebnisse zutage führen. Die Rolle des Kondensators ist dabei einfach wichtiger, als die Dämpfung durch die Potis zu regeln. Denn nur durch die Spule des Tonabnehmers und diesem Kondensator hat man etwas, dass auch schwingen kann. Anders kann dieser Peak als Resonanzüberhöhung auch nicht entstehen. Wenn es genau das ist was du suchst, warum spielst du nicht mit variablen Kondensatoren? Die sind zwar recht groß, aber es gibt einige Modelle, die wie jedes Poti in der Gitarre Platz finden könnten.

Bitte nicht übel nehmen...

Gruß,
Etna
 
Hallo Etna,

ok, neuartig war´s wohl nicht, immerhin habe ich´s für mich neu erfunden, und hatte auch nirgendwo so etwas gefunden.

In einigen Punkten widerspreche ich Dir im Folgenden -

das mich bei der Anwendung Überzeugende ist gerade die Variabilität, um - für jeden Song neu den passenden Sound einzustellen (regele ich häufig auch noch nach, nachdem wir angefangen haben zu spielen, und evtl im Solo innerhalb des Songs dann nochmal anders).

Mit dieser Schaltung mit Trimmer statt Poti könnte man immerhin einmal den Allround-Kompromiss einstellen, was schon alleine wertvoll genug wäre, denn wie kann man denn sonst den optimalen Poti-Wert für den optimalen Sound-Geschmack bei gegebener Gitarre und PU direkt ohne Umbau-Unterbrechungen einstellen?
Wobei sich positiv überraschende Ergebnisse einstellen können, siehe weiter oben, die Ibanez Les Paul. Wobei ich dort wie beschrieben die 500k-Vol.-Pots gegen 250er tauschte (und mir daraus die -mir unbekannte- Idee einfiel)
Auch mit dem Trimmer ist die Lautstärke nicht auf null.

Die Idee der Potis mit automatischem Schalter beim herunter drehen ist praktikabel, kost n paar Euronen mehr, realisier ich vielleicht mal, aber bisher störts mich noch nicht.

Der C-Switch von Lemme, aktive Vorverstärker oder dein EQ-Einsatz können vielleicht mehr, kosten aber auch mehr, und ich wollte und könnte nicht während des Spielens einen mehrbändigen EQ einstellen. Auch kein Bock auf V-Verstärker und Batteriewechsel, ich mag´s nun mal eher einfach, und eher vintage.

Warum haben denn fast alle Gitarren ein passives Tone-Poti und nicht stattdessen einen Switch, um ein vorgegebenes Maß an Höhen wegzunehmen? Oder gar keine Regelmöglichkeit?
Weil´s einfach, praktisch, billig und variabel ist.

Die Les Paul, SG oder Ähnliche haben zwei Tone-Potis, und ich brauch eben nur einen.
Da nutze ich den Platz lieber für ein Poti, das einstellbar die Resonanzspitze mehr oder weniger bedämpft, anders gesagt, das einen anderen - wirkungsvollen - Effekt als ein Tone-Poti hat.
Wenn ich wollte, könnte ich trotzdem zusätzlich einen externen EQ nutzen.

Und mir genügt es, die Gitarre einmal nach der beschriebenen Methode umzulöten, dann bin ich zufrieden. Dein Vorschlag mit der Keksdose ist ja ok, aber hierfür müsste ich zunächst ein PP-Poti und ne Stereobuchse einkaufen und ebenfalls einiges umlöten. Und die Regelmöglichkeiten wären nicht mehr an der Gitarre. Kann ich auch gleich das Batteriefach auf lassen und z.B. mit Steckverbindern unterschiedliche Kondensatoren testen.

Du sagst, ich solle mehr Fachliteratur lesen - nun ja, dazu müsste man erstmal Zeit u. Muße haben als Vollzeitworker, und dann das ganze auch noch verstehen.

Das was du hier versuchst als deine Schaltung in der Welt zu verbreiten haben schon sehr viele Menschen vor dir - ich auch vor Jahren, als ich mich ausprobieren wollte - bereits realisiert und sogar zum Teil zu Papier gebracht. Sei mir daher nicht böse, dass ich da so allergisch darauf reagiere, wenn ich sehe wie jemand bekanntes Wissen als sein Werk versucht zu vermarkten. Es reicht schon, wenn Apple das jedes mal tut und man ihnen mangels Wissen auch noch Glauben schenkt.

Tja, sorry, das wusste ich noch nicht, als ich den Artikel schrieb, bis es mir smartin mitteilte.
Habe es nirgendwo geklaut, hatte diese Schaltung davor nirgends im Netz gefunden, nachher nicht mehr gesucht. Kannst Du mir n Tip geben, wo sie im Netz zu finden ist?
Da mir aber klar war, dass die Idee nicht so fern lag, hab ich das "erfunden" immerhin in Anführungszeichen gesetzt.
Und mit dem Vermarkten verdien ich ja kein Geld, ich will nur, dass die Schaltung sich weiter verbreitet, weil sie halt einfach, praktisch, billig und variabel ist.

Das Problem das ich da sehe ist einfach. Du machst diese Erfahrung genau für deine Gitarren mit deinem Equipment und deinen Pickups. Hast du denn schon mal gemessen, wie groß die Induktivität deines Humbuckers ist? Denn was für dein Equipment gilt und gut funktioniert kann bei anderen auch ganz andere Ergebnisse zutage führen. Die Rolle des Kondensators ist dabei einfach wichtiger, als die Dämpfung durch die Potis zu regeln. Denn nur durch die Spule des Tonabnehmers und diesem Kondensator hat man etwas, dass auch schwingen kann. Anders kann dieser Peak als Resonanzüberhöhung auch nicht entstehen. Wenn es genau das ist was du suchst, warum spielst du nicht mit variablen Kondensatoren? Die sind zwar recht groß, aber es gibt einige Modelle, die wie jedes Poti in der Gitarre Platz finden könnten.

Habe gar nicht die Möglichkeit, dessen Induktivität zu Messen.
Und die Frequenz-Kurven der einzelnen PUs sind doch auch unterschiedlich.

Habe die Schaltung in vier Gitarren eingebaut (in die vierte "Mark II") und lasse sie künftig so, weitere werden folgen.
Verschiedene PUs in verschiedenen Gitarren, verschiedene Proberäume, verschiedene Röhren-Amps, sehr unterschiedlich übersteuert gespielt.
Was nicht verschieden ist: die PUs sind alles Humbucker mit mehr oder weniger eher schwachem Vintage-Output (z.B. Gibson T-Top,
Tonerider ACII)

Der Pickup wird durch unterschiedliche Vol-Potiwerte aber doch auf andere Art gedämpft als beim Tone-Pfad mit Kondensator dazu in Reihe(!?).
Ich will dabei doch möglichst viele Höhen erhalten, soll ja keine Höhenblende sein. Ok, von Schwingkreisen versteh ich einfach zu wenig, mein Vorstellungsvermögen gibt das nicht so her, meine bisherigen Hör-Erfahrungen sind aber eindeutig.
Kann es ja trotzdem mal austesten mit den Kondensatoren, werde ich wohl irgendwann.

Gruß,
Roman
 
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Moin!

In einigen Punkten widerspreche ich Dir im Folgenden -

Wobei sich positiv überraschende Ergebnisse einstellen können, siehe weiter oben, die Ibanez Les Paul. Wobei ich dort wie beschrieben die 500k-Vol.-Pots gegen 250er tauschte (und mir daraus die -mir unbekannte- Idee einfiel)
Auch mit dem Trimmer ist die Lautstärke nicht auf null.

Nene, da rennst du bei mir offene Türen ein. Ich plädiere immer vor dem PU-Tausch unbedingt ein paar Euro für Elektronik zu zahlen, wenn man unzufrieden ist. Und das ist ja auch ein bewährtes Mittel.

Und wenn der Rest zu dir, deinem Spiel und deinen Vorlieben passt, dann freue ich mich sehr! Wirklich! Es dauert sau lange ehe man etwas findet, dass einen so glücklich macht. Das kenne ich nur zu gut! Auf meiner ersten Gitarre habe ich 4 Schalter, die mit der HSS-Bestückung fast alle erdentlichen Kombinationen raus kitzeln.

Der C-Switch von Lemme, aktive Vorverstärker oder dein EQ-Einsatz können vielleicht mehr, kosten aber auch mehr, und ich wollte und könnte nicht während des Spielens einen mehrbändigen EQ einstellen. Auch kein Bock auf V-Verstärker und Batteriewechsel, ich mag´s nun mal eher einfach, und eher vintage.

Warum haben denn fast alle Gitarren ein passives Tone-Poti und nicht stattdessen einen Switch, um ein vorgegebenes Maß an Höhen wegzunehmen? Oder gar keine Regelmöglichkeit?
Weil´s einfach, praktisch, billig und variabel ist.

Klar kostet der C-Switch zu viel. So einen Schalter bekommt man beim großen C für 2 Euro und die passenden Kondensatorwerte für wenige cent hinterher. Den Fehler habe ich als ich noch ganz grün hinter den Ohren war auch gemacht und mir neben diesem ominösen Schalter, der mich absolut enttäuschte, weil die Werte nicht passten, auch noch einen 5-Gang Drehschalter von PRS angelacht. Der lag 10 Jahre im Regal ehe ich ihn zum halben Preis verkaufen konnte.

Mit Schalter kenne ich derzeit sonst nur die Lucille. Für ihn war halt das der Richtige Weg.

Zu den Quellen kann ich dir leider nicht viel sagen. Eine Menge kann man ja in den Guitar Letters lesen, sonst gibt es noch Geofex und das meiste habe ich aber aus Büchern. Lemme hat zwei nette Bücher verfasst, dann liegen hier halt viel Fachliteratur vor und ET habe ich auch noch studiert. Meine Anfänge habe ich aber beim guten Jean Pütz gelernt. Er hat auch reine ET-Bücher verfasst, die sehr lesenswert sind. Foren wie dieses hier sind ja auch Quell des wissens, wenn man die richtigen Threads liest. Natürlich gibt es auch andere Foren, gerade im amerikanischen Bereich.

Ich hoffe das hilft!

Gruß,
Etna
 
PU's sind ja praktisch Mikrofone, eine störende Frequenz könnt etwas bedämpft werden.
Veto, PU´s nehmen die Schwingung der Saite ähnlich einem Dynamo auf und erzeugen direkt eine (geringe) Wechselspannung.
Mikrofonie ist das, was kein Mensch bei einem PU haben will.

Welche PU´s sind denn auf der Ibanez drauf?
Ich gehe mal von Super 58 aus, die eigentlich recht gut klingen aber ab und an ein heftig ausgeprägtes Mikrofonieproblem haben.
Zudem haben die Dinger Kappen, die am Mikrofonieproblem stark beteiligt sind.
Das zu bedämpfen ist eine Wissenschaft für sich, da die Kappen dafür runter müssen.
Läßt sich aber noch einigermaßen behebn.

Dann noch die Frage: Schraubhals oder angeleimter Hals.
Ibanez hat sich nicht immer sklavisch an das große Vorbild gehalten.
Der Schraubhals klingt schon etwas anders als der eingeleimte.

Ich selber habe davon nur eine Goldtop aus den späten 70´ern gespielt.
Sound war hervorragend, aber extrem Mikrofonieanfällig, in Bandlautstärke unspielbar.

Ich würde, wenns metallisch klingt, eher auf ein Problem mit der Magnetisierung der PU´s tippen.
Dann wird es auch beim Humbucker schnell harsch und fies.
Man kann remagnetisieren, der Aufwand dürfte sich aber nicht lohnen.

Die Schaltungsvariante ist ganz witzig, für mich zu viel Fummelei.
Ich würde eher 2 Master-Volumepotis 250 und 500 kOhm umschaltbar machen.
 
Veto, PU´s nehmen die Schwingung der Saite ähnlich einem Dynamo auf und erzeugen direkt eine (geringe) Wechselspannung.
Mikrofonie ist das, was kein Mensch bei einem PU haben will.

Besser gesagt haben PU's einen gewissen Anteil an Mikrofonie, egal ob gewachst oder ungewachst, gibt es immer noch die Festkörper-Mikrofonie, die denn Schall weiterleitet und auch den PU körperlich zum Schwingen bringt. Zu einem Anteil wird diese Schwingung auch übertragen.
 

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