Also wenn ich jetzt nicht in einem Internetforum wäre, sondern du privat mit solchen Problemen zu mir kommen würdest, würde ich sagen "Kneif die Pobacken zusammen, wisch dir das Pipi aus den Augen und beiß dich durch." Aber im Internet bin ja ein netter Mensch...
Um mal einen Schwank aus meinem Leben zu erzählen:
Ich bin 26 und durchaus eine passable Hobbybassistin und war leider schon in einigen Bands und wirklich Glück hatte ich nie. Da waren wirklich eine Menge toller Musiker dabei, mit denen das Zusammenspiel super geklappt hat und wir haben auch gutes Material gehabt. Nur habe ich es mit keiner Band geschafft, etwas stetiges aufzubauen. Das hatte verschiedene Gründe: aus 3 Bands ist beispielsweise nichts geworden, weil einer der anderen jeweils zu verdrogt war. Es hat toll begonnen. aber nach einer Weile kam dann das Problem auf und es wurde untragbar. So verplempert man echt Zeit.
Bei meiner Metalband war ich damals am längsten, aber der Gitarrist blockte immer die Auftritte: "So gehe ich nicht auf die Bühne, das ist noch nicht mein Niveau. Blabla." Wr konnten die Lieder im Schlaf spielen... Der Typ hat sich einfach jegliche Sozialkompetenz aus dem Kopf geraucht. Nach 3/4 Jahren bin ich dann ausgestiegen, da ich dann endlich verstanden habe, dass das so pure Zeitverschwendung ist. Damals blieb ich aber noch so lange, um einen neuen Bassisten einzulernen. Das Beste war, dass infolge meines Ausstiegs der besagte Gitarrist auch gegangen wurde (etwas längere Geschichte). Na ja, ich war dann raus. Nach weniger als einem Jahr mit neuen Musikern haben die Jungs einen Gig nach dem anderen gespielt und haben sich für so eine Hobbytruppe auch eine recht passable Fanbase erspielt. Bisschen in den Po könnte ich mich dafür schon beißen. Letztenz haben mich die Herren auch wieder gefragt, ob ich nicht wieder einsteigen will. Wenn ich jetzt nicht woanders wohnen würde, wäre ich wohl hingegangen.
Was habe ich daraus gelernt: 1. Wenn man das Gefühl hat, eine Band führt zu nichts, dann sollte man einen Schlussstrich ziehen und nicht ewig auf ein Wunder hoffen. 2. Wenn einem was stört, sollte man das Ansprechen. Ich war lange unzufrieden und habe das nicht deutlich genug kommuniziert. Der Gitarrist hat mich genervt und mir auch allgemein kein gutes Gefühl in der Band gegeben.
Aber das ganze Jaulen bringt nichts. Ich wohne jetzt seit letzem Oktober hier in der Gegend und habe immernoch keine Band. Das hat verschiedene Gründe, ich habe auch einige Fehler gemacht. Frustriert bin ich tatsächlich auch ziemlich deswegen, aber ich reflektiere einfach und versuche daraus etwas zu lernen. Das Leben geht weiter und es hilft auch nicht, deswegen traurig zu sein. Es gibt auch einfach Dinge, die man nicht beeinflussen kann. Es ist nicht meine Schuld, wenn einer sein Leben nicht im Griff hat und Hilfe ablehnt. Wenn man mit der Band unzufrieden ist und sich nichts ändern lässt, dann einfach gehen. Es ist auch nicht leicht, wenn man etwas mit anderen zusammen aufbauen will und das alles eher "Künstlertypen" sind. Man ist selbst oft genug selbst ein Idiot oder ein Arsch und tatsächlich sind es auch gerne mal die Anderen.
Lange Rede, wenig Sinn: Du bist nicht der Einzige, der solche Probleme hat. Das Leben ist manchmal einfach nicht so, wie man es sich wünscht. Das ist aber lange noch kein Grund, den Kopf hängen zu lassen und verzweifelt in der Ecke zu liegen. Sei aktiv, arbeite an dir, sowohl musikalisch als auch persönlich. Irgendwann wird es schon. Dann hast du mit "Mitte 20" halt noch nicht die Bühnen der Region gerockt und drölfzig Groupis im Tourbus vernascht. Na und? Immherin kannst du sagen, dass du es versucht hast. Einfach auf halber Strecke aufzugeben wäre charakterlos. Ich kenne so viele Musiker, die auch erst recht spät ein richtig gutes Projekt hatten und damit den Erfolg hatten, von dem sie geträumt haben.
Was du aus meinem Roman nur für dich ziehst, ist dir ganz und gar überlassen.
Abschließen möchte ich noch ein Zitat aus dem Board hierlassen, was ich irgendwann mal gelesen habe:
"Das Leben ist zu kurz für scheiß Bands!"