cattheodd
Registrierter Benutzer
Hallo miteinander,
Ich teile mit Euch meinen Eindruck vom größten Bruder aus der 2015er Orange Crush Combo Reihe.
Zuerst die Hausaufgaben:
Features
Bild vom großen T
Hintergrund
Ich wollte eine leichte Kiste, die mir im Proberaum Gitarrensaft gibt, wenn mal wieder kein Gitarrist da ist und mir Bass allein zu öde wird. Da ich nicht vorrangig Gitarre spiele und das Ding im Proberaum stehen soll war “billig” auch ein wichtiger Faktor. Gekauft habe ich vor einem Monat online bei Session - alles Prima. Kostete 265 Eur.
Was sagen die Sinne? Fragen wir sie!
Sehen
Großes Paket - Die Ehefrau erschrickt. Doch zum Glück ist der Kleine wirklich klein und nur extra ummantelt gewesen. Die letzte Kiste saß wie eine enge Haut. Da war auch schon der erste Aha-Effekt: Kein Stromkabel. Orange meint, jeder hätte so ein PC-Netzkabel immer irgendwo übrig. Die Affen, denke ich mir! Recht hatten sie auch noch, als ich nach nur 2 Min kramen eines in der Hand hatte. Krass.
Das Auge sah sich dann mal den Kasten an: Eine kleine Delle in der Bespannung und das Logo auf dem Grill ist minimal schief. Bei dem Preis lebe ich damit. Die orange Bespannung macht ihn Wohnzimmertauglich!
Riechen
Ihhh, Gummiplasteweichmacherscheiss. Schnell Fenster auf, damit sich kein Krebs erregt. Da bei Thomann und Session der Verstärker kurzzeitig nicht lieferbar war, denke ich kam er fast direkt zu mir. Fabrikfrische. Nach drei Tagen roch er nicht mehr.
Tasten
Alles soweit solide. Dem Tragegriff kann man trauen und er ist recht angenehm in der Hand. Die Potis laufen fast schon etwas zu einfach und ich würde besser nichts drauf fallen lassen. Mit ein paarmal hin und her räumen werden sicher bald auch Spuren in der Bespannung zu finden sein. Meckern kann man darüber aber nicht.
Hören
Jaja. DER wichtige Teil.
Prinzipiell sehe ich Orange in einer Zwei-Gitarren-Situation als super Ergänzung zu einem Verstärker der großen Firmen Fender/Marschall/Mesa
Clean-Kanal: Viele würden sagen es klänge “warm”. Ich beschreibe es lieber mit “rund/weich”. Man kann ihn zum zerren kriegen. Mit Pedalen sicher ne solide Nummer
Dirt-Kanal: Das Herzstück mit vier Gainstufen, angeblich ohne Back-to-Back Dioden. Man merkt, dass keine Röhre drin ist und man merkt, dass er trotzdem eigenständig gut klingt: Gain unter 12 Uhr ist clean bis crunchig, ab ein Uhr voll da und darüber gewinnt er noch leicht an Textur. Man kann ihn auch mit einem Boost (hier TC Spark Mini) mehr drücken, wobei Gain raufdrehen das gleiche bewirkt (anders als ich es erwartet habe!).
Blues, Rock bis Metal ist die Komfortzone mit eben dem Orange-Charakter. Ganz fiese Sachen brauche dann sicher ein Pedal davor.
Reverb: Tut was er soll. Ich bin da kein Experte. Der Regler kann von “dezent” über “viel” (12Uhr) bis “ey, das ist zu viel, Alter!” alles abdecken.
3-Band-EQ: Ist recht effektiv, und formt den Sound wie er soll. Je nach Gitarre, Verzerrung und Raum eben anzupassen. Der Mittenregler kann so einiges einiges an der Geschmacksrichtung ändern. Ein Vergleich: Vom dunklen Doppelbock bis zum hellen Lager ist alles drin.
Stimmgerät: Kann man per Knopf zusätzlich einschalten, ohne Stummschaltung. Ist Mist und bleibt aus.
Lautsprecher: Man merkt, dass ein 1x10er weniger Gas gibt als ein 2x12er. Ein alternativer Boxenausgang wäre hier schön gewesen. Vielleicht bastle ich irgendwann was selbst.
Der Vergleich zu einem Micro Terror an ner 2x12er ließ dann leicht einen Unterschied erkennen. Er “klingelt” weniger und ist weniger dynamisch als der Halbröhrenzwerg. Dort sprang mich der Powerakkord direkter an, während der Crush zaghafter bzw. komprimierter war. Bei der Handkantenabdämpfung (Palm-Mutes) fehlen dem Kasten aber etwas die Eier. Bass gibt es zwar und man kann auch auch zuviel davon einstellen, fördert aber nicht den Grundsound sondern hilft “nur" sich auf den Raum abzustimmen.
Schmecken
Über Geschmack lässt sich nicht streiten.
Fazit
Für das Geld kann er einiges: 2 Kanäle, Gain von Blues bis Metal, brauchbarer Reverb, Effektschleife! Er ist kein Röhrenamp und will auch keiner sein. Prima für die beengte Proberaumsituation und Einsteiger. Weniger Knöpfe und durch Pedale ausbaubar, die ja dann für einen “Bühnenverstärker” weiter genutzt werden können.
Soviel erstmal von mir.
Cheers!
Ich teile mit Euch meinen Eindruck vom größten Bruder aus der 2015er Orange Crush Combo Reihe.
Zuerst die Hausaufgaben:
Features
- Gitarrenverstärker-Combo
- Transistorverstärker, analog
- 35 Watt Leistung
- 10 Zoll Lautsprecher (voice of the world)
- Geschlossene Box
- Geflecht vor dem Lautsprecher
- ca. 12kg schwer und 44 x 40 x 23 cm groß
- 2 Kanäle: Clean & Dirt
- Clean Volume, Dirt Gain & Volume
- Gemeinsamer 3-Band EQ
- Digitaler Federhall
- Serielle Effektschleife
- Kopfhörerausgang mit Lautsprecheremulation
- Aux-In ohne Regler
- Stimmgerät für Standardstimmung
Bild vom großen T
Hintergrund
Ich wollte eine leichte Kiste, die mir im Proberaum Gitarrensaft gibt, wenn mal wieder kein Gitarrist da ist und mir Bass allein zu öde wird. Da ich nicht vorrangig Gitarre spiele und das Ding im Proberaum stehen soll war “billig” auch ein wichtiger Faktor. Gekauft habe ich vor einem Monat online bei Session - alles Prima. Kostete 265 Eur.
Was sagen die Sinne? Fragen wir sie!
Sehen
Großes Paket - Die Ehefrau erschrickt. Doch zum Glück ist der Kleine wirklich klein und nur extra ummantelt gewesen. Die letzte Kiste saß wie eine enge Haut. Da war auch schon der erste Aha-Effekt: Kein Stromkabel. Orange meint, jeder hätte so ein PC-Netzkabel immer irgendwo übrig. Die Affen, denke ich mir! Recht hatten sie auch noch, als ich nach nur 2 Min kramen eines in der Hand hatte. Krass.
Das Auge sah sich dann mal den Kasten an: Eine kleine Delle in der Bespannung und das Logo auf dem Grill ist minimal schief. Bei dem Preis lebe ich damit. Die orange Bespannung macht ihn Wohnzimmertauglich!
Riechen
Ihhh, Gummiplasteweichmacherscheiss. Schnell Fenster auf, damit sich kein Krebs erregt. Da bei Thomann und Session der Verstärker kurzzeitig nicht lieferbar war, denke ich kam er fast direkt zu mir. Fabrikfrische. Nach drei Tagen roch er nicht mehr.
Tasten
Alles soweit solide. Dem Tragegriff kann man trauen und er ist recht angenehm in der Hand. Die Potis laufen fast schon etwas zu einfach und ich würde besser nichts drauf fallen lassen. Mit ein paarmal hin und her räumen werden sicher bald auch Spuren in der Bespannung zu finden sein. Meckern kann man darüber aber nicht.
Hören
Jaja. DER wichtige Teil.
Prinzipiell sehe ich Orange in einer Zwei-Gitarren-Situation als super Ergänzung zu einem Verstärker der großen Firmen Fender/Marschall/Mesa
Clean-Kanal: Viele würden sagen es klänge “warm”. Ich beschreibe es lieber mit “rund/weich”. Man kann ihn zum zerren kriegen. Mit Pedalen sicher ne solide Nummer
Dirt-Kanal: Das Herzstück mit vier Gainstufen, angeblich ohne Back-to-Back Dioden. Man merkt, dass keine Röhre drin ist und man merkt, dass er trotzdem eigenständig gut klingt: Gain unter 12 Uhr ist clean bis crunchig, ab ein Uhr voll da und darüber gewinnt er noch leicht an Textur. Man kann ihn auch mit einem Boost (hier TC Spark Mini) mehr drücken, wobei Gain raufdrehen das gleiche bewirkt (anders als ich es erwartet habe!).
Blues, Rock bis Metal ist die Komfortzone mit eben dem Orange-Charakter. Ganz fiese Sachen brauche dann sicher ein Pedal davor.
Reverb: Tut was er soll. Ich bin da kein Experte. Der Regler kann von “dezent” über “viel” (12Uhr) bis “ey, das ist zu viel, Alter!” alles abdecken.
3-Band-EQ: Ist recht effektiv, und formt den Sound wie er soll. Je nach Gitarre, Verzerrung und Raum eben anzupassen. Der Mittenregler kann so einiges einiges an der Geschmacksrichtung ändern. Ein Vergleich: Vom dunklen Doppelbock bis zum hellen Lager ist alles drin.
Stimmgerät: Kann man per Knopf zusätzlich einschalten, ohne Stummschaltung. Ist Mist und bleibt aus.
Lautsprecher: Man merkt, dass ein 1x10er weniger Gas gibt als ein 2x12er. Ein alternativer Boxenausgang wäre hier schön gewesen. Vielleicht bastle ich irgendwann was selbst.
Der Vergleich zu einem Micro Terror an ner 2x12er ließ dann leicht einen Unterschied erkennen. Er “klingelt” weniger und ist weniger dynamisch als der Halbröhrenzwerg. Dort sprang mich der Powerakkord direkter an, während der Crush zaghafter bzw. komprimierter war. Bei der Handkantenabdämpfung (Palm-Mutes) fehlen dem Kasten aber etwas die Eier. Bass gibt es zwar und man kann auch auch zuviel davon einstellen, fördert aber nicht den Grundsound sondern hilft “nur" sich auf den Raum abzustimmen.
Schmecken
Über Geschmack lässt sich nicht streiten.
Fazit
Für das Geld kann er einiges: 2 Kanäle, Gain von Blues bis Metal, brauchbarer Reverb, Effektschleife! Er ist kein Röhrenamp und will auch keiner sein. Prima für die beengte Proberaumsituation und Einsteiger. Weniger Knöpfe und durch Pedale ausbaubar, die ja dann für einen “Bühnenverstärker” weiter genutzt werden können.
Soviel erstmal von mir.
Cheers!
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