Frequenzanalyse LTE - Überlappung mit Signal von Funkmikrofonen analysiert

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Old-Papa
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Hallo,

ja, es ist auch mir bekannt, dass einige Funkmikrofone nur noch bis 2015 betrieben werden dürfen.
Ich habe ein paar AKGs mit ISM-Frequenzen und dann noch zwei gebrauchte gekauft (grummel!) die blöderweise jetzt in diesem Bereich liegen.
Noch gehen sie, oder eben auch nicht. Eins (802,550 MHz) macht derzeit in unserer Gegend (Berliner Raum) noch keine Probleme, das andere (813,100 MHz) produziert ab ca. 10 Meter schon erhebliche Störgeräusche. Klar, beide liegen im Frequenzbereich vom LTE-Downstream (ca. 790-820 MHz), doch dieser wird zumindest hier nicht komplett genutzt. Von 832-862 MHz liegt der LTE Upstream (also vom Handy zum Sendemast), dazwischen (also 823-832 MHz) liegt die sogenannte LTE-Lücke. In dieser kann man legal Funkmikrofone nutzen, nur wie lange noch?
Da mir "die Tage" ein kleiner Spektrumanalyser ins Haus kam, habe ich das ganze mal nach Frickler-Art untersucht ;)

Da Fotos immer mehr sagen...

LT-Luecke-off.jpg


Die blaue Linie zeigt die Signalstärke absolut (also im Moment) an. Diese schwankt sehr stark, im LTE-Bereich werden die Kanäle auch zyklisch durchfahren. Diese Linie zappelt wie blöde ;)
Darum in rot dahinter ein summierter Durchschnittswert und ganz hinten in rosa die je gemessenen Spitzenwerte.
Beim Marker "4" sendet eins der Problem-Mikros, dort befindet sich zufällig eine kleine Lücke. (Schwein gehabt)
Beim Marker "2" sendet das absolute Problemkind und man sieht auch, warum es zu Störungen kommt. Das LTE-Signal haut komplett rein. (Pech gehabt)
Der LTE-Upstream ab 832 MHz ist leer, es sendet gerade kein Handy.


LT-Luecke-on.jpg

Hier mal beide Mikros kurz eingeschaltet. In unmittelbarer Nähe zum Empfänger geht das noch deutlich drüber, nach ein paar Metern ist das Signal aber auch nur so stark wie das LTE-Signal. Dann ist zumindest beim 813,100er Mikro Ende im Gelände.

Hier also nur mal zum Zeigen, AKG bietet dafür ja keine Umrüstung an (lohnt ja auch nicht)

Old-Papa

Oups! Statt 802,550 MHz muss es richtig 802,525 MHz heißen.
 
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Wie bekommt man den ein Spektrumanalyser "ins Haus". Ich möchte das auch haben ;)

Jedenfalls sehr interessant. Danke für's aufarbeiten :great:
 
Nu, dann musst Du kaufen ;)
Mein Handteil habe ich seit ein paar Tagen, einen stationären SA von HP habe ich seit Jahren (gut 80kg-Klasse, nix Handheld ;) )

RF-Explorer.jpg

Das isser.... (im extra gelben Schutzholster und Größenvergleich ;)) Hört auf den klangvollen Namen "RF-Explorer - 3G Combo" Es gibt noch andere Versionen, diese hier war für meine Zwecke (Funkmikros, ISM und W-LAN) das geeignetste.
Meinen habe ich in Germany bei EXP-Tech.de gekauft. Gibt noch mehr Anbieter (teurer)

RF-Explorer-Screen.jpg

Es wird eine Windows-Software geliefert (Download), steuert dann komplett das Teil. In rosa im Hintergrund sieht man dass das eine Mikro bei "2" komplett im LTE unter geht, das andere bei "4" steht noch sauber in seiner Lücke. Das muss aber nicht immer und vor allem nicht überall so bleiben. Ich habe beide nochmal kurz eingeschaltet, Mikroabstand zum Empfänger diesmal etwa 7 Meter.
Aber eben auch vor Ort auf der Bühne kann ich mit dem eingebauten Display einigermaßen abschätzen, welche Kanäle belegt sind.
Das Ding ist kein Schnäppchen, doch wenns rauscht und knarzt hilft es sehr. Natürlich nur, wenn man die Kanäle am Mikro umschalten kann. Das geht bei meinen AKGs leider nicht. Da heißt es "geht oder einpacken" :(

Old-Papa

Update:

RF-Explorer-Preise.jpg

Hier noch die Preise, die ich gelöhnt habe. Die "Tasche" wurde doppelt geliefert, kann sein, dass original schon eine dazu gehört.
 
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Nun ja, eigentlich ist der Preis ok. Wenn man nur ein gutes Funkmikro damit in eine Lücke quetschen kann, hat man das Geld schon raus ;)

Das Ding steht gerade im meinem Büro (30km weiter als zuhause) und hier könnte ich beide Mikros nicht benutzen. Himmelsakratürken aber auch!

Old-Papa
 
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Kleines Update. Aufgrund massiver Pressekonferenzgefunke und dem leichten Bammel vor kurzfristigen Problemen habe ich das Ding bestellt...zumindest für die Zukunft.

Mit einem Live-Display ist man im Fall der Fälle deutlich schneller als mit den diversen Scan-Optionen der Empfänger.
 
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Und? Haste das Dingens schon im produktiven Einsatz gehabt?
Ich bisher nur einmal, hat geholfen. Man muss sich aber trotz aller "Säschenhektik" zur Ruhe zwingen.

Old-Papa
 
Grund: Überflüssiges Komplettzitat des Vorgängerbeitrags entfernt
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Bisher habe ich das Gerät nur testweise am Laptop gehabt, damit wir uns kennenlernen ;-)

Am 05.12.15 gibt es eine Job mit mindestens 8 Strecken. Da wird das Teil seinen ersten echten Einsatz haben.
 
Da würd mich doch glatt mal ein Scan von 600-614 MHz inmteressieren, wo man ja auch nach Anmeldung keine Festinstallation betreiben darf.

Was geht ab in diesem band ?


Danke !
 
Hallo Ralfi,

leider zu spät. Die Va war schon. Habe einige Screenshoots erstellt um ein wenig über meine Eindrücke zu berichten. Allerdings dauert due genaue Auswertung noch einige Tage.

Gruß
 
Da bin ich auch gespannt ...

Gruß
Christoph
 
Hallo,
hier mal ein Scan 595 bis 614 MHz. Hier im Berliner Randgebiet alles unauffällig.

595-614MHz.jpg



Old-Papa
 
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Hey,

aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Ich habe den Bericht noch auf dem Plan. Zum Jahresende kommt nunmal alles auf einmal. Wenn man dann auch noch umzieht, ist das Chaos perfekt ;)

Habe heute den letzten Job des Jahres. Vermutlich habe ich keine Zeit zum Einrichten der Messeinrichtung. Falls doch, nehme ich das noch mit rein.

Gruß und guten Start ins neue Jahr, allen zusammen :great:
 
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So, Doppelpost. Nie mehr verspreche ich einen Bericht :D. Entschuldigt die Verspätung. Entschuldigt den knappen Tatsachenbericht. Das Jahr beginnt terminreich wie das alte geendet hat. Beim letzten Job gab es unverhofft keine Funkstrecke, zeitlich wäre eine sinnvolle Einrichtung auch nicht möglich gewesen.


Daher hier nur meine Eindrücke des Explorers bei einer Veranstaltung mit max. 10 Strecken gleichzeitig.
Equipment war:

4 Stück 4-fach Empfänger Mipro Act (die 1:1 Kopien der allseits beliebten Beyerdynamic Opus Serie sind, von Beyerdynamic selbst vertrieben wurden und anscheinend so gut harmonieren, dass selbst der Dry&Hire-Techniklieferant sich nicht für ein Produkt entscheiden kann, sondern wild durchmixt ;) ).
8 Headsets mit Taschensender
2 Handfunken

WP_20151205_19_11_49_Pro.png


WP_20151205_19_12_08_Pro.jpg

WP_20151205_18_34_49_Pro.jpg



Mittags habe ich das System eingerichtet. Obwohl es im Grunde doch einfach erscheint, habe ich eine Weile benötigt warm zu werden. Einige Effekte habe ich noch nicht verstanden. Da wird einfach noch einiges an Erfahrung notwendig sein.
Zuerst sollte man den Bereich einstellen, der Abgetastet werden soll. Je kleiner der Bereich ist, desto schneller funktioniert nachher die Messung. Außerdem ausschlaggebend für die Abtastgeschwindigkeit ist die Abtastrate. Also in welchen Schritten die Software misst. Sind die Schritte groß, geht es schneller, jedoch werden die Ergebnisse ungenauer. Ich habe mich für 1 MHz Schritte entschieden. In wie weit die Wahl der Abtastrate mit reinspielt, muss ich noch genauer untersuchen. Das meinte ich oben mit Erfahrungen sammeln.
Erstes Bild: Mittags 13:50 Uhr. Eine Handfunke liegt eingeschaltet am Pult in unmittelbarer Nähe zum Messgerät. Ein Taschensender liegt eingeschaltet ca. 25m entfernt im Backstage. Handfunke taucht im Messbild deutlich auf. Der Taschensender, obwohl starkes Signal am Empfänger, taucht nicht auf.

20151205_1MHzSteps_13.50Uhr_markiert.png


14:10 Uhr, habe mir die Einstreuungen im Messbild zu Herzen genommen und das System komplett umgebaut. Im Bild zu sehen sind beide Handfunken am FOH:

20151205_1MHzSteps_14.10Uhr.png


Feierabend für die Software, ich hatte anderweitig noch viel zu tun (Anlage entzerren, Licht einrichten, gegen die Schwächen dieser Festinstallation ankämpfen…)
Abends, kurz nach Einlass. Ich hatte die Software durchlaufen lassen, um das Wasserfalldiagramm kennen zu lernen. Deutlich zu sehen, es sind einige starke Störungen in der Umgebung. Allerdings eher schmalbandig mit auf Ausnahmen. Ich rechne nicht mit Problemen. Alle Sender meinerseits sind abgeschaltet.

20151205_1MHzSteps_19.10Uhr.png


19:51 Uhr kurz vor Showbeginn. Handfunke ist auf der Bühne (ca. 20m entfernt), und kann zumindest gehortet werden.

20151205_1MHzSteps_19.51Uhr.png



20:08 Uhr, Show läuft eine Handfunke ist in Nutzung auf der Bühne, die zweite liegt als Ersatz eingeschaltet bei mir. Im Diagramm ist der Unterschied (~1m zu ~ 20m) gut zu erkennen.

20151205_1MHzSteps_20.08Uhr.png


21:45 Uhr alle Taschensender sind auf der Bühne, Handfunke befindet sich neben der Bühne. Kein einziger Sender ist im Diagramm ortbar.

20151205_1MHzSteps_21.45Uhr.png


Ich befürchte ja, dass ich noch den einen oder anderen Messfehler begangen habe. Wie sonst sind so starke Störfragmente erklärbar, unmittelbar in der Nähe befindlicher, aber unsichtbarer, Sender? Und was bedeuter dieser Sprung bei ~775mHz?

Bei weiterer Gelegenheit werde ich da noch etwas rumprobieren und berichten, falls Zeit ist! ( ;) )

Gruß
 
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die 1:1 Kopien der allseits beliebten Beyerdynamic Opus Serie sind
Nein, es ist anders herum. Beyerdynamic hat keine eigene Entwicklung von Funkstrecken, sondern kauft die Funkstrecken von Mipro ein.

Und was bedeuter dieser Sprung bei ~775MHz?
Da ist ein Range-Sprung im Spectrum Analyzer, also im Messgerät. Das haben selbst wesentlich teurere Geräte (nur allerdings die Grundlinie insgesamt noch ein paar dB tiefer ;) )

Dass die Funkstrecken nicht sichtbar sind, kann schon sein. Die senden mit einer wirklich sehr geringen Leistung von wenigen Milliwatt. Jedes Handy und jedes DECT Phone sendet stärker. Die Funkstrecken sind in der Regel außerhalb eines Gebäudes (Theater oder so) nicht mehr sinnvoll zu empfangen, und das ist auch so gewollt.

Gruß
Christoph
 
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Ach was? Na das haut mich jetzt aber um. Zumal die neueren Miprogeräte nicht mehr so das wahre sind, wobei das neueste Beyersystem wunderbar funktioniert.
Trifft das auf eine spezielle Serie zu oder betrifft das durch die Bank alle Funksysteme von Beyerdynamic?
 
Da ich eine ältere Mipro Funkstrecke hatte (die ist auch nicht das wahre), hatte ich öfter mal die Webseite besucht und sowohl bei Mipro als auch bei Beyer war das ein offizielles Statement. Wie es heute aussieht, weiß ich nicht.

Gruß
Christoph
 
Hallo,

ich melde mich mal wieder bezüglich des Analysers. Chris_Kah hat mich eingeladen, uns das Gerät einmal genauer anzusehen. Mit hochgenauen Laborgeräten, im einzelnen einem Frequenzgenerator und einem Spektrumanalyser der preislich mindestens zwei Nullen mehr auf dem Tacho hat, sind wir dem RF Explorer mal zu Leibe gerückt.

Dabei trat erstaunliches zu Tage. Das Marketing hat wohl geschlampt und ich blauäugig geglaubt. Oder habe ich ein defektes Gerät?

Der Reihe nach. Old_Papa zeigt in Beitrag 3 seinen RF. Bitte auf die Anordnung der Antennen achten. In diesem Bild des Marketings ist die Antennenanordnung genauso.

http://www.exp-tech.de/rf-explorer-3g-combo

In diesem allerdings sind die Antennen vertauscht. Aufgrund gleicher Gewindeaufnahmen ist das kein Problem. Eine Beschriftung gibt es auf dem Gerät nicht.

http://j3.rf-explorer.com/

Es mag ja sein, dass es verschiedene Versionen gibt. In der Software meines Gerätes zeichnet sich allerdings dieses Bild:

1.jpg


Anordnung der Antennen also wie bei Old_Papa bzw. Link 1.

Die Realität, nachgewiesen mit den Laborgeräten, ist aber genau umgekehrt. Bei einem sehr kleinen Job auf der Messe habe ich noch einen Versuch gestartet:

3.jpg


Tatsache. Direkt neben dem Mikro gemessen ist es deutlich zu erkennen. Dabei spielt es keine Rolle, ob das Rack zu Testzwecken vorne am Stand bei den Lautsprechern mit seinen UHF-Antennen angeschlossen ist oder hinten im Backstage steht oder an aktiven Richtantennen mit knapp 50m BNC Kabel im Rigg hängt (leider kein Bild, Rigg ca. in 7m Höhe).

Einige meter entfernt sinkt das Signal, bleibt aber deutlich erkennbar:

4.jpg
5.jpg


Die Anlage steht hinten im Serviceraum. Genutzt wurde der erste Kanal (im Bild die obere Frequenz). Die gewählte Frequenz liegt genau zwischen den beiden gemessenen Werten (diese sprangen öfters hin und her).

6.jpg 2.jpg
 
Hallo @highQ , ich hab auch noch ein bisschen Rcherche betreiben. Das Gerät hat intern vermutlich 2 Eingangsplatinen.
http://www.exp-tech.de/rf-explorer-rfem2-4g-expansion-module
http://www.exp-tech.de/rf-explorer-rfemwsub1g-expansion-module
und die kann man vermutlich unterschiedlich stecken. Die Steckernorm heißt übrigens SMA und ist in der Hochfrequenzmesstechnik oberhalb der BNC tauglichen Frequenzen weit verbreitet.
Dein Gerät zeigt per Software ein gegenteiliges Ergebnis zu unserem Messwert-Befund (und der war ja schon eindeutig. Die beiden Rohde&Schwarz Geräte waren sich schon einig und auf dem rechten Kanal hat der Pegel ja gestimmt)
Allerdings sehe ich auf deinem Bild, dass der rechte Kanal offensichtlich das ganze Band (15 MHz - 2.7 GHz) abdecken kann. Vielleicht war das dann so geschaltet (Die Anzeige [ACTIVE] würde ich zumindest dahingehend interpretieren).

Gruß
Christoph

Edit: auf Seite 25 der Bedienungsanleitung:
Important: Only one of the two SMA connectors is enabled at any given time. You select the active one
using the Module option in the Frequency Menu , see page 14 .
und auf Seite 14
Module : Active selected RF module. When an expansion module is installed, click [Enter] key to enable the module you need
Du kannst im Frequenz - Menu den Eingang auswählen. Bei dir stand der auf dem rechten Eingang, was das Verhalten erklärt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Verflixt, wenn man nicht ganz gezielt nach einer Funktion bzw. Einstellung sucht, findet man die auch nicht. Aber zumindest habe ich jetzt verstanden, wie das Menü funktioniert.

Ja, ich kann die Module umschalten.

WP_20160202_18_58_12_Pro.jpg



Da schau her. Wir haben einen Hobbyfunker in der Nähe ;)

WP_20160202_19_56_40_Pro.jpg
 

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