Ansonsten arbeite ich mehr im Haushalt mit und übernehme auch ungeliebte Aufgaben.
Hallo ApeX,
wenn ich das richtig sehe, bist Du 25 Jahre alt, in Ausbildung und wohnst (was ja aus finanziellen Gründen sinnvoll ist) bei Deinen Eltern.
Das bedeutet, Du bist ein erwachsenes und vollwertiges Mitglied einer Wohngemeinschaft - da halte ich es für selbstverständlich, daß alle ihren Beitrag zur Hausarbeit leisten.
Ich will damit nur andeuten, daß meiner Meinung nach aus diesen Gründen "Kinderargumente" wie "ich räum dann auch mein Zimmer auf!" nicht mehr ziehen...
Deshalb, und auch, weil Deine Mitarbeit in der Familie kein zusätzliches, aber benötigtes Geld bringen, hielte ich einen Nebenjob tatsächlich für angebracht.
Trotz Deines Einwandes:
Und ich weiß auch nicht, was ich neben meiner Ausbildung noch tun kann, damit meine Familie finanziell besser da steht. Wenn ich Abends oder am Wochenende noch arbeiten gehen würde, dann hätte sich die Frage nach dem Unterricht von selbst erledigt, da ich dann keine Zeit mehr dazu hätte.
Genau aus diesem Grund müßte es ein Nebenjob sein, der nicht dem Musiklernen im Wege steht, idealerweise einer, der sich sogar konstruktiv (oder zimindest nicht "zeitverschwendend") mit dem Lernen kombinieren läßt.
Ich habe z. B. früher Zeitungen/Zeitschriften ausgetragen, um mir etwas hinzuzuverdienen:
Vorteile:
- nicht täglich - man kann sich also Zeiten für den Unterricht freihalten
- wenn man die "Tragzeit" richtig nutzt, z. B. ohne die heute übliche Dauerberieselung mit Knopf im Ohr, stattdessen vor sich hinsingt und aktiv Gehörbildung/Übungen macht, ist die Zeit nicht verschwendet, sondern konstruktiv genutzt.
- Durch die erzwungene Regelmäßigkeit nimmt man sich automatisch die Zeit, seine musikalische Vorstellungskraft zu schulen. Das ist sonst im Alltag mit all den vielen Ablenkungen ganz schön schwierig.
Es gibt heute in jedem Dorf Gemeinde
-Käseblätter-Amtsblätter u. ä., Supermarkt-Prospekte u. v. a. zu verteilen, das wäre
für mich ein guter Weg, gleichzeitig Geld hinzuzuverdienen, relativ flexible Arbeitszeiten zu haben und neben der (bewußt monotonen) Arbeit zum privaten Nutzen geistige Arbeit zu verrichten.
Geht es dir um Keyboard mit Begleitautomatik spielen oder um Klavierspielen auf einem Digitalpiano?
Das halte ich auch für eine zentrale Frage. Ich würde die Frage sogar noch erweitern.
Gerade, wenn man kein Geld zu verschenken hat, ist es gut, sich sehr genau zu überlegen, welche Art von Unterricht man eigentlich vordringlich braucht.
Wenn ich den Verkehr der letzten Tage hier im Theorieforum so verfolge, gewinne ich folgenden Eindruck von Dir (bitte korrigieren, wenn ich mir irren sollte):
- Du spielst schon Baß
- Du hast ein (einfaches, aber egal!) Keyboard
- Du möchstes gerne "Songs komponieren/arrangieren/aufnehmen"
- Deshalb ist es für Dich interessant "Keyboard" zu lernen, erstens, um Track einspielen zu können und zweitens, um Dein harmonisches Verständnis zu verbessern
Wenn das so im großen und ganzen zutrifft, wäre meiner Einschätzung nach
Klavierunterricht nicht ganz die richtige Richtung.
Grund: Es geht Dir nicht darum, Konzertpianist zu werden, Du brauchst (und hast auch) keine Hammermechanik, im Rahmen der Möglichkeiten (!) genügt es, vernünftig Tracks einspielen zu können.
Keyboard (im landäufigen Sinne von "
Keyboard mit Begleitautomatik") ist aber noch viel weniger geeignet.
Grund: Natürlich kann man es als "Maschinenbediener" zur großen Meisterschaft bringen, aber im allgemeinen dienen "Keyboards" dank Automatik vor allem dem schnellen Erfolgserlebnis ohne allzu großen Aufwand. Aber du möchstes ja gerade lernen, was dahintersteckt, also: erstens auch musiktheoretische Kenntnisse vermittelt bekommen (das können viele der "Keyboardlehrer" aus meiner Erfahrung nicht so gut) und Du möchstest zwecks eigenem Songwriting wissen, wie die Dinge konkret gespielt werden und Dir diese Arbeit nicht von einer Automatik abnehmen lassen).
Was fehlt:
Synthesizer...
Du hast das Thema "Synthesizer" selbst schon erwähnt.
Aber da wird es in Musikuschulen eng, verdammt eng...
Zwischen den Extremen "Keyboard mit Automatik" und "Klavier" gibt es praktisch ein Vakuum. Im Arsenal von Musikschulen findet man auch an elektronischen Instrumenten maximal Digitalpianos mit Zusatzsounds...
@CUDO II, glaube ich, hat das schon erwähnt: Laß Dich nicht von Soundorgien beeindrucken, gehe zurück zum Wesentlichen, zum tatsächlichen musikalischen Gehalt.
Da hat er natürlich völlig recht, ich will aber auf folgendes hinaus:
Du hast begrenzte Mittel und eine Vorstellung von dem, was Du machen möchtest.
Klavierunterricht im klassischen Sinne und auch Keyboardunterricht zielt immer (meist...) auf den braven Schüler, der zuhause im Wohnzimmer
für sich alleine spielt.
Ein Synthesizer spielt jedoch in der Regel nicht für sich alleine, sondern ist "nur"
Teil eines ganzen Arrangements.
Du müßtest also von jemandem lernen, der als "Keyboarder" (also ganz neutral: "Tasteninstrumentler") in Bands spielt. Das ist etwas völlig anderes als Alleinunterhalter-Keyboard oder Solo-Klavier.
Viele ansonsten gute und versierte Pianisten sind völlig hilflos, wenn sie sich in ein (nicht-klassisches) Ensemble einfügen müssen. Es fällt ihnen schwer, sich auf andere einzulassen und sie wissen nicht, was sie spielen sollen. Denn: nein, sie müssen nicht alles alleine auf ihrem Instrument spielen, denn es gibt ja noch andere. Vor allem z. B. einen Baß...
Diese Anforderung: Einspielen von Einzelspuren als vorrangiges spielerisches Ziel plus Kenntnisse in Harmonielehre und Arrangement (ganz wichtig!) verleiten mich zu dem Schluß, daß es für Dich tatsächlich von Vorteil wäre, Dir privat einen Studenten zu suchen oder an Deiner örtlichen Musikschule gezielt nach solchen Angeboten zu fragen.
Eventuell kämen auch Workshops infrage, die sind zeitlich begrenzt, geben eine Menge Motivation und Anregungen, man kann darauf sparen und es sind auch keine regelmäßigen Ausgaben.
Huch, das war doch wieder länger als beabsichtigt. :O
Viele Grüße
Torsten
PS: Das war dann ein Überholer, aber es zeigt, daß ich wohl nicht ganz daneben liege:
@zonquer Das wäre wohl eher das Keyboard mit Begleitautomatik.
Auf lange Sicht will ich mich aber überwiegend mit Synthesizern beschäftigen.