"Unauffälligste" Stereoverbreiterung von Monovocals (mehrere Stimmen, Reaper)

Manul
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Hallo zusammen,

wir haben kürzlich Aufnahmen gemacht, nur Vocals, vier Männerstimmen, alle gemeinsam in ein Mikrophon. Die Aufteilung ist so, daß wir reihum einzelne Strophen singen und immer gemeinsam den Refrain. Jetzt hätte ich auf besagtem Refrain gern ein bißchen einen Stereoeffekt, ohne daß der Klang zu künstlich wirkt bzw. sich zu stark vom Klang der Strophe unterscheidet. Habt Ihr da irgendwelche Vorschläge?

Ich habe bis jetzt ein wenig planlos mit Voxengo Stereo Touch experimentiert, wenn ich den "Vocal Stage" Preset verwende und die Frequenz des HP Filters etwas runterdrehe, finde ich das schon gar nicht so schlecht. Trotzdem würde ich mich über weitere Vorschläge freuen und wäre interessiert, wie Ihr das Angehen würdet.

Die Aufnahmen sind in Reaper gemacht, ich habe jeweils zwischen Strophe und Refrain geschnitten und die Teile auf separate Spuren verteilt.

Danke im voraus für alle Vorschläge!
 
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Du meinst im Sinne von Doppeln? Wird eher nicht klappen, dazu singen wir m.E. nicht tight bzw. nicht konsistent genug. Trotzdem danke für den Vorschlag! Gibt's noch weitere?
 
Ja, extra Spuren ist immer noch das natürlichste. Es gibt Tools, die das Signal in verschiedene Frequenzbereiche aufteilen und die dann im Panorama verteilen, aber das klingt nicht wie das, was du willst.

Edit: Wenn du das Aufgenommene über Kopfhörer abspielst und dann die Jungs einzeln dazu singen lässt, müsste es doch klappen.

Das Ganze hat übrigens nichts mit Reaper direkt zu tun - weil du hier im Reaper Forum bist. Der Thread wäre daher besser im Mixing-Forum aufgehoben, da bekomst du evtl. mehr Feedback:
https://www.musiker-board.de/forum/recording-mixing.54/
 
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Klar, die Aufnahmen noch mal neu und mehrspurig zu machen wäre eine Option. Trotzdem würde mich interessieren, ob man auch aus der bereits vorhandenen Monoaufnahme noch was rausholen kann.

Wenn ich das richtig sehe, bin ich hier im Forum "Recording-Starter", da fühle ich mich eigentlich gar nicht so schlecht aufgehoben. Falls ein Mod das anders sehen sollte, habe ich aber auch nichts dagegen, wenn der Thread verschoben wird.
 
Wenn ich das richtig sehe, bin ich hier im Forum "Recording-Starter", da fühle ich mich eigentlich gar nicht so schlecht aufgehoben. Falls ein Mod das anders sehen sollte, habe ich aber auch nichts dagegen, wenn der Thread verschoben wird.
Ups, du hast recht. Ich hab mich verguckt. Stimmt, dann passt es hier auch.
 
du musst die Aufnahmen nicht komplett neu machen
_pole meint nur die zusätzlichen Stimmen einsingen mit der ersten Version als guide
ich würde das für jeden Sänger loopen und dann die besten 2-3 Versionen herausschneiden
(wenn es in einer Schleife läuft, kommt man besser rein...)

das mono Teil aufzubretzeln wird wie gewollt und nicht gekonnt klingen - garantiert (!)

cheers, Tom
 
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Harmonizer rechts -5 bis max -10 cent, links +5 bis max. +10 cent, center das Original.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
das mono Teil aufzubretzeln wird wie gewollt und nicht gekonnt klingen - garantiert (!)
...halte ich für eine Art von Purismus, die dafür gesorgt hätte, dass heutige Aufnahmen noch klingen wie zur Schellackplattenzeit ;)
 
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wenn ich täglich Jessie J hören müsste... würde ich freiwillig auf Schellack wechseln :p
die Dose Würmer, vor der wir 'heute' audiotechnisch stehen lasse ich lieber zu.... :D

cheers, Tom
 
Ich finde das Stereotool von Ozone Izotope ziemlich gut.
So habe ich schon eine gezupfte Akustik Gitarre schön verbreitern können. Nochmal einspielen war so gut wie nicht machbar und Stereomics hatte ich da auch noch nicht.
 
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Du kannst auch einen Stereo-Hall benutzen. Den musst legst du auf ein Effektkanal und sendest dein Mono-Signal anteilig da hin. Wenn du mehr breite willst, kannst du dann zB nur den Hall mit einem MS-Plugin breiter ziehen. Oder du kannst vor das Hallplugin noch ein Pingpong-Delay schalten. Das ist dann selbst nicht zu hören, erzeugt aber Hallfahnen.
 
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du musst die Aufnahmen nicht komplett neu machen
_pole meint nur die zusätzlichen Stimmen einsingen mit der ersten Version als guide

Da die Aufnahme ausschließlich aus den vier Stimmen besteht, wäre das - zumindest, was den Refrain betrifft - eine komplette Neuaufnahme. Nicht ausgeschlossen, aber an sich gefällt mir die vorhandene Aufnahme schon ganz gut.

das mono Teil aufzubretzeln wird wie gewollt und nicht gekonnt klingen - garantiert (!)

Wenn sich das letztlich tatsächlich so herausstellt, lasse ich's vielleicht auch einfach Mono. Aber ein bißchen möchte ich vorher noch experimentieren.

Harmonizer rechts -5 bis max -10 cent, links +5 bis max. +10 cent, center das Original.

Hab ich gerade mal ausprobiert - klingt interessant, empfinde ich aber schon als sehr auffällig. Ich hör's mir noch ein paar Mal an, aber mein erster Eindruck ist: Passt eher nicht.

Ich finde das Stereotool von Ozone Izotope ziemlich gut.

Das ist mir derzeit zu teuer, trotzdem vielen Dank für den Vorschlag!

@chaos.klaus:
Danke für den Tip! Stereohall sagt mir erst mal nix, da werde ich mal versuchen, mich schlau zu machen. Auch was MS-Plugin und Pingpong-Delay angeht.
 
empfinde ich aber schon als sehr auffällig.
... eigentlich erzeugt das nur leichte Interferenzen zum Original (nach meiner Erfahrung wird es dann auffällig/aufdringlich, wenn die Lauttstärke der 5-10% eines Halbtonschrittes tonhöhen-veränderten Signale zu hoch ist, ich finde den Bereich 40:60 Effekt:Original etwa ok, es kann auch je nach Gesamtbild nachteilig wirken, die verschobenen Anteile zu glatt rechts/links an die Panoramawände zu klatschen ...), ist im Prinzip einem stehenden Chorus ähnlich

Lass doch mal das Material hören.
 
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Die Aufnahmen sind in Reaper gemacht, ich habe jeweils zwischen Strophe und Refrain geschnitten und die Teile auf separate Spuren verteilt.

Ich würde das auf der original Spur belassen und zwei zusätzliche Spuren mit dem Chorus anlegen. Die dann Pannen und einen Abzweig auf einen Hall. Auch von der original Spur. Und dann mal experimentieren.....
 
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Also, die meißten Hall-Plugins sind stereo ... auch wenn man sie mit einer Mono-Spur füttert. Mono-Reverbs gibt es auch,aber die werden dann meißt eher als solche herausgestellt. Man muss nur aufpassen dass man nicht das Stereo-Hall-Plugin auf seine Monospur packt, denn dann bleibt der Hall möglicherweise Mono (zB in Cubase). Deshalb immer einen extra Effektkanal für Hall nutzen.

Ich würde einen Faltungshall benutzen, da das am natürlichsten Klingt. Ein Faltungshall benutzt tatsächlich aufgenommene akustische Impulsantworten von echten Räumen (im gegensatz zu komplett virtuellen Hallalgorithmen).

Eine Freeware-Variante wäre der gute alte SIR1:
http://www.siraudiotools.com/sir1.php

Alternativ ist Reverberate:
http://www.liquidsonics.com

Dazu brauchst du aber noch gute Impulsantworten (=Impulse Response =IR). Meine alte Quelle ist scheinbar nicht mehr zu erreichen, aber einiges Googeln gibt IRs von hochkarätigem Studio-Gear wie zB dem Bricasti M7, Eventide, Lexicon ... :

http://www.resoundsound.com/4-impulse-response-reverb-packs/


Mit so einem Hall hast du aus deiner Mono-Spur schonmal stereophone Inhalte generiert. Wenn das noch nicht reicht, kann man den Hall noch breiter ziehen als er eigentlich ist. Das kann man mit einem Stereo-Enhancer bzw mit einem MS-Plugin wie MSED.

http://www.voxengo.com/product/msed/

Allerding hat SiR zB schon die Möglichkeit zum Stereo-Stretching an Bord. Der Witz ist halt, dass du die Mono-Spur nicht verbreitern kannst, weil sie ja eben mono ist. Der Hall ist aber stereo und deshalb kann man da etwas tricksen. Vorsicht mit den Stereo-Enhancern/MS-Plugins. Die sollte man nicht extrem einstellen, bzw immer hinhören und überprüfen ob es noch gut klingt.

Der Trick mit dem Ping-Pong delay erzeugt einfach noch mehr Hall, der auf linkem und rechtem kanal unterschiedlich ist. Je weniger linker und rechter Kanal korelliert sind, desto breiter wirkt der Hall.

Ich benutze das ab und an bei einzelnen Elementen im Mix, wenn ich zB aus einem Vocal noch ein bisschen Action an den Flanken des Mixes erzeugen will. Wie das nackig auf einer Mono-Spur (also ohne umgebenden Mix) klingt habe ich jetzt nicht im Ohr.
 
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Ein Faltungshall benutzt tatsächlich aufgenommene akustische Impulsantworten von echten Räumen (im gegensatz zu komplett virtuellen Hallalgorithmen).
damit fliesst die Aufnahmekette direkt in das Ergebnis ein - den Impulsantworten selbst sieht man ihre (tatsächliche) Qualität nicht an
um ein Bricasti 100% aufzuzeichnen, müssten Analogverarbeitung/Wandler mindestens auf gleichem Niveau sein
(es kursieren im Netz Daten solcher 'Edel-Geräte', wo das keineswegs der Fall ist)

hochwertige Ansätze (Altiverb), bei denen echte Raumabbildung im Vordergrund steht nutzen zusätzlich dynamische Verfahren um ein realistischeres Ergebnis zu erzielen - sehr aufwendig umgesetzt - aber bei Filmton und Orchesteraufnahmen rechnet es sich...

ein guter algorithmischer Hall lässt sich im Mix-Kontext meist einfacher und harmonischer einsetzen
(die Valhalla-Plugins sind verhältnismässig jung - für solche Qualität waren vor einigen Jahren fast 4-stellige Beträge fällig)

letztlich ist es (auch) Geschmacksache, was man benutzt
meine Anmerkung zielt in erster Linie auf das unterschwellige Image, dass Convolution Reverbs besonders 'real' wären
im Fall Altiverb sind sie es tatsächlich und das Lesen der Web-Seite ist ausgesprochen empfehlenswert
dort wird genau beschrieben, mit welchem Aufwand solche Ergebnisse zustande kommen

cheers, Tom
 
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Ja klar ... aber verglichen mit einem nullachtfünfzehn-Hall-Algorithmus ist ein Faltungshall schon natürlicher. Besonders wenn nur eine einzige Spur verhallt wird. Im Mix steht die Natürlichkeit nicht so im Vordergrund.
 
Da die Aufnahme ausschließlich aus den vier Stimmen besteht, wäre das - zumindest, was den Refrain betrifft - eine komplette Neuaufnahme.
lasse ich's vielleicht auch einfach Mono.
Erinnert mich an so manchen Beatlessong, die haben ja auch sehr viel mit Mono-Stereo-2Kanal experimentiert und oft kamen dabei interessante Ergebnisse heraus, die zwar mit Kopfhörern unerträglich waren, aber ansonsten sehr interessant :great:
 
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Hier mal eine Lösung nur mit Kompressor. Sind zwar keine Vocal aber zumindest eine Mono Spur. Das Original:

https://app.box.com/s/1iq5if9yprllejfrboz2gejhttzo3sbk

Das Ganze dann so bearbeitet:

stereo compressor.jpg


Links die original Spur auf einen Bus. Dann der Bus auf Main, gefolgt von 2 x Spur Original mit EQ einmal nur die Tiefen durchgelassen, einmal nur Höhen und dann in den Kompressor. Einen Send zurück auf den Bus, der das Signal mit einer minimalen Verzögerung wieder dazugibt. SDC_64 ist ein Stereo Kompressor.

http://www.sknote.it/SDC.htm

Und das macht aus der Mono Spur Stereo:

stereo.jpg


Ohne einen einzigen Tropfen Hall oder Delay......
 
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Euch allen schon mal vielen Dank für die Hinweise! Das muß ich jetzt erst mal verdauen und dann etwas experimentieren - ich melde auf jeden Fall noch mal im einzelnen zurück, habe aber unter der Woche momenten leider nicht viel Zeit, mich damit zu beschäftigen.

@adrachin:
Hast Du neben dem Original vielleicht auch noch das Ergebnis als Soundbeispiel? Dann könnte ich zumindest abgleichen, ob bei mir was ähnliches rauskommt.
 

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