"Hybrid" für alle Spielarten/Anwendungen von E- und A-Gitarre - sinnvoll/gibt's so etwas?

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Rico Hey
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Hi,

ich möchte mir demnächst eine neue E-Gitarre zulegen und hab mich daraufhin gefragt ob es nicht möglich sein könnte eine Bauart zu finden, die sich via Amp ordentlich bzw. "vernünftig" verzerren lässt (Crunch, Overdrive, Flanger, Chorus, Distortion etc.) und dennoch auch zum Campen mitgenommen werden kann um dort akustisch (also ohne Verstärker) zu spielen.

Gibt es so einen Gitarren-Typus überhaupt? Und wenn ja, über welche Klangeigenschaften muss ich mir dabei klar werden?

Schon mal vielen Dank im vorraus,
Rico
 
Eigenschaft
 
Da fällt mir höchstens so etwas dazu ein:

381129914_091.jpg
 
Grundsätzlich muss einem klar sein, dass eine akustische Gitarre völlig anders arbeitet als eine elektrische.
Eine akustische besteht quasi komplett als Hohlkörper. Der Ton entsteht dadurch, dass die Saiten angeschlagen werden und sich die Schwingung auf die Decke der Gitarre überträgt. Die Decke arbeitet quasi als Membran und der Ton kommt aus dem Schallloch.
Eine E-Gitarre heisst nicht umsonst Solidbody. Hier entsteht der Ton ausschließlich via Induktion. Heisst die angeschlagene Saite schwingt in einem Magnetfeld wo Strom erzeugt wird, der von einem Verstärker *hust* verstärkt wird und über einen Lautsprecher in einen hörbaren Ton umgewandelt wird. Ähnliches Spiel, komplett anderes System.

Das Problem bei laut verstärkten Gitarren ist jetzt, dass wenn man eine E-Gitarre mit frei schwebender Decke wie bei einer Akustik hat (Hollow Modelle, siehe Jazz), der laute Ton die Decke zum Schwingen bringt. Das erzeugt unangenehme Feedbacks. Das ist zum Beispiel ein Grund, warum Rockbands beim gemeinsamen musizieren mit einem klassischen Orchester gern mal eine Plexiglas-Scheibe dazwischen pflanzen.

Zur eigentlichen Frage ob es da eine Art Hybrid gibt.

Wir fällt da automatisch die Michael Kelly Hybrid ein.




Aber grundsätzlich lässt sich jede Akustik-Gitarre mit eingebautem Tonabnehmer auch verzerrt spielen. In Sachen Ton muss man aber immer irgendeinen faulen Kompromiss eingehen.
Hat man eine klassische Akustik mit PU, klingt es meistens ein wenig hohl und ohne vernünftige Substanz beim verzerrt spielen.
Reduziert man die Korpusdicke oder arbeitet sogar mit Sustainblock klingt es als Akustikgitarre dünn und leise.

Für Akustiksounds verstärkt habe ich sowas zu Hause:

 
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Zum Campen würde ich mir jetzt keine allzu teure Akustische mit Tonabnehmersystem mitnehmen wollen ...wer weiss, was die alles abkönnen muss! ;)

Also lieber eine solide, gebrauchte E-Gitarre für die ganzen "Crunch, Overdrive, Flanger, Chorus, Distortion"-Geschichten ...und ne zweite, (realtiv) günstige (ev. ebenfalls gebrauchte) rein Akustische für den Urlaub.


HTH
:hat:
 
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Aus a-gitarren-sicht kann ich Azriel nur zustimmen. Vor allem dann, wenn der hybrid gewählt werden soll, um die kosten von zwei gitarren einzusparen, kommt dann bei der wahl so eines preisgünstigen hybriden in der regel nur murks heraus.

Ich würde mich an deiner stelle auf die e-gitarre konzentrieren und dann, wenn geld und gelegenheit da ist, eine robuste a-gitarre dazu nehmen, z.b. so Yamaha FG7** sind gebraucht in gutem zustand günstig zu haben. Und zum campen brauchst du eh keinen pick-up.

Gruss, Ben
 
Na gut, werd mich dann wohl mit der Wahl von zwei Gitarren abfinden müssen :D

Dennoch würde mich interessieren was für eine Gitarre hier vom Frontman verwendet wird?!
Die klingt auch gut verzerrt, sieht aber dennoch wie ne Acoustik aus?

(müsst n bisschen in die Mitte skippen am besten bei 3:28)

 
Manchmal gibt es durchaus Leute die mit solchen Hybriden arbeiten. Das ist nicht sooo ungewöhnlich. Gutes Beispiel sind die Resonator Gitarren (die funktionieren wieder ein wenig anders) mit eingebautem PU.


Ich habe auch schon mal einen Gitarristen gesehen, der hat eine klassische Parlorgitarre mit PU ausgestattet (ins Schallloch montiert) und damit übelste Verzerrung gefahren.
Wie oben schon geschrieben, ist das bezüglich Feedback nicht ungefährlich. Aber auch hier gilt, es ist erlaubt was gefällt.
Die Gitarre im Fleetwood Mac Video hat einen sehr kleinen Korpus und ist auch extrem flach. Der Anteil an mitschwingender Decke dürfte extrem klein sein und daher auch weniger anfällig für Feedbacks.
 
Dennoch würde mich interessieren was für eine Gitarre hier vom Frontman verwendet wird?!
Die klingt auch gut verzerrt, sieht aber dennoch wie ne Acoustik aus?

(müsst n bisschen in die Mitte skippen am besten bei 3:28)


Das ist Lindsay Buckingham, und es gibt tatsächlich eine Methode, sogar mit einer Nylongitarre verzerrte Sounds zu spielen. Dazu braucht man lediglich einen sogenannten GK-Pickup und einen Gitarrensynthesizer. ;)
Sowas: https://m.thomann.de/de/roland_gr55gk_black.htm?o=1&ref=mal_a_1&search=1436797924
 
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Also zusammengefasst: Ich muss nur darauf achten, dass ich Feedbacks beim benutzen von Amps vermeide. Aber sonst kann ich die "Western" genauso verzerren wie ne normale E-Gitarre... Richtig? :D
 
Im Prinzip ja. Allerdings setzt das Feedback bei einer verzerrten Westerngitarre seeehr früh ein.
Und wenn du das alles wirklich ernst meinst, kommst du an einem Synthesizer nicht vorbei.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hm mir stellt sich auch dir Frage wieviel du dafür Investieren möchtest und es auch zwingend so ein Hybrid sein muss.

Denn eventuell kommst du mit jeweils 1 E- und 1 Akustik Gitarre biliiger davon und mit Gegenseitigen kompromissen wie schon erwähnt musst du auch nicht leben.

Meine Meinung ;)
 
Der Preis ist mir relativ egal, bin auch bereit einen größeren Betrag hinzulegen.

Natürlich wären zwei Gitarren eine unkompliziertere Lösung.. jedoch hab ich diese romantisierte Vorstellung, meine EINE Gitarre als ständigen Begleiter bei mir zu haben. Sei's fürn nen Auftritt mit der Band, als auch für die gemütliche Runde beim Lagerfeuer. :cool:

Find diese Vorstellung so unglaublich reizvoll :D


Und nochmal zum Synthi: Wie funktioniert der bzw. verhindert der ein Feedback?
 
Und nochmal zum Synthi: Wie funktioniert der bzw. verhindert der ein Feedback?

Wie der funktioniert ist ein sehr weites Feld. Mit dem Synthi kann man direkt in die PA gehen. Feedback is nich.
Ich hatte hier mal ein Soundschnipsel gemacht. Und ja, das ist nur eine Gitarre und der Synthie, direkt aufgenommen, nix nachgearbeitet und gesampelt, außer am Synthie selbst während des Spielens.
 
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Irgendwie geht alles. J.J.Cale hat bekanntlich geraume Zeit eine akustische Harmony-Gitarre für fünfzig Dollar benutzt. Die war allerdings, äh, leicht modifiziert.

harmony_cale.jpg


Prinzipiell kannst du sicher jede elektro-akustische Gitarre auch verzerrt spielen, doch wirklich gut klingen wird das nur selten. Ein bisschen geht das mit einer ordentlichen Ovation, aber mehr als Delay, Chorus und Reverb setze ich da auch nicht ein.
 
Zuletzt bearbeitet:
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Funktioniert mein Dropbox-Link? :redface:
 
Ich würde sagen: verabschiede dich von der romantischen Vorstellung. Natürlich kannst du eine Hollowbody E-Gitarre kaufen, die können auch ganz schön zerren - aber ist die Frage ob sie dir dann nicht zu wertvoll fürs campen ist.
Ich hab mir für diesen Fall eine Epiphone Westerngitarre gekauft, nicht mal 100€ und ziemlich guter Klang. Bei dem Preis kann ich sie überall hin mitschleppen und mein Verlust hält sich in Grenzen, falls sie doch im Lagerfeuer landet.
 
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meine EINE Gitarre als ständigen Begleiter bei mir zu haben.

Hmm also was hier eher das Genick bricht ist das du sie ohne Verstärker akustisch spielen willst.
MIT Verstärker sehe die Sache ganz anders aus, es gibt zb. die Parker Fly, sticht fast ne echte Akustische übern Verstärker aus. Aber der Preis ist auch recht hoch ;)
Gibt aber auch günstigere mit Akustischen Tonabnehmern oder eben Synthi :)

Das hier fällt mir auch noch ein :



Spielt praktisch eine Akustische mit EMG abnehmern Hochverzerrt ;)
 
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Hi,

ich möchte mir demnächst eine neue E-Gitarre zulegen und hab mich daraufhin gefragt ob es nicht möglich sein könnte eine Bauart zu finden, die sich via Amp ordentlich bzw. "vernünftig" verzerren lässt (Crunch, Overdrive, Flanger, Chorus, Distortion etc.) und dennoch auch zum Campen mitgenommen werden kann um dort akustisch (also ohne Verstärker) zu spielen.

Gibt es so einen Gitarren-Typus überhaupt? Und wenn ja, über welche Klangeigenschaften muss ich mir dabei klar werden?

Schon mal vielen Dank im vorraus,
Rico
Andere Lösung des "Problems": Kauf Dir einen kleinen batteriebetriebenen Amp zum Mitnehmen ala Roland Microcube oder Peavey Nano Vypyr.

 
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Hat eig jemand Erfahrung mit solchen Mini-Amps?
Wie lange kommt man mit dem Akku ca. aus?
 

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