Wieviele Mics sind für Drum-Abnahme sinnvoll

  • Ersteller Deltablues
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Am Schlagzeug sollte man Live alles Gaten, was die Gates hergeben. Wegen Rückkopplungen mit der PA, können sich die Ausschwingcharakteristika massiv ändern. Zusätzlich kann man auch die gröbsten Stimm- und Einstellungs-Fehler abmildern respektive beseitigen.

Die QU-Serie vereint nicht unbedingt die tollsten Features, die Digitalpulte so haben sollten, aber Dynamics in jedem Kanal gehören dann doch dazu.
 
Interessant ist schon wie unterschiedlich die Herangehensweise sein kann.
Ich z.B. mag Gates live gar nicht. Entweder sie sind so dezent verwendet dass sie nix nutzen oder so streng dass sie bei wichtigen ereignissen, sprich leiser gespielte Patterns, gar nicht aufmachen. Ausserdem machen sie in meinen Augen den Drumsound unruhig. Meine wichtigsten Mikros sind daher Kick und Overheads. Damit wird ein Grundsound erzeugt. Snare, Hihat und Toms werden bei Bedarf dazu gemischt. Gates setze ich nur ein wenn ich extrem schwierige Verhältnisse, mieses Set oder mieser Raum, habe. Und da auch nur wenn der Drummer nicht dynamisch spielt.
Ich muss aber dazu sagen dass ich seltenst so heavy Zeug mische, die ja ohnehin keinen natürlich klingenden Drumsound wünschen. Da kann es dann schon zu so massiven Bearbeitungen kommen, dass man sich fragt warum die keine Samples nehmen.
 
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Meine Meinung bezieht sich wohl weniger auf die Herangehensweise, als auf meine bisherigen Erfahrungen. Ich kann die Drummer mit ordentlich gestimmten Schlagzeug, die auch dynamisch spielen, auch nach einem schweren Unfall im Sägewerk noch an einer Hand abzählen... :D

Hauptproblem ist bei Toms, wie auch bei Snares und allen anderen Kesseln einfach die Resonanz derselben, die ich immer künstlich mit Gates zügeln musste. Zweitens gibt es doch einige (obwohl einige wohl leicht untertrieben ist), die die Becken nicht streicheln, sondern mit maximaler Kraft anschlagen. Das gibt einfach ein riesiges Mischmasch, wenn das jedes mal noch über die Mikrofone mitkommt und klingt nicht mehr schön. Da sind Gates kein Ausdruck der künstlerischen Freiheit, sondern Mittel zum Zweck. Was wäre ich froh, wenn ich mit ein paar Mikrofonen einen schönen natürlichen Schlagzeugsound hinbekommen würde. Aber Jazzer (ohne Metalgene bei den Drummern) habe ich nie gemischt.
Gehen deine Erfahrungen im Bereich Metal, Rock und Cover in eine andere Richtung?
 
Keine Ahnung woran das liegt, nur hier sind Schlagzeuge in der Regel ganz gut gestimmt und Drummer wissen auch meist was zu tun ist. Vielleicht wurde aus der Not eine Tugend, denn gut ausgestattete FOH Plätze mit genügend Dynamics waren in unserer Gegend nicht immer vorhanden. Es kann ja sein dass auch die Drummer hier damit leben lernen mussten. Das sind jetzt aber nur Vermutungen.

Zum anderen ist der typische '80er Sound vor mehr als zwanzig Jahren hier fast vollständig verschwunden. Kessel sollen klingen, nur ein Tock oder Tschack alleine ist nicht mehr gefragt. Die Trommeln haben einen Ton, der gehört werden soll. Auch sind die Trommeln im Vergleich zu früher höher gestimmt. Deshalb wummern die trommeln auch nicht so stark. Was nach dem Stimmen überbleibt wird mit Moongel oder adäquatem korrigiert.

Wie ich schon gesagt habe, gehören Rockbands, abgesehen von der, bei der ich selbst spiele, in den letzten Jahren nicht so zu meinem Klientel. Metal hab ich auch früher selten gemacht, jetzt praktisch gar nicht. Jazz, sog. Weltmusik, das sind meist die Geschichten mit Drums, die ich derzeit so mache.

Hier noch eine kleine Anektote: Ich hatte neulich sogar mal einen Drummer den ich bitten musste etwas lauter zu spielen, weil Naturflügel und Gesang zu laut über die Overheads kamen bevor man die Becken vernünftig hören konnte. Aber das ist doch definitiv eine Ausnahme.
 
Ich verwende auch äusserst selten Gates auf den Drum Spuren (und ich oute mich hier mal als notorischer Viel-Mikrophonierer :)). Ich sehe da Live ebenfalls die Problematik der sauberen Einstellung, ohne das es "flattert" oder gleich nicht aufmacht. Je nach Musikstil werden die Toms auch mehr oder weniger gefeatured, da gibts schlussendlich keine allgemeingültige Regel.

Und ja, die meisten Drummer wissen in der Tat zu tun ist. Ausnahmen bestätigen die Regel.
 
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Bei Jazz und Weltmusik ist es auch klar, dass man keine *baung* (kläglicher Versuch der Onomatopoesie) Toms mit definierten Bauch will. Bei kleineren bis Mittelgroßen Bühnen koppelt der Bauch aber immer mit der PA. Keine Chance ohne Gate.
 

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