bagotrix
Helpful & Friendly User
Ich muss vorweg sagen, das ich mit vielen Sängerinen und Sängern gearbeitet habe und auch selber singe. Selbst als gelegentlicher Leadsänger habe ich aber immer auch Bass oder Gitarre gespielt - und das ist eine ganz andere Kiste.
Gute Leadsängerinnen und -sänger gibts erstmal nicht so viele. Und so einer bringt einer Band nun mal unendlich viel mehr als der beste Gitarrist. Es fängt damit an, dass ein Bekannter rekrutiert wird, der zu Hause gern singt, es nach ein paar Bier mal probiert hat und sich überraschenderweise als talentiert erweist. Sobald man ein paar Auftritte hatte, werden solche Leute ordentlich gelobt und umworben, und dann komt es ganz schlimm: der Sänger/die Sängerin merkt, dass er/sie es kann! Die einfache Wahrheit ist die, dass die richtig guten damit auch relativ schnell gutes Geld verdienen können, indem sie in zwei, drei gut gebuchten Coverbands singen. Wer von denen im reinen Amateurbereich in einer festen Band mit eigenem Material bleibt, muss also schon viel Idealismus aufbringen, um diesen Versuchungen zu widerstehen. An dem Punkt enden die meisten vielversprechenden Bandprojekte, da kein Nachfolger gefunden wird. Ich hatte sogar mal einen echt guten Drummer und Backing(!)sänger, der hat sich irgendwann das Keyboardspielen beigebracht und ist heute Alleinunterhalter....
Der zweite Punkt ist der, dass die meisten Sänger Musik machen wollen, in der der Gesang im Vordergrund steht und sie die Freiheit haben, ihre Stimme auszuleben. Instrumental starke Bands bieten ihnen das oft nicht in der Weise, wie sie sich das vorstellen. Ob man sich da etwas verbiegen und anpassen will, muss man selber wissen.
Drittens: Als Musiker im eigentlichen Sinne verstehen sich viele gar nicht, vor allem solche, die kein Instrument spielen. In erster Linie fühlen sie sich als "Performer". Das ist jetzt nicht so negativ gemeint, wie es vielleicht klingt, aber ihre Kreativität leben sie auf andere Weise aus. Man kann das vielleicht vergleichen mit dem Unterschied zwischen einem Dichter, der Stücke schreibt, und einem Schauspieler. Die Band ist für diese Art Sänger/in also eher Mittel zum Zweck bzw. ein Backing für ihren Gesang, und das Feedback durch das Publikum steht auch oft im Vordergrund. Ob sie dabei etwas eigenes, neues erschaffen ist für die nicht so wichtig, oft nicht einmal die Stilrichtung der Musik - also singen sie lieber 100mal gehörte Songs vor gefüllten Festzelten als die Ochsentour mit einer unbekannten Band von Kumpels zu gehen.
Die Konsequenz: Leute, lernt singen, nur Mut! Der einzige Sänger, der die von Dir (Deines Zeichens Bassmeister, Gitarrenheld, Tastenhexer oder Drumgott) gegründete Band nie verlassen wird, bist Du selber. Selbst Gary Moore ist ja eher aus Verzweiflung in die Charts gekommen, weil er nämlich nie einen passenden Sänger gefunden hatte, der ihm treu geblieben war.
Gruß, bagotrix
Gute Leadsängerinnen und -sänger gibts erstmal nicht so viele. Und so einer bringt einer Band nun mal unendlich viel mehr als der beste Gitarrist. Es fängt damit an, dass ein Bekannter rekrutiert wird, der zu Hause gern singt, es nach ein paar Bier mal probiert hat und sich überraschenderweise als talentiert erweist. Sobald man ein paar Auftritte hatte, werden solche Leute ordentlich gelobt und umworben, und dann komt es ganz schlimm: der Sänger/die Sängerin merkt, dass er/sie es kann! Die einfache Wahrheit ist die, dass die richtig guten damit auch relativ schnell gutes Geld verdienen können, indem sie in zwei, drei gut gebuchten Coverbands singen. Wer von denen im reinen Amateurbereich in einer festen Band mit eigenem Material bleibt, muss also schon viel Idealismus aufbringen, um diesen Versuchungen zu widerstehen. An dem Punkt enden die meisten vielversprechenden Bandprojekte, da kein Nachfolger gefunden wird. Ich hatte sogar mal einen echt guten Drummer und Backing(!)sänger, der hat sich irgendwann das Keyboardspielen beigebracht und ist heute Alleinunterhalter....
Der zweite Punkt ist der, dass die meisten Sänger Musik machen wollen, in der der Gesang im Vordergrund steht und sie die Freiheit haben, ihre Stimme auszuleben. Instrumental starke Bands bieten ihnen das oft nicht in der Weise, wie sie sich das vorstellen. Ob man sich da etwas verbiegen und anpassen will, muss man selber wissen.
Drittens: Als Musiker im eigentlichen Sinne verstehen sich viele gar nicht, vor allem solche, die kein Instrument spielen. In erster Linie fühlen sie sich als "Performer". Das ist jetzt nicht so negativ gemeint, wie es vielleicht klingt, aber ihre Kreativität leben sie auf andere Weise aus. Man kann das vielleicht vergleichen mit dem Unterschied zwischen einem Dichter, der Stücke schreibt, und einem Schauspieler. Die Band ist für diese Art Sänger/in also eher Mittel zum Zweck bzw. ein Backing für ihren Gesang, und das Feedback durch das Publikum steht auch oft im Vordergrund. Ob sie dabei etwas eigenes, neues erschaffen ist für die nicht so wichtig, oft nicht einmal die Stilrichtung der Musik - also singen sie lieber 100mal gehörte Songs vor gefüllten Festzelten als die Ochsentour mit einer unbekannten Band von Kumpels zu gehen.
Die Konsequenz: Leute, lernt singen, nur Mut! Der einzige Sänger, der die von Dir (Deines Zeichens Bassmeister, Gitarrenheld, Tastenhexer oder Drumgott) gegründete Band nie verlassen wird, bist Du selber. Selbst Gary Moore ist ja eher aus Verzweiflung in die Charts gekommen, weil er nämlich nie einen passenden Sänger gefunden hatte, der ihm treu geblieben war.
Gruß, bagotrix