Schallschutz für Fenster

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Roki1954
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Hallo liebes Forum!

So, jetzt ist es also auch bei mir passiert! :eek: Gestern abend haben sich Nachbarn über die Musik beschwert. :bad:

Kurz zur Situation:
Wir - eine 4-Mann-Alt-Herren-Rock-Oldies-Band - proben seit 2 Jahren bei mir im freistehenden Einfamilienhaus, im Untergeschoss in einen Büroraum/Musikzimmer. Der Raum hat ein zweiflügeliges Fenster von ca. 160 cm x 100 cm. Gestern abend also haben sich Nachbarn beschwert, sie könnten nicht auf ihrer Terrasse sitzen, wenn so laute Musik wäre. Bisher haben sich andere Nachbarn (die näher an unserem Haus wohnen) nur beklagt "macht doch mal das Fenster auf, man hört ja fast nix!" :D
Nachdem dies nun die erste echte Beschwerde ist und wir in den 2 Jahren ganz sicher schon wesentlich lauter waren, als gestern, vermute ich, dass der Lärm nach draußen nicht sehr groß war, nur eben für diese Nachbarn abends auf der Terrasse störend. Ein bisschen mehr Dämmung würde also evtl. genügen.

Meine Idee:
Wenn wir proben, lasse ich schon immer vorher den Rollladen ganz runter, um noch ein bisschen mehr Schallschutz zu erreichen. Das oben erwähnte Fenster würde ich von innen mit einer entsprechenden Konstruktion, die genau in den Fensterausschnitt passt, weiter abdichten. Ich stelle mir dazu einen Holzrahmen vor, der z. B. mit Steinwolle gefüllt ist und zwei Holzplatten vorne und hinten hat. Dieser Rahmen müsste so konstruiert sein, dass man ihn mit wenigen Handgriffen einsetzen und wieder entfernen kann, denn der Raum dient auch als kleines Büro, in dem ich auf das Tageslicht nicht verzichten will/kann.

So ähnlich stelle ich mir das vor (meine Zeichenkünste sind fast so schlecht, wie meine handwerklichen Fähigkeiten): :D
Fenster_PR.jpg


Was meint Ihr? Kann das funktionieren?
Und wenn ja, Wie würdet Ihr so eine Schallschutzwand konstruieren?

Vielen Dank schon mal im Voraus für Eure Tipps.

LG kiroy
 
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Kein Holzrahmen, sondern formschlüssige Schaumstoffkissen, die dicht im Rahmen sitzen. So wurde das in in einem Proberaum gelöst, in dem ich früher war, und es hat gut funktioniert. Bei 160x100 Zentimeter böte sich eine alte Matratze als Schaumspender an, nur so eine Idee.
 
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Falls das noch nicht reichen sollte, könntest Du auch noch etwas zwischen Rollade und Fenster klemmen. Zusammen mit einer angenommen Doppelverglasung sollte es dann aber auch genug sein.
Was die anderen Nachbarn zum entgangenen Musikgenuss sagen...? :nix:
 
Aah! Es bewegt sich doch noch was hier:great: :D (Na klar, bei DEM Wetter sitzt keiner vorm PC)

Vielen Dank.

Kein Holzrahmen, sondern formschlüssige Schaumstoffkissen, die dicht im Rahmen sitzen. ... Bei 160x100 Zentimeter böte sich eine alte Matratze als Schaumspender an, nur so eine Idee.
Hm, habe ich das richtig verstanden? Anstatt eines Holzrahmens etwas aus Schaumstoffkissen? :gruebel:
Sorry, ich steh' da gerade aufem Schlauch.;)
Die 160 x 100 cm waren übrigens geschätzt (aus dem Kopf). Hab' jezt nachgemessen, es sind doch 250 x 120 cm.

Falls das noch nicht reichen sollte, könntest Du auch noch etwas zwischen Rollade und Fenster klemmen. Zusammen mit einer angenommen Doppelverglasung sollte es dann aber auch genug sein.
Was die anderen Nachbarn zum entgangenen Musikgenuss sagen...? :nix:
:) Tja, des einen Freud'... ;)
Zw. Fenster und Rollladen ist zu wenig Platz und das wäre irgendwie immer ein Gefummel, wenn man da jedes Mal kurz vor der Probe etwas dazwischen klemmen will.

Es müsste schon etwas sein, was man möglichst mit einem Handgriff vors Fenster hängt/stellt/klemmt und genauso schnell wieder wegnimmt. Wie gesagt, der Raum dient sonst auch als Büro und da möchte ich gerne Tageslicht haben.
 
Hm, habe ich das richtig verstanden? Anstatt eines Holzrahmens etwas aus Schaumstoffkissen?

Das muss absolut dicht sein, sonst geht der Schall durch die Ritzen. Ein einfacher Holzrahmen wird nie dicht sein am Rand. Man könnte aber auf dem Holzrahmen natürlich noch ein Dichtungsband anbringen.
Mit den Holzplatten vorn und hinten wird das Teil sehr schwer, da würde eine stabile Folie ausreichen.
 
Du brauchst einen gut dämmenden Volumenfüllstoff (Schaumstoff, Dämmvlies, Mineralwolle) und eine Verpackung (stabiler Stoff). Das ganze sollte dann grob die Form des Fensters haben und sich mit sanfter Gewalt dicht an die Mauer um das Fenster anschmiegen (an allen Seiten). Bei der von dir genannten Größe sind mehrere Kissen wohl die bessere Lösung. Du kannst dann entweder viele dünne Kissen nehmen (so hatten wir das im Proberaum), die zweireihig überlappend eingesetzt werden oder musst anderweitig dafür sorgen, dass kein Spalt zwischen den Kissen ist. Du kannst auch ein großes Kissen bauen, bei dem du zwei Faltnähte einarbeitest, um das Konstruktion zwar in einem Stück zu haben, aber trotzdem falten zu können. Jeder Spalt, ob am Rahmen oder zwischen den Kissen reduziert die Effektivität ganz gravierend.
Eine andere Lösung wäre eine Zweitverglasung von Innen mit Schallschutzglas. Also sozusagen ein Fenster vor dem Fenster. Senkt die Schallemissionen, lässt aber noch Licht durch.
 
Oder tatsächlich ein gefüllter Holzrahmen. Die Ränder dann mit etwas weichem (Moosgummilippen oder ähnlichem) abdichten. Moosgummimatten gibt es als Unterlagen für Aquarien.

Gruß
Christoph
 
Hey! Vielen Dank für Eure Ratschläge! :great:

Ich hätte nicht gedacht, dass der Rahmen auch ganz dicht sein muss. Ich hatte eigentlich das Glas des Fensters als Übertrager im Verdacht. Dem Holzrahmen des Fensters habe ich weniger Aufmerksamkeit gewidmet. :redface:


... mehrere Kissen... ein großes Kissen ...Faltnähte ...Zweitverglasung von Innen mit Schallschutzglas...
Hm, das liest sich nicht so einfach, wie ich mir das vorgestellt habe. Entweder erfordert es Bastelgeschick oder einen größeren finanziellen Aufwand.

Ich werde wohl mal etwas experimentieren. Ein paar qm Schallschutz-Steinwolle sind relativ günstig. Die klemme ich einfach mal vors Fenster, lass' die Band Krach machen und hör' mir das draußen an.

Ich weiß, dass sich das eigentlich gegenseitig ausschließt, aber es sollte schon eine günstige Lösung werden.

Schönen Rest-Sonntag noch!
 
Ein paar qm Schallschutz-Steinwolle sind relativ günstig. Die klemme ich einfach mal vors Fenster

Du solltest das Zeug schon irgendwie verpacken, die Fasern sitzen sonst überall im Raum und deiner Lunge, ggf juckt das auch noch auf der Haut. ;)
 
Du solltest das Zeug schon irgendwie verpacken, die Fasern sitzen sonst überall im Raum und deiner Lunge, ggf juckt das auch noch auf der Haut. ;)
Ah, ok, danke für den Tipp.
Schon wieder etwas gelernt.:great:
 
Das wirst du bei der Verarbeitung schon merken ... :D

Kauf dir eine kräftige Folie und starkes Klebeband dazu, für eine nettere Optik mit Stoff beziehen ... (ausgedienter Bettbezug ?)

Vorher zu den Maßen des Fensters noch 1 - 1,5 cm dazu addieren, dann sitzt das sauber und fest ! ;)
 
Im letzten Proberaum hatten wir Schaumstoffklötze die etwas größer waren als die Fensterausschnitte, die hatten wir ein fach rein geklemmt. Bei Dir ist das aber nicht so leicht, bei den Maßen von 1,2 x 2,5 Metern. Meine Idee wäre, Schaumstoffmatratzen passend zuzuschneiden (gibt bestenfalls 3 Teile und das Ganze mit 2 Stangen (Holz) vor das Fenster zu klemmen. Die Halterungen für die Stangen müsste man so montieren, dass die Stangen die Schaumstoffteile festklemmen.

Gruß, Jo
 
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Dieser Rahmen müsste so konstruiert sein, dass man ihn mit wenigen Handgriffen einsetzen und wieder entfernen kann

Kein Holzrahmen, sondern formschlüssige Schaumstoffkissen, die dicht im Rahmen sitzen. So wurde das in in einem Proberaum gelöst, in dem ich früher war, und es hat gut funktioniert. Bei 160x100 Zentimeter böte sich eine alte Matratze als Schaumspender an

Schönes Thema, das erinnert mich doch an was...

So eine Vorrichtung hatten wir in den 80igern mal für ein größeres Kellerfenster konstruiert: 19mm Spanplatte, auf der eine Matratze mit Schrauben befestigt war, außen rum mit Heizungszrohrdichtung versehen, damit man es dicht bekam - zwei Griffe an die Spanplatte geschraubt: fertig!

Wichtig ist, dass die Konstruktion relativ schwer ist und außen rum gut abdichtet, die Matratze verringert das Schwingen der Fensterscheibe - das hat damals so viel gebracht, dass die Nachbarn Ruhe gegeben haben, und man konnte den "Schalldämpfer" auch wieder schnell herausnehmen, um zu lüften oder eben Tageslicht hereinzulassen.
 
Ich hab da eine Idee...



Das Video ist zwar für eine Türdämmung, man könnte aber sicher mit ein paar Änderungen eine abnehmbare Fensterabdeckung realisieren.
Man könnte z.B.: den Rahmen der Dämmkonstruktion ein wenig zu klein für das Fenster machen und an der Außenseite einen Luftschlauch anbringen.
(Rahmen einsetzen, aufpumpen, FERTIG | und andersrum | Luft ablassen, Rahmen rausnehmen, wegstellen)


Beste Grüße
Lord Apophis
 
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Ich klinke mich hier mal ein.
Solche Schallschutzeinlagen für die Fenster, wie in Kiroys die Idee habe ich schon seit einigen Jahren. In meinem Übungsraum zu Hause im Keller habe ich damals noch regelmäßig mit einer Band geprobt, ansonsten nutze ich den Raum zum Trommeln und Bassen. Gerade das Schlagzeug hört man immer sehr laut auch außerhalb des Hauses. Deshalb hat mein Vater damals mit Glaswolle gefüllte Holzrahmen gebaut. Der Lautstärkeunterschied direkt vor dem Fenster ist deutlich hörbar. Zwar hört man immer noch, dass Schlagzeug gespielt wird, jedoch wesentlich leiser als ohne diesen Kasten. Das Problem ist allerdings, dass der Schall sich nicht nur durch die Fenster, sondern auch in die entgegengesetzte Richtung durch die Tür und angrenzende Räume nach außen hin ausbreitet. Dennoch sind die Fensterkästen meiner Meinung nach eine weiter zu empfehlende Lösung, um einfach und günstig eine Dämpfung nach Außen vorzunehmen.

Um zu zeigen, wie das bei mir aussieht, habe ich mal ein paar Fotos mit der Handycam geschossen.
20150619_104333.jpg 20150619_102301.jpg
 
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Hallo , so eine Konstruktion hatten wir schon mal in einem Proberaum gebaut. Die hat aber so ein, zwei tückische Dinge.
Wir haben einen Holzrahmen aus Brettern geschraubt. Der genau die Leibungstiefe des Fenster hatte. Eine Seite dann mittels einer MDF-Platte 3-4mm verkleidet. Dies sind die Berühmeten Schrankrückwandplatten dünn aber stabil.
Den Hohlraum mit Mineralwolle aufgefüllt. Von Schaumstoff würde ich abraten. Der Grund nenne ich unten.
Dann wieder eine MDF Platte obendrauf und zwei Transportgriffe aus dem Baumarkt.
Der so oft hier angesprochene Spalt zwischen Kiste und Leibung muss abgedichtet werden, daher lass Ihn umlaufend 2cm , abgesehen von der Fensterbank, wobei da kannst du einen
Schaumstoffstreifen vorher drauflegen. Und in diesen Spalt drückst du Schaumstoffstreifen rein.
Diese Konstruktion muss immer nach dem Proben aus dem Fenster heraus. ansonsten hast du ganz schnell Schimmel in der Konstruktion und in der Bude/Raum.
Dies hat sich bei uns auch ganz schnell eingestellt. Daher nimm Mineralwolle und kein Schaumstoff. Auf Mineralwolle entsteht kein Schimmel bzw. nicht so schnell.
Die Randstreifen hast du ja im Auge und wenn es zu ekelhaft wird wechselt du sie ja sowie aus. ;-)
 
Wahrlich ein interessantes Thema. Tatsächlich halte ich den von User Martin (post #13) genannten Lösungsansatz für den (bislang) effektivsten. Lösungen mit Schaumstoff oder Glas-/Steinwolle taugen für solche Zwecke nichts, sondern nur schiere Masse, denn es soll ja kein Filter gebaut, sondern möglichst alles geschluckt werden. Am besten ist daher natürlich das Zumauern, was aber hier nur nur als "symbolische Masse" genannt wird.

Ich bin das Thema in meinen Räumen mit dem Austausch der Fenster begegnet und habe 30dB Schalldämmung gewonnen. Das sind dann allerdings spezifizierte Fenster und keine Thermopane-Fenster, deren Glas beidseitig oder bei Dreifachverglasung immer die gleiche Stärke hat, sondern Schallschutzfenster haben unterschiedliche Glasstärken. Mich hat das ungefähr 600 € gekostet (einschließlich Einbau). Ich habe aber Tageslicht für diesen Preis. :juhuu:Dein Fenster ist größer; vielleicht kostet es dann 200-300 € mehr.

Um das ganze billiger hin zu kriegen bleibt Dir nur ein Ansatz, wie ihn Martin (s.o.) schildert. Sieht aber wahrscheinlich sch...ön aus. :bang:
 
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Wichtig ist aber auch noch der psychologische Faktor des "Lärms". Ich würde sehr empfehlen die Nachbarn in die Behebung einzubinden, so dass sie mitbekommen welcher Aufwand gefahren wird und was unternommen wird. Wenn der Trigger Lärm dann mit "die netten Leute tun was sie können, um uns weniger zu behelligen" verbunden wird ist das fast wichtiger als die eigentliche Schallreduzierung. Denn trotz aller Bemühungen kann es durchaus sein dass manche Frequenzen nicht voll gedämmt werden können. Wenn dann negative Gefühle herrschen wird schon ein leises "Plok, plok, plok" den Wunsch auslösen euch an den Karren zu fahren.

Wir haben die Erfahrung in einem Mietshaus mit Nachbarn gemacht, wo man den Trittschall des E-Drumkits(!) durch seltsame Reflektionen in den Wänden in einer Wohnung recht laut hören konnte, wo man es nie erwartet hätte. Im Nebenraum der eigenen Wohnung hörte man gar nichts, in der anderen Wohnung schräg drüber richtig wahrnehmbar.

Es hatte dort massiv geholfen gemeinsam mit der anderen Partei das zu verbessern. Wir sind mit zu ihnen in die Wohnung während einer gespielt hat und haben uns das angehört, sie bestätigt "Oh, sie haben Recht, das hätten wir nie gedacht, das ist ja heftig" und dann geschaut wie stark man reduzieren kann. Als sie den Aufwand (Gummimatte, Schaumstoff, Faserplatte...) mitbekommen haben kamen recht schnell Aussagen wie "Ach, das reicht doch, ist doch schon viel leiser".
 
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Wichtig ist aber auch noch der psychologische Faktor des "Lärms". Ich würde sehr empfehlen die Nachbarn in die Behebung einzubinden, so dass sie mitbekommen welcher Aufwand gefahren wird und was unternommen wird. (...)
Das ist richtig. Tatsächlich gibt es aber auch Stinkstiefel, denen im Garten selbst das Zwitschern der Vögel zuviel ist. Man kann es nicht jedem recht machen. Im Zweifel muss man den Außenschall mal messen und wenn das unterhalb der erlaubten Grenzen liegt, dies einfach mal kommunizieren.
 
Das stimmt, bei unkooperativen Nachbarn kann man ab einem gewissen Punkt auch knallhart den erlaubten Spielraum der gesetzlichen Regelungen ausnutzen... Selbst in den restriktiven Urteilen wurde z.B. erlaubt 45 min akustisches Schlagzeug am Tag üben zu dürfen :D
 
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