Ein seltsames Unterforum ist das hier. Man darf nur allgemein schreiben, wird aber aufgefordert, keine Verallgemeinerungen zu schreiben
Um etwas genauer zu werden:
Das Plagiat bedingt, wie z.B. Gary Moore erfahren musste (LG München I, Urteil vom 03.11.2008, Az.: 21 O 23120/00) keines Vorsatzes. Das angeblich plagiierte Musikstück lief nur wenige Male im Radio und war nicht auf Tonträger veröffentlicht. Es ist also möglich, unbewusst zu plagiieren. Vor Ersatzansprüchen des Rechteinhabers schützt das aber nicht (es ist also in der Tat so, dass es reichen kann, dass irgendjemand schon einmal etwas (zu) Ähnliches komponiert hat, um mglw. ein Plagiat zu komponieren).
Wenn einem nun allerdings das eigene Werk bereits als Plagiat vorkommt oder man dies zumindest für gut möglich hält, ist man über dieses Unbewusste noch hinaus. D.h. man handelt bewusst. Da bereits das Thema eines Musikstückes urheberrechtsfähig ist und bei der Beurteilung von Plagiaten z.B. die Tonart außer betracht bleibt und das ganze im (hoffentlich vermeidbaren) Prozess durch nie vorhersehbare Sachveständigengutachten beurteilt wird, ist man recht schnell im Plagiatsrisiko.
Nun hat man zwei Möglichkeiten: Man denkt zwar bereits darüber nach, dass man im Plagiatsbereich ist und entscheidet sich, das Risiko in Kauf zu nehmen oder man ändert an der eigenen Komposition noch etwas ab, bis man vom Referenzwerk weit genug weg ist. Ich würde zu letzterem Raten, da man sich damit eher Ärger erspart.
Das Ganze lässt sich wie folgt verkürzen: Sobald man darüber nachdenken muss, ob es ein Plagiat ist, sollte man davon ausgehen, dass es eines ist.
(Ich will mich damit aber hier keinesfalls aufdrängen und bin bereit, von weiteren Postings Abstand zu nehmen, wenn ich den Zweck dieses Forums - Meinungen auszutauschen - falsch aufgefasst haben sollte).