sicher, Apple hat die Oberfläche von OSX schon bewusst so gestaltet, dass man als Anwender mit dem 'Systemteil' im Normalfall kaum 'kollidiert'
erstaunlich ist aber wie gering diese Barriere tatsächlich ausfällt - da ist nichts gross versteckt
du kannst jedes Programm als Ordner öffnen und sämtliche Konfigurationsdateien als Text einsehen bzw ändern - was auch für Betriebssystemkomponenten gilt (das übliche Terminal/Shell procedere)
im Gegensatz dazu ist die Windows Registry Kryptografie und das Chaos wie welche Dienste interagieren ohne Dokumentation überhaupt nicht nachvollziehbar... und es beruht auf Microsoft Binärcode - ist also herstellerspezifisch bis ultimo.
Letztendlich ist heute aber das, was man Apple früher vorgeworfen hat,
Standard in der Entwicklung.
Was bei MS .Net ist, nannte sich bei Apple MacApp und existiert seit Ende der 80er Jahre (heute XCode)
Ohne diese Software Strategie würde Adobe nicht mal existieren - Photoshop war damals eine beeindruckende Demonstration dieser Technologie.
Apple musste allerdings die bittere Erfahrung machen, dass sich Stabilität und Effizienz wirtschaftlich nicht auszahlen - und gegen die Macht des Marketing und das schlichte Gemüt der (potentiellen) Kundschaft kein Kraut gewachsen ist.
Ergo wandte man sich etwa Mitte 90 von der vorher auschliesslich 'professionell' ausgelegten Richtung ab und übernahm die MS Strategie von Tüddelkram, Baustelle und Update...
Während man davor ein MacOS auf jedem beliebigen Mac installieren konnte, indem man einfach den 'Systemordner' kopierte, gab es spezifische Installationsdatenträger.
Das eigene OS wurde als Sackgasse deklariert und mit OSX der Nachfolger angekündigt.
Die professionelle Kundschaft liess sich davon nicht beeindrucken und betrieb die Maschinen weiterhin unter MacOS (anfangs gab es die Alternative noch)
Daraufhin hat Apple dann schlicht und ergreifend die Boot-Roms geändert und keine Maschine nach dem Datum X konnte mehr das klassische MacOS starten - aus die Maus
Apple hat durchaus noch beeindruckend guten Basis-Code im Programm, aber die Firmenstrategie hat sich radikal geändert - speziell deswegen ist es imho heute eher beliebig, für welchen Hersteller man sich DAW mässig entscheidet.
Auf der Tablet-Schiene sind sie dem sogenannten Wettbewerb allerdings Lichtjahre voraus...
(ich habe selbst so ein Win-8 Dingen von Dell, schwankt zwischen Lachnummer und Nervensäge)
nebenbei: mit Musik hatte Apple nur sehr früh und rudimentär zu tun - aus heutiger Sicht sind da einige Sachen als Beispiele für 8bit Sampling und Additive Synthese (Mitte 80 auf einem 8MHZ System) historisch interessant...
das professionelle Umfeld haben sie dagegen komplett Digidesign überlassen - da hat Apple gar nix gemacht
man kaufte einen Mac, weil darin die ProTools Karten liefen und das war's
selbst die (Aufnahme)Festplatten wurden nicht vom Betriebssystem verwaltet sondern über ProTools Controller
trotzdem hat sich das Synonym Apple-Musik bis heute gehalten... ist schon schräg...
cheers, Tom