Mono zu Poly Ideen

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Hallo!

Analoge Klangeigenschaften begeistern mich. Da ich derzeit leider kein Budget habe mir einen guten polyphonen Analog/Hybridsynthesizer (dazu VL einmal ein anderer Thread) zu kaufen dieser Beitrag :).

Ich Frage mich gerade welche Arten es gibt meine monophonen Synths auch Polyphon erklingen zu lassen und hoffe ihr könnt mir ein paar Ideen zusteuern.

1) Einzelne Klänge samplen und via Sampler polyphon spielen. Vorteil: 1-Kaum ein Zeitaufwand. 2- Sampler Effekte und Eigenschaften benutzbar Nachteil: 1-Durchs samplen geht minimal Qualität verloren 2- Mit analogen Filtern flexibel arbeiten wird damit schwierig.

2) Einzelne Spuren mit veränderter Tonalität aufnehmen Vorteil: Jede Klangänderung manuell und schnell möglich Nachteil: Äußerst langwierig

3) Appregiator+Delay mit schneller Reaktionszeit Interessante Klangexperimente aber nicht kompromisslos.

Über weitere Ideen oder Ergänzungen frei ich mich.

LG, Michi.
 
Eigenschaft
 
Der Charme von analogen Synths liegt ja gerade daran, dass die Oszillatoren (anders als bei Samples) nicht immer den gleichen Startpunkt und Verlauf haben, sondern leicht schwanken. Methode 1 würde ich daher eher empfehlen, wenn man den Klang mag, ihn aber beispielsweise live oder im Proberaum einsetzen will, wo die anderen beiden Methoden eben nicht funktionieren, oder man sich das zusätzliche Equipment sparen will und sowieso schon ein Sample-fähiges Gerät nutzt. Wobei das natürlich je nach Synth-Sound auch recht anstrengend sein kann, die Samples richtig zusammenzuschneiden, an der richtigen Stelle zu loopen, daran dann Release-Samples anzuhängen…

Methode 3 wäre die Methode, wie man sich bei C64 und ähnlichen Computern und Konsolen beholfen hat. Klingt allerdings auch nicht 100%ig wie ein polyphoner Synth, der einfach einen Akkord spielt. Hüllkurven-Modulationen für den ganzen "Akkord" sind bei so etwas auch eher schwer zu realisieren.

Ich würde das Ganze mit Methode 2 über MIDI regeln. Die erste Spur des monophonen Synths wird eingespielt, sprich alle Noten und Parameter-Änderungen gehen über den MIDI-Ausgang an ein Programm, das das Ganze aufnimmt. Audio kann man derweil natürlich auch schon aufnehmen.
Ist man mit dem Ergebnis zufrieden, kopiert man diese MIDI-Spur, verschiebt die einzelnen Noten so, dass sie gegenüber der ersten Spur die erwünschten Harmonien erzeugen, schickt das Ganze wieder per MIDI in den Synth und nimmt das dann auf. Da der Synth automatisch gespielt wird, hält sich der Aufwand in Grenzen, nur die Aufnahmezeit lässt sich nicht abkürzen.
Das kann man dann natürlich beliebig wiederholen, je nachdem, wie umfangreich die Akkorde sein sollen.

Je nachdem, wie umfangreich die Synthesizer sind, kann man natürlich auch die Oszillatoren so stimmen, dass sie bestimmte Intervalle oder Akkorde ergeben. Erzeugt man beispielsweise mit drei Oszillatoren den Grundton, die große Terz und die Quinte, hat man einen Dur-Akkord. Wenn der Synth es ermöglicht, die Tonhöhe eines einzelnen Oszillatoren zu modulieren, könnte man beispielsweise über das Modwheel die Tonhöhe des mittleren Oszillatores so variieren, dass man zwischen Dur und Moll wechseln kann. Ob das überhaupt möglich ist, hängt allerdings vom jeweiligen Synth ab.
 
Falls du nicht ausschliesst, einen Rechner zu verwenden, dann gibt es für den Mac das Programm "Polymer" (Paracosm). Damit kannst du mehrere monophone Hardware-Synthesizer über Midi als einen polyphonen Synthesizer spielen, wobei die Software die Stimmenzuteilung übernimmt.

Oder etwas Ähnliches (rein Hardware): Future Retro Mondovox

Grüsse,
synthos
 
Wilkommen im Forum, mikdemik!
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Vorteil: 1-Kaum ein Zeitaufwand.

Je nachdem wie 'ausführlich' du einen Sound absampelst, kann das im Gegenteil ziemlich zeitaufwändig werden (!)

Bewegung/Modulationen im Sound (als Beispiel: freilaufende Oszillatoren, Schwebungen, Oszillator-Sync, Filtersweeps, Step-Seq-Geschichten oder LFO's auf 'Random') lassen sich meist nur sehr schwer einfangen - da solltest du den Zeitaufwand nicht unterschätzen!



2) Einzelne Spuren mit veränderter Tonalität aufnehmen Vorteil: Jede Klangänderung manuell und schnell möglich Nachteil: Äußerst langwierig


...auch bekannt als 'Overdubbing'-Verfahren... hat halt mehr mit 'Komposition und Arrangement' zu tun, als mit dem wirklichen Spiel eines Polyphonen...

Schlussendlich wird die Lösung wohl ein Mittelding aus 'Absampeln' und 'Overdubben' sein ...wenn du aber sowieso das Geld für einen Sampler aufbringst, wieso nicht gleich ein gebrauchter polyphoner?



HTH
:hat:
 
ein guter mono-Synth hat 1 charakterstarke, intensive Stimme - und meist durch mehrere Oszillatoren bereits genug Bandbreite
das kommt monophon optimal zur Wirkung
je mehr man davon layert, desto stärker verwischt sich dieser Charakter
nach 'fett bis zum Abwinken' kommt eben nicht noch mehr Fett, sondern eher Schmiere... ;)

heute stehen etwas mehr Methoden zur Auswahl, um auch polyphone (VA) Klänge lebendig zu gestalten (als in den 70er/Anfang 80er Jahren)
polyphon-analog ist imo den Aufwand nicht wert und in vielen Fällen eher kontraproduktiv
(man verschiesst sein Pulver zu früh, der 'highlight-Charakter' erscheint zu oft im Kontext)

cheers, Tom
 
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nach 'fett bis zum Abwinken' kommt eben nicht noch mehr Fett, sondern eher Schmiere...

...davon ganz zu schweigen, dass abgesampelte Stimmen mit nur einem Ton pro Taste (bzw. ohne 'Randomizer'-Funktion) polyphon gespielt zu ziemlich hässlichen Phasenauslöschungen führen können - da ist das 'Fett', welches monophon noch vorhanden war, dann ganz schnell weg...


;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke für die vielen Beiträge! Ich bin recht neu im Analoggeschäft :) und bin deswegen sehr froh über Tipps.

@Telefunky Bisher habe ich mehr mit digitalen Geräten (Access Virus) oder VSTis gearbeitet. Mit den meisten dieser Systeme ist Polyphonie ja kein Thema. Vielleicht klingt mir Monophonie vl nach etwas zu wenig. Bzw wäre es schön zm Duophonie spielen zu können, um die Spannungen zwischen den unterschiedlichen Intervallen zu erzeugen. Ich kann es aber gut nachvollziehen, dass zu viele Stimmen für Chaos sorgen.

@synthos Ich arbeite mit einem Windows PC. Wahrscheinlich gibt es dafür aber auch ein ähnliches Programm. Gut zu wissen aufjedenfall.

@hairmetal 81 Danke für die Begrüßung. Stimmt! Soweit dachte ich nicht. Ich habe es bisher recht einfach gestrickt. Gewünschten Sound als Wave in richtiger Länge aufgenommen und dann mit NI Absynth 5 abgespielt. Mit Absynth habe ich dann Möglichkeiten das Sample zu loopen und mit Hüllkurven zu bearbeiten.

@egoldstein Danke auch für deine Ergänzungen. Ich arbeite grundsätzlich zuhause an meinem kleinen "Home-Computer&>Co-Studio". Wahrscheinlich ist Methode 2 hier wirklich am sinnvollsten. Der Aufwand besteht wohl auch darin, dass Endergebnis erst nach der Aufnahme der Spuren zu hören. Wenn es dann nicht gefällt muss das Ganze mit anderer Einstellung wiederholt eingespielt werden. Da geht irgendwie die Spontanität des Musizierens verloren :).


Lg.
 
Da mich vor allem der Chiptune Bereich interessiert und ich da viel in letzter Zeit herumprobiert habe kann ich dir zu Methode 3 nur sagen, dass die meisten analogen Synths nicht wirklich Möglichkeiten bieten, das "richtig" auszureizen. Die Arpeggien beim C64 SID, Atari YM Chip liefen wohl meist mit 1/128 Noten, die etwas besseren Chipsound Plugins bieten auch alle diese Möglichkeiten.

Während das Herumprobieren zu durchaus interessanten Sounds führen kann ist es weit davon entfernt polyphon zu klingen.

Ich habe mir daher dann Methode 1 ausgesucht und für meinen MOXF aus Samples davon Voices gebastelt. Um mir Bearbeitungsflexibiität zu erhalten habe ich immer versucht möglichst nur den Basisklang zu samplen und die LFOs und Effekte dann erst am MOXF zu erstellen. Die Ergebnisse sind recht zufriedenstellend.
 
Du meinst den Appregiator so schnell zu takten um den Klangeindruck zu bekommen es wäre Polyphon? Klingt auch interessant. Ich hatte ja die Idee mit Appregiator und Delay zu arbeiten. Das erzeugt zumindest auch teilweise schöne Harmonien.
 
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Ja, genau. Mit Delay und Reverb bzw. Raumsimulation versuche ich das gerade mit den gesampleten Klängen im MOXF, das klingt ganz gut, aber weder polyphon noch chiptunig ;)
 
Wohl wahr, wohl wahr :).
 
hi, ich hab auch einen monophonen synth. den benutze ich nur für leads oder baselines. zur not würde ich den synth absampeln.
was benutzt du, um zu sampeln? moderne software oder alte hardwaresampler? ich finde bei neuer software (zb. machfive 3) gibt es
eigentlich keine qualitätsverluste, wenn man absampelt. du kannst ja multisamples benutzen und jede taste einzeln absampeln. dann
bleiben sogar leichte unterschiede zwischen den tasten. ich finde auch aliasing kann charmant sein.
 
Hi.

Ich hab das bisher ganz simpel über NI Absynth 5 gemacht. Einfach einen gewissen Klang in ausreichender Länge auf C3 aufgenommen und dann als Sample in das VSTi eingefügt. Dort kann ich dann flexibel via Hüllkurve und Filter handieren. Die ausführlichste Klangpräsentation ist es natürlich nicht.

Derzeit arbeite ich vor allem mit dem Waldorf Pulse 2. Besitze auch einen Microbrute aber klanglich spricht er mich nicht ganz an, wenn auch sehr flexibel. Überlege mir noch einen Waldorf Rocket anzuschaffen (siehe auch anderen Podt :)).

Kannst du gute Sampler empfehlen?

LG, Michi.
 
Suchst du Hardware-Sampler oder Software? NI Kontakt muss gut sein. Ich arbeite am Computer hauptsächlich mit Machfive 3.
Der hat alle wichtigen Funktionen. Im Moment gibt es wenige Hardware-Möglichkeiten. Ich hab mir einen gebrauchten V-Synth
(hoffentlich bringt Roland in naher Zukunft einen Nachfolger raus) gekauft. Der kann sampeln und ich bin damit mehr als zufrieden.
Die fertigen aufwändigen Libraries (Orchestra, Piano & etc...) benutz ich am Computer über den Machfive. Und die abgefahrenen
Soundscapes bau ich mir selbst am V-Synth. Im Studio hab ich noch einen Dss1, Akai S3000, Emax und Mirage.
Wenn du Hardware willst, würde ich mir irgendwo einen gebrauchten Akai S. suchen. Die gehen teilweise recht günstig weg.
Und wenn es wirklich abgefahren ist, nimm einen VSynth :)


Ich würde auch immer in alle möglichen Kleinanzeigen schauen. Ich hab mir neulich einen Teisco (Baujahr 1984 und Polyphon) für 50 € geholt. Der hat auch die wichtigen
Analog-Bretter.
 
Ich hab das bisher ganz simpel über NI Absynth 5 gemacht. Einfach einen gewissen Klang in ausreichender Länge auf C3 aufgenommen und dann als Sample in das VSTi eingefügt. Dort kann ich dann flexibel via Hüllkurve und Filter handieren. Die ausführlichste Klangpräsentation ist es natürlich nicht.
Die Frage ist dann allerdings: wenn der Filter als größter Einfluss auf die Klangfarbe so wie die Hüllkurven digital sind, muss es dann noch ein (vermutlich recht einfaches) Sample von analogen Oszillatoren sein? Wenn das deinen klanglichen Vorstellungen entspricht, will ich nichts gesagt haben, aber für mich persönlich stünde der zusätzliche Aufwand durch das Sampeln in keinem Verhältnis zum Klanggewinn. Absynth lässt sich ohnehin schon als virtuell-analoger und vor allem polyphoner Synthesizer spielen und bietet Möglichkeiten, die weit über deine Analogsynths hinausgehen. Wäre es da nicht einfacher, direkt dort alles zu programmieren? :gruebel:
 
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Ich habe bisher im Bereich Sampling noch garnicht soviel Erfahrung. Wollte es nur als Mono/Poly Idee einbringen :). Prinzipiell würde für meine Zwecke (kleines Hobby Heimstudio) wohl ein Software Synthesizer reichen. Gibt es bei Hardware Samplern große Vorteile?
@JohnnySimeons Ich werde mir deine Vorschläge aufjedenfall mal genauer anschauen. Wird mal Zeit dass ich mich näher mit Sampling beschäftige :).
@egoldstein Stimmt schon, der analoge Charakter verliert dabei an Farbe, aber grundsätzlich kann ich damit einen eigenkreiierten Klang doch ausreichend in Szene setzen. Ginge sicherlich auch besser :). Die Absynthsynthese find ich von den Möglichkeiten super, nur der Grundklang ist imho zu charakterlos, oder drucklos.

Lg.
 
Gibt es bei Hardware Samplern große Vorteile?
nur wenn du 'Charakterschweine' wie die von JS genannten besitzt und sie auch bedienen kannst... ;)
klassisches Multisampling mit Verteilung über die Tastatur ist imho reine Zeitverschwendung
(dazu gibt es bereits viel zu viele libraries)
interessanter sind eher einzelne 'Sound-Szenen', die stark verfremdet, aber nicht unbedingt tonal gespielt werden
das lässt sich oft direkt in der DAW 'on the fly' erledigen
(die normalen 'Edit-Werkzeuge' am Bildschirm sind idR zielführender als die Pendants der Hardware)
man kann zB eine Spur mit solchen Ausschnitten im Projekt stummschalten
dann kopiert man sich daraus kleine Ausschnitte, platziert sie und wendet darauf Plugins an
ist unter'm Strich (mehr oder weniger) dasselbe, was ein Sampler macht...

cheers, Tom
 
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Gibt es bei Hardware Samplern große Vorteile?


Geh' mal in den Korg-Kronos-Thread - ich denke da werden dir die Sample-affinen User schon sehr detailiert Auskunft geben können! ;)

...ODER... im Nord-Wave-Thread, sofern es ihn gibt! Beim Wave sind es halt auch "nur" 180MB. Wenn du 'nen reinen 'Abspieler' suchst, frag' die Leute im Nord-Stage-2-Thread!



Bei "modernen" Hardware-Pendants gibt es sicher Vorteile...
Hands-on Bedienung, einfache Anbindung an den PC, dennoch autarkes Spielen auch ohne Computer, neutrale Audio-Wiedergabe, moderne Speichermedien wie (S)SD, schnelle Ladezeiten (bis hin zum Streaming), das Löschen der Werkpresets...

Bei alten Rack-Geschichten sieht die Sache ziemlich anders aus: (...vielleicht mit Ausnahme AKAI S5/6000...) - Bedienung auf kleinen 2-Zeilen-Displays, SCSI-Hölle, fehlender Editor, nummerisches Sample-Mapping, veraltete Floppy-Speichermedien, Speicherlimitierungen, langsame Ladezeiten, Bedienungsanleitungen wie Telefonbücher...

Autarkes Spielen und 'färbende' Wandler könnte man als positive Aspekte vielleicht noch durchgehen lassen. Multisample-Mapping würde ich höchstens auf den "neueren" AKAI-Geräten versuchen wollen...wobei "neueren" hier 13 Jahre (AKAI Z-series) bzw. 16 Jahre (S-5/6000) bedeutet (!)



HTH
:hat:
 
Gibt es bei Hardware Samplern große Vorteile?

Das hängt von der Hardware ab. Moderne Hardware mit Touchscreens (ala Kronos oder Vsynth) sind sehr gut zu bedienen.
Alte Hardware kann dich verrückt machen. Mein DSS-1 steht auch nur rum...
Ich hab Live lieber Hardware, so spar ich mir außerdem den Dongle, den irgendwie jede Sample-Software hat.
Wenn du jetzt dein eigenes Grandpiano-Preset mit unendlich vielen Samples bauen willst, rate ich dir zu Software.
 
OK. Dann hab ich jetzt ja einiges zu grübeln, nachlesen und ausprobieren :).

Danke für die Tipps!

LG.
 

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