Zum Rocken: LP oder SG und mit welchen PU?

  • Ersteller therealkickers
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"...ich habe sie nur gemietet...sie geht bald wieder..." :whistle:
 
Ja, danke, gelesen. Jetzt :) (Also die Duesenberg-Review)
Muss schon wirklich ein feines Teil sein.
Da juckt es schon fast, die Squier morgen wieder mitzunehmen und zu sagen "Ich war mit dem Gerät jetzt drei mal bei Euch, nehmt sie wieder, gebt mir 300 für und ich kauf die Duesenberg.
Ich glaub das mach ich echt. Bislang war der Laden generell äußerst kulant.

Ich würde morgen wenn vorhanden ja auch gerne mal die Bernie Marsden ausprobieren. Wobei ich da auf die Halsstärke gespannt bin, die soll laut seinem Video ziemlich dick sein. Da fehlt mir der Vegleich und das Gefühl dafür, was mir eher liegen würde.

So, jetzt geht's erstmal zur Relegation ins Stadion. Ich hoffe ich bin morgen wieder nüchtern und kaufe mir nicht im After-Suff irgend einen Klapperkeks.

Danke Euch und nen schönen Sonntag!
Christoph

PS: Hey, das ist ne Idee. Kaufen, 600 per EC Karte zahlen, den Rest heimlich bar und die Rechnung verstecken.
Boah, jetzt witrd'S kriminell. Ich hoffe ich lasse diesen thread nicht mal versehentlich offen :-D
 
Da juckt es schon fast, die Squier morgen wieder mitzunehmen und zu sagen "Ich war mit dem Gerät jetzt drei mal bei Euch, nehmt sie wieder, gebt mir 300 für und ich kauf die Duesenberg.

...würde ich sogar mal so versuchen! :)
 
Also die Bernie Marsden kann ich sehr empfehlen als LesPaul-"Ersatz", sehr hochwertig konstruiert und verarbeitet, und ein Traum zu spielen. Cons: PU-Schalter (das Problem haben mehr oder weniger alle Budget-Gitarren), und der Steg neigt zu Korrision wenn man aggresiven Schweiß hat (dto). Durch die feste Intonationseinstellung sind 'abartige' Stimmungen manchmal ein Kompromiß... ich spiele Drop-C# mit 11...58, das geht noch OK.

Stimmstabilität einer Gitarre ist mE zu 98% ein Frage des Sattels, ist der wirklich korrekt gefeilt und geschmiert, darf man mit einem Fender- oder PRS-Kopfplatten-Design eigentlich Null Probleme haben, bei Gibson-Styles schon weniger wegen des starken Knicks. Die 2% sind die Wirbel (Gängigkeit ist ja zumeist einstellbar) und ordentliches Aufwickeln und Stretching der Saiten. Und jeder Hals reagiert auf Zug und Druck mit der Hand, manche mehr, manche weniger, aber ohne sich dabei tatsächlich (d.h. dauerhaft) zu verstimmen. Das kann man auch als Vorteil sehen (ich baue meinen Spielstil sehr wesentlich genau darauf auf, den Sound immer etwas schweben lassen bzw die Intonation innerhalb von Akkorden und zu meinen Mitspielern on-the-fly anpassen).

Auch wenn jetzt eine HB-Gitte mit LP/SG-Mojo gefragt ist würde ich nochmal die Gitarre empfehlen wollen die ich persönlich als echte wirkliche Alleskönnerin speziell für Rocksounds gefunden habe (mit zwei winzigen Mods an der Toneregler-Schaltung, allerdings) die zudem sehr günstig war, die G&L ASAT Special Tribute in der Mahagony-Variante. Da passt einfach alles, und ist von sehr hoher Qualität. Ich spiele derzeit kaum noch was anderes (auch die BM nicht), und habe gleich zwei davon, eine als zwingend nötigen Backup (*vor besserer Hälfte rechtfertig*). Anstesten/Inspektion im Laden angeraten, um nicht an ein verhunztes Exemplar zu kommen (passiert in der Liga schon mal).
 
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Durch die feste Intonationseinstellung sind 'abartige' Stimmungen manchmal ein Kompromiß...

Öhm, könntest Du das nochmal näher erläutern? Ich ringe so ein wenig mit mir, ob das jetzt tatsächlich heißen soll, dass z.B: drop D Stimmung ein klangqualitativer Kompromiss sein würde oder ob ich das irgendwie missverstanden habe.

Generell bin ich im Grunde weg von der Melody Maker, aber darf ich trotzdem nochmal fragen, aus welchen Beweggründen die hier noch nicht aufgegriffen wurde? Ist Low-Budget Gibson tatsächlich wieder so ein Wackelkandidat, wenn's um Serienstreuung in der Verarbeitung geht? Oder passt die in meine klangcharakteristischen Vorlieben nicht rein? Einfach mal um zu sehen, wo es sich da Eurer Meinung nach mit meinen Wünschen gebissen haben könnte.
Ich dachte halt eine LP, die ein wenig schärfer und bissiger klingt als die "großen" LP wäre theoretisch ja so ziemlich das was ich suche...

Na ich denke mal wenn der "fette" Hals der Bernie Marsden für meine Griffel spielbar ist und das gute Stück so klingt, wie ich das von all den Videos bislang so vermute, dann ist das der erste Kandidat. Zumal die mir nochmal nen Tick besser gefallende Spalted Version sage und schreibe 200 Euro :eek: billiger ist...
(Warum eigentlich?)

LG
Christoph
 
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Generell bin ich im Grunde weg von der Melody Maker, aber darf ich trotzdem nochmal fragen, aus welchen Beweggründen die hier noch nicht aufgegriffen wurde? Ist Low-Budget Gibson tatsächlich wieder so ein Wackelkandidat, wenn's um Serienstreuung in der Verarbeitung geht? Oder passt die in meine klangcharakteristischen Vorlieben nicht rein? Einfach mal um zu sehen, wo es sich da Eurer Meinung nach mit meinen Wünschen gebissen haben könnte.
Ich dachte halt eine LP, die ein wenig schärfer und bissier klingt als die "großen" LP wäre theoretisch ja so ziemlich das was ich suche...
Nach lesen der Überschrift und des ersten Post kommt mir spontan eine Les Paul Junior in den Sinn ;)

... zur Melody Maker kann ich leider nichts beitragen.
Ich spiele meine LP Jr in Standard D Stimmung, bisweilen Drop C, mit 11-52er Saiten.

Durch die feste Intonationseinstellung sind 'abartige' Stimmungen manchmal ein Kompromiß...

Oktavreinheit ... dem kann man ggf mit anderer Saitenstärke abhelfen.
Ist also die Oktave zu niedrig eine etwas dickere Saite aufziehen und umgekehrt.
Es gibt auf dem Zubehörmarkt sonst auch einstellbare Wraparound Brücken.
 
Beim Halsprofil sollte man das einfach unvoreingenommen probieren. Dick ist da nicht gleich klobig. Es kommt da entscheidend auf das Profil an, wie sich das dann beim Spielen anfühlt. Von D nach C nach V ist da alles möglich und mm machen da dann große Unterschiede.

Man muss sich schon im Klaren sein, dass man bei Gibson schon auch den Marken Namen mit bezahlt (den dann aber auch bekommt!). Die Melody Maker sind dann das absolute Low End im Preis und das muss sich ja am Ende auch irgendwie rechtfertigen. Daher sind diese Modelle eher für Leute , die unbedingt Gibson auf der Kopfplatte haben wollen, deren Budget aber begrenzt ist, oder aber Leute die es besonders cool finden und für die Rock'n'Roll und Riegelahorn Blingbling nicht wirklich zusammen gehen. Lange Rede zur Sinn, wenn man nicht so firm ist, um eine Gitarre selber zu veredeln, ist die Melody Maker evtl. nicht der Favorit.

Bei den Studios sieht dass dann IMO schon anders aus. Eine Worn Faded Les Paul hat alles was nötig ist, um die klassischen Sounds von Free, Led Zepplin, Kiss, Fleetwood Mac, Gary Moore bis Bonamassa hinzubekommen.

... Einfach mal die Düsenberg, PRS und eine LPJ gegeneinander ausprobieren.

Wenn übrigens Presence so unbedingt im Lastenheft steht, auch ein Gitarre mit P90 Pickups ausprobieren. P90 sind auch Single Coils, wie bei der Strat und klingen für gewöhnlich "crisper" als Humbucker. (Wobei das kein Naturgesetz ist, weil bei Humbuckern, wie auch bei P90 von mumpfig bis ultra spitz alles möglich ist).
 
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The Complete Ferengi Rules Of Acquisition

6. Never let family stand in the way of opportunity

... Ferengi-Handels und Lebensregeln sind immer einen Blick wert .... ;)
 
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Die Melody Maker sind dann das absolute Low End im Preis und das muss sich ja am Ende auch irgendwie rechtfertigen. Daher sind diese Modelle eher für Leute , die unbedingt Gibson auf der Kopfplatte haben wollen, deren Budget aber begrenzt ist, oder aber Leute die es besonders cool finden und für die Rock'n'Roll und Riegelahorn Blingbling nicht wirklich zusammen gehen. Lange Rede zur Sinn, wenn man nicht so firm ist, um eine Gitarre selber zu veredeln, ist die Melody Maker evtl. nicht der Favorit.

Hm, wenn ich so Deinen Post lese, müsste ich mit dem Kauf meiner Melody Maker irgendetwas falsch gemacht haben. Mir ging es weder drum, dass da Gibson steht, noch habe ich was gegen Riegelahorn, noch bin ich besonders firm im veredeln der Gitarre. Ich wollte schlicht weg eine Gitarre mit P90, die ordentlich rockt, sich von meiner Fernandez Super Grade abhebt und keinen dünnen Hals hat. Da ist die Auswahl eingeschränkt. Und für den damals aufgerufenen Preis finde ich die MM nach wie vor konkurrenzlos. Klar gibt es eine Serienstreuung (hatte 3 verschiedene gespielt), aber die Gitarre resoniert wie die Axt, klingt spitze und sieht klasse aus. Dass da jetzt Gibson auf der Kopfplatte steht, ist für mich eher Zufall. Ich kann die Gitarre zu 100% empfehlen. Gerade das fette Halsprofil hat mich positiv überrascht.
 
...ich schrieb nicht von ungefähr "...ist eher für Leute..." das war auch als Erklärungsversuch gemeint, warum die Daumen bei der Nennung der Serie Melody Maker hier nicht in Scharen in die Höhe schnellen...
Aber diese Instrumente auch seinen Job als Gitarre gut machen können, ist davon unbenommen. ...nichtsdetotrotz habe ich die Melody Maker schon auch als Pimp-Objekt wahrgenommen.
 
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The Complete Ferengi Rules Of Acquisition

6. Never let family stand in the way of opportunity

... Ferengi-Handels und Lebensregeln sind immer einen Blick wert .... ;)


Ich merk schon, ich bin zu viel Weichei um jemals was richtig gutes hier stehen zu haben :D

Im Ernst, so werd ich's ja auch machen nachher. Den Kram mal in die Hand nehmen und gucken. Ist die Marsden super, wird sie in spalted bestellt, wenn sich die Duesenberg als so ultimativ rausstellt, muss ich halt mal überlegen ob ich die Squier wieder hergeb oder auf ein finanziell ertragreiches Familienfest im Juli warte.

Danke für Eure MM-Stellungnahmen. Richtig schön, weil nicht ganz klassisch finde ich sei auf jeden Fall auch...
Aber ich hab da ne ganz ausgebuffte und gewiefte Idee: Ich probier sie einfach gleich mal mit heute nachmittag :ugly:

PS: Weil ich grad eh am Fotografieren von Kram für ebay bin, wollte ich ein Bild meiner Squier, also dem Modell, dass ich jetzt im Austausch für meine 5 Monate alte Version mit den schiefen Tönen bekommen habe, nicht vorenthalten. Klingt zwar ne Ecke besser als die erste, aber z.B. das auf dem Bild ist mir bei der Übergabe überhaupt nicht aufgefallen. Da scheint entweder alles ne Ecke zu weit rechts montiert worden zu sein oder da ist was kpmplett verzogen. Alleine schon das Gewackele, wenn ich die Saiten locker mache und diese Haltebügel frei in auf den Gewindestiften "baumeln" können bereitet mir Zahnschmerzen. Ich nehm sie heute auf jeden Fall wieder mit. Irgendwie isses wie mit Menschen. Wenn man einmal mit jemandem aneinandergeraten ist, wird die Freundschaft nie wieder so unbefleckt wie zu Beginn.

So, dann werd ich mal.

Danke Euch bis dahin!
Christoph
 

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Also ICH sehe an dem Foto nix außergewöhnliches... Und natürlich klappert das Zeug wenn du die Saiten lockerst. Wenn du bei einer Les Paul die Saiten löst, kommt dir auch das Stoptail entgegengeflutscht... :D
 
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entweder alles ne Ecke zu weit rechts montiert worden zu sein oder da ist was kpmplett verzogen.
[edit]... einfach falsch montiert, Saiten lockern, Brückchen zusammenschieben, Saiten wieder stimmen.

--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Also ICH sehe an dem Foto nix außergewöhnliches...
uiuih, ich hoffe, das ist so bei dir nicht zur Gewohnheit geworden ... oder du hast Augenprobleme?? ;)
Und natürlich klappert das Zeug wenn du die Saiten lockerst.
...nein, da klappert eigentlich nichts, normalerweise, die MAden sollten so eingestellt sein, dass die Brückchen aufliegen, und da bleiben sie denn auch ohen Saiten, es sei denn, sie sind tiefer als in einem 90° Winkel der Schraube am Brückenende/Halterwand justiert, was aber dann eh noch andere Probleme mit sich bringen dürfte ....

ich hatte schon weiter oben bei der Problembeschreibung das ungewisse Gefühl, dass da was an der Einstellung nicht ganz stimmen kann ... entgegen der Auffassung mancher "Experten" ist die Stimmstabilität von aufliegend eingestellten klassischen Tremolos eher geringer als bei schwebender Einstellung, wenn man sie benutzen will ... und will man sie nicht benutzen, rettet das nicht davor, dass der Sattel gut eingeschliffen sein muss ... fiele mir dazu ein ... :D
 
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Jamei, des is halt a Vintage-Trem... :)
Mein Lieblings-Trem ist das von PRS, extrem problemlos und gutmütig, das Teil -- Grundeinstellung etwas kniffelig. Und es hat den mE besten Einstellmechanismus für die Hebelgängigkeit (klapperfrei ist er sowieso).
Die Bernie Marsden hat keins, aber es gibt ja eine Reihe Single-Cuts mit Trem bei den PRS SE's, falls ein g'scheites Trem eine Option sein sollte.
 
Es gibt ja auch einige Paula-Modelle mit EMGs, oft auch gebraucht sehr günstig, weil EMGs den Ruf haben, allzu steril oder nur für Metal zu sein. Aus meiner Sicht ist Paula+EMG 81/85 aber eine alles andere als schlechte Kombination, um Klangvolumen und Biss/Schärfe zu erreichen.
 
So, das soll hier ja nicht so offen stehen bleiben :)

Unsere Familie hat Zuwachs bekommen. Es ist ein Junge und es heißt Bernie Marsden. Das komische daran ist: Es ist schwarz. Kohlrabenschwarz...

Im Ernst. Nach einem weiteren Tag Überlegerei, Rechnerei und Diskutiererei habe ich aufgrund eines unvorhersehbaren Ebay-Verkaufs doch die freigabe meiner weiblichen Finanzstelle bekommen, die Duesenberg zu kaufen.
Also war ich heute morgen voller Tatendrang und mit einer irgendwie etwas seltsamenen, ungeliebten Squier CV60 im Geschäft. Bevor ich mit meinem Anliegen bzgl. Rücknahme der Squier rausrückte, ließ ich mich mit der Duesenberg und der Bernie ohne Zeitdruck in einer Spielkabine nieder und klampfte mir die anfänglichen Finger wund.

Meine Ergebnisse:

Die Duesenberg ist keine Gitarre, das ist eine Maschine. Das Teil liegt in der Hand, das man denkt man könne sie aus dem Stand fallenlassen und es würde nix dran kaputtgehen. Die Verarbeitung ist einmalig. Ohne jetzt plumpe Klischees zu füttern - typisch deutsche Wertarbeit. Alleine das Gefühl des Stimmens beim Drehen an den Mechaniken - unglaublich. Man könnte diese Teile vermutlich auch zum Ausrichten von Elektronenmikroskopen verwenden und würde das Ziel immer treffen.
Alles andere ebenfalls eine Wonne. Fest, massiv, griffig, stabil. Ich hatte selten einen Gegenstand in der Hand, der zuverlässiger, haptisch überzeugender und in der jeweiligen Relation hochwertiger wirkte. Einmalig. Der PU-Wählschalter, pardon, der vermutlich aus Kruppstahl gefertigte Hebel zum Verbinden der Leitungen zu den Schwingungsempfangskörpern :D rastet ein wie der Fahrtenmacher der Titanic. Klack! Klack! Klack! Eisberg direkt voraus! Klack! Klack! Klack!. (Die Duesenberg würe durch den Eisberg durchgegangen, dessen bin ich mir sicher)
Wenn es rein danach gegangen wäre, wäre ich nach 2 Minuten mit dem Teil an der Kasse gestanden.

Aber dann war da ja noch die Signature des guten alten Bernies, eines der sympatischsten Wesen dieses Universums.
Leider nur in schwarz und für 899.- statt 699.-. Hmmm...
Naja, mal anspielen und im Notfall dann eben online bestellen - in dem schönen Spalted und 200 Öcken billiger.

Extremst überrascht war ich von dem "ach-so-fetten-und-breiten" Hals. Ich habe bis auf eine marginal tiefere Wölbung weder in der Breite noch in der Klobigkeit Unterschiede zu meiner Squier finden können. Die Tatsache, dass ich nach 2 Minuten Spielen erst daran dachte "Du wolltest doch mal auf den Hals achten", ich zu diesem Zeitpunkt aber noch in keinster Weise etwas "negatives" in der linken Hand verspührte, freute mich schon. Also: Alle Angst umsonst. Im Gegenteil: Sogar schmaler als die Duesenberg. Ich staune...
Und dann: Das Tunen. Perfekt. Ok, keine gusseisernen Schleusenräder wie bei dem deutschen Kollegen, "nur" fluoreszierend aussehende grünliche Plastikteile, aber das Drehgefühl - genau so 1a wie zuvor bei der Star Player. Bei beiden Gitarren konnte ich die Saiten ohne ein einziges mal abzusetzen stimmen und traf den Mittelstrich sicher. Und er blieb auch da. Nach einer halben Stunde wurde mir langsam bewusst, was ich da bei der Squier alles verpasst habe. Gott, war das immer ein Geleier, vor, zurück, nochmal, 1 Lied mit hart geschlagenen Akkorde und dann Tuning da capo. Kapodaster drauf und wieder irgendwas schief. Kapo runter, Leersaiten ok, halt, die G-Saite ist ja wieder verstellt, wieder stimmen...Mama mia...

Es dauerte einen Moment, bis mein Puls ob der geilen Verarbeitungen beider Modelle und der tollen Haptik wieder so weit runter war, dass ich die Töne warnehmen konnte, die da aus dem Mustang III kamen.

Und da fiel die Entscheidung dann, oder besser gesagt ein großer teil davon.
Die Bernie entsprach meinem gewünschten Klangbild in fast jeder Hinsicht und in jeder Einstellung immer irgendwie einen kleinen Tick eher. Im High Gain Bereich erschien sie mir trotz der fast schon Singlecoil mäßig-möglichen Einstellung der Starplayer eine Nuance filigraner und dynamischer. Zwar nicht stratiger, aber heller. Auch die in meinen Postings genannte Liebe zu den gerne auch etwas übertriebenen Höhen erfüllte sie meines Gehörs nach ein wenig besser.
Im cleanen Klang war die Duesenberg als erster Proband ohne Vergleich zur Bernie nahezu perfekt passend. Die Vielfältigkeit war extrem und die Charakter der Töne waren extrem individuell. Man merkte sogar als Anfänger wie ich sofort viel deutlicher als bei anderen Gitarren, dass hier die ganze Gitarre bis in die kleinste Schraube spielte und nicht bloß Holz und PUs. Das ist wie wenn man 3 mal Tomatensuppe zum testen hat. Alle schmecken nach Tomate, alle sind lecker, keine ist bäh, aber die eine da, die ganz links, da ist irgendwas drin, kenne ich gar nicht, hmm, irgendwas besonderes, Moment, schlürf, ja, saulecker, aber ich kann nicht sagen was. So in etwa war es mit der Duesenberg.

Die Bernie anschließend hatte diese "Geheimzutat" nicht, klang mir aber irgendwie sympatischer, offener, höher. Im Rockbereich sägte sie ein wenig glaubhafter.
Daran sieht man vermutlich wieder mal, wie subjektiv das alles ist. ich wüsste nichts an der duesenberg auszusetzen, und vor allem ich hatte den heimischen Segen, aber trotzdem war mir irgendwas an der Bernie eher am Herzen. Vielleicht war es unbewusst das Gefühl, eher ein klassisches Musikinstrument in der Hand zu haben, wo die Starplayer eher das Schlachtschiff war? Vielleicht waren es die vielen tollen Bernie Videos, die ich mir die letzten Nächte reingezogen habe? Ich weiß es nicht.

Der letzte Punkt fiel dann am Beraterplatz - ich bekam nur einen irrelevanten Abzug vom Neupreis meiner Squier von der Gutschrift runter und handgezählte 200 Euro Rabatt auf die Bernie, weil es sie nicht mehr im von mir bevorzugten Spalted gab. So zahlte ich also nur 350 Euro drauf und habe jetzt eine Gitarre hier, die ich nicht alle paar Minuten nachstimmen muss, die Dampf hat und die mir gut in der Hand liegt. Habe jetzt ne Stunde gespielt und alle Striche sind in der Mitte.

Fakt ist aber: Früher oder später kommt mir wieder eine Strat dazu. Nur dann halt nicht wieder so ein Billigteil. Ich höre seit 25 jahren Rea und Knopfler und wer weiß, irgendwann kann ich ja vielleicht doch mal eins ihrer Lieder spielen, und da gehört einfach eine schöne Strat dazu. Den gesparten Rest der Kohle lege ich jedenfalls schon mal zur Seite. Eine Mexiko Fender Strat gab es ab 488.-, da waren nicht zuletzt schon mal völlig andere, viel massiver wirkende Tunermechaniken dran. Vielleicht was für den Weihnachtsmann?

So, ich bin erleichtert. Jetzt gehen wieder alle Bemühungen ans Lernen und nicht mehr an die nervende Technik.

Ich danke Euch herzlich für die Hilfen, Tipps und Infos. Die Bernie habe ich ja auch hier aus diesem Thread, von daher: Problem gelöst :)

Jetzt aber genug getippert, ich muss runter. Mich davon überzeugen, dass sie nach ner Stunde Stillstand nicht wieder total verstimmt ist :-D Und natürlich rumklimpern.

Danke nochmal und LG
Christoph
 
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:great: Schön zu lesen. Viel Spaß mit der neuen Liebe. Die Worte über die Duese gefallen mir, genau so ist das.
 
Ach, ich bin mal wieder hier und kann 5 Jahre nach dieser Kaufentscheidung doch noch mal was witziges hinzufügen, auch wenn der Thread uralt ist.

Ich bin immer noch voll dabei, nehme Unterricht und spiele mir die Finger wund. Mittlerweile stehen 6 Gitarren in meinem Musikkeller. Die Bernie Marsden, auf die ich nach diesem Thread hier kam, war die erste richtige, danach folgten noch einige andere, wie das halt so ist, mit der Sucht, neue gitarren in den Händen zu halten.

Eine aber ist mir immer und immer wieder die Karotte vor Augen gewesen - die Duesenberg Starplayer Special, die mir hairmetal91, der ja leider hier nicht mehr aktiv zu sein scheint, damals nahegelegt hat.

Nun, 5 Jahre nach diesem Thread habe ich mir nun eeeendlich auch dieses Schmuckstück in den Keller gestellt. Gebraucht, eingebaut Seymour duncan PUs, die genau den anfangs ganz leicht vermissten Mangel an Höhen wettmachten, originalen Duesenberg PUs ordentlich verpackt in der Box mitgeliefert. Nicht geplekt, damals noch in Hannover gebaut. Und ich würde diesen Thread nicht wieder hochholen, wenn diese Gitarre nicht genau diese Erwähnung verdient hätte. Die Starplayer Special ist wirklich eine unfassbare Gitarre. Es steht ja alles schon im Verlauf hier, und damals waren für mich eigentlich fast alle Gitarren unfassbar gut, aber die Duesenberg ist einfach eine ganz andere Liga. Ich habe Fender, Gibson, PRS, eine Epiphone Custom Prophecy, eine haptisch und klanglich unlaubliche Telecaster CV von Squier - alles tolle Geräte. Aber die Duesenberg - unfassbar. Was für ein Klang. Einfach ganz was anders mal. Was für eine Qualität. Was für eine Stimmstabilität. Was für eine Haptik. Die Abschlussleiste unter dem Pickguard (was ja eigentlich keins ist) ist aus Metall, und unten hat wohl der Gitarrenbauer seinen Namen eingraviert. Die Mechaniken drehen einfach surreal sicher und weich, der Hals ist viel verwindungssteifer als alle die ich bisher hatte... Ich könnte ewig so weitermachen.

Ich habe sie jetzt seit 4 Monaten und spiele die anderen eigentlich kaum noch. Mit der Duesenberg geht Rock, Metal, Blues, einfach alles. Lediglich die ganz klaren, verknopflerten Glockentöne kann die Fender Strat besser.

Warum also diesen Thread hochholen? Damit jemand, der vielleicht drauf stößt, sieht, dass es bei dieser Gitarre nicht nur um einen tollen Namen mit Prestige "Made In Germany" für einen Anfänger geht, sondern dass auch nach 5 Jahren und mit hochwertigen Gitarren im direkten Vergleich die Duesenberg immer noch absolute Spitze ist. und nicht zuletzt auch, um mich im Nachhinein für den Tipp hier nochmal zu bedanken, wer weiß, vielleicht wäre ich nie auf die Marke gekommen, wenn hier nicht dazu geraten worden wäre...

So, ich gehe jetzt runter, morgen ist Unterricht. Ich darf noch eine Stunde im Keller mit meiner Duese schla... äh... spielen ;-)

Also danke nochmal und viele Grüße,
Christoph
 
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