Zwischen Vocodern und Autotune ist ein recht großer Unterschied, auch wenn das gerne verwechselt wird.
Bei einem Vocoder wird (vereinfacht gesagt) das Signal der Stimme in einzelne Bestandteile zerlegt, die dann auf ein zweites Signal, den sogenannte Carrier, einwirken und ihm den Charakter der menschlichen Stimme verleihen. Als Carrier wird meist ein Synthesizer-Signal verwendet, da sich mit Synths sehr leicht obertonreiche Sounds erzeugen lassen, womit Vocoder in der Regel am meisten anfangen können. Zudem lassen sich Synthesizer über eine Tastatur spielen. Da die Tonhöhe des Carriersignals für die Tonhöhe des fertigen Vocodersounds verantwortlich ist, kann man den Effekt so vergleichsweise einfach kontrollieren.
Der Vocoder-Effekt ist ursprünglich als Militärtechnologie entwickelt worden, hat sich dann aber in den 70ern durch Bands wie Kraftwerk oder Electric Light Orchestra auch in der Musik etabliert. Da es einen Carrier braucht, die Steuerung über eine Tastatur vergleichsweise einfach ist und die Rechenleistung der Computer damals noch nicht annähernd dafür ausreichte entstehen Vocodereffekte traditionell eher durch Hardware. Es gibt zwar seit ein paar Jahren auch Software-Lösungen, aber im Live-Betrieb werden diese eher selten benutzt. Eine bemerkenswerte Ausnahme sind da Kraftwerk, die in diesem Jahrtausend bei Live-Auftritten nahezu nur noch auf Software-Lösungen schwören. Dafür haben sie allerdings auch entsprechend gut ausgestattete Laptops
Autotune hingegen ist Tonhöhenkorrektur. Das Signal der Stimme wird analysiert und höher oder tiefer gepitcht, um es an die korrekten Tonhöhen einer vorher ausgewählten Tonleiter anzupassen. Dafür wird nur das Signal der Stimme benötigt, ein zweites Signal ist nicht notwendig. Mitte der 90er entstanden, nicht einmal 10 Jahre danach war es schon das Standard-Tool, um Leute, die nicht singen können, so klingen zu lassen, als könnten sie singen. Wobei extremere Einstellungen auch als kunstvoller Effekt benutzt werden können.
Traditionell eher ein Software-Plugin fürs Studio. Die Latenz macht es für den Live-Betrieb jedoch eher weniger geeignet.
Vielleicht wäre der V256 von Electro-Harmonix eine Idee. Kostet 189, ist ein zuverlässiges Stück Hardware und kann sowohl klassische Vocoder-Sounds als auch diese unnatürlichen korrekte-Tonhöhe-um-jeden-Preis-Effekte, wie sie seit Chers "Believe" zu Genüge in der Popwelt vorkommen. Im Volksmund auch unter AutoTune bekannt.
Der V256 wird zwar meist als Gitarreneffekt bezeichnet, das wird ihm allerdings nicht wirklich gerecht. Zwar kann er auch als Talkbox dienen, wesentlich mehr Funktionen kann man ihm allerdings entlocken, wenn man ihn mit einem MIDI-fähigen Controller-Keyboard oder Synth betreibt. So kann man den internen Synth (und Carrier) des V256 per MIDI ansteuern und hat damit einen vollständigen Vocoder. Oder man verwendet ein externes Signal als Carrier.
Schau mal in
diesen Thread rein, da sucht jemand auch einen Vocoder und hat einen recht ausführlichen Testbericht zum V256 verfasst.
Ansonsten wäre es recht hilfreich, zu erfahren, wie groß das Budget denn genau ist und was für Equipment bereits in eurer Band vorhanden ist.