Also, Songs zwischen H und h sind eigentlich kein Problem, unterhalb von A wird's bisschen knurriger, was bis G runtergeht klappt aber meist auch noch. Dass es da generell noch nicht so voll klingt, dürfte wohl an den technischen Problemen liegen, die ihr schon angemerkt habt.
Ich kenne auch einige Songs, wo h oder c' der Höhepunkt ist, die sind halt bequem zu singen. Ich habe da oft nicht Gas gegeben aus dem Gefühl heraus, dass ich sonst unnötig auf diesen Tönen "übertreiben" oder eben pressen würde, damit sie nach mehr Schmackes klingen. Jetzt merke ich aber, dass es eher eine Sache der Resonanz ist, ob ein h oder c' schon "strahlen" kann und weniger eine davon, in welchem Verhältnis der Ton zur vermutlichen Stimmlage des Sängers steht.
Die meisten Frauen-Songs kann ich deshalb tatsächlich auch einfach eine Oktave tiefer singen - wie gesagt, das was ich am Anfang von Defying Gravity mache, mache ich mir auch bei anderen Metal-Coverversionen von Songs zunutze, die im Original von Frauen gesungen werden. Solange nicht lauter tiefe Fs drin vorkommen, sondern höchstens ein paar gelegentliche, ist das kein Problem. Und so viele Mädels-Songs, die bis zum kleinen f runtergehen, sodass ich oktaviert dann beim F ankäme, gibt's ja nun auch wieder nicht.
Sachen wie der Song aus The Hunger Games sind da meiner Erfahrung nach schon die Ausnahme. Im Film ist das kleine e von "The Hanging Tree" ja auch eher gehaucht (zumindest in der deutschen Synchro ;D ), das singst du ja hörbar deutlich voller klingend als es im Original geschieht (Respekt dafür
), und das obwohl der Song im Verhältnis zur Stimme der deutschen Synchronsprecherin nicht ganz so tief sein dürfte wie im Verhältnis zu deiner oktaviert (Ein kleines e für eine Frauenstimme entspräche dem Quinten-Prinzip nach ja eher einem A für Männer, d.h. man müsste den Song dementsprechend auch um besagte Quinte runter transponieren von A-Moll nach D-Moll.)
Vieles in Frauenlage geht ja aber oft nur bis a, gis oder g, ggf. mal bis fis runter, und das zu oktavieren klappt eigentlich ganz gut.
In dieser Tiefe kann ich nämlich persönlich noch ganz gut mit "Ton vorne an den Schneidezähnen" plus "Ei im Mund" arbeiten: "Hinten klappt was hoch, aber man fühlt den Ton trotzdem noch vorne." XD Kehlkopfsenken geht da auch noch ganz gut als zusätzlicher Bonus, damit's noch dunkler und 69 Eyes-mäßiger klingt, ohne dass man den Ton wieder nach hinten rutschen lässt, aber da unten zu twangen fühlt sich immer noch äußerst komisch an.
In der mittleren Lage so um h oder c' herum ist es dann andes herum: Vordersitz klappt noch, Twangen geht etwas leichter, damit eben auch diese Töne trotz geringer Anstrengung schon etwas "strahlen" können, aber Kehlkopf senken zum Gegensteuern wird schwer.
Ab dem Passagio d' bis fis' muss ich den Ton dann nach hinten wandern lassen.
Zum Kehlkopfsenken: Wie kann ich denn überprüfen, ob ich da nicht trotzdem was falsch mache? Wenn ich den "erstaunt einatmen"-Trick von TVS mache, geht das halt gut, aber so ein bisschen fühlt man von außen natürlich immer noch, dass die Muskeln unterm Kinn dabei etwas härter werden. Wie will man das denn sonst machen?
Zum "nach hinten Wandern": Also der Ton darf auf höheren Tönen nach hinten wandern, solange noch Nasenresonanz da ist - aber es soll nur so viel sein, dass es vibriert, nicht so viel, dass man einen Unterschied hört, wenn man die Nase zuhält? Wie gesagt, bei mir hört man keinen Unterschied, wenn man in der Höhe bis fis' die Nase zuhält.
Ich glaube, ich bräuchte mal einfach ein Diagramm mit X- und Y-Achse dafür, was ich wo machen "darf" - so wie Robert Luntes "The Geometry of Vocal Technique", aber mit konkreten Tonhöhen dran .
Machst du das Tracking so wie es bei TVS gezeigt wird? Also in der Folge HANG, HAN, HAM. Das lockere HA und das Beginnen mit NG sind wichtig, um die Zunge richtig zu stellen und (oh Wunder) den Kehlkopfsenker und Tilt zu aktivieren.
Wo zeigt er das denn? Ich habe mir extra nochmal alle Videos, die ich von Lunte zum Thema Resonant Tracking habe, angeguckt und in dem Buch nachgestöbert, aber die Fassung mit ng kann ich nicht finden. Er sagt zwar, dass man nicht pushen soll (darauf achte ich auch), aber er redet eben nur von "make your lips buzz". Den Begriff Maske lässt er zwar auch fallen, aber mehr in dem Sinne dass Resonant Tracking automatisch zum Singen in der Maske führt (so wie es auch automatisch Twang begünstigen soll).
Ich glaube nicht, dass ich dabei wirklich pushe, denn natürlich fühle ich die Vibration nicht ausschließlich in den Lippen. Hauptsächlich halt
unter den Wangenbögen (aber das ist ja eigentlich noch der Mundraum),
in der Nase selbst (weil bei ng- und m-Lauten ja die Luft dadurch entweicht),
oben auf der Schädeldecke und in seltenen Fällen mal in oder kurz unter den
Augen, aber eben nie auf Wangenhöhe selbst, zumindest bei weitem nicht in der Stärke wie an den anderen genannten Stellen.
Das Pushen passiert bei mir eher, wenn ich den Ton eben gezielt an diesen mysteriösen Ort auf Wangenknochenhöhe zu schicken versuche, dann will ich ihn "unbedingt da hoch bekommen".
PS: Das erste Beispiel von "Deine Lakaien" erinnert mich ein wenig an
dieses Lied hier, das übe ich in letzter Zeit öfter mal ^^. Ebenfalls geeignet?