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Meine Leidenschaft für Blues hielt sich immer stark in Grenzen, aber die Verweise der Größen meiner Jugend, von Stones, Cream, Clapton, Led Zeppelin und einer Vielzahl weiterer englischer Musiker und Bands waren unüberhörbar, so dass ich mich damals auf die Suche nach den Wurzeln begab und bereichert wieder zurück kam.
Menschlich hat mich besonders berührt, dass diese weißen englischen Jungs ihre Auftritte in den USA dazu nutzten, die schwarzen Blueser, die ihre Heroen waren, zu besuchen und Kontakt mit ihnen zu knüpfen. Letztere waren in den USA, ihrem homeland, völlig vergessen und ziemlich abgehängt, empfingen diese englischen Jungs mit viel Freundlichkeit, obschon sie selbst unter dem Rassismus der Weißen in den USA gelitten hatten und gaben ihnen Tipps und Unterstützung ohne Ende. Zuerst hat es etwas gedauert, bis bei ihnen angekommen ist, welchen Einfluß sie jenseits des großen Teiches gehabt haben - später führten die geknüpften Kontakte dazu, dass sie ein gefeiertes Comeback in England und dem Kontinent starten konnten, oft als Vorband, Mit-Band, gemeinsamen Jams auf der Bühne und zuweilen auch Studioproduktionen mit diesen, mittlerweile gestandenen englischen Musikern, und eine riesige neue Fangemeinschaft begeistern konnte, was schließlich darin resultierte, dass sie auch in den USA wieder wahrgenommen wurden und dort ihren zweiten, dritten oder vierten Frühling erfuhren.
Musikalisch hat mich die Intensität der Musik, ihre Verbindung von Musik und Gefühl und gelebtem Leben, ihre Einheit von Person und Musik, ihre Unbeirrbarkeit und die Konsequenz, ihren Weg zu gehen, beeindruckt.
Inspiriert durch diesen thread und die derzeit laufenden biografischen Sendungen ist mir ihre menschliche Größe nahe gekommen, vorwiegend natürlich die von B.B. King. In einer Szene beschreibt dieser, wie er in einer jährlichen Zusammenkunft in seiner Heimatregion einen jungen Chorsinger sieht und hört, sich an ihn, den jungen Riley B. King erinnert fühlt und sich einfach darüber freut, dass er in einer Welt aufwächst, die für diesen viel freier und offener ist als für ihn damals und sagt: "The sky is without limits."
Ich glaube, er hat ein reiches, erfülltes Leben gehabt und konnte es durch seine menschliche Größe, seine Offenheit und seine unendliche Liebe zur Musik, zu Frauen, zu Freundschaft und zum Leben selbst genießen.
Er und seine Musik wird unvergessen bleiben.
RIP B.B. King
Für Diesen text solltest du einen Oscar Bekommen!!!