Das ü wird nur weiter vorne artikuliert. Das hat mit der Resonanz aber erstmal nichts zu tun.
Dann pflegst Du einen anderen Stimmsitzbegriff als den üblichen. Klassischerweise sind i und ü vordersitzig, u und o eher kuppelsitzig.
Beschreib mir doch mal, was Du mit "Resonanz weiter vorne" oder "hinten" meinst, denn mit der Resonanz ist es ist ja so eine Sache, da werden bezüglich der Stimme viele Phänomene als Resonanz bezeichnet, die im physikalischen Sinne keine sind und was im gesanglichen Umfeld als Resonanzräume gelten, resoniert in Wahrheit gar nicht. Wenn es Dir um Formantenbildung geht, weiß ich nicht, ob man das 1:1 mit dem Stimmsitz korrelieren kann. Da du schreibst, i und u hätten fast den gleichen Stimmsitz (vermutlich wegen des gleichen ersten Formanten), dann kannst Du das aber definitiv
nicht auf den Stimmsitz übertragen, denn da sind die beiden Vokale quasi die beiden Extreme.
Dass ein Absenken des Kehlkopfes eine Weitstellung der Kehle bewirkt, ist ein Irrglaube. Das Verlängert lediglich das Ansatzrohr. Der Vokaltrakt wird länger, aber nicht weiter.
Jein.
Grundsätzlich neigt man dazu, insbesondere als Anfänger, die Kehle beim Anheben des Kehlkopfes zu verengen und beim Senken eher zu weiten. Natürliche Vorgänge wie Seufzen oder Schluchzen verbinden eine Kehlkopfsenkung mit einer Entspannung der Kehle. Insofern sollte man keinesfalls so tun, als seien die beiden Vorgänge unkorreliert. Natürlich kann ein trainierter Sänger auch bei höherem Kehlkopfstand die Kehle entspannt halten.
Nein, die Weite kommt physiologisch gesehen gar nicht
Der Vokaltrakt muss sich nämlich verengen, um höhere Noten zu erreichen, vor allem wenn es vollstimmig sein soll, und eben nicht weiten.
Auch hier: Jein.
Relativ gesehen kommt die Weite schon, denn es geht darum, den Vokaltrakt nicht unnötig stark zu verengen. Gerade der Bereich der Taschenfalten kann massiv verengt werden.
Ansonsten weiß ich nicht, inwiefern solche Erklärungen hilfreich sein sollen, wenn es darum geht, jemandem Hilfestellung zu leisten. Die hintere Weite ist ein bewährtes Konzept im Gesangsunterricht, weil Bild und Empfindung zueinander passen. Ich glaube nicht, dass schon mal jemand durch die Erklärung, dass es gar keine Weite gebe, besser singen gelernt hat.